Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
OGS ist Mist, da bin ich sowas von bei Dir. Der gebundene Ganztag ist ja eine ganz andere Nummer und sicher keine Aufbewahrung. Und bis meine Kinder ins Schulalter kamen wäre ich auch ein glühender Verfechter von gebundenen Ganztagsschulen gewesen.
Aber mit den eigenen Kindern wird man ja demütiger, wenn es keine Selbstläufer sind. Meine Kinder haben beide ADS, für die ist Ganztag eher Gift. Die Kleine habe ich nach der 2. Klasse von der OGS abgemeldet, wie es auf einmal keine Möglichkeit mehr gab um 14:30 abzuholen und 16:00 Pflicht wurde. Sie war so glücklich.
Die Gesamtschule kam für uns und vor allem für sie wegen dem Ganztag nicht in Frage. Sie braucht auch immer erst mal Ruhe, wenn sie nach Hause kommt.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Bei uns gibt es keine OGS, sondern vormittags Schule und dann Betreuung durch einen freien Träger. Das machen in der Mehrzahl keine pädagogischen Fachkräfte, sondern da wird fast jeder genommen. Entsprechend sieht das oft aus. Furchtbar.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Ich frage mich ja, wie das englische und französische Kinder packen, wo Ganztag Standard ist. Da gibt es ja auch ADS und spezielle Kinder.
Bei uns gibt es keine OGS, sondern vormittags Schule und dann Betreuung. Das machen in der Mehrzahl keine pädagogischen Fachkräfte, sondern da wird fast jeder genommen. Entsprechend sieht das oft aus. Furchtbar.
Das ist doch OGS, zumindest in meinem hier. Die Lehrer hatten mit der Betreuung nichts am Hut, sondern die OGS lief über einen Träger. Wir hatten noch Glück, dass es ein Sportverein war. Die Lehrer sollten zumindest in den Klassen 1 und 2 die Hausaufgabenbetreuung machen, das fiel aber recht häufig bis regelmäßig dem Vertretungsplan zum Opfer. Ja, war großer Mist, auch wenn Tochter einige AGs toll fand. Mit Förderung der Schüler hatte das wenig bis gar nichts zu tun (so wird es aber verkauft).
Zitat von peacelike im Beitrag #1 Ach, ich hätte noch mehr Ideen. Aber jetzt ihr!!!
An sich bin ich mit dem bestehenden System sehr zufrieden. Alle meine Kinder hätten es toll gefunden, wenn der Schulbeginn nicht so früh gewesen wäre, 9 oder 9.30 Uhr fände ich perfekt. Kleinere Klassen wären auch wünschenswert, in einer Gruppe mit 10 oder 15 Kindern lernt es sich natürlich viel besser als mit 25 oder 30. Allerdings wüsste ich nicht, woher man Räume und Lehrer für so viele kleine Gruppen nehmen sollte. Fächerwahl nach Neigung schon in der Mittelstufe würde mir auch gefallen.
Zitat von peacelike im Beitrag #1 Ach, ich hätte noch mehr Ideen. Aber jetzt ihr!!!
An sich bin ich mit dem bestehenden System sehr zufrieden. Alle meine Kinder hätten es toll gefunden, wenn der Schulbeginn nicht so früh gewesen wäre, 9 oder 9.30 Uhr fände ich perfekt. Kleinere Klassen wären auch wünschenswert, in einer Gruppe mit 10 oder 15 Kindern lernt es sich natürlich viel besser als mit 25 oder 30. Allerdings wüsste ich nicht, woher man Räume und Lehrer für so viele kleine Gruppen nehmen sollte. Fächerwahl nach Neigung schon in der Mittelstufe würde mir auch gefallen.
Ja, bei 9:00 Schulbeginn (für die Kinder sicher gern noch später) wäre ich sofort dabei. Und kleinere Klassen befürwortet und wünscht sich vermutlich jeder, wir sollten mal anfangen mehr Lehrer auszubilden...
und mit späterem schulbeginn bist du ganz schnell bei "ganztag", was realistisch 2 stunden mehr am tag sind. hier ist schule von 9 bis 16 uhr, mit einer knappen stunde mittagspause. das sind 4 stunden vor mittag und 3 danach. an deutschen schulen hast du 6 unterrichtsstunden mit weniger luft dazwischen. so groß finde ich den unterschied nicht.
Zitat von peacelike im Beitrag #1 Ach, ich hätte noch mehr Ideen. Aber jetzt ihr!!!
An sich bin ich mit dem bestehenden System sehr zufrieden. Alle meine Kinder hätten es toll gefunden, wenn der Schulbeginn nicht so früh gewesen wäre, 9 oder 9.30 Uhr fände ich perfekt. Kleinere Klassen wären auch wünschenswert, in einer Gruppe mit 10 oder 15 Kindern lernt es sich natürlich viel besser als mit 25 oder 30. Allerdings wüsste ich nicht, woher man Räume und Lehrer für so viele kleine Gruppen nehmen sollte. Fächerwahl nach Neigung schon in der Mittelstufe würde mir auch gefallen.
Zitat von peacelike im Beitrag #1 Ach, ich hätte noch mehr Ideen. Aber jetzt ihr!!!
An sich bin ich mit dem bestehenden System sehr zufrieden. Alle meine Kinder hätten es toll gefunden, wenn der Schulbeginn nicht so früh gewesen wäre, 9 oder 9.30 Uhr fände ich perfekt. Kleinere Klassen wären auch wünschenswert, in einer Gruppe mit 10 oder 15 Kindern lernt es sich natürlich viel besser als mit 25 oder 30. Allerdings wüsste ich nicht, woher man Räume und Lehrer für so viele kleine Gruppen nehmen sollte. Fächerwahl nach Neigung schon in der Mittelstufe würde mir auch gefallen.
Uhrzeiten - da sprichst du was an. In der Schule meiner Kinder wurde der Unterrichtsbeginn um eine halbe Stunde verschoben. Die sagten alle, das wuerde einen Riesenunterschied machen. Chemie um 7.20 hinterliess keinerlei Spuren, halbe Stunde spaeter hatten sie immerhin schon die Augen auf.
Bei uns gibt es keine OGS, sondern vormittags Schule und dann Betreuung. Das machen in der Mehrzahl keine pädagogischen Fachkräfte, sondern da wird fast jeder genommen. Entsprechend sieht das oft aus. Furchtbar.
Das ist doch OGS, zumindest in meinem hier. Die Lehrer hatten mit der Betreuung nichts am Hut, sondern die OGS lief über einen Träger. Wir hatten noch Glück, dass es ein Sportverein war. Die Lehrer sollten zumindest in den Klassen 1 und 2 die Hausaufgabenbetreuung machen, das fiel aber recht häufig bis regelmäßig dem Vertretungsplan zum Opfer. Ja, war großer Mist, auch wenn Tochter einige AGs toll fand. Mit Förderung der Schüler hatte das wenig bis gar nichts zu tun (so wird es aber verkauft).
Den Begriff OGS gibt es hier nicht. Vom Prinzip her ist es offenbar ähnlich, wobei bei uns keinesfalls Lehrer für die Hausaufgabenbetreuung eingesetzt werden.
Die Tendenz geht gerade von diesem Modell weg in Richtung „Pakt für den Nachmittag“. Das machen immer mehr Grundschulen. Da ist dann eine Lernzeit vorgesehen (im Grunde Hausaufgabenzeit, nur flexibler, d.h. die Kinder haben verschiedene Aufgaben, unter denen sie wählen können). Diese Lernzeit wird von Lehr- und Betreuungskräften begleitet.
Zitat von peacelike im Beitrag #1Aber jetzt ihr!!!
Größtmögliche Vielfalt und Wahlfreiheit. Das Gegenteil von verpflichtender Gesamt- und/oder Ganztagsschule. Soll es alles geben, für diejenigen, die das für ihre Kinder wollen.
Mamma.Mia mit Sportler, Diplomatin (1999) und Forscherin (2002)
Ich bin mit unserem Schulsystem im Großen und Ganzen zufrieden. In der Grundschule würde ich mir mehr Personal und kleinere Lerngruppen wünschen. Das einzige, was ich wirklich sehr gerne ändern würde, das wäre die Möglichkeit, unfähige Lehrkräfte aus dem Schuldienst zu entfernen anstatt sie als Wanderpokal an die nächste Schule weiterzureichen. Generell fände ich eine Evaluation für Lehrkräfte wichtig, die aber auch Konsequenzen haben müsste.
Zitat von Ellaha im Beitrag #9Mein größter Wunsch: Gute Ausstattung insbesondere von Schulen mit Schülerschaft aus sozial benachteiligten Milieus mit Sozialarbeitern. Da könnte meiner Überzeugung nach vieles früh aufgefangen werden. Lehrer können diese enormen Bedarfe nicht nebenbei decken, viele Kinder fallen daher bereits in der Grundschule durchs Netz, werden auf Förderschulen abgeschoben oder notdürftig durchgeschleppt, bis man sie nach vier Jahren ohne grundlegende Fähigkeiten abgibt.
Das wäre wirklich Prävention, die sich lohnt.
Man müsste noch viel früher ansetzen. Wissenschaftlich ist es hinreichend belegt, dass sich Bildungsinvestitionen umso mehr auszahlen, je früher gefördert wird. Ganz wichtig wäre es daher, in Krippen und Kindergärten die empfohlenen Personalschlüssel zu realisieren.
Allgemein wäre ein gesellschaftliches Umdenken wichtig. Investitionen in Bildung, Soziales und Gesundheitsvorsorge müssen endlich als zentral wichtig verstanden werden. Mit entsprechender finanzieller Ausstattung und Aufwertung der entsprechenden Berufe.
Zitat von peacelike im Beitrag #1 Ach, ich hätte noch mehr Ideen. Aber jetzt ihr!!!
An sich bin ich mit dem bestehenden System sehr zufrieden. Alle meine Kinder hätten es toll gefunden, wenn der Schulbeginn nicht so früh gewesen wäre, 9 oder 9.30 Uhr fände ich perfekt. Kleinere Klassen wären auch wünschenswert, in einer Gruppe mit 10 oder 15 Kindern lernt es sich natürlich viel besser als mit 25 oder 30. Allerdings wüsste ich nicht, woher man Räume und Lehrer für so viele kleine Gruppen nehmen sollte. Fächerwahl nach Neigung schon in der Mittelstufe würde mir auch gefallen.
Schulbeginn um 9 Uhr würde uns so viel Lebensqualität schenken! Ich fange einmal in der Woche später als 8 Uhr an, das ist ein ganz anderer Start in den Tag.
Zitat von bernadette im Beitrag #32und mit späterem schulbeginn bist du ganz schnell bei "ganztag", was realistisch 2 stunden mehr am tag sind. hier ist schule von 9 bis 16 uhr, mit einer knappen stunde mittagspause. das sind 4 stunden vor mittag und 3 danach. an deutschen schulen hast du 6 unterrichtsstunden mit weniger luft dazwischen. so groß finde ich den unterschied nicht.
Mit Schule von 9:00 bis 15:00 und im Anschluss freiwillige AGs oder Sport könnte ich mich durchaus anfreunden. Also für die unteren Klassen, ab Oberstufe gibt es ja eh Nachmittagsunterrricht.
Zitat von Ellaha im Beitrag #9Mein größter Wunsch: Gute Ausstattung insbesondere von Schulen mit Schülerschaft aus sozial benachteiligten Milieus mit Sozialarbeitern. Da könnte meiner Überzeugung nach vieles früh aufgefangen werden. Lehrer können diese enormen Bedarfe nicht nebenbei decken, viele Kinder fallen daher bereits in der Grundschule durchs Netz, werden auf Förderschulen abgeschoben oder notdürftig durchgeschleppt, bis man sie nach vier Jahren ohne grundlegende Fähigkeiten abgibt.
Das wäre wirklich Prävention, die sich lohnt.
Man müsste noch viel früher ansetzen. Wissenschaftlich ist es hinreichend belegt, dass sich Bildungsinvestitionen umso mehr auszahlen, je früher gefördert wird. Ganz wichtig wäre es daher, in Krippen und Kindergärten die empfohlenen Personalschlüssel zu realisieren.
Allgemein wäre ein gesellschaftliches Umdenken wichtig. Investitionen in Bildung, Soziales und Gesundheitsvorsorge müssen endlich als zentral wichtig verstanden werden. Mit entsprechender finanzieller Ausstattung und Aufwertung der entsprechenden Berufe.
Oh ja, je früher, desto besser natürlich. Dann würden einige Schulprobleme gar nicht erst entstehen.
Ich sehe täglich, wie viele Kinder sich in der Grundschule schwer tun - und wie wenig es eigentlich oftmals braucht, um Interesse zu wecken und erste Erfolge zu erzielen, die motivieren.
Nur - es braucht halt qualifizierte Menschen, die sich diese Zeit nehmen können. Und die gibt es viel zu wenig… Traurig zu sehen, welches Potential dadurch verloren geht. Für die einzelnen Kinder, aber auch für die Gesellschaft. Schulversagen zieht ja jede Menge Kosten nach sich. Da wird aus Kurzsichtigkeit aber lieber nicht investiert.
Zitat von advena im Beitrag #7Zunächst würde ich die Ganztagsschule verpflichtend für alle einführen. Inkl. verpflichtenden Mahlzeiten, Ruhezeiten, Studierzeiten, Hausaufgabenbetreuung, Vertiefung. So dass die Eltern mehr oder weniger raus sind aus dem Schulbetrieb und auch unterprivilegierte Schüler eine echte Chance haben.
Die Hobbyausübung kann von der Schule aus gemacht werden. Schon als meine Kinder in der Grundschule waren und das mit dem offenen Ganztag anfing haben sich die Musikschulen echt bewegt. Statt in der Innenstadt zu hocken und zu warten, bis die Schüler von ihren Eltern angekarrt werden, sind sie in die Schulen gegangen. Instrumentalunterricht fand an den Schulen nachmittags statt. Der Fußballverein bot Fußballtraining auf dem Schulsportplatz an zu Zeiten des offenen Ganztages, ebenso der Turnverein. Es geht also durchaus Ganztagesschule und Hobby zu verbinden, da müssen sich dann halt Vereine und Institutionen aus der Komfortzone bewegen.
Bei einem flächendeckenden Ganztagessystem, würden sich automatisch angepasste Strukturen entwickeln beim Vereinssport oder es wird in die Schule integriert.
Ich wäre für eine Gemeinschaftsschule mit interner Differenzierung. Ich wäre sehr für ein praktisches Jahr, was zur Berufsfindung beitragen kann, aber auf jeden Fall zur Persönlichkeitsentwicklung. Ob das tatsächlich realisierbar wäre, weiß ich nicht. Es darf jedenfalls nicht dazu führen, dass da massenhaft Schüler ausgebeutet werden, wie das teilweise bei den Praktika meiner Kinder der Fall war.
Ich wünsche mir einen einheitlichen Lehrplan für ganz D, einheitliche Prüfungen und ein echtes Zentralabi für D, einheitliche Zugangsbedingungen für die Unis.
Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
Hm, mein Sohn besucht eine verpflichtende Ganztagsschule und da gibt es keinerlei Aufbewahrung. Es gibt nicht Mal Betreuer, es gibt Unterricht und Lernzeiten über den Tag verteilt mit den Lehrern und dann gibt es das Mittagsband mit Beaufsichtigung durch Lehrer und einige wenige Sozialarbeiter.
Mit Schule von 9:00 bis 15:00 und im Anschluss freiwillige AGs oder Sport könnte ich mich durchaus anfreunden. Also für die unteren Klassen, ab Oberstufe gibt es ja eh Nachmittagsunterrricht.
So war es hier. Sportvereine und Instrumentallehrer kamen in die Schule, man konnte die Kinder ab 15.15 abholen oder aber bis 17 Uhr in AGs oder in Spielzeit lassen. Hausaufgaben wurden zusammen mit Lehrerin und/oder Erzieherin nach dem MIttagessen und einer ersten Draußenspielzeit gemeinsam erledigt. Es war unglaublich entspannt alles.
Zitat von peacelike im Beitrag #1Ich hätte gerne ein individuelleres Schulsystem.
An unserer Jenaplanschule kann man Klasse 1 bis 6 in 5-8Jahren durchlaufen, ohne dass das ein wirklicher Akt ist. Da viel klassenübergreifend unterrichtet wird, bleibt man trotzdem in seiner Lerngruppe, das wird überhaupt nicht stigmatisierend wahrgenommen.
Ich würde die Schulpflicht aufheben, nach finnischem Vorbild, und durch eine Bildungspflicht ersetzen. Mit einer sehr engen Evaluation für diejenigen, die sich dem staatlichen "Normalsystem" entziehen, aber beispielsweise einfacherem Zugang zu Web-Individualschulen, wie es sie ja heute schon gibt. Es verzweifeln so viele Kinder mit psychischen Auffälligkeiten/Erkrankungen oder aber einem abweichenden Begabungsbild an der Schulpflicht, das ginge ja anders. Natürlich müsste das Geld, das der Staat "spart", dem Kind beispielsweise für die Ersatzschule zur Verfügung stehen.
Ich würde die Ressourcen für die Bildungseinrichtungen stark erhöhen. Insbesondere an den Grundschulen braucht es viel kleinere Lerngruppen. Auf einer guten Basis lässt sich gemeinsam arbeiten. Auch die Stärkeren brauchen Unterstützung, die Zahl hochbegabter Kinder mit Schulschwierigkeiten ist sehr hoch, das liegt zum Teil an Langeweile, zum Teil an fehlenden Lernstrategien. Die absolute Basis ist aber Lesen, Schreiben, Rechnen, Denken.
Ich würde die Gliedrigkeit des Schulsystems abschaffen. Die Gemeinschaftsschule meines Sohnes war vier Jahre ein Traum, bis die Eltern anfingen, ihre Kinder fürs Gymnasium abzuziehen. Es braucht aber trotzdem Differenzierungsmöglichkeiten. Und an Ressourcen, Ressourcen, Ressourcen. In Finnland funktioniert das Schulsystem meiner Einschätzung deswegen, weil die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund so viel niedriger ist. Hier braucht es noch einmal Ressourcen, um früh und effektiv und dauerhaft zu unterstützen.
Ich würde den Elternwillen rund um Inklusion stärken. Da sind wir wieder bei der Individualisierung.
Ich würde in der Mittelstufe die Möglichkeit eines "Schulsabbaticals" für die absolut Schulmüden schaffen, mit dem Ziel, sie nach einem Jahr praktischer Erfahrungen wieder in die Schule zurückzufähren.
Ich würde auch sonst mehr Möglichkeiten bieten, nach einer Pause - etwa einem Freiwilligendienst, einem Auslandsjahr - an die Schule zurückzukehren. Das ist in manchen Bundesländern schwer, da hängt man dann sofort in der Abendschule. Auch die Zugänge zu diesen würde ich öffnen.
Ich würde die Möglichkeit bieten, nach zehn Schuljahren eine zwei-oder dreijährige Oberstufe zu besuchen. Dieses Modell fahren hier mehrere Schulen, ich finde das super.
Ich würde die Schulen digitalisieren, wobei es da neben Technik auch Fortbildungen für Lehrer braucht.
Ich würde die tägliche Sportstunde einführen in der Grundschule, auch Bewegunsgmöglichkeiten im Klassenraum verstärken, die Effekte auf Lern- und Konzentrationsfähigkeit sind hundertfach erwiesen.
Ich würde mehr spezialisierte Oberstufen aufbauen, mit staatlich finanziertem Internatsanteil.
Zitat von AnneF im Beitrag #42 Es gäbe auch wesentlich mehr Fächer, z.B. Kindesentwicklung, gewaltfreie Kommunikation und das BGB würde ich auch näher betrachten wollen.
Ich hatte an der Schule Pädagogik (da gab es Kindesentwicklung), mein Sohn hat "Wirtschaft und Recht", der ist mittlerweile BGB-Experte. Es gibt schon viele tolle Ansätze, aber irgendwie reichen die Wochenstunden nicht für alles...
Zitat von AnneF im Beitrag #42Ich würde es nicht erlauben, dass Schüler die Schule ohne eine Mindestbildung verlassen. Und wenn die mit 80 noch die Schulbank drücken.
Die meisten Inhalte würden dann wohl in Kursen vermittelt, bunt Altersgemischt.
Für soziale Themen gäbe es dann eine Klasse mit ungefähr Gleichaltrigen.
Es gäbe auch wesentlich mehr Fächer, z.B. Kindesentwicklung, gewaltfreie Kommunikation und das BGB würde ich auch näher betrachten wollen.
Und wer zahlt deren Lebensunterhalt, wenn sie seit 70 Jahren zur Schule gehen?
Zitat von advena im Beitrag #7Zunächst würde ich die Ganztagsschule verpflichtend für alle einführen. Inkl. verpflichtenden Mahlzeiten, Ruhezeiten, Studierzeiten, Hausaufgabenbetreuung, Vertiefung. So dass die Eltern mehr oder weniger raus sind aus dem Schulbetrieb und auch unterprivilegierte Schüler eine echte Chance haben.
Die Hobbyausübung kann von der Schule aus gemacht werden. Schon als meine Kinder in der Grundschule waren und das mit dem offenen Ganztag anfing haben sich die Musikschulen echt bewegt. Statt in der Innenstadt zu hocken und zu warten, bis die Schüler von ihren Eltern angekarrt werden, sind sie in die Schulen gegangen. Instrumentalunterricht fand an den Schulen nachmittags statt. Der Fußballverein bot Fußballtraining auf dem Schulsportplatz an zu Zeiten des offenen Ganztages, ebenso der Turnverein. Es geht also durchaus Ganztagesschule und Hobby zu verbinden, da müssen sich dann halt Vereine und Institutionen aus der Komfortzone bewegen.
Bei einem flächendeckenden Ganztagessystem, würden sich automatisch angepasste Strukturen entwickeln beim Vereinssport oder es wird in die Schule integriert.
Ich wäre für eine Gemeinschaftsschule mit interner Differenzierung. Ich wäre sehr für ein praktisches Jahr, was zur Berufsfindung beitragen kann, aber auf jeden Fall zur Persönlichkeitsentwicklung. Ob das tatsächlich realisierbar wäre, weiß ich nicht. Es darf jedenfalls nicht dazu führen, dass da massenhaft Schüler ausgebeutet werden, wie das teilweise bei den Praktika meiner Kinder der Fall war.
Ich wünsche mir einen einheitlichen Lehrplan für ganz D, einheitliche Prüfungen und ein echtes Zentralabi für D, einheitliche Zugangsbedingungen für die Unis.
Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
Hm, mein Sohn besucht eine verpflichtende Ganztagsschule und da gibt es keinerlei Aufbewahrung. Es gibt nicht Mal Betreuer, es gibt Unterricht und Lernzeiten über den Tag verteilt mit den Lehrern und dann gibt es das Mittagsband mit Beaufsichtigung durch Lehrer und einige wenige Sozialarbeiter.
Ja, das widerspricht meinem Post nicht, sondern ist dann eben das, was ich als „gescheiten Ganztag“ bezeichnet habe im Gegensatz zur Aufbewahrung, die vielerorts läuft.
Aber auch einen gut gemachten Ganztag möchte ich nicht verpflichtend. Ich nehme an, wenn das wirklich attraktiv ist, werden sich auch Familien dafür entscheiden, die es nicht unbedingt brauchen. Trotzdem sollen meiner Meinung nach nicht alle Familien dazu gezwungen werden. Es gibt einfach auch Kinder, denen es nicht gut tut, so lange in einer (lauten) Gruppe zu sein. Und Eltern, denen es wichtig ist, auch am Nachmittag Zeit mit ihren Kindern zu verbringen.
Ich bin kein Fan des dreigliedrigen Schulsystems (nahezu alle Länder kommen gut oder besser ohne zurecht) und ein Sabatical bedeutet zum einen nicht, vollumfängliche Berufstätigkeit, zum anderen besteht der Jugendarbeitsschutz um Dü Schulbildung nicht zu gefährden. Der Grund wäre also obsolet. Auch 7-10 Klässler können ein ökologisches (etc) Jahr machen, ein Betriebspraktikum, ein Auslandspraktikum, eine Reise….
Zitat von Aran im Beitrag #2Ich bin großer Fan des 3-Gliedrigen Schulsystems, vor allem aber des Systems der dualen Ausbildung und der Berufsschulen sowie der verschiedenen BGs
Ich halte wenig von der ganzen vorn Dir geschilderten Freiheit und Individualität, denn da ist die Gefahr einfach viel zu groß, dass man zu viele Kinder verliert, die einfach hintenrunterfallen, weil sich die Eltern nicht kümmern können.
Es ist natürlich toll für die Eltern, die sowieso sehr hinterher sind ihren Kindern Wege zu ermöglichen und zu ebnen. Aber die kommen auch so klar und ich würde nicht wollen, dass es denen einfacher gemacht wird ihre Kinder individuell noch mehr zu fördern auf Kosten der Kinder, die eben nicht so individuell und eng betreut werden.
Die Idee des Schulsabaticals finde ich interessant, allerdings sehe ich viele Probleme. "Mittelstufe" und "praktische Erfahrung" (ich nehme an, dir schwebt eine Einbindung in ein eher berufliches Umfeld vor) beißen. In Klasse 7-9 sind Kinder zu jung für eine ernsthafte Beschäftigung, es ist vieles durch den Jugendarbeitsschutz auch aus gutem Grund verboten. Damit bliebe nur die Kinder in diese Zeit sehr streng an die Hand zu nehmen mit verpflichtender "praktischer Erfahrung" - ich habe da leider Zwangsarbeit oder aber geschlossene Einrichtunegn vor Augen. Beides gefällt mir nicht. Für die Schulmüden müsste es andere, bessere Hilfestellung geben. Vielleicht eher auf Internatsbasis mit individueller Beschulung.
Digitalisierung wird ja seit langem betrieben, es hapert oft an der Umsetzung und dem Willen.
Ressourcen sind meiner Einschätzung nach hier vorhanden, auch Ressourcen Ressourcen Ressourcen, vieles wird aber nicht gemacht, abgerufen gewollt. Ideen ohne Plan sind daher nicht so meins.
Was ich wirklich gerne machen würde wäre die Differenzierung auszubauen, das bedeutet vor allem die Schulen zur Erlangung des mittleren Schulabschlusses zu stärken und die beruflichen Ausbildungen zu stärlen. Ich halte es für den größten Fehler den wir begehen, dass wir unsere hohen Standards die wir mal hatten verwässern durch die Idee, dass alle studieren müssen. Die Ansprüche an Abi und an Studium werden immer weiter runtergeschraubt und damit leider auch die Ansprüche an den mittleren Bildungsabschluss. Inzwischen ist der wirklich nichts mehr wert, was unfassbar schade ist. Denn Deutschland wirtschaftlich stark gemacht haben nicht die Studierten sondern die exzellent ausgebildeten Fachkräfte. 30% wäre eine gute Maximalquote für die Studierfähigkeit.
Zitat von AnneF im Beitrag #42 Es gäbe auch wesentlich mehr Fächer, z.B. Kindesentwicklung, gewaltfreie Kommunikation und das BGB würde ich auch näher betrachten wollen.
Ich hatte an der Schule Pädagogik (da gab es Kindesentwicklung), mein Sohn hat "Wirtschaft und Recht", der ist mittlerweile BGB-Experte. Es gibt schon viele tolle Ansätze, aber irgendwie reichen die Wochenstunden nicht für alles...
Meine Kinder haben immerhin Politik und Wirtschaft, da lernen sie auch wirklich was. Im Gegensatz zu uns früher. Wir hatten Gemeinschaftskunde, der Unterricht bestand im wesentlichen darin, dass der Lehrer Zeitung gelesen hat und wir halt auch irgendwie ein paar Artikel.
Pädagogik gibt es hier leider bis heute nicht als Schulfach. Fände ich wichtig.
Also ich hätte gerne viel kleinere Klassen. Mein Sohn hockte mit 29 Kindern in der Grundschule und jetzt mit 30 an der Gesamtschule. Bei meiner Tochter am Gym waren es bis zu 33. Von Reformpädagogischen Schulen mit Jahrgangsmischung halte ich nix, da sind wir mit der Tochter geflüchtet. Ich sehe jetzt echt keinen Vorteil warum gut begabte Kinderr 8jahre in die Grundschule gehen sollten.
Und ich wäre für eine Reform des Matheunterrichts für schwach begabte Kinder in dem Bereich. Ich habe Azubis mit gutem oder sehr guten MSA, die nicht in der Lage sind die Hälfte oder das doppelte von 500 zu berechnen. Und das nach 10 Jahren Matheunterricht!
ErE Reloaded
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27.01.2022 11:20 (zuletzt bearbeitet: 27.01.2022 11:22)
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und Forscherin (2002) 
