Hier im Umkreis gilt das nicht nur für Haus- sondern vor allem für Kinderärzte Die Praxen werden immer weniger, weil keine neuen Ärzte nachrücken, und die vorhandenen sind so überlaufen, dass sie (wenn überhaupt!) nur noch neugeborene Geschwisterkinder aufnehmen.
In einem - mir durch die Beratungsgespräche bekannten Fall - hat das dazu geführt, dass die Eltern mit dem schwer herzkranken sechsjährigen Pflegekind bei jeder Kleinigkeit die Ambulanz der nächstgelegenen Kinderkardiologie aufsuchen müssen: 80 km quer durch den Schwarzwald. Die würden Luftsprünge machen, wenn es nur 20 km wären.
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von MeineRasselbande im Beitrag #68 Noch einfacher wäre es gewesen, die schöne Tochter hätte selbst Medizin studiert und die Praxis übernommen. Mein Hausarzt hat tatsächlich die Praxis vom Vater übernommen, die erste Zeit haben dort noch beide praktiziert, die Ehefrau (vom Senior) hat dort als Arzthelferin gearbeitet.
Die schönen Kinder von Hausarzt sind Psychologe und Augenarzt. Das dritte was ganz anderes.
Willste sie dazu prügeln? Ein Hausarzt, weil er das MUSS, wird bestimmt nie so gut wie einer, der es WILL.
Legobauer (2010) und Pubertussi (2011) 🐈&🐈⬛ (2021)
Zitat von WiseWoman im Beitrag #74 Da braucht man gar nicht ins Ausland gucken, die DDR hatte ein Gemeindeschwestersystem (Ja, waren fast ausschließlich Krankenschwestern.), das genau das machte ... und zwar auf dem Land und in der Stadt.
Das war auch etwas, was der Wende zum Opfer fiel.
Ich finde ja, dass die Krankenschwestern (m/w/d) viel zu wenig Kompetenzen haben. Ich denke für vieles braucht es kein medizin-Studium, sondern einfach ne gute Grundausbildung. Mit einem guten Gemeindeschwesternsystem könnte man die medizinische Versorgung erheblich verbessen und kostengünstig obendrein.
Zitat von WandaLismus im Beitrag #77Willste sie dazu prügeln? Ein Hausarzt, weil er das MUSS, wird bestimmt nie so gut wie einer, der es WILL.
Das Kind meines Hausarztes ist etwas älter als meine Tochter, gerade fertig mit dem Medizinstudium ... und wird nicht Allgemeindoc wie der Papa, sondern Narkosedoc.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #66 Gerade chronisch Kranke brauchen den Arzt in 9 von 10 Fällen nicht heute, sie brauchen Termine für Labor, Verlaufskontrolle u.ä. Oder Impfen. Mit den akuten Geschichten müssten sie in die Zentralpraxis, aber den Rest (ebenso wie Rezepte) können sie in Außenstellen erledigen.
Rezepte können auch elektronisch ausgestellt werden. Das hat sich hier während der Pandemie etabliert und ich hoffe, das bleibt so.
Zitat von advena im Beitrag #75 Ja so isses. Früher warn die Leut halt blind, taub oder lahm und blieben im Zweifelsfall halt zuhause hocken. Das war halt so... Meine Mutter erzählt, dass sie täglich ihrem Großvater die Zeitung (die Hitlerreden...) vorgelesen hatte, weil der nicht mehr gucken konnte. Der hat nie einen Augenarzt konsultiert. Sie war immer sehr tolz drauf, dass sie dadurch jede Hitlerrede selber gelesen hat und deswegen so gut lesen konnte
Heute haben wir andere medizinischen Möglichkeiten und auch andere Ansprüche an unseren Gesundheitszustand. Damit steigt dann eben auch der Arztbedarf.
ja das ist so aber der Bereich, in dem wir, wie Du selber schon geschrieben hast, teilweise Spitzenreiter bei Operationen sind, gehört dringend auf den Prüfstand. Das ist schon richtig übel. Ich habe mal gelesen, daß allerlei Prothesen auch deshalb so "beliebt" sind, weil die Krankenhäuser an den "Ersatzteilen" verdienen und nicht nur an der Fallpauschale.
Unterm Strich sagte mir mal jemand: es ist einfach zu viel Geld im System und das weckt Begehrlichkeiten.
Zitat von WiseWoman im Beitrag #74 Da braucht man gar nicht ins Ausland gucken, die DDR hatte ein Gemeindeschwestersystem (Ja, waren fast ausschließlich Krankenschwestern.), das genau das machte ... und zwar auf dem Land und in der Stadt.
Das war auch etwas, was der Wende zum Opfer fiel.
Ich finde ja, dass die Krankenschwestern (m/w/d) viel zu wenig Kompetenzen haben. Ich denke für vieles braucht es kein medizin-Studium, sondern einfach ne gute Grundausbildung. Mit einem guten Gemeindeschwesternsystem könnte man die medizinische Versorgung erheblich verbessen und kostengünstig obendrein.
Mit der neuen Ausbildung wird das aber schwieriger als bisher. Bisher waren viele angehende Krankenpfleger/innen ja mit Abi, das wird bei der Kombi-Ausbildung nicht mehr so gehen.
Zitat von Distelfalter im Beitrag #72Ich habe mal einen Beitrag über Dänemark(?) gesehen. Dort sind dafür qualifizierte Arzthelferinnen regelmäßig in den Dörfern unterwegs, besuchen alle paar Wochen die älteren Patienten. Die können, dürfen viel selbst entscheiden bzw. halten dann Rücksprache mit ihrem Arzt. So werden Ärzte zeitlich entlastet, der Beruf der Arzthelferin/Krankenpflegers deutlich aufgewertet, was Kompetenz und Selbständigkeit betrifft und, ganz wichtig, dort ist aktiv ZEIT für die alten Menschen mit eingeplant. Das System fand ich richtig toll, könnte ich mir hier gut vorstellen.
Ich habe es hier im Ansatz auch schon kennengelernt für Heimbereiche, die viel Arztbetreuung brauchen. Es gibt eine Zusatzausbildung für MFA, die dann regelmäßig ins Heim kommt, dort die Patienten anschaut, z.B. das Hautekzem fotografiert usw und es dann mit dem HA bespricht. Bei Bedarf kommt der HA selbstverständlich auch, aber vieles wird so abgefangen. Die MFA, die ich kennenlernte, war eine tolle, kompetente Person.
Etwas ähnliches habe ich auch schon von Schweden gelesen.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #66 Gerade chronisch Kranke brauchen den Arzt in 9 von 10 Fällen nicht heute, sie brauchen Termine für Labor, Verlaufskontrolle u.ä. Oder Impfen. Mit den akuten Geschichten müssten sie in die Zentralpraxis, aber den Rest (ebenso wie Rezepte) können sie in Außenstellen erledigen.
Rezepte können auch elektronisch ausgestellt werden. Das hat sich hier während der Pandemie etabliert und ich hoffe, das bleibt so.
Hier kommt das E-Rezept auch demnächst, man kann es aber auch auf Papier kriegen. Und für die Privatpatienten geht es auch noch nicht.
Zitat von advena im Beitrag #78Ich finde ja, dass die Krankenschwestern (m/w/d) viel zu wenig Kompetenzen haben. Ich denke für vieles braucht es kein medizin-Studium, sondern einfach ne gute Grundausbildung. Mit einem guten Gemeindeschwesternsystem könnte man die medizinische Versorgung erheblich verbessen und kostengünstig obendrein.
Die Krankenpflegeausbildung der DDR entsprach etwa einem Bachelor FH. ... und Gemeindeschwester/-pfleger konnte man erst ab Berufserfahrung X werden und musste dafür auch eine Zusatzqualifikation machen. Woher ich Letzteres weiß? Die Mutter einer Sportfreundin war die Gemeindeschwester in meinem Viertel.
Die Pflegeausbildung - gerade diese jetzt gestartete einheitliche - wird das Niveau nicht erreichen (und ich kenne im Osten noch examinierte Pflegekräfte, die die Ausbildungen vergleichen können). Wie willst Du da mehr Kompetenzen übergeben?
Deinem letzten Satz stimme ich zu. Das braucht aber auch Datenvernetzung und Co. ... warum soll Schwester Erika bei Frau Hinterhuber nicht ein EKG schreiben und die Daten gehen direkt zum Hausarzt? Der guckt's an und ruft Erika an, was sie tun soll.
Die schönen Kinder von Hausarzt sind Psychologe und Augenarzt. Das dritte was ganz anderes.
Willste sie dazu prügeln? Ein Hausarzt, weil er das MUSS, wird bestimmt nie so gut wie einer, der es WILL.
Und genau das ist das Problem an dieser "Landarztquote". Ein Studienanfänger KANN noch nicht wissen, ob er nach Ende des Studiums die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin und dann in eine Landarztpraxis WILL, oder ob ihm ganz was anderes viel besser liegt.
Ja, aber die Bedarfsplanungen haben schon in den 1990er Jahren nicht mehr gestimmt. Wenn der Altersdurchschnitt steigt, brauchen schlicht auch mehr Leute (mal) einen Augenarzt z.B.
Mein Vater wurde mehrmals erfolgreich (!) wegen seines grauen Stars behandelt, früher hätte er halt nicht mehr viel gesehen und wäre im Nebel durchs Alter geirrt.
Ja so isses. Früher warn die Leut halt blind, taub oder lahm und blieben im Zweifelsfall halt zuhause hocken. Das war halt so... Meine Mutter erzählt, dass sie täglich ihrem Großvater die Zeitung (die Hitlerreden...) vorgelesen hatte, weil der nicht mehr gucken konnte. Der hat nie einen Augenarzt konsultiert. Sie war immer sehr tolz drauf, dass sie dadurch jede Hitlerrede selber gelesen hat und deswegen so gut lesen konnte
Heute haben wir andere medizinischen Möglichkeiten und auch andere Ansprüche an unseren Gesundheitszustand. Damit steigt dann eben auch der Arztbedarf.
Meine leibliche Uroma ist jung gestorben, so mit Mitte 30, keiner weiß an was. Sie war halt krank. Da die zum Schluss gekostet hat "wahrscheinlich Schwindsucht" Wir vermuten ja, daß sie Brustkrebs hatte und die Husterei Metastasen waren. Mein Uropa hat dann kurzerhand die kleine Schwester geheiratet, die ich dann als Uroma kannte.
Zitat von MeineRasselbande im Beitrag #29 Löst aber das Problem der Landärzte in Regionen mit wenigen Einwohnern nicht. Da bräuchte es beides. Ärztliche Zentren in den den etwas größeren Gemeinden und Ärzte in der Nähe der Patienten.
Ich glaube, dass die Zeiten der Einzelkämpfer im Dorf einfach vorbei sind. Das wollen einfach zu viele Mediziner nicht mehr.
Eine Alternative wäre ja vielleicht noch, in den Dörfern Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und dann ggf. feste Sprechzeiten an einem bestimmten Tag anzubieten. Oder eine rollende Praxis. Kenne ich noch von früher als rollende Sparkasse aus dem Urlaub in Ostfriesland. Die kam einmal die Woche und stand dann zentral im Dorf.
Eine Nachbargemeinde (Immobilien sind dort sehr teuer und fast nicht zu bekommen) ein Haus auf Gemeindekosten gekauft und für eine HA Praxis eingerichtet und vermietet. So kamen sie zum zusätzlichen, benötigten HA.
Zitat von Klopferline im Beitrag #82 ja das ist so aber der Bereich, in dem wir, wie Du selber schon geschrieben hast, teilweise Spitzenreiter bei Operationen sind, gehört dringend auf den Prüfstand. Das ist schon richtig übel. Ich habe mal gelesen, daß allerlei Prothesen auch deshalb so "beliebt" sind, weil die Krankenhäuser an den "Ersatzteilen" verdienen und nicht nur an der Fallpauschale.
Unterm Strich sagte mir mal jemand: es ist einfach zu viel Geld im System und das weckt Begehrlichkeiten.
Ich würde sagen: Es ist zu viel für die falschen Dinge (technische Untersuchungen, OPs) und zu wenig für andere (Zeit für Pat., Beratung und Prävention als Beispiele.) Zu viel insgesamt nicht durch die Zunahme an älteren (multimorbiden) Patienten und die gestiegenen Ansprüche.
Zitat von Klopferline im Beitrag #82 ja das ist so aber der Bereich, in dem wir, wie Du selber schon geschrieben hast, teilweise Spitzenreiter bei Operationen sind, gehört dringend auf den Prüfstand. Das ist schon richtig übel. Ich habe mal gelesen, daß allerlei Prothesen auch deshalb so "beliebt" sind, weil die Krankenhäuser an den "Ersatzteilen" verdienen und nicht nur an der Fallpauschale.
Unterm Strich sagte mir mal jemand: es ist einfach zu viel Geld im System und das weckt Begehrlichkeiten.
Wobei die Kehrseite auch ist, dass viele Patienten ihr Heil in diesen Operationen sehen. Ein Freund von uns ist Allgemein- und Sportmediziner und verdient null an solchen OPs. Er ist nur oft der erste Ansprechpartner bei Beschwerden. Der meint, wenn ein Patient sich in den Kopf gesetzt hat, dass durch so eine Operation sein Leiden besser wird, dann ist ihm das schwer auszureden.
Zitat von MeineRasselbande im Beitrag #3Das ist ein echtes Dilemma. Ich finde es aber auch krass, wie schwer der Zugang zum Studium ist. In meiner Trainingsgruppe sind 2 Jugendliche, die Medizin studieren wollen. Der eine wiederholt gerade die Q1, weil ihm sein Schnitt zu niedrig war. Der andere macht dieses Jahr sein Abitur und will es mit der Landarztquote versuchen oder im Ausland studieren. Beide mit 1,x Schnitt. Aber das reicht offenbar nicht. Gleichzeitig fehlt es an Ärzte.
Wir haben heute 10.000 Studienplätze weniger als in den 1990er Jahren, gleichzeitig einen immer älter werdenden Ärzte"bestand". Rechnen kann augenscheinlich keiner. Die Zulassungs"reform" war Augenwischerei und hat an den gesetzten Schwerpunkten nichts geändert. Tja.
Die "Landarztquote" ist insofern eine Frechheit, dass ein 18jähriger definitiv nur ganz selten wissen kann, ob das wirklich der richtige Weg für ihn ist. Ich bin mit einem Fachwunsch in mein Studium gegangen und dabei geblieben. Meine Tochter hat sich jetzt kurz vor dem 2. Staatsexamen entschieden, wohin sie will. Ihr bester Studienfreund weiß es noch nicht.
Wie wurden die eingestampt? Plätze an bestehenden Unis verringert? Wo?
Mehr Studienplätze zu schaffen verläuft zumindest hier in BaWü sehr schleppend. Was sind denn die Gründe? Wie wäre sinnvoll vorzugehen? Bestehende Unis vergrößern oder neue schaffen?
Zitat von Klopferline im Beitrag #82 ja das ist so aber der Bereich, in dem wir, wie Du selber schon geschrieben hast, teilweise Spitzenreiter bei Operationen sind, gehört dringend auf den Prüfstand. Das ist schon richtig übel. Ich habe mal gelesen, daß allerlei Prothesen auch deshalb so "beliebt" sind, weil die Krankenhäuser an den "Ersatzteilen" verdienen und nicht nur an der Fallpauschale.
Unterm Strich sagte mir mal jemand: es ist einfach zu viel Geld im System und das weckt Begehrlichkeiten.
Wobei die Kehrseite auch ist, dass viele Patienten ihr Heil in diesen Operationen sehen. Ein Freund von uns ist Allgemein- und Sportmediziner und verdient null an solchen OPs. Er ist nur oft der erste Ansprechpartner bei Beschwerden. Der meint, wenn ein Patient sich in den Kopf gesetzt hat, dass durch so eine Operation sein Leiden besser wird, dann ist ihm das schwer auszureden.
Zitat von WiseWoman im Beitrag #74 Da braucht man gar nicht ins Ausland gucken, die DDR hatte ein Gemeindeschwestersystem (Ja, waren fast ausschließlich Krankenschwestern.), das genau das machte ... und zwar auf dem Land und in der Stadt.
Das war auch etwas, was der Wende zum Opfer fiel.
Ich finde ja, dass die Krankenschwestern (m/w/d) viel zu wenig Kompetenzen haben. Ich denke für vieles braucht es kein medizin-Studium, sondern einfach ne gute Grundausbildung. Mit einem guten Gemeindeschwesternsystem könnte man die medizinische Versorgung erheblich verbessen und kostengünstig obendrein.
ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Wobei die Kehrseite auch ist, dass viele Patienten ihr Heil in diesen Operationen sehen. Ein Freund von uns ist Allgemein- und Sportmediziner und verdient null an solchen OPs. Er ist nur oft der erste Ansprechpartner bei Beschwerden. Der meint, wenn ein Patient sich in den Kopf gesetzt hat, dass durch so eine Operation sein Leiden besser wird, dann ist ihm das schwer auszureden.
ja, ist so. Trotzdem wird nach meinem Empfinden sehr schnell auch von Ärzten die "Endlösung" OP empfohlen. Ich habe in den letzten Wochen wieder erfolgreich einer OP nicht zugestimmt - Probleme trotzdem behoben. Der Bandscheiben-OP habe ich auch nicht zugestimmt, angeblich alternativlos, seit Jahren bin ich nun beschwerdefrei. Und das mit den z.B. Hüft-OP, was Advena schrieb, ist einfach fakt. Da stimmt was nicht. Allerdings gibt es immer auch noch zu viele Ärzte, die sich sehr langsam an wirksame Schmerztherapien heranwagen, das erhöht den Leidensdruck während alternativer Methoden enorm.
Zitat von gewitterhexle im Beitrag #76Hier im Umkreis gilt das nicht nur für Haus- sondern vor allem für Kinderärzte Die Praxen werden immer weniger, weil keine neuen Ärzte nachrücken, und die vorhandenen sind so überlaufen, dass sie (wenn überhaupt!) nur noch neugeborene Geschwisterkinder aufnehmen.
In einem - mir durch die Beratungsgespräche bekannten Fall - hat das dazu geführt, dass die Eltern mit dem schwer herzkranken sechsjährigen Pflegekind bei jeder Kleinigkeit die Ambulanz der nächstgelegenen Kinderkardiologie aufsuchen müssen: 80 km quer durch den Schwarzwald. Die würden Luftsprünge machen, wenn es nur 20 km wären.
Ich finde, dass das eine sehr ernste Problematik ist. Zugegeben, ich kenne diese Problematik nur aus Zeitung und Fernsehen. Ich bin froh, dass es dieses Problem nicht bei uns gibt, es gibt sehr viele Hausärzte, Kinderärzte, Fachärzte und Krankenhäuser und wir leben nicht Inder Großstadt. Alles ist ganz gut zu erreichen.
Unterm Strich sagte mir mal jemand: es ist einfach zu viel Geld im System und das weckt Begehrlichkeiten.
Ich fürchte auch, dass zu viele Behandlungen unter dem Gesichtspunkt der Rentabilität und weniger unter dem Gesichtspunkt der Notwendigkeit gemacht werden. Wenn ich alleine an meine Schleimbeutelentzündung in der Hüfte denke. Der Orthopäde hat mich ziemlich wirkungslos mit Cortison, irgendwelchem Reizstrom und so Zeugs behandelt. Ich fragte dann irgendwann nach einer Verordnung für Physio. Ne, das würde nix bringen, das wäre bei (mittlerweile chronischer) Schleimbeutelentzündung nix bringen. Er empfiehlt Schleimbeutel rausoperieren...
Zum Glück traf ich damals den Physiomenschen in meienr Nachbarschaft privat und hab den angesprochen. Ja, er will es sich anschauen. Ich hab dann einige Termine privat bezahlt und bekam Dehnübungen und Kraftübungen für die Hüfte gezeigt. Was soll ich sagen, mir gehts besser denn je. Ich muss allerdings die Übungen machen, fast täglich. Vor allem die Dehnübungen sind für mich der Königsweg.
Zitat von Distelfalter im Beitrag #92Wie wurden die eingestampt? Plätze an bestehenden Unis verringert? Wo?
Bundesweit. Ja, bestehende Plätze.
Zitat von Distelfalter im Beitrag #92Mehr Studienplätze zu schaffen verläuft zumindest hier in BaWü sehr schleppend. Was sind denn die Gründe? Wie wäre sinnvoll vorzugehen? Bestehende Unis vergrößern oder neue schaffen?
Geld (Ein Medizinstudium kostet vom ersten Tag bis zur Approbation ca. eine Viertelmillion.) - Punkt 1.
Leute, die die jungen Leute ausbilden (und zwar gern) - Punkt 2.
... es würde schon helfen, auf die Kapazität der 1990er Jahre hochzufahren.
Zitat von --Christine-- im Beitrag #91 Wobei die Kehrseite auch ist, dass viele Patienten ihr Heil in diesen Operationen sehen. Ein Freund von uns ist Allgemein- und Sportmediziner und verdient null an solchen OPs. Er ist nur oft der erste Ansprechpartner bei Beschwerden. Der meint, wenn ein Patient sich in den Kopf gesetzt hat, dass durch so eine Operation sein Leiden besser wird, dann ist ihm das schwer auszureden.
Das ist das, was ich mit "gestiegene Ansprüche" (u.a.) meinte: Wenn sich dann der 88jährige Senior (oder seine Angehörigen) in den Kopf setzen, dass da bitteschön eine neue Hüfte her muss, dann wird das eben gemacht, selbst wenn derjenige schon etwas geistig eingeschränkt ist und die für die postoperative Phase nötigen Schritte nicht mehr versteht (oder ständig vergisst), und deswegen zB aufsteht wie er will...
Zitat von cosima im Beitrag #94ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Für die examinierte Pflege gilt auch, dass man die Zahl der Ausbildungsstellen deutlich reduziert hat ... ab 2003 (Komischerweise wurden 2003 die DRG-Abrechnungen im Krankenhaus eingeführt. Ob es da vielleicht einen Zusammenhang gibt?). Was gar nicht erst ausgebildet wird, fehlt dann halt.
Da sind wir noch nicht bei Arbeitsbedingungen (Die auch schon durch ausreichend Personal besser würden.) und Entlohnung.
ErE Reloaded
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28.01.2022 10:34
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