ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Das liegt aber am System. Die werden nicht nur schlecht bezahlt und verheizt, sondern es ist auch ein unatrakriver Job, weil sie kaum Kompetenzen und Verantwortungsbereiche haben.
ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Das liegt aber am System. Die werden nicht nur schlecht bezahlt und verheizt, sondern es ist auch ein unatrakriver Job, weil sie kaum Kompetenzen und Verantwortungsbereiche haben.
Ich bin auch der Meinung, dass Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen mehr verdienen müssten. Die haben wirklich ein sehr hohes Arbeitspensum und leisten wirklich einen unverzichtbaren Beitrag und bekommen das mit hoher Arbeitsbelastung und schlechter Bezahlung gedankt. Das ist nicht richtig und ein Widerspruch in sich. Gerade in den Zeiten von Corona ist meine Respekt gegenüber den Pflegekräften nochmals angestiegen.
Zitat von advena im Beitrag #101 Das liegt aber am System. Die werden nicht nur schlecht bezahlt und verheizt, sondern es ist auch ein unatrakriver Job, weil sie kaum Kompetenzen und Verantwortungsbereiche haben.
ich glaube nach wie vor, den meisten geht es um die Arbeitsbedingungen, weniger um das Gehalt. Und das muss sich einfach ändern, auch im Sinne der Patienten
Zitat von Makaria. im Beitrag #99 Das ist das, was ich mit "gestiegene Ansprüche" (u.a.) meinte: Wenn sich dann der 88jährige Senior (oder seine Angehörigen) in den Kopf setzen, dass da bitteschön eine neue Hüfte her muss, dann wird das eben gemacht, selbst wenn derjenige schon etwas geistig eingeschränkt ist und die für die postoperative Phase nötigen Schritte nicht mehr versteht (oder ständig vergisst), und deswegen zB aufsteht wie er will...
Es wird aber schon suggeriert, dass man heutzutage einfach die Gelenke austauschen kann, dann kommt ein bisschen Reha und dann ist alles wieder chic. Aber so einfach isses halt nicht. Als unsere Ur-Oma mit 99 ins Pflegeheim kam, haben die erstmal darauf gedrängt, dass sie einen Augenarzt konsultiert, weil sie ja quasi blind war. Hat der Augenarzt nicht tatsächlich noch eine Star-OP vorgeschlagen? Sie starb ein halbes Jahr später und das war absehbar, dass sie jetzt nicht noch mehrere Jahre leben wird.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #66 Gerade chronisch Kranke brauchen den Arzt in 9 von 10 Fällen nicht heute, sie brauchen Termine für Labor, Verlaufskontrolle u.ä. Oder Impfen. Mit den akuten Geschichten müssten sie in die Zentralpraxis, aber den Rest (ebenso wie Rezepte) können sie in Außenstellen erledigen.
Rezepte können auch elektronisch ausgestellt werden. Das hat sich hier während der Pandemie etabliert und ich hoffe, das bleibt so.
Hier muss man aber trotzdem jedes Quartal seine KV Katre dazu einlesen lassen - vor Ort. Ich brauchte drei Anläufe, um bis IN die Praxis zu kommen, um die Karte einzulesen. Es stehen immer lange Schlangen davor...
Zitat von cosima im Beitrag #106es muss sich glaub ich gesamt ändern, Arbeitsbedingungen, Arbeitsbelastung, Schichten, Bezahlung...
Meine Freundin ist mit Leib und Seele Krankenschwester. Die fühlt sich nicht schlecht bezahlt (Klar, mehr ist nett.), aber überlastet.
Ich denke, dass man zuerst am Gehalt was ändern müsste, damit mehr Leute den Job in Erwägung ziehen. Wenn man dann mehr Leute hat, hat man andere Kapazitäten und kann so den Einzelnen entlasten. Aber bei vielen mangelt es einfach am Personal und ohne zusätzliche Leute kann man die Belastung auch nicht verteilen.
Zitat von advena im Beitrag #27 Das kommt drauf an, ob der alte Mensch noch Auto fahren kann, ob er in der Lage ist ÖPNV zu nutzen - sofern es überhaupt einen gibt.
In manchen Gegenden ist der Nahverkehr sternförmig organisiert, dass du u.U. erst mit dem Bus (der vielleicht 4x am Tag fährt) in einen zentralen größeren Ort musst und da dann in den nächsten Bus umsteigen, der einen wieder raus vom Umsteigeort bringt. Ich hab ne Bekannte, deren Eltern wohnen 6km weg. Mit dem Bus brauchen die 2h, weil das so umständlich is, erst ne knappe halbe Stunde zum Umsteigeort, dann ist der Anschlussbus genau weg, wenn sie ankommen und sie dann 1h warten müssen und dann wieder ne knappe halbe Stunde bis zum Zielort. Die sind an sich fit, aber er hat ein Sehproblem und darf nicht mehr autofahren und die Mutter ab und an epileptische Anfälle und fährt schon lange nicht mehr.
So ist es hier - wobei in den letzten Jahren tatsächlich auch einige Querverbindungen geschaffen wurden, die aber bei Weitem nicht ausreichen.
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #66 Gerade chronisch Kranke brauchen den Arzt in 9 von 10 Fällen nicht heute, sie brauchen Termine für Labor, Verlaufskontrolle u.ä. Oder Impfen. Mit den akuten Geschichten müssten sie in die Zentralpraxis, aber den Rest (ebenso wie Rezepte) können sie in Außenstellen erledigen.
Rezepte können auch elektronisch ausgestellt werden. Das hat sich hier während der Pandemie etabliert und ich hoffe, das bleibt so.
Hier muss man aber trotzdem jedes Quartal seine KV Katre dazu einlesen lassen - vor Ort. Ich brauchte drei Anläufe, um bis IN die Praxis zu kommen, um die Karte einzulesen. Es stehen immer lange Schlangen davor...
Das ist hier auch so. Egal, welche Uhrzeit…die Leute stehen bis auf die Straße. Und so schnell geht es oft auch nicht voran.
Hier muss man aber trotzdem jedes Quartal seine KV Katre dazu einlesen lassen - vor Ort. Ich brauchte drei Anläufe, um bis IN die Praxis zu kommen, um die Karte einzulesen. Es stehen immer lange Schlangen davor...
Auch solche Prozesse gehören überarbeitet. Was spricht dagegen zuhause einen Kartenleser samt Software zu haben und die Karte selber einzulesen und das digitale Zertifikat dem Arzt zu übermitteln. Dafür gibts doch Lösungen. Oder man hat gar keine Karte mehr, bekommt das digitale Zertifikat der KK und das kann man digital weitergeben bzw. der Arzt das anhand des Namens und ner KK-Nummer abrufen. Dieses Kärtchen ist ja nur ein Datenträger für wenige Infos. Der Rest liegt auf Servern.
Zitat von WiseWoman im Beitrag #86 Die Krankenpflegeausbildung der DDR entsprach etwa einem Bachelor FH. ... und Gemeindeschwester/-pfleger konnte man erst ab Berufserfahrung X werden und musste dafür auch eine Zusatzqualifikation machen. Woher ich Letzteres weiß? Die Mutter einer Sportfreundin war die Gemeindeschwester in meinem Viertel.
Die Pflegeausbildung - gerade diese jetzt gestartete einheitliche - wird das Niveau nicht erreichen (und ich kenne im Osten noch examinierte Pflegekräfte, die die Ausbildungen vergleichen können). Wie willst Du da mehr Kompetenzen übergeben?
Deinem letzten Satz stimme ich zu. Das braucht aber auch Datenvernetzung und Co. ... warum soll Schwester Erika bei Frau Hinterhuber nicht ein EKG schreiben und die Daten gehen direkt zum Hausarzt? Der guckt's an und ruft Erika an, was sie tun soll.
Ich bin nicht im Osten - aber ich schlage schon regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich sehe/erlebe, was Pflegefachkräfte, die 'nur' 10 oder 20 Jahre später als ich ihre Ausbildung gemacht haben, schon alles nicht mehr gelernt haben... und das wird jetzt noch schlimmer
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von gewitterhexle im Beitrag #76Hier im Umkreis gilt das nicht nur für Haus- sondern vor allem für Kinderärzte Die Praxen werden immer weniger, weil keine neuen Ärzte nachrücken, und die vorhandenen sind so überlaufen, dass sie (wenn überhaupt!) nur noch neugeborene Geschwisterkinder aufnehmen.
In einem - mir durch die Beratungsgespräche bekannten Fall - hat das dazu geführt, dass die Eltern mit dem schwer herzkranken sechsjährigen Pflegekind bei jeder Kleinigkeit die Ambulanz der nächstgelegenen Kinderkardiologie aufsuchen müssen: 80 km quer durch den Schwarzwald. Die würden Luftsprünge machen, wenn es nur 20 km wären.
Ich finde, dass das eine sehr ernste Problematik ist. Zugegeben, ich kenne diese Problematik nur aus Zeitung und Fernsehen. Ich bin froh, dass es dieses Problem nicht bei uns gibt, es gibt sehr viele Hausärzte, Kinderärzte, Fachärzte und Krankenhäuser und wir leben nicht Inder Großstadt. Alles ist ganz gut zu erreichen.
Die Facharztausbildung zum KiA dauert mit am längsten (6 Jahre meine ich) und KiÄ gehören zu den am schlechtesten bezahlten.
Hier muss man aber trotzdem jedes Quartal seine KV Katre dazu einlesen lassen - vor Ort. Ich brauchte drei Anläufe, um bis IN die Praxis zu kommen, um die Karte einzulesen. Es stehen immer lange Schlangen davor...
völlig bescheuert, dafür müssen neue Lösungen erarbeitet werden. Die Daten und Unterlagen liegen doch irgendwo, dafür muss doch theoretisch keiner mehr physisch in eine Praxis laufen.
Zitat von cosima im Beitrag #94ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Für die examinierte Pflege gilt auch, dass man die Zahl der Ausbildungsstellen deutlich reduziert hat ... ab 2003 (Komischerweise wurden 2003 die DRG-Abrechnungen im Krankenhaus eingeführt. Ob es da vielleicht einen Zusammenhang gibt?). Was gar nicht erst ausgebildet wird, fehlt dann halt.
Da sind wir noch nicht bei Arbeitsbedingungen (Die auch schon durch ausreichend Personal besser würden.) und Entlohnung.
So ist es! Nicht, dass ich mehr Geld ablehnen würde aber das ist definitiv nicht der Knackpunkt!
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Ich bin nicht im Osten - aber ich schlage schon regelmäßig die Hände über dem Kopf zusammen, wenn ich sehe/erlebe, was Pflegefachkräfte, die 'nur' 10 oder 20 Jahre später als ich ihre Ausbildung gemacht haben, schon alles nicht mehr gelernt haben... und das wird jetzt noch schlimmer
Die Krankenschwestern dürfen ja auch fast nix, muss ja für alles ein Arzt her. Wozu also dann eine dermaßen fundierte Ausbildung? Ich hab das Gefühl, den Krankenschwestern wurden mehr und mehr die Kompetenzen entzogen und auf die Ärzte verlagert. Zumindest wird das bei uns in der Familie so geredet, da gibts ja einige Krankenschwestern. Da ist es nur logisch, wenn ide Ausbildung entsprechend angepasst wird.
ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Das liegt aber am System. Die werden nicht nur schlecht bezahlt und verheizt, sondern es ist auch ein unattraktiver Job, weil sie kaum Kompetenzen und Verantwortungsbereiche haben.
So leid es mir tut - aber vielen PFK, die deutlich jünger sind als ich, würde ich mangels Kompetenz auch die Verantwortungsbereiche beschneiden
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von gewitterhexle im Beitrag #119 So leid es mir tut - aber vielen PFK, die deutlich jünger sind als ich, würde ich mangels Kompetenz auch die Verantwortungsbereiche beschneiden
Die können nix dafür, dass die Ausbildung so eingedampft wurde. Das eine bedingt ja auch das andere.
Wobei die Kehrseite auch ist, dass viele Patienten ihr Heil in diesen Operationen sehen. Ein Freund von uns ist Allgemein- und Sportmediziner und verdient null an solchen OPs. Er ist nur oft der erste Ansprechpartner bei Beschwerden. Der meint, wenn ein Patient sich in den Kopf gesetzt hat, dass durch so eine Operation sein Leiden besser wird, dann ist ihm das schwer auszureden.
Ändert sich das nicht auch wieder, bzw. hängt es vielleicht auch von der Überzeugungskraft des Arztes ab? Chef erzählte ganz angetan, dass bei seinem Orthopäden eine OP die letzte Option ist, wenn alle konservativen Verfahren nicht erfolgreich waren.
Zitat von advena im Beitrag #118 Die Krankenschwestern dürfen ja auch fast nix, muss ja für alles ein Arzt her. Wozu also dann eine dermaßen fundierte Ausbildung? Ich hab das Gefühl, den Krankenschwestern wurden mehr und mehr die Kompetenzen entzogen und auf die Ärzte verlagert. Zumindest wird das bei uns in der Familie so geredet, da gibts ja einige Krankenschwestern. Da ist es nur logisch, wenn die Ausbildung entsprechend angepasst wird.
Richtig finde ich das alles nicht.
Wie geschrieben: ich gehöre zu den Dinosauriern meines Standes bin seit 40 Jahren in diesem Job... und es ging kontinuierlich bergab. Vieles von dem, was ich als 'meine Aufgabe' gelernt habe (und bis heute als solche ansehe), überfordert so manchen Arzt, der das nämlich auch nicht gelernt hat. Über das, was viele junge KollegInnen gelernt haben bzw gerade lernen, breite ich lieber den Mantel des Schweigens.
Das Schicksal bestimmt, wer in unser Leben reinkommt. Aber es ist das Herz, das entscheidet, wer drinnen bleibt.
Zitat von WiseWoman im Beitrag #74 Da braucht man gar nicht ins Ausland gucken, die DDR hatte ein Gemeindeschwestersystem (Ja, waren fast ausschließlich Krankenschwestern.), das genau das machte ... und zwar auf dem Land und in der Stadt.
Das war auch etwas, was der Wende zum Opfer fiel.
Ich finde ja, dass die Krankenschwestern (m/w/d) viel zu wenig Kompetenzen haben. Ich denke für vieles braucht es kein medizin-Studium, sondern einfach ne gute Grundausbildung. Mit einem guten Gemeindeschwesternsystem könnte man die medizinische Versorgung erheblich verbessen und kostengünstig obendrein.
ja klar, nur haben wir dummerweise auch viel zu wenig Krankenpflegerinnen
Wobei das bei entsprechender Entlohnung, gesellschaftlicher Anerkennung (also dass zum einen jeder examinierte Pfleger mehr kann als nur Hintern abwischen, und diese Gemeindeschwestern oder wie auch immer die Bezeichnung dann wäre, in der Hierarchie zwischen Pflege und Arzt stehen), sowie vernünftigen Arbeitsbedingungen attraktiv wäre. Dauert aber natürlich erst mal.
ErE Reloaded
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28.01.2022 10:49
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aber das ist definitiv nicht der Knackpunkt!
bin seit 40 Jahren in diesem Job... und es ging kontinuierlich bergab.