ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Das liegt aber am System. Die werden nicht nur schlecht bezahlt und verheizt, sondern es ist auch ein unatrakriver Job, weil sie kaum Kompetenzen und Verantwortungsbereiche haben.
Ich bin auch der Meinung, dass Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen mehr verdienen müssten. Die haben wirklich ein sehr hohes Arbeitspensum und leisten wirklich einen unverzichtbaren Beitrag und bekommen das mit hoher Arbeitsbelastung und schlechter Bezahlung gedankt. Das ist nicht richtig und ein Widerspruch in sich. Gerade in den Zeiten von Corona ist meine Respekt gegenüber den Pflegekräften nochmals angestiegen.
Und eine hochwertige Ausbildung, nicht zu vergessen. Es müsste auch die Möglichkeit geben, da noch mit einer evt. um ein Jahr verlängerten Ausbildung den Bachelor drauf zu setzen. Dann wäre auch klar, dass sie angemessen entlohnt werden und nicht verheizt werden dürfen.
Zitat von gewitterhexle im Beitrag #124 Wie geschrieben: ich gehöre zu den Dinosauriern meines Standes bin seit 40 Jahren in diesem Job... und es ging kontinuierlich bergab. Vieles von dem, was ich als 'meine Aufgabe' gelernt habe (und bis heute als solche ansehe), überfordert so manchen Arzt, der das nämlich auch nicht gelernt hat. Über das, was viele junge KollegInnen gelernt haben bzw gerade lernen, breite ich lieber den Mantel des Schweigens.
sagen meine Schwestern auch. Meine älteste Schwester ist eigentlich seit gut 2 Jahren in ATZ. Aber pünktlich zu ihrem Rentenbeginn kam Corona und dann war nix mit ausgiebig Reisen. Also ging sie erst ins Impfzentrum und jetzt arbeitet sie wieder auf STation. Nicht voll, aber doch so einiges. Sie hätte sonst ein schlechtes Gewissen meint sie. Auch sie ist doch einigermaßen entsetzt über das, was da so Kenntnissen bei examinierten Pflegern so vorhanden ist.
Zitat von cosima im Beitrag #106es muss sich glaub ich gesamt ändern, Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastung, Schichten, Bezahlung...
Meine Freundin ist mit Leib und Seele Krankenschwester. Die fühlt sich nicht schlecht bezahlt (Klar, mehr ist nett.), aber überlastet.
Als der Große auf ITS war, war da eine junge Intensivschwester, stammte wohl aus dem Osten, ihre erste Stelle nach der Weiterbildung, die klang recht zufrieden mit dem Einkommenssprung, den sie gemacht hatte. Einer ihrer ersten Patienten, und sie war auch da, als er endlich die ITS verließ
Ich denke, dass man zuerst am Gehalt was ändern müsste, damit mehr Leute den Job in Erwägung ziehen. .
Wahrscheinlich ist es oft doch ein Stück Berufung, oder auch Interesse am Medizinischen, ohne Arzt sein zu wollen oder zu können, und dann kommen die abschreckenden Dinge. Schichtdienst an sich, aber dann noch überbordenede Bürokratie, Arbeitsüberlastung, körperliche Belastung, seelische Belastung..... Was nicht heißen soll, dass sie sich mit einem Hungerlohn zufrieden geben sollen.
ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Das liegt aber am System. Die werden nicht nur schlecht bezahlt und verheizt, sondern es ist auch ein unatrakriver Job, weil sie kaum Kompetenzen und Verantwortungsbereiche haben.
Ich bin auch der Meinung, dass Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen mehr verdienen müssten. Die haben wirklich ein sehr hohes Arbeitspensum und leisten wirklich einen unverzichtbaren Beitrag und bekommen das mit hoher Arbeitsbelastung und schlechter Bezahlung gedankt. Das ist nicht richtig und ein Widerspruch in sich. Gerade in den Zeiten von Corona ist meine Respekt gegenüber den Pflegekräften nochmals angestiegen.
Und eine hochwertige Ausbildung, nicht zu vergessen. Es müsste auch die Möglichkeit geben, da noch mit einer evt. um ein Jahr verlängerten Ausbildung den Bachelor drauf zu setzen. Dann wäre auch klar, dass sie angemessen entlohnt werden und nicht verheizt werden dürfen.
Zitat von advena im Beitrag #41 Wir hatten in der Schule ja u.a. das Schul- und das Gesundheitssystem der DDR im Politikunterricht. Ich fand das damals schon genial mit den Polikliniken und habe echt nicht kapiert, dass man dieses System nach der Wende nicht zumindest teilweise beibehalten hat. Ich denke, die Ärztelobby hat da viel verhindert.
aber zum Teil gibt es das doch. Hier um die Ecke gibt es bsw. ein "medizinisches Versorgungszentrum". Das ist (organisatorisch, aber nicht räumlich) ans Krankenhaus angeschlossen und umfasst insgesamt weit mehr ein Dutzend angeschlossener Ärzte verschiedener Fachrichtungen an acht Standorten, sowohl hier in der Stadt als auch im Landkreis. Bei einigen Ärzten war ich schon, das ist wirklich ein DDR-Überbleibsel gewesen am Anfang...
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #130 Wahrscheinlich ist es oft doch ein Stück Berufung, oder auch Interesse am Medizinischen, ohne Arzt sein zu wollen oder zu können, und dann kommen die abschreckenden Dinge. Schichtdienst an sich, aber dann noch überbordenede Bürokratie, Arbeitsüberlastung, körperliche Belastung, seelische Belastung..... Was nicht heißen soll, dass sie sich mit einem Hungerlohn zufrieden geben sollen.
Ich bin da ganz bei Dir. In der SZ war vor einigen Wochen ein Extraschwerpunkt Pflege, da wurden ganz viele Interviews mit ehemaligen Pflegekräften geführt. Geld war an keiner Stelle das zentrale Thema. Es waren immer die Arbeitsbedingungen, meist die Überlastung durch insgesamt zu wenig Personal. Teufelskreis.
Wobei das bei entsprechender Entlohnung, gesellschaftlicher Anerkennung (also dass zum einen jeder examinierte Pfleger mehr kann als nur Hintern abwischen, und diese Gemeindeschwestern oder wie auch immer die Bezeichnung dann wäre, in der Hierarchie zwischen Pflege und Arzt stehen), sowie vernünftigen Arbeitsbedingungen attraktiv wäre. Dauert aber natürlich erst mal.
Ich habe einige Jahre nach diesem Modell gearbeitet - auch wenn das Kind aus rechtlichen Gründen einen anderen Namen trug - und fand es absolut toll! Mich hat die deutlich höhere Verantwortung nicht geschreckt, aber ich habe viele Kolleginnen daran scheitern und davor flüchten sehen. Nach einem Wechsel des Trägers wurde es eingestampft - was auch ein Grund dafür war, dass ich (als Erste des bestehenden Teams, aber nicht als Letzte) ging. Mein damaliger Vorgesetzter hat sich inzwischen selbständig gemacht und fragt mit schöner Regelmäßigkeit nach, ob ich nicht wieder mit ihm zusammen arbeiten möchte. Hätte ich nicht jetzt einen Job, der mich körperlich weit weniger fordert, würde ich sofort zu ihm wechseln.
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #127 Und eine hochwertige Ausbildung, nicht zu vergessen. Es müsste auch die Möglichkeit geben, da noch mit einer evt. um ein Jahr verlängerten Ausbildung den Bachelor drauf zu setzen. Dann wäre auch klar, dass sie angemessen entlohnt werden und nicht verheizt werden dürfen.
man kann einen B.Sc. in der Gesundheits- und Krankenpflege machen, als duales Studium. oder als examinierte Krankenschwester berufsbegleitend in drei Semester den Bachelor erwerben
Zitat von WiseWoman im Beitrag #39 Meiner Tochter sage ich immer: "Kind, Einzelpraxis ist ein Auslaufmodell, den Zentren gehört die Zukunft." ... ach ja, für mich alter Wein in neuen Schläuchen. Ich bin mit Polikliniken aufgewachsen.
Wir hatten in der Schule ja u.a. das Schul- und das Gesundheitssystem der DDR im Politikunterricht. Ich fand das damals schon genial mit den Polikliniken und habe echt nicht kapiert, dass man dieses System nach der Wende nicht zumindest teilweise beibehalten hat. Ich denke, die Ärztelobby hat da viel verhindert.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #127 Und eine hochwertige Ausbildung, nicht zu vergessen. Es müsste auch die Möglichkeit geben, da noch mit einer evt. um ein Jahr verlängerten Ausbildung den Bachelor drauf zu setzen. Dann wäre auch klar, dass sie angemessen entlohnt werden und nicht verheizt werden dürfen.
man kann einen B.Sc. in der Gesundheits- und Krankenpflege machen, als duales Studium. oder als examinierte Krankenschwester berufsbegleitend in drei Semester den Bachelor erwerben
Zitat von peacelike im Beitrag #135 man kann einen B.Sc. in der Gesundheits- und Krankenpflege machen, als duales Studium. oder als examinierte Krankenschwester berufsbegleitend in drei Semester den Bachelor erwerben
Man muss sich aber auch klar machen, dass das unter den gegebenen Bedingungen verd**** schwierig ist und nur ein Bruchteil derer, die damit angefangen haben, es auch bis zum Ende durchhält.
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #137 gut! wirkt sich das karrieretechnisch aus?
sollte. Zumindest ist man in eine andere Entgeltgruppe eingruppiert und kann andere Aufgaben wahrnehmen, etwa Pflegebereichsleitung. in jedem Einzelfall? keine Ahnung.
Zitat von gewitterhexle im Beitrag #138 Man muss sich aber auch klar machen, dass das unter den gegebenen Bedingungen verd**** schwierig ist und nur ein Bruchteil derer, die damit angefangen haben, es auch bis zum Ende durchhält.
echt? auch das duale Studium? bei berufsbegleitendem Studium sind die Abbruchquoten ja immer sehr hoch, weil die meisten Menschen nicht einfach 15 unverplante Wochenstunden haben und nun sehr klar verzichten müssen. Aus dem dualen Studium kenne ich doch einige, die haben es alle geschafft. Das waren aber keine Pflegekräfte. Aber eben alles Leute direkt nach dem Abi, die hatten keine familiären Verpflichtungen, das Geld reichte zum Leben etc.
Zitat von peacelike im Beitrag #135 man kann einen B.Sc. in der Gesundheits- und Krankenpflege machen, als duales Studium. oder als examinierte Krankenschwester berufsbegleitend in drei Semester den Bachelor erwerben
Das Problem ist, damit landet man nicht in höherwertigen Krankenversorgungsaufgaben, sondern in Leitungsfunktionen = mehr Bürokratie, weniger Patientenarbeit. Weshalb viele sehr gute Krankenschwestern, die ich im Lauf der Zeit kennengelernt haben, nicht machen wollen.
M.E. liegt die Hauptkrux in der Gewinnorientierung und daher der Personalkürzung mit den DRGs. Wenn man den Personalschlüssel auf die Zeit davor zurückdrehen würde, wäre das eine entscheidende Wende. Dann wäre das ständige Einspringen weil jemand krank wird, Geschichte, es wäre während der Schicht wieder Zeit, sich um die Patienten zu kümmern (statt durchzuhetzen und nur das Allernötigste zu schaffen) etc.
Die MVZs haben übrigens auch einen Träger, und somit eine wirtschaftliche Leitung, die der ärztlichen übergeordnet ist, so dass man schnell genug möglichst viele Patienten durchschleusen muss, bei jeder Diagnostik sich rechtfertigen muss, wie viel das kostet etc.
es gibt viele länder, in denen krankenpfleger*innen deutlich mehr kompetenzen haben als in deutschland. hier in irland, und auch in uk, übernehmen die sehr viel. meine schwiegermutter hat beispielsweise alle kinderimpfungen und eine diabetes-sprechstunde gemacht. meine nachbarin ist mobile krankenschwester und behandelt leute nach ops, also verbandswechsel usw. außerdem ist sie stillberaterin. ich glaube, man müsste eher das gesundheitssystem 3-gliedrig aufstellen, mit ärzt*innen, krankenpleger*innen und assistent*innen, statt das schulsystem.
Zitat von Distelfalter im Beitrag #72 Ich habe mal einen Beitrag über Dänemark(?) gesehen. Dort sind dafür qualifizierte Arzthelferinnen regelmäßig in den Dörfern unterwegs, besuchen alle paar Wochen die älteren Patienten. Die können, dürfen viel selbst entscheiden bzw. halten dann Rücksprache mit ihrem Arzt. So werden Ärzte zeitlich entlastet, der Beruf der Arzthelferin/Krankenpflegers deutlich aufgewertet, was Kompetenz und Selbständigkeit betrifft und, ganz wichtig, dort ist aktiv ZEIT für die alten Menschen mit eingeplant. Das System fand ich richtig toll, könnte ich mir hier gut vorstellen.
Ich habe es hier im Ansatz auch schon kennengelernt für Heimbereiche, die viel Arztbetreuung brauchen. Es gibt eine Zusatzausbildung für MFA, die dann regelmäßig ins Heim kommt, dort die Patienten anschaut, z.B. das Hautekzem fotografiert usw und es dann mit dem HA bespricht. Bei Bedarf kommt der HA selbstverständlich auch, aber vieles wird so abgefangen. Die MFA, die ich kennenlernte, war eine tolle, kompetente Person.
echt? auch das duale Studium? bei berufsbegleitendem Studium sind die Abbruchquoten ja immer sehr hoch, weil die meisten Menschen nicht einfach 15 unverplante Wochenstunden haben und nun sehr klar verzichten müssen. Aus dem dualen Studium kenne ich doch einige, die haben es alle geschafft. Das waren aber keine Pflegekräfte. Aber eben alles Leute direkt nach dem Abi, die hatten keine familiären Verpflichtungen, das Geld reichte zum Leben etc.
Ja, leider - zumindest in dem Umkreis, in dem ich das mitkriege.
Wir haben aktuell eine Schülerin im 2. Ausbildungsjahr, die sich durchbeißt - aber auch schon gesagt hat, dass sie nicht weiß, wie lange das noch geht. Und das ist niemand, den ich als 'Weichei' bezeichnen würde.
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von bernadette im Beitrag #142es gibt viele länder, in denen krankenpfleger*innen deutlich mehr kompetenzen haben als in deutschland. hier in irland, und auch in uk, übernehmen die sehr viel. meine schwiegermutter hat beispielsweise alle kinderimpfungen und eine diabetes-sprechstunde gemacht. meine nachbarin ist mobile krankenschwester und behandelt leute nach ops, also verbandswechsel usw. außerdem ist sie stillberaterin. ich glaube, man müsste eher das gesundheitssystem 3-gliedrig aufstellen, mit ärzt*innen, krankenpleger*innen und assistent*innen, statt das schulsystem.
DAS ist aber auch ein völlig anderer Bildungsgang als in Deutschland. Eine Schulkollegin meiner Tochter studiert Nursing in GB ... das hat doch mit unserer Pflegeausbildung wirklich wenig zu tun.
DAS ist aber auch ein völlig anderer Bildungsgang als in Deutschland. Eine Schulkollegin meiner Tochter studiert Nursing in GB ... das hat doch mit unserer Pflegeausbildung wirklich wenig zu tun.
dann muss man halt mal neu denken. So geht es wohl auch nicht weiter, schlicht aufgrund Personalmangels und ausufernder Kosten.
Zitat von cosima im Beitrag #106es muss sich glaub ich gesamt ändern, Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastung, Schichten, Bezahlung...
Meine Freundin ist mit Leib und Seele Krankenschwester. Die fühlt sich nicht schlecht bezahlt (Klar, mehr ist nett.), aber überlastet.
Meine Schwägerin hat nach 20 Jahren dem KH den Rücken gekehrt. Und ihr ging es nicht ums Geld (sie hat sich auch nie schlecht bezahlt gefühlt, und hat fast so viel verdient wie ich nach Studium, Volontariat und Assistenz ...), sondern um die Arbeitszeiten. Sie ist jetzt im Kindergarten, verdient dort weniger, hat aber einfach familienfreundlichere Arbeitszeiten.
*** Alles außer Familie, Freunden und Nähen wird absolut überbewertet!***
Zitat von WiseWoman im Beitrag #144 DAS ist aber auch ein völlig anderer Bildungsgang als in Deutschland. Eine Schulkollegin meiner Tochter studiert Nursing in GB ... das hat doch mit unserer Pflegeausbildung wirklich wenig zu tun.
Zitat von bernadette im Beitrag #136polikliniken gabs ja nicht nur in der ddr.
Habe ich auch nicht behauptet ... nur ich habe deren Abriss - bis auf Ausnahmen - nach der Wende erlebt und die Konsequenzen für die (wohnortnahe) Versorgung.
Zitat von bernadette im Beitrag #147naja, das läuft halt hier unter "nurse".
Ja, aber das hat mit dem, was hiesige examinierte Pflegekräfte in der Ausbildung lernen (und was sie damit an Verantwortung übernehmen könnten), nichts zu tun. DAS ist nicht vergleichbar. Klar, darf Eure Nurse viel mehr, sie ist auch dafür ausgebildet.
Zitat von Klopferline im Beitrag #145dann muss man halt mal neu denken. So geht es wohl auch nicht weiter, schlicht aufgrund Personalmangels und ausufernder Kosten.
Na ja, dann war die "neue" Pflegeausbildung eher ein Fehler.
ErE Reloaded
Thema drucken
28.01.2022 11:19
Antworten
bin seit 40 Jahren in diesem Job... und es ging kontinuierlich bergab.
