Ich hatte deinen Beitrag so verstanden, dass es dir gar nicht um die Ausgangssperre (also das eingeschränkte Grundrecht) an sich ging, sondern darum, dass es bei euch eine gab und im Nachbarort nicht. Dass es für dich also OK - oder zumindest weniger schlimm - gewesen wäre, wenn die auch eine gehabt hätten.
Ich bin zwar nicht Sina, aber wenn der andere Ort auch eine Ausgangsperre hat, dann habe ich eher den Eindruck, das muss jetzt so sein, weil es ganz, ganz wichtig ist. Wenn der andere Ort keine Ausgangsperre hat, dann komm ich ins Grübeln und hinterfrage die Sinnhaftigkeit.
Dass Entscheidungen einen Grenzrahmen haben ist eigentlich logisch. Ebenso, dass ein Ort immer neben einem anderen liegt. Und weil das so ist soll dann erst an den Landesgrenzen die Linie gezogen werden obwohl ganze Landstriche andere Infektionszahlen haben?
Es ging um völlig identischen Landstriche, zahlenmäßig.
Wenn an der Nordsee 0 sind und in Bayern 300 ist es völlig klar, daß da nicht die gleichen Maßnahmen ergriffen werden. Wenn in Dorf A 500 sind und in Dorf B 505, dann nicht.
Msn könnte wenigstens im Nachhinein vergleichen und lernen.
Ich war tatsächlich auch sehr verwundert- weil ich das vorher auch so erlebt habe. Aber die letzten Tage war das echt krass- und ging nicht nur mir so- meine "Mitfahrerinnen" waren ähnlich erstaunt.
Ich schau morgen mal 😀😷
Wobei die grundsätzliche Maskendisziplin in Norddeutschland immer höher war als im Süden oder Z.B. Sachsen. Auch hier wieder nur meine eigene Wahrnehmung
Zitat von SINA75 im Beitrag #768[quote="-adalovelace-"|p319299][quote=SINA75|p319287]
Es geht darum, das es ein Dorf weiter keine Ausgangssperre gibt weil anderes Bundesland bei völlig identischen Zahlen. Da verstehst du die Aufregung nicht?
Ich verstehe auch nicht, was einen daran so aufregen kann. Wir haben nun mal Föderalismus in Deutschland und es gibt bestimmt noch andere Gesetze, die bei euch gelten und ein Dorf weiter dann nicht mehr, weil anderes Bundesland. Passiert halt, wenn unterschiedliche Landesregierungen Gesetze erlassen.
ja, und man darf sich über Komplett-Schwachsinn aufregen
Wenn ich mich über jeden Komplett-Schwachsinn, der mich tangiert, aufregen würde, hätte ich das Erwachsenenalter wg. Herzinfarkt, Schnappatmung o.ä. nie erreicht. Vor allem bei der Arbeit hilft oft nur, nicht darüber nachzudenken. Das macht mich als gereiftere, erwachsene Person auch aus. Ich bin nicht mehr 3 Jahre alt und bekomme ständig Wutausbrüche. Krönchen richten, aufstehen, weitermachen, nach vorne schauen.
Hm, ich bin mir nicht sicher, dass es erstrebenswert wäre , wenn alle so wären (also komplettschwachsinn einfach hinnehmen ). Dann braucht die Regierung nichts zu überdenken und kann den nächsten Mist einführen, wenn sich niemand mal auflehnt.
Aber die Diskussion über die Ausgangssperren ist doch schon längst vorbei. Ich habe gerade andere Sorgen und gesellschaftliche Themen, die mich berühren. Die Wutbürger und Leerdenker marschieren doch teils immer noch wöchentlich und erinnern daran. (Und O.T. pssst: und meine Schurblerkollegin kann sich immer noch kein Wattestäbchen für den Test in die Nase stecken, weil das so gefährlich ist... das höre ich täglich im Dienst. Ich frage mich nicht mehr, mit was sie statt mit Biontec o.ä. "geimpft" wurde.)
Die Situation ist vorbei und ich rede da im RL auch nicht mehr drüber. Hier hat sich die Diskussion halt ergeben. Ich leg da aber kein Herzblut mehr rein.
Dann ist ja gut. Ich glaube schon, dass bei vielen Politikern angekommen ist, dass der Zweck nicht alle Mittel heiligt. Die sind vorsichtiger zukünftig. Gerade euer Kini ist doch irgenwann heftig auf die Bremse getreten, dann war vieles im Freistaat plötzlich lockerer als anderswo... die wollen doch wieder gewählt werden von irgendwem.
Söder hatte ja am Anfang hohe Zustimmungswerte für seine harte Corona-Politik. Womit er nicht (und ich ehrlich gesagt auch nicht) gerechnet hat, ist die doch große Impfskepsis in Teilen von BY gewesen und damit einher ging dann auch ein Widerstand gegen die Maßnahmen. Ausserdem hat er es dann halt doch übertrieben mit seinem Team-Vorsicht, was zunehmend auf Unverständnis stieß, weil es sich nicht in den Zahlen niederschlug. Auch die ffp2-Maskenpflicht hat zahlenmäßig nichts gebracht, die Inzidenzen waren unbeeindruckt. Mag ja sein, dass im Labor die ffp2 Maske was bringt. In der Praxis sah es anders aus.
Ich wurd jetzt angesteckt, obwohl die Dame ffp2 trug. Mein Zahnarzt hat diese Woche erstmal zu, weil sich so viele Mitarbeiterinnen angesteckt haben.... Gut es haben auch alle Patienten mit Folgeterminen sowie ich abgesagt.
Ich war tatsächlich auch sehr verwundert- weil ich das vorher auch so erlebt habe. Aber die letzten Tage war das echt krass- und ging nicht nur mir so- meine "Mitfahrerinnen" waren ähnlich erstaunt.
Ich schau morgen mal 😀😷
Wobei die grundsätzliche Maskendisziplin in Norddeutschland immer höher war als im Süden oder Z.B. Sachsen. Auch hier wieder nur meine eigene Wahrnehmung
Ich pendel ja ständig derzeit zwischen Bodensee und Rhein-Main-Region - mein subjektiver (!) Eindruck ist frappierend. Auch als es noch Maskenpflicht gab in den Geschäften trugen dort ganz viele keine Maske - und keiner sagte was. Im Bus momentan trägt höchstens 1/3 Maske. Das kenne ich von hier Rhein/Main gar nicht so. Da sind es vereinzelte,die die Maske unter der Nase tragen.
Ich hatte deinen Beitrag so verstanden, dass es dir gar nicht um die Ausgangssperre (also das eingeschränkte Grundrecht) an sich ging, sondern darum, dass es bei euch eine gab und im Nachbarort nicht. Dass es für dich also OK - oder zumindest weniger schlimm - gewesen wäre, wenn die auch eine gehabt hätten.
Ich bin zwar nicht Sina, aber wenn der andere Ort auch eine Ausgangsperre hat, dann habe ich eher den Eindruck, das muss jetzt so sein, weil es ganz, ganz wichtig ist. Wenn der andere Ort keine Ausgangsperre hat, dann komm ich ins Grübeln und hinterfrage die Sinnhaftigkeit.
Nur bei Ausgangssperre? Oder generell bei anderen Regeln auch? Es ging hier ja teilweise hoch her, weil man in A in den Baumarkt durfte und in B nicht. Weil in C 1m Mindestabstand verlangt wurde und in D 1,5. Und ja, das kam mir immer vor wie ein kindhaftes 'bei Oma darf ich aber' *stampf*
Ich hatte deinen Beitrag so verstanden, dass es dir gar nicht um die Ausgangssperre (also das eingeschränkte Grundrecht) an sich ging, sondern darum, dass es bei euch eine gab und im Nachbarort nicht. Dass es für dich also OK - oder zumindest weniger schlimm - gewesen wäre, wenn die auch eine gehabt hätten.
Ich bin zwar nicht Sina, aber wenn der andere Ort auch eine Ausgangsperre hat, dann habe ich eher den Eindruck, das muss jetzt so sein, weil es ganz, ganz wichtig ist. Wenn der andere Ort keine Ausgangsperre hat, dann komm ich ins Grübeln und hinterfrage die Sinnhaftigkeit.
Dass Entscheidungen einen Grenzrahmen haben ist eigentlich logisch. Ebenso, dass ein Ort immer neben einem anderen liegt. Und weil das so ist soll dann erst an den Landesgrenzen die Linie gezogen werden obwohl ganze Landstriche andere Infektionszahlen haben?
Und wieso sollte an den Landesgrenzen Schluss sein? Auch da liegen dann Orte mit verschiedenen Vorschriften nebeneinander.
Zitat von Klopferline im Beitrag #843 Was mich auch schon seit vielen Jahren ärgert: Apotheken. irgendwer muss die bezahlen. Ist es notwendig, daß man in Fussgängerzonen quasi alle 100 m eine Apotheke hat? Es gibt sooooo viele Apotheken und die Apothekerlobby ist unglaublich stark. Ich weiß nicht, was heute üblich ist aber wenn ich höre, daß jemand seine Apotheke in Berlin verkaufen will und dafür 7stellig aufrufen kann, dann kann man sich einiges denken. Mit Kosmetik werden die nicht auf derartige Umsätze kommen.
sprich dich aus, erklär uns deine theorie, die diesen ausbruch begründet.
Zitat von Klopferline im Beitrag #843 Was mich auch schon seit vielen Jahren ärgert: Apotheken. irgendwer muss die bezahlen. Ist es notwendig, daß man in Fussgängerzonen quasi alle 100 m eine Apotheke hat? Es gibt sooooo viele Apotheken und die Apothekerlobby ist unglaublich stark. Ich weiß nicht, was heute üblich ist aber wenn ich höre, daß jemand seine Apotheke in Berlin verkaufen will und dafür 7stellig aufrufen kann, dann kann man sich einiges denken. Mit Kosmetik werden die nicht auf derartige Umsätze kommen.
sprich dich aus, erklär uns deine theorie, die diesen ausbruch begründet.
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
"Irrer amerikanischer Rechtenversteher mit chronischer Deutschschwaeche"
Zitat von Klopferline im Beitrag #843 Was mich auch schon seit vielen Jahren ärgert: Apotheken. irgendwer muss die bezahlen. Ist es notwendig, daß man in Fussgängerzonen quasi alle 100 m eine Apotheke hat? Es gibt sooooo viele Apotheken und die Apothekerlobby ist unglaublich stark. Ich weiß nicht, was heute üblich ist aber wenn ich höre, daß jemand seine Apotheke in Berlin verkaufen will und dafür 7stellig aufrufen kann, dann kann man sich einiges denken. Mit Kosmetik werden die nicht auf derartige Umsätze kommen.
sprich dich aus, erklär uns deine theorie, die diesen ausbruch begründet.
Zitat von Klopferline im Beitrag #843 Was mich auch schon seit vielen Jahren ärgert: Apotheken. irgendwer muss die bezahlen. Ist es notwendig, daß man in Fussgängerzonen quasi alle 100 m eine Apotheke hat? Es gibt sooooo viele Apotheken und die Apothekerlobby ist unglaublich stark. Ich weiß nicht, was heute üblich ist aber wenn ich höre, daß jemand seine Apotheke in Berlin verkaufen will und dafür 7stellig aufrufen kann, dann kann man sich einiges denken. Mit Kosmetik werden die nicht auf derartige Umsätze kommen.
sprich dich aus, erklär uns deine theorie, die diesen ausbruch begründet.
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Ja, Quarantäne ist was völlig anderes.
Darauf spielt Max aber an, glaube ich (ich meine ich habe das mir dem "wir haben es und zu Hause schön gemacht" auf unsere Quarantänezeit bezogen geschrieben).
Aber davon ab, wir sind natürlich mehr zu Hause geblieben (Ausgangssperre hatten wir nicht) und haben dort dann das Beste draus gemacht. Sich zu ärgern und die Situation zu betrauern hätte uns nichts genutzt, im Gegenteil.
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Ich versuche tatsächlich immer, das Beste aus einer Situation zu machen. Ich bin trotzdem verärgert von manchem.
Zitat von DasUpfel im Beitrag #880 Nur bei Ausgangssperre? Oder generell bei anderen Regeln auch? Es ging hier ja teilweise hoch her, weil man in A in den Baumarkt durfte und in B nicht. Weil in C 1m Mindestabstand verlangt wurde und in D 1,5. Und ja, das kam mir immer vor wie ein kindhaftes 'bei Oma darf ich aber' *stampf*
Ganz generell bei der Frage nach der Sinnhaftigkeit.
Zitat von SINA75 im Beitrag #768[quote="-adalovelace-"|p319299][quote=SINA75|p319287]
Es geht darum, das es ein Dorf weiter keine Ausgangssperre gibt weil anderes Bundesland bei völlig identischen Zahlen. Da verstehst du die Aufregung nicht?
Ich verstehe auch nicht, was einen daran so aufregen kann. Wir haben nun mal Föderalismus in Deutschland und es gibt bestimmt noch andere Gesetze, die bei euch gelten und ein Dorf weiter dann nicht mehr, weil anderes Bundesland. Passiert halt, wenn unterschiedliche Landesregierungen Gesetze erlassen.
ja, und man darf sich über Komplett-Schwachsinn aufregen
Wenn ich mich über jeden Komplett-Schwachsinn, der mich tangiert, aufregen würde, hätte ich das Erwachsenenalter wg. Herzinfarkt, Schnappatmung o.ä. nie erreicht. Vor allem bei der Arbeit hilft oft nur, nicht darüber nachzudenken. Das macht mich als gereiftere, erwachsene Person auch aus. Ich bin nicht mehr 3 Jahre alt und bekomme ständig Wutausbrüche. Krönchen richten, aufstehen, weitermachen, nach vorne schauen.
Wer bitte bekommt denn hier Wutausbrüche?
Ich lese hier im Thread durchaus noch wütende Stimmung raus.
Ich hab lieber einen Haufen wütender Menschen um mich herum, die die Einschränkungen in Grundrechte noch sehen und hinterfragen (so wütend sie nur igendwie möchten), statt einem Haufen Menschen für die das ja alles gar nicht schlimm ist. Es gibt eine Zeit für Zen und es gibt eine Zeit laut und wütend zu sein. Ich finde dieses "wütend sein Absprechen" und kritisieren sehr sehr mühsam. Wenn ich das mal Zen ausdrücken möchte.
"Irrer amerikanischer Rechtenversteher mit chronischer Deutschschwaeche"
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Man kann auch das Beste aus einer Situation machen und sich trotzdem dagegen aussprechen, hinterfragen, verbalisieren, daß man es ganz große Kacke fand, wütend sein. Mir macht das nonchalante Hinnehmen Sorgen. Da
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Wer redet bitte von Bedauern? Nur weil ich das Beste aus einer Situation mache, kann ich doch bitte auch hinterfragen, dies verbalisieren und auch wütend werden. Daß wir Maßnahmen brauchten, hat hier auch keiner bestritten. Es geht um die Ausganssperre unter Strafe. Wenn wir wenigstens bitte da mal beim Thema bleiben könnten.
Niemand hat was von nach draußen gehen wenn infiziert gefaselt, warum bringst Du das jetzt rein? Grundrechte beschneiden sollte für uns alle ein Aufhorchen signalisieren.
"Irrer amerikanischer Rechtenversteher mit chronischer Deutschschwaeche"
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Man kann auch das Beste aus einer Situation machen und sich trotzdem dagegen aussprechen, hinterfragen, verbalisieren, daß man es ganz große Kacke fand, wütend sein. Mir macht das nonchalante Hinnehmen Sorgen. Da
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Wer redet bitte von Bedauern? Nur weil ich das Beste aus einer Situation mache, kann ich doch bitte auch hinterfragen, dies verbalisieren und auch wütend werden. Daß wir Maßnahmen brauchten, hat hier auch keiner bestritten. Es geht um die Ausganssperre unter Strafe. Wenn wir wenigstens bitte da mal beim Thema bleiben könnten.
Niemand hat was von nach draußen gehen wenn infiziert gefaselt, warum bringst Du das jetzt rein? Grundrechte beschneiden sollte für uns alle ein Aufhorchen signalisieren.
Ich bin aber nicht wütend geworden, oder darf man das nicht?
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Ich versuche tatsächlich immer, das Beste aus einer Situation zu machen. Ich bin trotzdem verärgert von manchem.
Ich finde auch, daß das eine das andere nicht ausschließt.
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Man kann auch das Beste aus einer Situation machen und sich trotzdem dagegen aussprechen, hinterfragen, verbalisieren, daß man es ganz große Kacke fand, wütend sein. Mir macht das nonchalante Hinnehmen Sorgen. Da
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Wer redet bitte von Bedauern? Nur weil ich das Beste aus einer Situation mache, kann ich doch bitte auch hinterfragen, dies verbalisieren und auch wütend werden. Daß wir Maßnahmen brauchten, hat hier auch keiner bestritten. Es geht um die Ausganssperre unter Strafe. Wenn wir wenigstens bitte da mal beim Thema bleiben könnten.
Niemand hat was von nach draußen gehen wenn infiziert gefaselt, warum bringst Du das jetzt rein? Grundrechte beschneiden sollte für uns alle ein Aufhorchen signalisieren.
Ich bin aber nicht wütend geworden, oder darf man das nicht?
Doch, darf man. Das Wegwischen von anderen Gefühlslagen ist halt blöd.
Zitat von Sascha im Beitrag #482 Mir ging es darum zu sagen, dass es durchaus Frauen gab, die "alleine" entbunden haben. Von "die Politik" habe ICH eh nix geschrieben. Arbeite Dich bitte nicht an mir ab.
ja shit happens. aber der selbe shit kann auch ganz ohne corona passieren, wenn das klinikpersonal die zeit falsch einschätzt und den werdenden vater mit dem versprechen der rechtzeitigen benachrichtigung wieder heimschickt.
nu komm. Äpfel, Birnen und so?
Inwiefern unterscheidet es sich im Ergebnis? Es ist dasselbe. Nur dass das sonst Einzelfälle betrifft, bei der Pandemie aber alle Leute betroffen waren, darunter offenbar viele, die der Meinung sind, dass man sie mit gesellschaftlichen Problemlagen und ihren Lösungsversuchen nicht belästigen darf. Es ist schon ein krass übersteigerter Individualismus, der sich da zeigt.
Mir fehlt jetzt ein bisschen das passende Wort, mit Staunen, Verwunderung (?) habe ich festgestellt, dass gewisse Dinge, die nur für manche Alltag sind und wegfallen mussten, als absolut furchtbar empfunden wurden und nicht der Bogen geschlagen wurde dazu, dass es anderen tagtäglich so geht. Und diese Leute damit klarkommen, klarkommen müssen und deren Leben trotzdem immer wieder dennoch lebenswert sein kann. Die bisher Schwerkranken, klar, aber auch so Sachen wie keine Möglichkeit zum Auslandsstudium, Urlaub fiel aus, es war nicht möglich ins Theater, Kino, Konzert zu gehen. Dass es Maturantinnen gab, die nicht zur Maturareise fahren konnten (nicht mitfahren konnten, nicht: nicht wollten!), weil eigener Unfall, Todesfall in der Familie, finanzielle Probleme in der Familie. Das ist Realität für eine ganze Reihe von Menschen. Nicht wegen eines Virus, sondern weil sie kein Geld haben oder eine Behinderung haben oder oder oder. Aber das sind die anderen, DIE sind das ja gewohnt, während ICH ein Recht darauf habe, dass MEIN Leben natürlich nicht eingeschränkt wird. Für irgendwelche Alten und Vorerkrankten, die eh mit dem Tode rechnen müssen.
Den einen hat die Pandemiebewältigung das Vertrauen in die Regierungen genommen. Anderen, mir z.B. das Vertrauen dass wir als Gemeinschaft eine Krise überstehen können. Da bin ich echt einem Trugbild oder Sozialromantik aufgesessen.
Das klingt jetzt irgendwie nach ‚und in Afrika sterben die Menschen hungers‘. Einzelschicksale gab es immer und wird es immer geben. Wenn man näher dran ist an so einem Einzelschicksal, dann hilft man, wenn man kann. Aber hier ging es um eine ganze Bevölkerung, die Einschränkungen hinnehmen musste, und da hilft es mir persönlich nicht viel, wenn man mir sagt, ach, war doch gar nicht so schlimm, anderen geht es noch viel schlimmer / ging es schon vor der Pandemie so.
Nein, das soll heißen, dass man von diesen Menschen lernen kann, wie sie damit umgehen. Wie sie in all der von außen gesehen Scheiße auch ihr Stückchen Glück finden können.
Das haben wohl alle während des lockdowns gemacht, sonst sässen wir vielleicht alle in der Irrenanstalt heute. Aber ich will eigentlich gar nicht unbedingt lernen, wie ich mit Unglück umgehe. Wenn ich davon verschont bleibe, ist alles gut. Wenn nicht, lerne ich es zwangsläufig. Aber willkürliche und sinnfreie einschneidungen in mein Leben, will ich damit wirklich umgehen lernen? Will ich da demütig und dankbar auf das blicken, was ich habe? Nee, da bleib ich lieber Rebell.
Mir fehlt(e) bei vielen Bürgern eine gewisses Maß an Flexibilität, was ihre eigene Lebensgestaltung betrifft. Flexibilität in Zeiten großer Krisen bedeutet(e) auch Einschränkungen aushalten und für sich "das Beste" draus zu machen. Es bedeutet in einer Gesellschaft ebenso, dass ein Solidarprinzip besteht. Hier lese ich enorm viel "mir, meine, mich... ".
Im Nachhinein kann man viele Maßnahmen als unsinnig abtun, in der damaligen Situation - also der Zeit, bevor eine schützende Impfung zur Verfügung stand, war die Angst vor ausufernden Wellen eine reale Gefahr. Die Bilder von Italien, die Berichte von Frankreichs Grand Est, die Berichte aus Spanien (Eissporthalle als Leichenhaus) oder KühlLKWs zur Leichenlagerung in New York - das sind die Bilder, die sich bei mir eingebrannt haben aus der Zeit.
Ich hatte zu der Zeit einen Ausgangsberechtigungsschein - ich arbeite mit vulnerablen Klienten. Ich bin abends durch die leere Stadt gefahren - übrigens ziemlich blöd im Schneewinter 20/21, die wichtige Bundesstraße wurqde nachts nicht mehr geräumt zu der Zeit. Ich habe alle beneidet, die nicht raus mussten in der Zeit. Alle, die nicht eine so hohe Verantwortung der Gefahr der Ansteckung vulnerabler Klienten hatten. Alle, die sich nicht täglich der akuten Gefahr ausetzen mussten, sich selbst anzustecken, bei der intensiven Pflege von erkrankten Klienten. Alle, die nicht auch täglich Sorge hatten, ihre eigene Familie anzustecken durch eine dienstlich erfolgte Infektion.
Von der extrem heftigen, belastenden, täglichen Arbeitssituation - Pflege und Versorgung mit Vollschutz, 8 Stunden FFP2 Maske(als es die dann endlich ausreichend gab) ohne Zeit , diese wenigstens alle 2 Stunden mal kurz absetzen zu können, schwierige Klienten durch die Einschränkungen, uneinsichtige Angehörige, die sich nicht an gesetzliche Regelungen hielten und dem Personal die Arbeit noch schwerer machten u.v.m. mal ganz abgesehen. Und den gefühlt wöchentlich neuen, zu beachtenden Vorschriften im Heimbereich. Das war halt plötzlich ein Großteil meines Jobs.
In meinem Arbeitsbereich ist relativ gut ausgegangen. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern mit vergleichbar hohem Lebensstandard sind hier weniger Menschen verstorben durch die Pandemie. Ich bin froh darüber und denke, dass das zu einem großen Teil an den ergriffenen Maßnahmen lag. Und die bedeuteten bei einer Pandemie eben Einschränkung sozialer Kontakte, solange keine Impfmöglichkeit vorhanden war. Soziale Kontakte gesetzlich einzuschränken war für den Staat eine bis dahin völlig neue Herausforderung, in einem demokratischen und nicht totalitären System.
Aktuell stehen wir Bürger durch den Ukrainekrieg und die verbundene Energiekrise schon wieder vor existenzieller Bedrohung und möglichen Einschränkungen des bisherigen alltäglichen Lebensstandards. Das bedeutet wieder weniger "ich" und mehr "wir" zugunsten einer bisher nicht gekannten Gefahr, bei der wir z.B. persönliches durch Energiesparen etwas für die gesamte Gesellschaft sollten. Es ist wieder Flexibilität gefragt. Ich bin gespannt.
Man kann auch das Beste aus einer Situation machen und sich trotzdem dagegen aussprechen, hinterfragen, verbalisieren, daß man es ganz große Kacke fand, wütend sein. Mir macht das nonchalante Hinnehmen Sorgen. Da
Im großen und ganzen haben sich die Leute völlig vernünftig verhalten, finde ich.
Ja, das finde ich auch. Sonst wäre es vermutlich auch schlechter ausgegangen. Wenn ich aber hier nach wie vor eine große Wut über eine Maßnahme wie die temporäre nächtliche Ausgangssperre lese, bin ich sehr erstaunt. Klar war die im Nachhin gesehen vermutlich nicht der große Heilsbringer. Eben eine von vielen versuchten Maßnahmen, als man verzweifelt versuchte, die Verbreitung irgendwie einzudämmen.
Mich erstaunt die noch immer existierende Wut nicht das kleinste bisschen. Ich bin sogar froh, daß sie noch verbalisiert wird. Viele machen sich hier überhaupt keine Gedanken darum, was das hieß: Ja nicht nur, um eine gewisse Zeit nicht mehr das Haus verlassen zu dürfen, unter Strafe! Sondern auch der Präzedens, der damit gesetzt wurde. Ich erwähnte selbiges schon mal zu Anfang der Pandemie.
Wenn ich Leute lese, wie Perla, "dann haben wir es uns halt schön gemacht zuhause ...", jo.
Hätten wir zu Hause sitzen und uns selbst bedauern sollen? Das Beste aus einer Situation, die man nicht ändern kann, zu machen ist das einzig sinnvolle, meiner Meinung nach.
Dass wir nicht rausgehen durften war seltsam, aber für uns völlig selbstverständlich, weil wir infiziert waren. Ich trage doch die Viren nicht wissentlich nach draußen.
Wer redet bitte von Bedauern? Nur weil ich das Beste aus einer Situation mache, kann ich doch bitte auch hinterfragen, dies verbalisieren und auch wütend werden. Daß wir Maßnahmen brauchten, hat hier auch keiner bestritten. Es geht um die Ausganssperre unter Strafe. Wenn wir wenigstens bitte da mal beim Thema bleiben könnten.
Niemand hat was von nach draußen gehen wenn infiziert gefaselt, warum bringst Du das jetzt rein? Grundrechte beschneiden sollte für uns alle ein Aufhorchen signalisieren.
Ich bin aber nicht wütend geworden, oder darf man das nicht?
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18.10.2022 13:39 (zuletzt bearbeitet: 18.10.2022 13:41)
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