Das Einigen auf einen gemeinsamen Bildungskanon ist nicht trivial. Und schon gar nicht statisch.
Das Einigen auf einen spezialisierten Bildungskanon macht in meinen Augen wenig Sinn. Bei der angesprochenen und zu Recht geforderten Allgemeinbildung sollte es sich um grundlegende Kenntnisse handeln, die nach Interesse in höheren Klassen weiter vertieft werden könnten. Was bringt „Allgemeinbildung“, die ein Jahr nach Schulabschluss vergessen ist? Wenn ich mir tw meine Schulhefte aus der Oberstufe in Bio oder Musik anschaue, da stoße ich auf Wortgebilde, von denen ich schwören würde, sie noch nie gehört zu haben.
Hmm, du hast Abitur gemacht? Denn die grundlegenden Kenntnisse, die du forderst, sollten in der Pflichtschule vermittelt werden. Soll dann im Gymnasium nur nach Interesse des Schülers gelernt werden?
Zitat von advena im Beitrag #95Gäbe es hier überwiegend Ganztagesschulen, dann sähe die Ausgestaltung ganz anders aus. Heutzutage muss sich keine Ganztagesschule wirklich Mühe geben. Wer es nicht packt, geht eben woanders hin. Gibt ja kaum echten Ganztag. Wenn die Alternativen fehlen, dann können die Schulen sich nciht so einfach aus der Affaire ziehen.
Wenigstens können sich die Kinder, für die es nicht passt, sich auch noch aus der Affäre ziehen. Bevor was verpflichtend wird, muss es so angeboten werden, dass sich die Eltern freiwillig dafür entscheiden. Warum sollte sich gerade dann groß was verbessern, wenn man eh keine Wahl mehr hat?
Es wäre ein ganz neues Konzept und man hätte die Chance es wirklich gut zu machen. In meinem Umfeld haben Ganztagesschulen gar keine Chance, weil sie überhaupt kein Budget oder entsprechende Räumlichkeiten bekommen um es richtig gut zu machen.
Ich hätte da auch eher die Befürchtung, wenn es für alle verpflichtend ist, dann muss sich da keiner mehr Mühe mit tollen Konzepten machen. Ich lehne übrigens Ganztagesschule nicht ab - ich finde sie nur verpflichtend nicht richtig.
Wie viel Platz habe ich? Nee, Spaß beiseite, peacelike hat schon viele tolle Ideen angeführt. In Deutschland müsste vor allem mehr Personal eingestellt werden, damit teamteaching, Förderung und Inklusion überhaupt möglich werden und keine leere Worthülsen bleiben. Damit verbunden kleinere Klassen und zum Teil dann auch jahrgangsübergreifend wäre ein Traum.
Statt des Sabbaticals würde ich für Schüler in den Klassen 7 und 8 Praktika oder mehrwöchige Projekte vorschlagen, die nicht in der Schule stattfinden. Da könnte man sich auch einiges von der Waldorfschule abgucken.
Unbedingt eine stärkere Förderung der DAZ SuS und auch so Sus mit verstärktem Förderbedarf, auch da sind wir wieder beim Thema Geld und mehr Lehrerstellen. Jede Schule sollte viel mehr Schulsozialarbeiter, Psychologen, ITler und Schulbegleiter haben.
Bei der Digitalisierung bräuchte es weniger bürokratische und Datenschutz Regelungen.
Lehrkräfte bräuchten mehr bezahlte Stunden im Stundendeputat für die ganzen Arbeiten, die on top kommen. Eigene Büros oder zumindest akzeptable Arbeitsplätze und Material, Geräte ( ich warte immer noch auf mein Tablet...) wären ein Traum....
Zitat von PMS im Beitrag #61 Spricht denn was dagegen, das BGB nach der Schule zu bearbeiten? Interesse und die Faehigkeit des verstehenden Lesens vorausgesetzt. Ich bin 50+ und meine Kenntnisse des BGB sind unterhalb rudimentaer. Was hab ich verpasst?
Klar kann man das auch nach der Schule machen, nur isses dann meist zu spät, wenn das Interesse dann mal aufkommt.
Rechte des Käufers, Rechte als Mieter, Rechte und Pflichten als Eltern usw. - finde ich jetzt nicht so unwichtig.
Und die stehen im BGB. Und ich sehe regelmäßig Menschen auf die Nase fallen, weil sie davon so gar keine Ahnung haben.
Meine Mutter hat mir das schon mit 12 in die Hand gedrückt und darum gebeten, mich zu bilden. Hat aber nicht jeder so eine Mutter.
Zitat von -adalovelace- im Beitrag #101[ Hmm, du hast Abitur gemacht? Denn die grundlegenden Kenntnisse, die du forderst, sollten in der Pflichtschule vermittelt werden. Soll dann im Gymnasium nur nach Interesse des Schülers gelernt werden?
Ich hab’s nicht so mit der Unterscheidung „Pflichtschule“/„Gymnasium“. Die grundlegenden Kenntnisse und Kompetenzen sollten bis Klasse 10 vermittelt werden, die Vertiefung interessengeleitet im Anschluss stattfinden.
Und ja, ich habe Abitur. Inwiefern auch immer das für die Debatte bedeutsam sein sollte.
Zitat von advena im Beitrag #95Gäbe es hier überwiegend Ganztagesschulen, dann sähe die Ausgestaltung ganz anders aus. Heutzutage muss sich keine Ganztagesschule wirklich Mühe geben. Wer es nicht packt, geht eben woanders hin. Gibt ja kaum echten Ganztag. Wenn die Alternativen fehlen, dann können die Schulen sich nciht so einfach aus der Affaire ziehen.
Wenigstens können sich die Kinder, für die es nicht passt, sich auch noch aus der Affäre ziehen. Bevor was verpflichtend wird, muss es so angeboten werden, dass sich die Eltern freiwillig dafür entscheiden. Warum sollte sich gerade dann groß was verbessern, wenn man eh keine Wahl mehr hat?
Es wäre ein ganz neues Konzept und man hätte die Chance es wirklich gut zu machen. In meinem Umfeld haben Ganztagesschulen gar keine Chance, weil sie überhaupt kein Budget oder entsprechende Räumlichkeiten bekommen um es richtig gut zu machen.
In meinem Hier steigt meiner Meinung nach die Nachfrage nach Ganztagsangeboten und es gibt immer mehr Schulen die auch Ganztagsklassen anbieten. Über die Qualität kann ich zu den meisten nichts sagen.
In der Sprachheilschule meiner Mittleren fand ich es durchaus nicht schlecht, sie ging auch gerne hin, aber sie war Abend zu nichts mehr zu gebrauchen, Essen und dann ist sie oft schon vor der Schlafenszeit eingeschlafen... gegen Ende der Woche war sie dann auch merklich gereizt wenn sie heim gekommen ist, da ist sie explodiert wenn man sie nur angeschaut hat...
Seit sie auf die normale Regelschule geht, ist sie viel ausgeglichener, das tut nicht nur ihr sondern der ganzen Familie gut.
Bei meiner Großen hätte ich da absolut keine Bedenken gehabt, die hätte da bestimmt kein Problem gehabt.
Zitat von -adalovelace- im Beitrag #101[ Hmm, du hast Abitur gemacht? Denn die grundlegenden Kenntnisse, die du forderst, sollten in der Pflichtschule vermittelt werden. Soll dann im Gymnasium nur nach Interesse des Schülers gelernt werden?
Ich hab’s nicht so mit der Unterscheidung „Pflichtschule“/„Gymnasium“. Die grundlegenden Kenntnisse und Kompetenzen sollten bis Klasse 10 vermittelt werden, die Vertiefung interessengeleitet im Anschluss stattfinden.
Und ja, ich habe Abitur. Inwiefern auch immer das für die Debatte bedeutsam sein sollte.
Derzeit ist das Abitur ein Abschluß, mit dem man prinzipiell alles studieren kann. Geographie oder Mathematik. Interessensgemäß erinnere ich mich mehr an meinen Mathematikunterricht als an meinen Erdkundeunterricht. Hätte ich demnach niemals Erdkundeunterricht haben sollen?
Und welches sind die Grundkenntnisse und Kompetenzen, die bis Klasse 10 vermittelt werden sollen? Vor dem Hintergrund, daß du den Begriff "Allgemeinbildung" offensichtlich ablehnst?
[quote=SofieA]Wir spr3chen ja auch nicht von den Bildungsplänen von anno tubak. Mein Sohn hatte in Klasse 9(?) kindliche Entwicklungen (wahlweise kognitiv, motorisch, sprachlich) in Bio. Kommunikation (auch gewaltfreie, von der man zumindest zu meiner Schulzeit nie gehört hat) ist hier fester Bestandteil des Deutschunterrichtes Klasse 11. Darüber hinaus gibt es halt mehr wichtige Inhalte als Unterrichtszeit. [/quote]
GFK in Klasse 11? Es gibt viele Schüler, welche die elfte Klasse nicht besuchen. Und gerade für die wäre das wichtig.
Ich bin 52 und tu mich noch schwer damit.
Mein Jüngster ist in Klasse 6, die beiden Älteren studieren noch. Da hatte keiner kindliche Entwicklung in Bio.
Ich bin ganz klar gegen verpflichtende Ganztagsbeschulung.
Ich habe zwei Kinder, eins davon wäre super mit einer GTS, inklusive der Hobbyausübung klargekommen, für das andere wäre es Strafe gewesen.
Gäbe es hier überwiegend Ganztagesschulen, dann sähe die Ausgestaltung ganz anders aus. Heutzutage muss sich keine Ganztagesschule wirklich Mühe geben. Wer es nicht packt, geht eben woanders hin. Gibt ja kaum echten Ganztag. Wenn die Alternativen fehlen, dann können die Schulen sich nciht so einfach aus der Affaire ziehen.
Das finde ich unlogisch. Wenn es nur wenige Ganztagsschulen gibt, müssen die sich doch viel eher Mühe geben, um ausreichend Schüler anzuziehen, als wenn es nur Ganztagsschulen gibt. Dann hat man ohnehin nicht die Wahl und muss nehmen, was es gibt.
Zitat von Ellaha im Beitrag #110 Das finde ich unlogisch. Wenn es nur wenige Ganztagsschulen gibt, müssen die sich doch viel eher Mühe geben, um ausreichend Schüler anzuziehen, als wenn es nur Ganztagsschulen gibt. Dann hat man ohnehin nicht die Wahl und muss nehmen, was es gibt.
Hä? Wenn man ohnehin nicht die Wahl hat und das nehmen muß, was es gibt, und dann müssen sich die Ganztagsschulen eben genau keine Mühe geben. Denn die, die auf sie angewiesen sind, können nicht wählerisch sein.
Zitat von AnneF im Beitrag #52[quote="-Callebaut-]
Und wer zahlt deren Lebensunterhalt, wenn sie seit 70 Jahren zur Schule gehen?
So wie jetzt auch mit Ungebildeten verfahren wird - gibt halt ALG2.
Welche Jobs sollen die denn in der Zukunft erledigen?
Und wenn sie die Schule einfach nicht verlassen dürfen - irgendwann wird da schon irgendetwas hängenbleiben.
Auch in 10-13 Schuljahren bleibt schon was hängen. Und es gibt genügend Jobs, die man auch erledigen kann, wenn man die Schule ohne Abschluss verlassen hat.
Mir leuchtet einfach nicht ein, wem es was nützen würde, wenn manche Leute 25 oder 70 Jahre zur Schule gehen.[/quote]
Nein, derartige Jobs gibt es nur wenige und es werden immer weniger. Ich denke, die wenigsten würden tatsächlich 25 oder 70 Jahre zur Schule gehen.
Aber so mancher würde von 4,5,6 Jahren mehr profitieren.
Bildung macht zufrieden.
In Gesprächen mit Menschen aus prekären Verhältnissen höre ich sehr oft:"Hätte ich in der Schule nur besser aufgepasst."
Ich z.B. wäre auch glücklicher, wenn ich endlich begreifen würde, wie das mit dem Zitieren hier funktioniert.
Zitat von Ellaha im Beitrag #110 Das finde ich unlogisch. Wenn es nur wenige Ganztagsschulen gibt, müssen die sich doch viel eher Mühe geben, um ausreichend Schüler anzuziehen, als wenn es nur Ganztagsschulen gibt. Dann hat man ohnehin nicht die Wahl und muss nehmen, was es gibt.
Hä? Wenn man ohnehin nicht die Wahl hat und das nehmen muß, was es gibt, und dann müssen sich die Ganztagsschulen eben genau keine Mühe geben. Denn die, die auf sie angewiesen sind, können nicht wählerisch sein.
Bisher gibt es auch andere Modelle, Betreuung ist ja an jeder Schule möglich. Ist ja nicht so, dass es nur vereinzelt Ganztagsschulen gibt und ansonsten ist spätestens um 13 Uhr Schluss mit Betreuung.
Eine Ganztagsschule mit gutem Konzept kann da mit Sicherheit Schüler gewinnen, weil ihr Konzept eben besser ist als das, was derzeit an den meisten Schulen an Betreuung läuft.
Bisher gibt es auch andere Modelle, Betreuung ist ja an jeder Schule möglich. Ist ja nicht so, dass es nur vereinzelt Ganztagsschulen gibt und ansonsten ist spätestens um 13 Uhr Schluss mit Betreuung.
Eine Ganztagsschule mit gutem Konzept kann da mit Sicherheit Schüler gewinnen, weil ihr Konzept eben besser ist als das, was derzeit an den meisten Schulen an Betreuung läuft.
Von welcher Schulart bzw. Schulstufe reden wir? In der Schule meines Kleinen geht die maximal mögliche Betreuungszeit in Form von Hausaufgabenbetreuung bis 14:30h, Mo bis Do., 6. Klasse integrierte Gesamtschule. Das ist NICHT Ganztag und nicht wirklich Betreuung.
Zitat von PMS im Beitrag #61 Spricht denn was dagegen, das BGB nach der Schule zu bearbeiten? Interesse und die Faehigkeit des verstehenden Lesens vorausgesetzt. Ich bin 50+ und meine Kenntnisse des BGB sind unterhalb rudimentaer. Was hab ich verpasst?
Klar kann man das auch nach der Schule machen, nur isses dann meist zu spät, wenn das Interesse dann mal aufkommt.
Rechte des Käufers, Rechte als Mieter, Rechte und Pflichten als Eltern usw. - finde ich jetzt nicht so unwichtig.
Und die stehen im BGB. Und ich sehe regelmäßig Menschen auf die Nase fallen, weil sie davon so gar keine Ahnung haben.
Meine Mutter hat mir das schon mit 12 in die Hand gedrückt und darum gebeten, mich zu bilden. Hat aber nicht jeder so eine Mutter.
Recht und Gesetz werden durchaus in der Schule behandelt. Wir haben das Grundgesetz im Original gelesen und welche wichtigen Gesetze grundsätzlich was regeln, haben wir auch gemacht, d.h. grundsätzlich wussten wir wo was geregelt ist.
Heutzutage wird auch eine ganze Menge zu Kinderrechten gemacht, zumindest bei meinen Kindern in der Mittelstufe.
Aber wirklich mit dem BGB zu arbeiten, fände ich für Schüler deutlich zu speziell. Außerdem ist dieses Juristendeutsch eine Katastrophe, das ist teilweise sehr mühsam zu verstehen.
Zitat von SofieA im Beitrag #113 Wir reden aber hier nicht von dem, was ist, sondern von dem, was sein könnte. Und wo steht, dass ich Allgemeinbildung oder den Begriff ablehne?
Och, kam bei mir irgendwie so an, bei all den Rückfragen, die du zum Thema "Allgemeinbildung" so hattest und die man übrigens auch genau so zu dem von dir verwendeten Begriff "Grundwissen" anwenden könnte.
Bisher gibt es auch andere Modelle, Betreuung ist ja an jeder Schule möglich. Ist ja nicht so, dass es nur vereinzelt Ganztagsschulen gibt und ansonsten ist spätestens um 13 Uhr Schluss mit Betreuung.
Eine Ganztagsschule mit gutem Konzept kann da mit Sicherheit Schüler gewinnen, weil ihr Konzept eben besser ist als das, was derzeit an den meisten Schulen an Betreuung läuft.
Von welcher Schulart bzw. Schulstufe reden wir? In der Schule meines Kleinen geht die maximal mögliche Betreuungszeit in Form von Hausaufgabenbetreuung bis 14:30h, Mo bis Do., 6. Klasse integrierte Gesamtschule. Das ist NICHT Ganztag und nicht wirklich Betreuung.
Ich habe, zugegeben, schon aus beruflichen Gründen den Fokus eher auf Grundschule. Da gibt es an allen mir bekannten Schulen Betreuung bis 17 Uhr.
Am Gymnasium meiner Großen gibt es Hausaufgabenhilfe bis 15:15 Uhr für die Klassen 5 bis 7. Mir ist aus den Freundeskreisen meiner Kinder niemand bekannt, der an der weiterführenden Schule noch irgendeine Betreuung über Hausaufgaben hinaus gewünscht hätte. Nach Klasse 6 schon gar nicht. So gut wie alle sind nach dem Unterricht nach Hause gegangen. Und auch in der Unterstufe gab es schon teilweise Nachmittagsunterricht, so dass die Kinder sowieso nicht jeden Tag schon mittags aus hatten.
Zitat von advena im Beitrag #98 Es wäre ein ganz neues Konzept und man hätte die Chance es wirklich gut zu machen. In meinem Umfeld haben Ganztagesschulen gar keine Chance, weil sie überhaupt kein Budget oder entsprechende Räumlichkeiten bekommen um es richtig gut zu machen.
ich sehe an diesen Beiträgen immer, wie unterschiedlich die Zustände in Deutschland sind. Mir ist aus der ganzen Stadt keine einzige Grund-, Gemeinschafts- oder Regelschule bekannt, die keine Ganztagsangebote hätte, die von quasi allen Kindern auch genutzt werden. Im Gym ist es anders, da gibt es tatsächlich nur für Klassen 5 und 6 eine Art "Betreuung". Essen gibt es aber natürlich auch dort. Die Forderung nach einer verpflichtenden Ganztagsschule irritiert mich entsprechend, mit den freiwilligen Angeboten funktioniert es hier ziemlich perfekt.
Zitat von AnneF im Beitrag #109[ BGB braucht jeder, Piaget ist auch nicht verkehrt.
Vom BGB sollte man wissen, dass es das gibt und wie man reinschauen kann. Piaget ist sinnvoll, wenn man mit Kindern arbeitet. Ich bin mit beidem erst im Studium in Kontakt gekommen und das war auch früh genug.
Zitat von PMS im Beitrag #61 Spricht denn was dagegen, das BGB nach der Schule zu bearbeiten? Interesse und die Faehigkeit des verstehenden Lesens vorausgesetzt. Ich bin 50+ und meine Kenntnisse des BGB sind unterhalb rudimentaer. Was hab ich verpasst?
Klar kann man das auch nach der Schule machen, nur isses dann meist zu spät, wenn das Interesse dann mal aufkommt.
Rechte des Käufers, Rechte als Mieter, Rechte und Pflichten als Eltern usw. - finde ich jetzt nicht so unwichtig.
Und die stehen im BGB. Und ich sehe regelmäßig Menschen auf die Nase fallen, weil sie davon so gar keine Ahnung haben.
Meine Mutter hat mir das schon mit 12 in die Hand gedrückt und darum gebeten, mich zu bilden. Hat aber nicht jeder so eine Mutter.
Recht und Gesetz werden durchaus in der Schule behandelt. Wir haben das Grundgesetz im Original gelesen und welche wichtigen Gesetze grundsätzlich was regeln, haben wir auch gemacht, d.h. grundsätzlich wussten wir wo was geregelt ist.
Heutzutage wird auch eine ganze Menge zu Kinderrechten gemacht, zumindest bei meinen Kindern in der Mittelstufe.
Aber wirklich mit dem BGB zu arbeiten, fände ich für Schüler deutlich zu speziell. Außerdem ist dieses Juristendeutsch eine Katastrophe, das ist teilweise sehr mühsam zu verstehen.
Rechtliche Inhalte werden/ wurden bei meinen Kindern auch behandelt. Ich muss allerdings sagen, dass ich das teils sehr sehr oberflächlich finde. Ich fände es beispielsweise gut, wenn mehr Wert auf die Grundrechte gelegt werden würde und nicht nur die Artikel gelesen werden und kurz darüber gesprochen wird. Manches sollte da tiefgreifender sein. Ein richtiges Arbeiten mit dem BGB fände ich auch zu „speziell“, da es nicht einfach geschriebene ist. Im Studium sagte ein Professor immer, dass wenn man schönes Französisch lesen möchte, sich das code civil anschauen soll, da die Sprache schön und einfach gehalten ist, dass es von beinahe allen verstanden werden kann. Das trifft auf das BGB nicht zu, zumindest sind einfach verständliche Passagen sehr rar. Manche Regelungen sind einfach zu speziell, dass sie im Unterricht behandelt werden können.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Ich frage mich ja, wie das englische und französische Kinder packen, wo Ganztag Standard ist. Da gibt es ja auch ADS und spezielle Kinder.
Das ist doch kein Argument Oder würdest Du das koreanische Schulmodell empfehlen, nur weil es dort viele Kinder "packen"?
Das war kein Argument, sondern eine ernstgemeinte Frage. Wie schaffen die in UK und F z.b. den Umgang mit schwierigen Kindern, wie wird das abgefangen. Anstatt immer zu sagen, das geht nicht, kann man doch mal schauen, wie es andere Länder hinbekommen. So wie ich das sehe, ist der Halbtagsunterricht wie in D ausgesprochen selten in Industriestaaten. Der echte Ganztag ist weltweit viel verbreiteter. Und auch da werden nicht alle Kinder gleich ticken.
Das wird in vielen Ländern eben nicht großartig abgefangen. Die schaffen die Schule dann halt einfach nicht.
Für manche Lehr-/Lerninhalte benötigt man eine gewisse Reife. Aber ich kann mich auch mit GFK in Klasse 10 meiner geplanten Schullandschaft arrangieren.
Zitat von -Callebaut- im Beitrag #58Auch in 10-13 Schuljahren bleibt schon was hängen. Und es gibt genügend Jobs, die man auch erledigen kann, wenn man die Schule ohne Abschluss verlassen hat.
Mir leuchtet einfach nicht ein, wem es was nützen würde, wenn manche Leute 25 oder 70 Jahre zur Schule gehen.
Nein, die gibt es nicht. Nicht genügend. Sonst wären ja die ohne Abschluss nicht so oft arbeitslos.
Ich wollte nicht sagen, dass jeder ohne Abschluss auch einen Job findet, aber manche tun das schon (der dann vielleicht besser zu ihnen passt, als schulisches lernen). Wem wäre denn geholfen, diese Menschen jahrzehntelang immer weiter zur Schule gehen zu lassen, wenn sie schon mit 16 die Mitarbeit verweigert haben?
Ich bin ganz klar gegen verpflichtende Ganztagsbeschulung.
Ich habe zwei Kinder, eins davon wäre super mit einer GTS, inklusive der Hobbyausübung klargekommen, für das andere wäre es Strafe gewesen.
Gäbe es hier überwiegend Ganztagesschulen, dann sähe die Ausgestaltung ganz anders aus. Heutzutage muss sich keine Ganztagesschule wirklich Mühe geben. Wer es nicht packt, geht eben woanders hin. Gibt ja kaum echten Ganztag. Wenn die Alternativen fehlen, dann können die Schulen sich nciht so einfach aus der Affaire ziehen.
Andersrum: Solange der Ganztag freiwillig ist, muss man sich Mühe geben, was anzubieten, damit auch jemand kommt und man die Gelder dafür bekommt. Wenn es eh verpflichtend ist, ist es ziemlich egal, wie die Leute die Qualität finden. Ne andere Wahl gibt es ja nicht.
ErE Reloaded
Thema drucken
27.01.2022 14:35
Antworten
