Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #400Ich finde das hört sich klasse an - 2 Tage in der Woche in der Schule ohne dass er am zweiten Tag noch in den Betrieb muss (was vom rechtlichen Rahmen her durchaus auch gefordert werden dürfte), 4 Tage in Betrieb mit einem Chef, der ihn offensichtlich bereits vor dem Ausbildungsbeginn wertschätzt und ihm nicht nur die Arbeit unmittelbar an den Gästen zutraut sondern sogar an so einer verantwortungsvollen Stelle wie dem Frontdesk. Und ein angehender Azubi, der sich freut und fröhlich ist - auch weil ihm schon vermittelt wird, dass er gebraucht wird. Eine bessere Ausgangsposition kann man sich glaube ich kaum wünschen. Also - herzlichen Glückwunsch!!
Schultage sind reine Schultage, er muss danach nicht mehr ins Hotel.
Das kommt auf die Schulstunden an. Wir hätten unsere Azubis nicht am 2. Tag zum Betrieb holen dürfen, das ginge nur, wenn was ausgefallen wäre. Es waren jeweils mehr als 6 Schulstunden, mal abgesehen davon, dass die Schule ziemlich weit weg war.
Glückwunsch zur Ausbildungsstelle, aber eine 48 Stundenwoche darf man hinterfragen. Nur einen Tag frei finde ich sehr hart und es ist nun mal auch längst nicht mehr üblich oder normal. Dass man im Hotel am Samstag arbeitet - klar, das sollte jedem bewusst sein.
Von mir so mittendrin auch Glückwunsch, möge es eine gute Stelle sein. Aber ist denn schon fix, dass die 48 Stunden sich auf 6 Tage verteilen?
Zitat von TanzindenMai im Beitrag #420Werde ich auch nicht machen. Dafür ist VZ für mich nicht attraktiv genug. Mir reichen 80%. Kinder sind nicht mehr ausschlaggebend. Ich möchte für mich nicht VZ arbeiten.
Zitat von Sascha im Beitrag #266Dann haben sie halt bei Deinem K2 nicht das passende Angebot für manche Arbeitnehmer. Das ist aber doch kein Generationending. Ich finde das Generation-Z-Bashing einfach nur ermüdend.
... und ich finde das ständige Gehetze, dass die blöden Boomer ja nicht wüssten, was Work-Life-Balance ist, genauso ermüdend. So hat halt jeder sein Steckenpferd. Und ja, ich werde wirklich nicht verstehen, warum man seine ersten (!) Berufsjahre gleich mal mit Teilzeit starten möchte. Das ist aber wahrscheinlich so eine Mischung aus preußischem Erbe, protestantischer Ethik der Arbeit (Die muss man echt nicht mögen.) und Boomer sind halt so.
Niemand im Umfeld meiner Kinder hat seine erste Arbeitsstelle in Teilzeit gestartet.
OK, ich kenne auch niemanden, der OHNE Kind (oder vergleichbarer Verpflichtung) mit Teilzeit ins Berufsleben gestartet ist.
Ich kenne aber viele Mütter, die nicht mehr auf Vollzeit zurückgehen auch wenn die Kinder aus dem Haus sind, aber das ist etwas anderes.
Wegen der Zeit, die du mehr Freizeit hast oder wegen der Arbeitsbelastung?
Zitat von Sascha im Beitrag #360Kenn ich. Allerdings nicht von meiner jetzigen Tätigkeit.
Mich jagt das gerade wieder und wieder auf den Baum. Dazu organisatorische Knüppel ...
Ach ja, Kommunikation. Wir haben funktionale E-Mail-Adressen pro Projekt und bitten immer darum, dass die jeweilige Adresse IMMER CC gesetzt wird. Ich habe inzwischen einen Reminder gespeichert ... den ich in regelmäßigen Abständen unter die E-Mails setze. Es scheint extrem schwierig zu sein, an diese funktionale Adresse zu denken.
Jessas Maria. Was ein Aufwand. Wie viele Projekte habt ihr? 3? Das ist ja der Wahnsinn. Warum arbeitet man nicht mit TEAMS?
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #195Ich finde das sind wirklich erschreckende Erfahrungen. Und hoffe irgendwie dass das wirklich an der Klientel eures FSJ und dass sie mit ihren Aufgaben nicht zusammen passen liegt.
Zitat von peacelike im Beitrag #158 Ich bin mitverantwortlich für etwa 3.000 junge Menschen, die direkt nach der Schule einen Freiwilligendienst leisten. Seit Jahren häufen sich Abbrüche, psychische Probleme, Wünsche nach Arbeitszeitreduktion, fehlende Belastungsfähigkeit. Eine Chance haben die jungen Menschn, die zuhause wohnen, die anderen sind mit 30 Stunden gut bedient. Ich schaue momentan auf junge Menschen und denke immer nur "besser nicht überfordern, langsam starten, schauen, ob mehr geht oder nicht".
Mein Sohn arbeitet für die Uni auch 50 Stunden plus - aber der hat 1.) relativ viel Flexibilität - er kann auch im ICE arbeiten, wenn wir zu Omas Geburtstag fahren - und 2.) Semesterferien, in denen er dann Schlaf auftankt.
Hm. Such mal die Zahlen der Abbrüche während Berufasausbildungen und während des Studiums. Ich denke, das liegt nicht am FSJ Klientel, sondern spiegelt eher den Durchschnitt der Belastbarkeit von vielen jungen Menschen.
Würde ich nicht wollen. Gerade in dem Alter. Da hat er ja nie mal 2 Tage zusammenhängend frei. Außer im Urlaub oder bei Feiertagen die zufällig auf einen einen Samstag oder Montag fallen.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #400Ich finde das hört sich klasse an - 2 Tage in der Woche in der Schule ohne dass er am zweiten Tag noch in den Betrieb muss (was vom rechtlichen Rahmen her durchaus auch gefordert werden dürfte), 4 Tage in Betrieb mit einem Chef, der ihn offensichtlich bereits vor dem Ausbildungsbeginn wertschätzt und ihm nicht nur die Arbeit unmittelbar an den Gästen zutraut sondern sogar an so einer verantwortungsvollen Stelle wie dem Frontdesk. Und ein angehender Azubi, der sich freut und fröhlich ist - auch weil ihm schon vermittelt wird, dass er gebraucht wird. Eine bessere Ausgangsposition kann man sich glaube ich kaum wünschen. Also - herzlichen Glückwunsch!!
Schultage sind reine Schultage, er muss danach nicht mehr ins Hotel.
Das kommt auf die Schulstunden an. Wir hätten unsere Azubis nicht am 2. Tag zum Betrieb holen dürfen, das ginge nur, wenn was ausgefallen wäre. Es waren jeweils mehr als 6 Schulstunden, mal abgesehen davon, dass die Schule ziemlich weit weg war.
Glückwunsch zur Ausbildungsstelle, aber eine 48 Stundenwoche darf man hinterfragen. Nur einen Tag frei finde ich sehr hart und es ist nun mal auch längst nicht mehr üblich oder normal. Dass man im Hotel am Samstag arbeitet - klar, das sollte jedem bewusst sein.
Von mir so mittendrin auch Glückwunsch, möge es eine gute Stelle sein. Aber ist denn schon fix, dass die 48 Stunden sich auf 6 Tage verteilen?
Zitat von Max im Beitrag #428Jessas Maria. Was ein Aufwand. Wie viele Projekte habt ihr? 3? Das ist ja der Wahnsinn. Warum arbeitet man nicht mit TEAMS?
Über Kooperationspartnergrenzen ist das nicht so einfach und - Erfahrung - es fällt zu viel hinten runter. Definitiv. Hinzu kommt, dass wir regulatorische Pflichten haben, bei denen der Screenshot eines Teamschat definitiv kein akzeptiertes Dokument ist.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #195Ich finde das sind wirklich erschreckende Erfahrungen. Und hoffe irgendwie dass das wirklich an der Klientel eures FSJ und dass sie mit ihren Aufgaben nicht zusammen passen liegt.
Zitat von peacelike im Beitrag #158 Ich bin mitverantwortlich für etwa 3.000 junge Menschen, die direkt nach der Schule einen Freiwilligendienst leisten. Seit Jahren häufen sich Abbrüche, psychische Probleme, Wünsche nach Arbeitszeitreduktion, fehlende Belastungsfähigkeit. Eine Chance haben die jungen Menschn, die zuhause wohnen, die anderen sind mit 30 Stunden gut bedient. Ich schaue momentan auf junge Menschen und denke immer nur "besser nicht überfordern, langsam starten, schauen, ob mehr geht oder nicht".
Mein Sohn arbeitet für die Uni auch 50 Stunden plus - aber der hat 1.) relativ viel Flexibilität - er kann auch im ICE arbeiten, wenn wir zu Omas Geburtstag fahren - und 2.) Semesterferien, in denen er dann Schlaf auftankt.
Hm. Such mal die Zahlen der Abbrüche während Berufasausbildungen und während des Studiums. Ich denke, das liegt nicht am FSJ Klientel, sondern spiegelt eher den Durchschnitt der Belastbarkeit von vielen jungen Menschen.
Machen die dann wirklich gar nichts mehr oder haben sie einfach den Mut noch etwas anderes anzufangen mit dem sie langfristig glücklicher werden?
Ich empfinde die Belastung, die Jugendliche und junge Erwachsene heute bezüglich ihrer Ausbildung und ihres Berufs haben, als enorm hoch.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #198Wobei er ja nicht 6 Tage/Woche arbeitet sondern darunter auch 2 Berufsschultage sind. Und da kommt es für mich schon darauf an, wie lange diese sind, wie diese ausgestaltet sind und ob der AG von seinem Recht Gebrauch macht ihn an einem der zweit Tage im Anschluss wieder im Hotel arbeiten zu lassen.
Zitat von Shorea im Beitrag #17548 h/Woche sind hart. Gerade, wenn man damit rechnen muss, dass gern noch eine „freiwillige“ (vermutlich nicht registrierte?) Überstunde dazu kommen kann (du willst doch was lernen …). Gilt für die Hotellerie eigentlich auch das Arbeitszeitgesetz?
Sechs volle Tage (evtl. auch mit langen Pausen, freiwilligen Überstunden) die Woche arbeiten, ist auf die Dauer sehr hart. Das Leben besteht dann nur aus dem einen freien Tag, in den man alle sonstigen Pflichten (plus Ausschlafen), Lernen und Abschalten quetschen muss.
Wenn er diese Herausforderung annehmen möchte, Hut ab.
Unsere Azubis (sozialpflegerisch) haben einen Ganztag und einen Vormittag Schule. Die Stundenanrechnung erfolgt exakt nach Anzahl der Schulstunden an dem Tag - ohne Schulpausen und ohne die weite Anfahrt, 30-60 km pro Strecke. Am kurzen Schultag bekommt ein Azubi dann nur 4,5 Stunden Arbeitszeit angerechnet... Nachmittag frei bedeutet, dass er die fehlenden Stunden an einem anderen Tag reinarbeiten muss. Hier heißt das, an den Dienstwochenenden Schichten mit oft 10 - 11 Stunden Arbeitszeit zu haben.
Nochmal zu unserer Situation für Azubis: Die haben dann z.B. Montag Schule, wenn da eine große Klausur ist - nach einem Wochenende mit zweimal 8 -20 Uhr Schicht - ist das hart. Dazu kommen sehr viele ausführliche Pflichtberichte, die auch in der Freizeit zu erstellen sind.
Hier gilt die 39 Stundenwoche/30 Urlaubstage für Azubis. Die Abbrecherquote liegt wohl in manchen Jahren bei 40% - viele Azubis, die abgebrochen haben (ich kenne mehrere mit Abitur) arbeiten danach als Pflegehilfskraft in der Einrichtung weiter, in Teilzeit.
Ich bin Mentorin und hatte in den letzten Jahren nur tolle, engagierte Azubis. Ich achte aber auch sehr darauf, sie durch das Ausbildungstief, das oft so Mitte der Ausbildung entsteht, hindurch zu ziehen. Es ist m.E. schon hart, fast voll verantwortlich 30 Stunden jede Woche einen Jobs (der physisch und psychisch fordert) zu machen, dann die Belastung des Wechselschichtdienstes und "nebenher" noch die ständig wachsenden Forderungen der theoretischen Ausbildung zu meistern. Eine Ausbildung in der Gastronomie ist auch körperlich anstrengend und hat stressige Stoßzeiten.
Zitat von Sascha im Beitrag #334[ Geld, Bedingungen, etc? Wobei ich wie gesagt eh nicht kenn, dass so viele junge Menschen nur 50% arbeiten wollen und das zusätzlich nur am Vormittag. Herbeigeredet.
Du musst schon ein bisschen konkreter werden. Welche Bedingungen machen den Nachmittag attraktiver als den Vormittag, z.B. in einer Arztpraxis oder Bäckerei oder im Hotel? Geld lassen wir mal außen vor.
Das Geld würde ich nicht außen vor lassen.
Du wirst die Menschen aber nicht zwingen können, zu einer Zeit zu arbeiten, zu der sie nicht wollen. Geschlossen Geschäfte und Praxen an Nachmittagen, weil sich da keine Helfer finden, gibt es inzwischen einige. Oder mehrere Ruhetage. Gestern war ich in Lübeck. Es war Montag und die meisten Museen hatten wie üblich zu. Es hatten aber auch sehr viele Läden und Restaurants zu.
In Hotels wird immer mehr auf Self-Service umgestellt. Nicht weil das hip ist, sondern weil das Personal fehlt. Das fehlt auch, weil die Gäste es nicht zahlen wollen.
Übrigens haben die Gewerkschaften bei der Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes schon darauf hingewiesen, dass das Probleme mit dem Personal geben könnte.
Und dann konkurrieren diese Geschäftsfelder halt mit den anderen, in denen viel freiere Arbeitsbedingungen herrschen können. Die haben aber zum Beispiel mit Programmierer*innen in Indien als Konkurrenz. Oder Bankautomaten.
Es bleibt also tatsächlich erst mal das Geld. Eine andere Möglichkeit im medizinischen Bereich wäre, die Berufsbilder zu ändern, so dass in einer Praxis den MTA mehr möglich ist und der Beruf so reichhaltiger wird.
Das Hotel-und Gaststättengewerbe ist jetzt keines, das ich irgendwie schützen möchte oder womit ich ein Problem habe, wenn es viel weniger Betriebe gibt.
Und mit Bäckereien, die nachmittags zu sind, habe ich auch kein Problem. Wobei einige Bäcker auch anders umstellen: Die fangen nicht mehr in der Nacht mit dem Backen an. Geht anscheinend auch.
Zitat von Safrani im Beitrag #138... und je nach Alter auch entsprechende Arbeitszeiten.
Je nach Alter gilt für Sinas Sohn nicht (mehr). Und keiner von uns weiß, wie sich die 48 Stunden aufteilen, aber heulen, dass der arme Junge sicher gleich umfällt. ... 4x10 Stunden und einmal 8 sind auch 48 Stunden ... und ich kenne es aus einigen Hotels so, dass die Rezeption bei 24-Stunden-Besetzung nachts 10 Stunden-Schichten hat.
Während des Berufsschulbetriebs wird es sich mit Nachrschichten kaum ausgehen, weil die Mindestpausen dazwischen eingehalten werden müssen.
Zitat von green im Beitrag #281Wenn man nicht die Mitarbeiter bekommt, die man braucht, hat man mehrere Möglichkeiten: - Man kann sich überlegen, wie man ein attraktives Jobangebot macht. - Man kann sich Mitarbeiter backen. - Man kann seinen Laden schließen. - Man kann sich zusammenreißen und selber 25 Stunden am Tag und 8 Tage die Woche schaffen.
Stimmt, alles extrem einfach.
Wie kann denn Deiner Meinung nach ein attraktives Angebot aussehen, wenn Du eine Vollzeitstelle für Fachkraft XY ausschreibst (und weißt, dass Du arbeitszeittechnisch auf 75% runtergehen kannst, wenn das Projekt laufen soll), aber der erste Satz des Kandidaten im Vorstellungsgespräch ist: "Aber ich will nur 50% arbeiten."?
Wenn du niemanden findest, der Vollzeit arbeiten will und du VZ brauchst, könntest du 2 Stellen a 50% ausschreiben. 50% Wünsche erlebe ich in der Realität selten. 80% höre ich öfters und mache das dann möglich.
Wie werden die übrigen 20% erledigt?
Die Frage ist auch: was sind eigentlich 100%?
Die Arbeit, die eine durchschnittliche Arbeitskraft für diesen Arbeitsplat in der zugeteilten Arbeitszeit gut erledigen kann, ohne ständig über der Belastungsgrenze zu arbeiten. Wer das einer 70%-Kraft zuteilt, sollte wissen, dass es auf Dauer nicht gut gehen kann.
Mich irritiert in dieser Diskussion immer, dass offensichtlich immer exakt 100% gebraucht werden. Hier ist das anders. Ich habe immer mehr Arbeit als Ressourcen zur Verfügung, das heißt ich muss sowieso immer priorisieren. Egal ob jemand 100% oder 70% arbeitet.
Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, Weil nicht alle Knabenmorgen- Blütenträume reiften?
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #230Keine Ahnung - aber das Thema war auch dass der Sohn der TE bei einer verkürzten Ausbildung aber dann doch kein halbes Jahr frei habe. Und das habe ich hinterfragt.
Wer macht denn sowas? Ein halbes Jahr ohne Geld bei Mutti hocken und den Lebenslauf ruinieren?
Der Vorteil wäre, dass er früher für reguläres Gehalt arbeiten könnte. Frei haben könnte er auch jetzt, wenn er erst gar keine Ausbildung macht. Kann jeder von uns jederzeit, gibt ja keine Zwangsarbeit. Wenn man aber in guten hotels Karriere machen will sollte man höchstwahrscheinlich etwas Wert auf den Lebenslauf legen.
Auch die guten Hotels haben einen Mangel an gutem Personal. Und "gut" für den Gast heißt nicht immer gut für das Personal. Also in dem Bereich würde ich mir so gar keine Sorgen um einen lückenlosen Lebenslauf machen. Oder dass da die renommierten Hotels in suite drauf stehen müssen.
Dass das den jungen Menschen erst mal anders verkauft wird - logisch.
Aber er wird den Blick hinter die Kulissen bekommen: Im Hotel selber und auf der Berufsschule.
Es ist für mich trotzdem kein guter Plan, direkt mach der Ausbildung ein halbes Jahr im bayrischen Wald rumzugammeln. Warum sollte das ein junger Mensch überhaupt wollen? Wie kommt ihr drauf, dass der seppi das will? Und falls er den Plan hat, warum nur nach der verkürzten Ausbildung und nicht nach der regulären?
Mir ging es nur um den lückenlosen Lebenslauf an und für sich.
Ich will ja gar nicht die Augen davor verschließen dass so manche junge Menschen von der Realität einer Ausbildung oder eines Studiums überwältigt sein können - aber es gibt aus meiner Sicht noch andere Hauptgründe, die zu wenig diskutiert werden. Wie zum Beispiel mangelnde Berufsberatung, die Qual der Wahl und damit manchmal auch zu viele Möglichkeiten für die jungen Menschen, veraltete Ausbildungs- und Studieninhalte, dass sich in den Betrieben zu wenig Zeit für die Ausbildung genommen wird weil AusbilderInnen keine Reduzierung bei ihren originären Aufgaben haben, zu wenig Fokus auf die Lehre und deren Qualität an der Universität, .. .
Hm. Such mal die Zahlen der Abbrüche während Berufasausbildungen und während des Studiums. Ich denke, das liegt nicht am FSJ Klientel, sondern spiegelt eher den Durchschnitt der Belastbarkeit von vielen jungen Menschen.
Zitat von green im Beitrag #281Wenn man nicht die Mitarbeiter bekommt, die man braucht, hat man mehrere Möglichkeiten: - Man kann sich überlegen, wie man ein attraktives Jobangebot macht. - Man kann sich Mitarbeiter backen. - Man kann seinen Laden schließen. - Man kann sich zusammenreißen und selber 25 Stunden am Tag und 8 Tage die Woche schaffen.
Stimmt, alles extrem einfach.
Wie kann denn Deiner Meinung nach ein attraktives Angebot aussehen, wenn Du eine Vollzeitstelle für Fachkraft XY ausschreibst (und weißt, dass Du arbeitszeittechnisch auf 75% runtergehen kannst, wenn das Projekt laufen soll), aber der erste Satz des Kandidaten im Vorstellungsgespräch ist: "Aber ich will nur 50% arbeiten."?
Wenn du niemanden findest, der Vollzeit arbeiten will und du VZ brauchst, könntest du 2 Stellen a 50% ausschreiben. 50% Wünsche erlebe ich in der Realität selten. 80% höre ich öfters und mache das dann möglich.
Wie werden die übrigen 20% erledigt?
Die Frage ist auch: was sind eigentlich 100%?
Die Arbeit, die eine durchschnittliche Arbeitskraft für diesen Arbeitsplat in der zugeteilten Arbeitszeit gut erledigen kann, ohne ständig über der Belastungsgrenze zu arbeiten. Wer das einer 70%-Kraft zuteilt, sollte wissen, dass es auf Dauer nicht gut gehen kann.
Mich irritiert in dieser Diskussion immer, dass offensichtlich immer exakt 100% gebraucht werden. Hier ist das anders. Ich habe immer mehr Arbeit als Ressourcen zur Verfügung, das heißt ich muss sowieso immer priorisieren. Egal ob jemand 100% oder 70% arbeitet.
Mich irritiert das auch. Zumal es ja eh einfach menschengemacht ist, in welchem Bereich was als 100% gilt. Bezogen auf Arbeitszeit und Arbeitsumfang bzw. Arbeitsergebnis. Das ist doch kein unerschütterliches Konstrukt, dass für immer so bleiben muss, auch wenn (angeblich) eine ganze Generation gerade feststellt, dass für sie 80% Arbeit eine viel bessere 100% wären. Und was das soll, dass man Jugendliche und Erwachsene in Schule und Ausbildung einem mega Druck aussetzt, verstehe ich in Zeiten des Fachkräftemangels auch nicht.
Gegen das was Du schilderst, erscheinen die Rahmenbedingungen des Sohnes der TE noch besser. Denn mich persönlich wundern die Abbruchquoten bei euch nicht - umso mehr wundert mich dass die Rahmenbedingungen nicht verbessert werden.
Unsere Azubis (sozialpflegerisch) haben einen Ganztag und einen Vormittag Schule. Die Stundenanrechnung erfolgt exakt nach Anzahl der Schulstunden an dem Tag - ohne Schulpausen und ohne die weite Anfahrt, 30-60 km pro Strecke. Am kurzen Schultag bekommt ein Azubi dann nur 4,5 Stunden Arbeitszeit angerechnet... Nachmittag frei bedeutet, dass er die fehlenden Stunden an einem anderen Tag reinarbeiten muss. Hier heißt das, an den Dienstwochenenden Schichten mit oft 10 - 11 Stunden Arbeitszeit zu haben.
Nochmal zu unserer Situation für Azubis: Die haben dann z.B. Montag Schule, wenn da eine große Klausur ist - nach einem Wochenende mit zweimal 8 -20 Uhr Schicht - ist das hart. Dazu kommen sehr viele ausführliche Pflichtberichte, die auch in der Freizeit zu erstellen sind.
Hier gilt die 39 Stundenwoche/30 Urlaubstage für Azubis. Die Abbrecherquote liegt wohl in manchen Jahren bei 40% - viele Azubis, die abgebrochen haben (ich kenne mehrere mit Abitur) arbeiten danach als Pflegehilfskraft in der Einrichtung weiter, in Teilzeit.
Ich bin Mentorin und hatte in den letzten Jahren nur tolle, engagierte Azubis. Ich achte aber auch sehr darauf, sie durch das Ausbildungstief, das oft so Mitte der Ausbildung entsteht, hindurch zu ziehen. Es ist m.E. schon hart, fast voll verantwortlich 30 Stunden jede Woche einen Jobs (der physisch und psychisch fordert) zu machen, dann die Belastung des Wechselschichtdienstes und "nebenher" noch die ständig wachsenden Forderungen der theoretischen Ausbildung zu meistern. Eine Ausbildung in der Gastronomie ist auch körperlich anstrengend und hat stressige Stoßzeiten.
Mich irritiert das auch. Zumal es ja eh einfach menschengemacht ist, in welchem Bereich was als 100% gilt. Bezogen auf Arbeitszeit und Arbeitsumfang bzw. Arbeitsergebnis. Das ist doch kein unerschütterliches Konstrukt, dass für immer so bleiben muss, auch wenn (angeblich) eine ganze Generation gerade feststellt, dass für sie 80% Arbeit eine viel bessere 100% wären. Und was das soll, dass man Jugendliche und Erwachsene in Schule und Ausbildung einem mega Druck aussetzt, verstehe ich in Zeiten des Fachkräftemangels auch nicht.
das kann man so sehen aber die ganze Generation bezieht sich dann auf Deutschland und die Konkurrenz sitzt hinter diversen Grenzen. Ich habe das letztes Jahr erlebt, in D, B, NL alle Niederlassungen geschlossen und nach Polen gegangen. 35-Stunden-Woche kein Thema, Fachkräfte überall vorhanden, super ausgebildet und motiviert. Und diesen Trend gibt es sehr häufig. Ich finde es spannend, wie damit umgegangen werden wird.
Ja - das Geld spielt eine Rolle, allerdings wird bei der überwiegender Fokussierung auf das Gehalt die Chance für die Änderung anderer Rahmenbedingungen teilweise vertan. Einige hast Du ja bereits genannt wie bspw. mehr Ruhetage, anderen Personalschlüssel, andere Geschäftszeiten, Änderung von Berufsbilder usw. Also bspw. Pflegekräfte in der mobilen Pflege erst um 7 Uhr anfangen lassen, Schichtwechselzeiten ändern, über mehr Spätsprechzeiten oder Sprechzeiten an den Wochenenden nachdenken (kann Betreuungsprobleme bei Eltern mit Kindern lösen), Selbstverantwortung stärken, mehr Durchlässigkeit zwischen den Berufen, ... .
Du wirst die Menschen aber nicht zwingen können, zu einer Zeit zu arbeiten, zu der sie nicht wollen. Geschlossen Geschäfte und Praxen an Nachmittagen, weil sich da keine Helfer finden, gibt es inzwischen einige. Oder mehrere Ruhetage. Gestern war ich in Lübeck. Es war Montag und die meisten Museen hatten wie üblich zu. Es hatten aber auch sehr viele Läden und Restaurants zu.
In Hotels wird immer mehr auf Self-Service umgestellt. Nicht weil das hip ist, sondern weil das Personal fehlt. Das fehlt auch, weil die Gäste es nicht zahlen wollen.
Übrigens haben die Gewerkschaften bei der Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes schon darauf hingewiesen, dass das Probleme mit dem Personal geben könnte.
Und dann konkurrieren diese Geschäftsfelder halt mit den anderen, in denen viel freiere Arbeitsbedingungen herrschen können. Die haben aber zum Beispiel mit Programmierer*innen in Indien als Konkurrenz. Oder Bankautomaten.
Es bleibt also tatsächlich erst mal das Geld. Eine andere Möglichkeit im medizinischen Bereich wäre, die Berufsbilder zu ändern, so dass in einer Praxis den MTA mehr möglich ist und der Beruf so reichhaltiger wird.
Das Hotel-und Gaststättengewerbe ist jetzt keines, das ich irgendwie schützen möchte oder womit ich ein Problem habe, wenn es viel weniger Betriebe gibt.
Und mit Bäckereien, die nachmittags zu sind, habe ich auch kein Problem. Wobei einige Bäcker auch anders umstellen: Die fangen nicht mehr in der Nacht mit dem Backen an. Geht anscheinend auch.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #198Wobei er ja nicht 6 Tage/Woche arbeitet sondern darunter auch 2 Berufsschultage sind. Und da kommt es für mich schon darauf an, wie lange diese sind, wie diese ausgestaltet sind und ob der AG von seinem Recht Gebrauch macht ihn an einem der zweit Tage im Anschluss wieder im Hotel arbeiten zu lassen.
Zitat von Shorea im Beitrag #17548 h/Woche sind hart. Gerade, wenn man damit rechnen muss, dass gern noch eine „freiwillige“ (vermutlich nicht registrierte?) Überstunde dazu kommen kann (du willst doch was lernen …). Gilt für die Hotellerie eigentlich auch das Arbeitszeitgesetz?
Sechs volle Tage (evtl. auch mit langen Pausen, freiwilligen Überstunden) die Woche arbeiten, ist auf die Dauer sehr hart. Das Leben besteht dann nur aus dem einen freien Tag, in den man alle sonstigen Pflichten (plus Ausschlafen), Lernen und Abschalten quetschen muss.
Wenn er diese Herausforderung annehmen möchte, Hut ab.
Unsere Azubis (sozialpflegerisch) haben einen Ganztag und einen Vormittag Schule. Die Stundenanrechnung erfolgt exakt nach Anzahl der Schulstunden an dem Tag - ohne Schulpausen und ohne die weite Anfahrt, 30-60 km pro Strecke. Am kurzen Schultag bekommt ein Azubi dann nur 4,5 Stunden Arbeitszeit angerechnet... Nachmittag frei bedeutet, dass er die fehlenden Stunden an einem anderen Tag reinarbeiten muss. Hier heißt das, an den Dienstwochenenden Schichten mit oft 10 - 11 Stunden Arbeitszeit zu haben.
Nochmal zu unserer Situation für Azubis: Die haben dann z.B. Montag Schule, wenn da eine große Klausur ist - nach einem Wochenende mit zweimal 8 -20 Uhr Schicht - ist das hart. Dazu kommen sehr viele ausführliche Pflichtberichte, die auch in der Freizeit zu erstellen sind.
Hier gilt die 39 Stundenwoche/30 Urlaubstage für Azubis. Die Abbrecherquote liegt wohl in manchen Jahren bei 40% - viele Azubis, die abgebrochen haben (ich kenne mehrere mit Abitur) arbeiten danach als Pflegehilfskraft in der Einrichtung weiter, in Teilzeit.
Ich bin Mentorin und hatte in den letzten Jahren nur tolle, engagierte Azubis. Ich achte aber auch sehr darauf, sie durch das Ausbildungstief, das oft so Mitte der Ausbildung entsteht, hindurch zu ziehen. Es ist m.E. schon hart, fast voll verantwortlich 30 Stunden jede Woche einen Jobs (der physisch und psychisch fordert) zu machen, dann die Belastung des Wechselschichtdienstes und "nebenher" noch die ständig wachsenden Forderungen der theoretischen Ausbildung zu meistern. Eine Ausbildung in der Gastronomie ist auch körperlich anstrengend und hat stressige Stoßzeiten.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #198Wobei er ja nicht 6 Tage/Woche arbeitet sondern darunter auch 2 Berufsschultage sind. Und da kommt es für mich schon darauf an, wie lange diese sind, wie diese ausgestaltet sind und ob der AG von seinem Recht Gebrauch macht ihn an einem der zweit Tage im Anschluss wieder im Hotel arbeiten zu lassen.
Zitat von Shorea im Beitrag #17548 h/Woche sind hart. Gerade, wenn man damit rechnen muss, dass gern noch eine „freiwillige“ (vermutlich nicht registrierte?) Überstunde dazu kommen kann (du willst doch was lernen …). Gilt für die Hotellerie eigentlich auch das Arbeitszeitgesetz?
Sechs volle Tage (evtl. auch mit langen Pausen, freiwilligen Überstunden) die Woche arbeiten, ist auf die Dauer sehr hart. Das Leben besteht dann nur aus dem einen freien Tag, in den man alle sonstigen Pflichten (plus Ausschlafen), Lernen und Abschalten quetschen muss.
Wenn er diese Herausforderung annehmen möchte, Hut ab.
Unsere Azubis (sozialpflegerisch) haben einen Ganztag und einen Vormittag Schule. Die Stundenanrechnung erfolgt exakt nach Anzahl der Schulstunden an dem Tag - ohne Schulpausen und ohne die weite Anfahrt, 30-60 km pro Strecke. Am kurzen Schultag bekommt ein Azubi dann nur 4,5 Stunden Arbeitszeit angerechnet... Nachmittag frei bedeutet, dass er die fehlenden Stunden an einem anderen Tag reinarbeiten muss. Hier heißt das, an den Dienstwochenenden Schichten mit oft 10 - 11 Stunden Arbeitszeit zu haben.
Nochmal zu unserer Situation für Azubis: Die haben dann z.B. Montag Schule, wenn da eine große Klausur ist - nach einem Wochenende mit zweimal 8 -20 Uhr Schicht - ist das hart. Dazu kommen sehr viele ausführliche Pflichtberichte, die auch in der Freizeit zu erstellen sind.
Hier gilt die 39 Stundenwoche/30 Urlaubstage für Azubis. Die Abbrecherquote liegt wohl in manchen Jahren bei 40% - viele Azubis, die abgebrochen haben (ich kenne mehrere mit Abitur) arbeiten danach als Pflegehilfskraft in der Einrichtung weiter, in Teilzeit.
Ich bin Mentorin und hatte in den letzten Jahren nur tolle, engagierte Azubis. Ich achte aber auch sehr darauf, sie durch das Ausbildungstief, das oft so Mitte der Ausbildung entsteht, hindurch zu ziehen. Es ist m.E. schon hart, fast voll verantwortlich 30 Stunden jede Woche einen Jobs (der physisch und psychisch fordert) zu machen, dann die Belastung des Wechselschichtdienstes und "nebenher" noch die ständig wachsenden Forderungen der theoretischen Ausbildung zu meistern. Eine Ausbildung in der Gastronomie ist auch körperlich anstrengend und hat stressige Stoßzeiten.
Unsere Azubis dürfen Berichte etc. während der Arbeitszeit schreiben. Da könntest du dich als Mentorin ja für einsetzen.
Zitat von green im Beitrag #281Wenn man nicht die Mitarbeiter bekommt, die man braucht, hat man mehrere Möglichkeiten: - Man kann sich überlegen, wie man ein attraktives Jobangebot macht. - Man kann sich Mitarbeiter backen. - Man kann seinen Laden schließen. - Man kann sich zusammenreißen und selber 25 Stunden am Tag und 8 Tage die Woche schaffen.
Stimmt, alles extrem einfach.
Wie kann denn Deiner Meinung nach ein attraktives Angebot aussehen, wenn Du eine Vollzeitstelle für Fachkraft XY ausschreibst (und weißt, dass Du arbeitszeittechnisch auf 75% runtergehen kannst, wenn das Projekt laufen soll), aber der erste Satz des Kandidaten im Vorstellungsgespräch ist: "Aber ich will nur 50% arbeiten."?
Wenn du niemanden findest, der Vollzeit arbeiten will und du VZ brauchst, könntest du 2 Stellen a 50% ausschreiben. 50% Wünsche erlebe ich in der Realität selten. 80% höre ich öfters und mache das dann möglich.
Wie werden die übrigen 20% erledigt?
Meine Arbeit kommt nicht in 100%-Arbeitspaketen zu mir. Anders gesagt, es gibt keine übrig bleibenden 80%, denn ich erledige das gesamte Arbeitspaket selber und wenn ich Feierabend mache, bleibt es liegen bis zum nächsten Tag, wenn ich wieder komme.
Oder den zweiten Berufsschultag als vollen Arbeitstag anrechnen oder bei den Wochenenddiensten der Azubis auf große Klausuren Rücksicht nehmen. Und sicher gibt es noch so manch anderes Verbesserungspotential.
Unsere Azubis (sozialpflegerisch) haben einen Ganztag und einen Vormittag Schule. Die Stundenanrechnung erfolgt exakt nach Anzahl der Schulstunden an dem Tag - ohne Schulpausen und ohne die weite Anfahrt, 30-60 km pro Strecke. Am kurzen Schultag bekommt ein Azubi dann nur 4,5 Stunden Arbeitszeit angerechnet... Nachmittag frei bedeutet, dass er die fehlenden Stunden an einem anderen Tag reinarbeiten muss. Hier heißt das, an den Dienstwochenenden Schichten mit oft 10 - 11 Stunden Arbeitszeit zu haben.
Nochmal zu unserer Situation für Azubis: Die haben dann z.B. Montag Schule, wenn da eine große Klausur ist - nach einem Wochenende mit zweimal 8 -20 Uhr Schicht - ist das hart. Dazu kommen sehr viele ausführliche Pflichtberichte, die auch in der Freizeit zu erstellen sind.
Hier gilt die 39 Stundenwoche/30 Urlaubstage für Azubis. Die Abbrecherquote liegt wohl in manchen Jahren bei 40% - viele Azubis, die abgebrochen haben (ich kenne mehrere mit Abitur) arbeiten danach als Pflegehilfskraft in der Einrichtung weiter, in Teilzeit.
Ich bin Mentorin und hatte in den letzten Jahren nur tolle, engagierte Azubis. Ich achte aber auch sehr darauf, sie durch das Ausbildungstief, das oft so Mitte der Ausbildung entsteht, hindurch zu ziehen. Es ist m.E. schon hart, fast voll verantwortlich 30 Stunden jede Woche einen Jobs (der physisch und psychisch fordert) zu machen, dann die Belastung des Wechselschichtdienstes und "nebenher" noch die ständig wachsenden Forderungen der theoretischen Ausbildung zu meistern. Eine Ausbildung in der Gastronomie ist auch körperlich anstrengend und hat stressige Stoßzeiten.
Unsere Azubis dürfen Berichte etc. während der Arbeitszeit schreiben. Da könntest du dich als Mentorin ja für einsetzen.
Zitat von Chili im Beitrag #258Sie sehen halt an der Generation Rücken-und-Burnout was es bringt immer etwas mehr zu Liefern. Wundert dich das wirklich?
Geht es wirklich um mehr oder nur um Vollzeit? Ich verstehe JEDEN, der keinen Bock auf haufenweise Überstunden hat, weil die Arbeit locker noch für eine Vollzeitkraft reichen würde. Aber die Realität in sehr vielen Unternehmen ist doch, dass man versucht, mit dem kleinstmöglichen Personalbestand durchzukommen ... und einem außer Personalabbau nix einfällt, wenn es gerade unternehmenstechnisch nicht so läuft. Läuft es dann wieder, wird aber nicht aufgestockt, wobei Letzteres je nach gesuchten Qualifikationen/Erfahrungen oft dann nicht so einfach ist. Quadratur des Kreises. Wird aber durch mehr Teilzeitarbeit nicht besser. ... in spätestens 10 Jahren ist auch der letzte der Generation Rücken-und-Burnout in Rente, dann darf ein neues "Feindbild" her.
Das ist bei uns in der Klinik das Hauptproblem. Als ich vor 20 Jahren angefangen habe waren wir doppelt so viele Pflegende pro Schicht. Und da wars keinem Langweilig!
In dem Pflegeheim, in dem ich eine zeitlang gearbreitet habe (4 Stationen a 40 Bewohner) ist 1 Pflegekraft und ein Helfer nachts da. Fürs ganze Haus! Damals war für jede station einer da plus Springer zum Lagern.
Wer soll denn das Ganztags durchhalten? Das ist unmenschlich!
Genau so erlebe ich es auch. Die (geplante) Arbeitsverdichtung in der Pflege ist enorm. Dazu kommen viel, viel mehr kranke Kollegen, als ich sie vor 20/30 Jahren hatte. Die sind auch nicht mehr ein/zwei Tage mal krank, sondern Wochen. Und die dadurch enstehende, zusätzliche (ungeplante) Arbeitsverdichtung ist z.T. wirklich grenzwertig. Da komme ich in einer 8 Std. Schicht dann nicht mal zur Toilette, dass die (abgezogene, gesetzlich vorgeschriebene) Pause nicht genommen werden kann, ist bei mir schon fast normal.
Zitat von Sascha im Beitrag #253 Seriöse Studien sprechen anders.
ich habe in den letzten Jahren sicher zehn "seriöse Studien" gelesen. So einfach ist das nicht. Der extrem renommierte Jugendforscher Klaus Hurrelmann spricht bsw von einer "eingebauten Burn-out-Sperre" - Gen Z passt besser auf sich auf, arbeitet lieber weniger, beharrt auf ihre Rechte und meldet sich deutlich häufiger krank. Aer klar wird da auch viel aufgebauscht und Generationen konstruiert, um Schlagzeilen zu erhaschen.
Ja, die kündigen auch schneller und suchen sich einen anderen Job.
Zitat von Max im Beitrag #428Jessas Maria. Was ein Aufwand. Wie viele Projekte habt ihr? 3? Das ist ja der Wahnsinn. Warum arbeitet man nicht mit TEAMS?
Über Kooperationspartnergrenzen ist das nicht so einfach und - Erfahrung - es fällt zu viel hinten runter. Definitiv. Hinzu kommt, dass wir regulatorische Pflichten haben, bei denen der Screenshot eines Teamschat definitiv kein akzeptiertes Dokument ist.
Jo, die ueblichen Ausreden. Ich rede nicht nur von Teams chat, ich rede von Projekt Management, die es nicht erforderlich machen 375 Email Anschriften zu haben. Ich arbeite uebrigens ebenfalls bei einem AG mit regulatorischen Pflichten. Von "Screenshots aus dem Teams chat" rede ich gar nicht. Man koennte aber mit nur einer (naemlich seiner) email addy arbeiten. Aber gut, jeder wie mans mag.
Zitat von Max im Beitrag #449[quote=WiseWoman|p838021]Jo, die ueblichen Ausreden. Ich rede nicht nur von Teams chat, ich rede von Projekt Management, die es nicht erforderlich machen 375 Email Anschriften zu haben. Ich arbeite uebrigens ebenfalls bei einem AG mit regulatorischen Pflichten. Von "Screenshots aus dem Teams chat" rede ich gar nicht. Man koennte aber mit nur einer (naemlich seiner) email addy arbeiten. Aber gut, jeder wie mans mag.