An unserer Jenaplanschule kann man Klasse 1 bis 6 in 5-8Jahren durchlaufen, ohne dass das ein wirklicher Akt ist. Da viel klassenübergreifend unterrichtet wird, bleibt man trotzdem in seiner Lerngruppe, das wird überhaupt nicht stigmatisierend wahrgenommen.
Ich würde die Schulpflicht aufheben, nach finnischem Vorbild, und durch eine Bildungspflicht ersetzen. Mit einer sehr engen Evaluation für diejenigen, die sich dem staatlichen "Normalsystem" entziehen, aber beispielsweise einfacherem Zugang zu Web-Individualschulen, wie es sie ja heute schon gibt. Es verzweifeln so viele Kinder mit psychischen Auffälligkeiten/Erkrankungen oder aber einem abweichenden Begabungsbild an der Schulpflicht, das ginge ja anders. Natürlich müsste das Geld, das der Staat "spart", dem Kind beispielsweise für die Ersatzschule zur Verfügung stehen.
Ich würde die Ressourcen für die Bildungseinrichtungen stark erhöhen. Insbesondere an den Grundschulen braucht es viel kleinere Lerngruppen. Auf einer guten Basis lässt sich gemeinsam arbeiten. Auch die Stärkeren brauchen Unterstützung, die Zahl hochbegabter Kinder mit Schulschwierigkeiten ist sehr hoch, das liegt zum Teil an Langeweile, zum Teil an fehlenden Lernstrategien. Die absolute Basis ist aber Lesen, Schreiben, Rechnen, Denken.
Ich würde die Gliedrigkeit des Schulsystems abschaffen. Die Gemeinschaftsschule meines Sohnes war vier Jahre ein Traum, bis die Eltern anfingen, ihre Kinder fürs Gymnasium abzuziehen. Es braucht aber trotzdem Differenzierungsmöglichkeiten. Und an Ressourcen, Ressourcen, Ressourcen. In Finnland funktioniert das Schulsystem meiner Einschätzung deswegen, weil die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund so viel niedriger ist. Hier braucht es noch einmal Ressourcen, um früh und effektiv und dauerhaft zu unterstützen.
Ich würde den Elternwillen rund um Inklusion stärken. Da sind wir wieder bei der Individualisierung.
Ich würde in der Mittelstufe die Möglichkeit eines "Schulsabbaticals" für die absolut Schulmüden schaffen, mit dem Ziel, sie nach einem Jahr praktischer Erfahrungen wieder in die Schule zurückzufähren.
Ich würde auch sonst mehr Möglichkeiten bieten, nach einer Pause - etwa einem Freiwilligendienst, einem Auslandsjahr - an die Schule zurückzukehren. Das ist in manchen Bundesländern schwer, da hängt man dann sofort in der Abendschule. Auch die Zugänge zu diesen würde ich öffnen.
Ich würde die Möglichkeit bieten, nach zehn Schuljahren eine zwei-oder dreijährige Oberstufe zu besuchen. Dieses Modell fahren hier mehrere Schulen, ich finde das super.
Ich würde die Schulen digitalisieren, wobei es da neben Technik auch Fortbildungen für Lehrer braucht.
Ich würde die tägliche Sportstunde einführen in der Grundschule, auch Bewegunsgmöglichkeiten im Klassenraum verstärken, die Effekte auf Lern- und Konzentrationsfähigkeit sind hundertfach erwiesen.
Ich würde mehr spezialisierte Oberstufen aufbauen, mit staatlich finanziertem Internatsanteil.
Ich bin großer Fan des 3-Gliedrigen Schulsystems, vor allem aber des Systems der dualen Ausbildung und der Berufsschulen sowie der verschiedenen BGs
Ich halte wenig von der ganzen vorn Dir geschilderten Freiheit und Individualität, denn da ist die Gefahr einfach viel zu groß, dass man zu viele Kinder verliert, die einfach hintenrunterfallen, weil sich die Eltern nicht kümmern können.
Es ist natürlich toll für die Eltern, die sowieso sehr hinterher sind ihren Kindern Wege zu ermöglichen und zu ebnen. Aber die kommen auch so klar und ich würde nicht wollen, dass es denen einfacher gemacht wird ihre Kinder individuell noch mehr zu fördern auf Kosten der Kinder, die eben nicht so individuell und eng betreut werden.
Die Idee des Schulsabaticals finde ich interessant, allerdings sehe ich viele Probleme. "Mittelstufe" und "praktische Erfahrung" (ich nehme an, dir schwebt eine Einbindung in ein eher berufliches Umfeld vor) beißen. In Klasse 7-9 sind Kinder zu jung für eine ernsthafte Beschäftigung, es ist vieles durch den Jugendarbeitsschutz auch aus gutem Grund verboten. Damit bliebe nur die Kinder in diese Zeit sehr streng an die Hand zu nehmen mit verpflichtender "praktischer Erfahrung" - ich habe da leider Zwangsarbeit oder aber geschlossene Einrichtunegn vor Augen. Beides gefällt mir nicht. Für die Schulmüden müsste es andere, bessere Hilfestellung geben. Vielleicht eher auf Internatsbasis mit individueller Beschulung.
Digitalisierung wird ja seit langem betrieben, es hapert oft an der Umsetzung und dem Willen.
Ressourcen sind meiner Einschätzung nach hier vorhanden, auch Ressourcen Ressourcen Ressourcen, vieles wird aber nicht gemacht, abgerufen gewollt. Ideen ohne Plan sind daher nicht so meins.
Was ich wirklich gerne machen würde wäre die Differenzierung auszubauen, das bedeutet vor allem die Schulen zur Erlangung des mittleren Schulabschlusses zu stärken und die beruflichen Ausbildungen zu stärlen. Ich halte es für den größten Fehler den wir begehen, dass wir unsere hohen Standards die wir mal hatten verwässern durch die Idee, dass alle studieren müssen. Die Ansprüche an Abi und an Studium werden immer weiter runtergeschraubt und damit leider auch die Ansprüche an den mittleren Bildungsabschluss. Inzwischen ist der wirklich nichts mehr wert, was unfassbar schade ist. Denn Deutschland wirtschaftlich stark gemacht haben nicht die Studierten sondern die exzellent ausgebildeten Fachkräfte. 30% wäre eine gute Maximalquote für die Studierfähigkeit.
Ich halte wenig von der ganzen vorn Dir geschilderten Freiheit und Individualität, denn da ist die Gefahr einfach viel zu groß, dass man zu viele Kinder verliert, die einfach hintenrunterfallen, weil sich die Eltern nicht kümmern können.
Es ist natürlich toll für die Eltern, die sowieso sehr hinterher sind ihren Kindern Wege zu ermöglichen und zu ebnen. Aber die kommen auch so klar und ich würde nicht wollen, dass es denen einfacher gemacht wird ihre Kinder individuell noch mehr zu fördern auf Kosten der Kinder, die eben nicht so individuell und eng betreut werden.
Darum ging es ja gerade nicht. Dann hast Du mich missverstanden. Ob an unserer Schule ein Kind 5, 6, 7 oder 8 Jahre für die ersten sechs Schuljahre brauchte, hat die Klassenleitung entschieden, keineswegs die Eltern. Es haben ziemlich viele "wiederholt", aber sehr eng schulisch begleitet, mit gutem Erflg, nicht zu vergleichen mit Sitzenbleiben. Der Kampf um "alternative Schulformen" für Kinder mit extremen Schulproblemen ist extrem nervenaufreibend, das macht keiner aus Spaß.
Zitat von Aran im Beitrag #2 Die Idee des Schulsabaticals finde ich interessant, allerdings sehe ich viele Probleme. "Mittelstufe" und "praktische Erfahrung" (ich nehme an, dir schwebt eine Einbindung in ein eher berufliches Umfeld vor) beißen. In Klasse 7-9 sind Kinder zu jung für eine ernsthafte Beschäftigung, es ist vieles durch den Jugendarbeitsschutz auch aus gutem Grund verboten. Damit bliebe nur die Kinder in diese Zeit sehr streng an die Hand zu nehmen mit verpflichtender "praktischer Erfahrung" - ich habe da leider Zwangsarbeit oder aber geschlossene Einrichtunegn vor Augen. Beides gefällt mir nicht. Für die Schulmüden müsste es andere, bessere Hilfestellung geben. Vielleicht eher auf Internatsbasis mit individueller Beschulung.
Um Zwangsarbeit ging es nicht Und es gibt auch Kinder mit 15 oder 16, gar 17 in der Mittelstufe. Die gehen dann irgendwann ohne Schulabschluss.
Zitat von Aran im Beitrag #2 Ressourcen sind meiner Einschätzung nach hier vorhanden, auch Ressourcen Ressourcen Ressourcen, vieles wird aber nicht gemacht, abgerufen gewollt. Ideen ohne Plan sind daher nicht so meins.
Wenn ich JonnyTrotz hier lese, braucht sie mehr Ressourcen. Ich halte sie für eine hervorragende Analytikerin, es deckt sich mit dem, was viele Lehrer sagen.
Ich halte wenig von der ganzen vorn Dir geschilderten Freiheit und Individualität, denn da ist die Gefahr einfach viel zu groß, dass man zu viele Kinder verliert, die einfach hintenrunterfallen, weil sich die Eltern nicht kümmern können.
Es ist natürlich toll für die Eltern, die sowieso sehr hinterher sind ihren Kindern Wege zu ermöglichen und zu ebnen. Aber die kommen auch so klar und ich würde nicht wollen, dass es denen einfacher gemacht wird ihre Kinder individuell noch mehr zu fördern auf Kosten der Kinder, die eben nicht so individuell und eng betreut werden.
Darum ging es ja gerade nicht. Dann hast Du mich missverstanden. Ob an unserer Schule ein Kind 5, 6, 7 oder 8 Jahre für die ersten sechs Schuljahre brauchte, hat die Klassenleitung entschieden, keineswegs die Eltern. Es haben ziemlich viele "wiederholt", aber sehr eng schulisch begleitet, mit gutem Erflg, nicht zu vergleichen mit Sitzenbleiben. Der Kampf um "alternative Schulformen" für Kinder mit extremen Schulproblemen ist extrem nervenaufreibend, das macht keiner aus Spaß.
Da habe ich dich tatsächlich nicht verstanden. Wo ist denn die neue Idee, wenn das schon so praktiziert wird wie du es gerne hättest?
Zitat von Aran im Beitrag #2 Die Idee des Schulsabaticals finde ich interessant, allerdings sehe ich viele Probleme. "Mittelstufe" und "praktische Erfahrung" (ich nehme an, dir schwebt eine Einbindung in ein eher berufliches Umfeld vor) beißen. In Klasse 7-9 sind Kinder zu jung für eine ernsthafte Beschäftigung, es ist vieles durch den Jugendarbeitsschutz auch aus gutem Grund verboten. Damit bliebe nur die Kinder in diese Zeit sehr streng an die Hand zu nehmen mit verpflichtender "praktischer Erfahrung" - ich habe da leider Zwangsarbeit oder aber geschlossene Einrichtunegn vor Augen. Beides gefällt mir nicht. Für die Schulmüden müsste es andere, bessere Hilfestellung geben. Vielleicht eher auf Internatsbasis mit individueller Beschulung.
Um Zwangsarbeit ging es nicht Und es gibt auch Kinder mit 15 oder 16, gar 17 in der Mittelstufe. Die gehen dann irgendwann ohne Schulabschluss.
Das ist mir klar. Aber ich habe die Idee eben weitergedacht und bei mir geht die Mittelstufe in Klasse 7 los, da sind die Kinder in der Regel 12 oder 13. Das bedeutet, sie müssten sehr eng an die Hand genommen werden für die "praktische Erfahrung" die du dir in dem einen Jahr vorstellst. Da ist dann schon irgendwie ziemlicher Zwang dabei.
Wie hattest du es dir denn vorgestellt, einfach 1 Jahr keinen Schulbesuch ohne jegliche Überwachung? Finde ich echt schwierig. Nicht für Kinder deiner Jenaplan Schule mit den interessierten und engagierten Eltern. Sondern für Kinder die eben nicht solche Elternhäuser haben.
Zitat von Aran im Beitrag #2 Ressourcen sind meiner Einschätzung nach hier vorhanden, auch Ressourcen Ressourcen Ressourcen, vieles wird aber nicht gemacht, abgerufen gewollt. Ideen ohne Plan sind daher nicht so meins.
Wenn ich JonnyTrotz hier lese, braucht sie mehr Ressourcen. Ich halte sie für eine hervorragende Analytikerin, es deckt sich mit dem, was viele Lehrer sagen.
Ich habe jetzt nichts von Jonny vor Augen, ich wohne auch nicht in ihrem BL und ich erinnere mich, dass sie einen ziemlich seltsamen Schulträger hat. Ich denke, das kann man nicht verallgemeinern was sie schreibt.
In meinem Hier sehe ich exzellent ausgestattete staatliche Schulen, die in Material geradezu schwimmen, weil jemand da ist, der es abruft und sich kümmert. Ich finde auch, dass es wichtig ist, dass das an die Schulen herausgegeben wird, die tatsächlich damit arbeiten wollen. Wenn das Zeugs einfach nur abgekippt wird und keiner Lust hat damit zu arbeiten ist es wirklich schade drum. ich erinnere mich noch gut an die verstaubten "Sprachlabore" mit der in meiner Schulzeit die Schulen pauschal beglückt wurden und die auch nicht genutzt wurden, weil sie keiner wollte.
Ich fände ein möglichst individuelles Schulsystem gut.
Jedes Kind sollte einen Lehrer als Lernbegleiter haben, der sich individuell für es Zeit nimmt (in der ersten Klasse noch sehr oft, mit wachsenden Kompetenzen des Kindes dann seltener, aber mindestens 1 Stunde pro Woche). Der Lernbegleiter legt mit dem Kind das Programm für die nächste Zeit fest. Anfangs dürften das vor allem Kurse mit bestimmten Unterrichtsinhalten sein, später dann gerne auch mal individuell zu realisierende Projekte.
Natürlich braucht es dafür enorme Ressourcen. Die Lernbegleiter müssten wirklich die nötige Zeit pro Kind aufwenden können. Und Unterrichtsangebote an Schulen müssten ganz anders konzipiert und koordiniert werden. Es bräuchte intensive Überlegungen, welche außerschulischen Lernfelder in Frage kommen.
Die Prüfungen würde ich gerne unabhängig vom Unterricht halten. D.h. es gibt festgelegte Prüfungen, die abzulegen sind. Der Lernbegleiter plant mit dem Schüler, wann er diese absolvieren und wie er sich vorbereiten sollte. Die Prüfer und Bewerter sind aber nur dafür zuständig und unterrichten die zu prüfenden Schüler nicht. Der Schulabschluss würde allein aufgrund der Prüfungen verliehen.
Zitat von peacelike im Beitrag #1Ich würde die Schulpflicht aufheben, nach finnischem Vorbild, und durch eine Bildungspflicht ersetzen. Mit einer sehr engen Evaluation für diejenigen, die sich dem staatlichen "Normalsystem" entziehen, aber beispielsweise einfacherem Zugang zu Web-Individualschulen, wie es sie ja heute schon gibt. Es verzweifeln so viele Kinder mit psychischen Auffälligkeiten/Erkrankungen oder aber einem abweichenden Begabungsbild an der Schulpflicht, das ginge ja anders. Natürlich müsste das Geld, das der Staat "spart", dem Kind beispielsweise für die Ersatzschule zur Verfügung stehen.
Hier würde ich eher an der Ursache der Erkrankung arbeiten. Die Schule bereitet auf das Berufsleben vor, und dieses besteht nicht nur aus Homeoffice. Ich finde unser 3gliedriges Schulsystem wie Aaron ziemlich gut, vor allem das duale Bildungssystem der Berufsschulen. Allerdings wäre ich definitiv für kleine Klassen/Lerngruppen.
Zunächst würde ich die Ganztagsschule verpflichtend für alle einführen. Inkl. verpflichtenden Mahlzeiten, Ruhezeiten, Studierzeiten, Hausaufgabenbetreuung, Vertiefung. So dass die Eltern mehr oder weniger raus sind aus dem Schulbetrieb und auch unterprivilegierte Schüler eine echte Chance haben.
Die Hobbyausübung kann von der Schule aus gemacht werden. Schon als meine Kinder in der Grundschule waren und das mit dem offenen Ganztag anfing haben sich die Musikschulen echt bewegt. Statt in der Innenstadt zu hocken und zu warten, bis die Schüler von ihren Eltern angekarrt werden, sind sie in die Schulen gegangen. Instrumentalunterricht fand an den Schulen nachmittags statt. Der Fußballverein bot Fußballtraining auf dem Schulsportplatz an zu Zeiten des offenen Ganztages, ebenso der Turnverein. Es geht also durchaus Ganztagesschule und Hobby zu verbinden, da müssen sich dann halt Vereine und Institutionen aus der Komfortzone bewegen.
Bei einem flächendeckenden Ganztagessystem, würden sich automatisch angepasste Strukturen entwickeln beim Vereinssport oder es wird in die Schule integriert.
Ich wäre für eine Gemeinschaftsschule mit interner Differenzierung. Ich wäre sehr für ein praktisches Jahr, was zur Berufsfindung beitragen kann, aber auf jeden Fall zur Persönlichkeitsentwicklung. Ob das tatsächlich realisierbar wäre, weiß ich nicht. Es darf jedenfalls nicht dazu führen, dass da massenhaft Schüler ausgebeutet werden, wie das teilweise bei den Praktika meiner Kinder der Fall war.
Ich wünsche mir einen einheitlichen Lehrplan für ganz D, einheitliche Prüfungen und ein echtes Zentralabi für D, einheitliche Zugangsbedingungen für die Unis.
Vernünftige Gesamtschulen mit deutlich mehr Lehrkräften. Grundschulen alle mit variabler Eingangsstufe oder tatsächlich so wie bei Euch. Auch hier mehr Personal, an allen Schulen auch Einsatz von Lern- und Erlebnispädagogen. Deutlich kleinere Klassen, bei manchen Fächern auch von den Lehrern eingeteilte Minilerngruppen die parallel unterrichtet werden. Schulen erweitern und mit Ruheräumen ausstatten, Sportangebote intensivieren. An sich wäre die Hälfte davon schon umsetzbar, wenn mehr Lehrkräfte zur Verfügung stünden.
Mein größter Wunsch: Gute Ausstattung, insbesondere von Schulen mit Schülerschaft aus sozial benachteiligten Milieus, mit Sozialarbeitern. Da könnte meiner Überzeugung nach vieles früh aufgefangen werden. Lehrer können diese enormen Bedarfe nicht nebenbei decken, viele Kinder fallen daher bereits in der Grundschule durchs Netz, werden auf Förderschulen abgeschoben oder notdürftig durchgeschleppt, bis man sie nach vier Jahren ohne grundlegende Fähigkeiten abgibt.
Zitat von Aran im Beitrag #4 Wo ist denn die neue Idee, wenn das schon so praktiziert wird wie du es gerne hättest?
Das ist hier eine Schule, nicht der Standard
Zitat von Aran im Beitrag #2 Aber ich habe die Idee eben weitergedacht und bei mir geht die Mittelstufe in Klasse 7 los, da sind die Kinder in der Regel 12 oder 13. Das bedeutet, sie müssten sehr eng an die Hand genommen werden für die "praktische Erfahrung" die du dir in dem einen Jahr vorstellst. Da ist dann schon irgendwie ziemlicher Zwang dabei.
Wie hattest du es dir denn vorgestellt, einfach 1 Jahr keinen Schulbesuch ohne jegliche Überwachung? Finde ich echt schwierig. Nicht für Kinder deiner Jenaplan Schule mit den interessierten und engagierten Eltern. Sondern für Kinder die eben nicht solche Elternhäuser haben.
Nee, das ist eine Stadtteilschule, hier gibt es eine automatische Zuweisung zu den Grundschulen, das ist keine Schule für Kinder mit engagierten Eltern und möchte das auch sehr ausdrücklich nicht sein. Thüringen experimentiert seit einiger Zeit mit diesen Gemeinschaftsschulen, Jenaplan kommt als Idee aus der Nachbarstadt Jena. Aber zum Thema: Die Zahl der Schulabbrecher ist meiner Auffassung nach zu hoch. Es braucht Ideen gegen diese Schulmüdigkeit, die individuell wie gesellschaftlich viel zu teuer ist. Und meist sind es nicht die 12-Jährigen, die da wirkliche Probleme haben, sondern diejenigen, die nach einigen "Ehrenrunden" den Eindruck bekommen, in der Schule einfach nicht weiterzukommen. Wie man das konkret ausgestaltet, weiß ich noch nicht, das ist hier eher eine Ideensammlung als ein Konzept.
Zitat von advena im Beitrag #7Zunächst würde ich die Ganztagsschule verpflichtend für alle einführen. Inkl. verpflichtenden Mahlzeiten, Ruhezeiten, Studierzeiten, Hausaufgabenbetreuung, Vertiefung. So dass die Eltern mehr oder weniger raus sind aus dem Schulbetrieb und auch unterprivilegierte Schüler eine echte Chance haben.
Die Hobbyausübung kann von der Schule aus gemacht werden. Schon als meine Kinder in der Grundschule waren und das mit dem offenen Ganztag anfing haben sich die Musikschulen echt bewegt. Statt in der Innenstadt zu hocken und zu warten, bis die Schüler von ihren Eltern angekarrt werden, sind sie in die Schulen gegangen. Instrumentalunterricht fand an den Schulen nachmittags statt. Der Fußballverein bot Fußballtraining auf dem Schulsportplatz an zu Zeiten des offenen Ganztages, ebenso der Turnverein. Es geht also durchaus Ganztagesschule und Hobby zu verbinden, da müssen sich dann halt Vereine und Institutionen aus der Komfortzone bewegen.
Bei einem flächendeckenden Ganztagessystem, würden sich automatisch angepasste Strukturen entwickeln beim Vereinssport oder es wird in die Schule integriert.
Ich wäre für eine Gemeinschaftsschule mit interner Differenzierung. Ich wäre sehr für ein praktisches Jahr, was zur Berufsfindung beitragen kann, aber auf jeden Fall zur Persönlichkeitsentwicklung. Ob das tatsächlich realisierbar wäre, weiß ich nicht. Es darf jedenfalls nicht dazu führen, dass da massenhaft Schüler ausgebeutet werden, wie das teilweise bei den Praktika meiner Kinder der Fall war.
Ich wünsche mir einen einheitlichen Lehrplan für ganz D, einheitliche Prüfungen und ein echtes Zentralabi für D, einheitliche Zugangsbedingungen für die Unis.
Ja, wenn er vernünftig umgesetzt würde ist Ganztags was tolles. Das mit dem praktischen Jahr ist eine tolle Idee, vielleicht könnte man das mit dem Sabbatjahr verbinden. Man könnte das vielleicht auch bei richtiger Ausstattung der Schulen in der Schule haben und ein Jahr lang Handwerk, Reparaturen, Praxisanleitung (Kochen, erste Hilfe) Ökologie und Umweltschutz lehren. Das würde allen Kindern gut tun und vielleicht eben auch die mit Begeisterung mitreißen, die sie Pubertäts- und Lernstoffbedingt verloren haben. Mein Sohn ist gerade im NWT Zug des Gymnasiums und ich bin echt neidisch, dass es diese Möglichkeit bei uns nicht gab. Das ist so toll und ein richtiger Ansatz, um die Kinder auf zukünftiges vorzubereiten.
Zitat von advena im Beitrag #7Zunächst würde ich die Ganztagsschule verpflichtend für alle einführen. Inkl. verpflichtenden Mahlzeiten, Ruhezeiten, Studierzeiten, Hausaufgabenbetreuung, Vertiefung. So dass die Eltern mehr oder weniger raus sind aus dem Schulbetrieb und auch unterprivilegierte Schüler eine echte Chance haben.
Die Hobbyausübung kann von der Schule aus gemacht werden. Schon als meine Kinder in der Grundschule waren und das mit dem offenen Ganztag anfing haben sich die Musikschulen echt bewegt. Statt in der Innenstadt zu hocken und zu warten, bis die Schüler von ihren Eltern angekarrt werden, sind sie in die Schulen gegangen. Instrumentalunterricht fand an den Schulen nachmittags statt. Der Fußballverein bot Fußballtraining auf dem Schulsportplatz an zu Zeiten des offenen Ganztages, ebenso der Turnverein. Es geht also durchaus Ganztagesschule und Hobby zu verbinden, da müssen sich dann halt Vereine und Institutionen aus der Komfortzone bewegen.
Bei einem flächendeckenden Ganztagessystem, würden sich automatisch angepasste Strukturen entwickeln beim Vereinssport oder es wird in die Schule integriert.
Ich wäre für eine Gemeinschaftsschule mit interner Differenzierung. Ich wäre sehr für ein praktisches Jahr, was zur Berufsfindung beitragen kann, aber auf jeden Fall zur Persönlichkeitsentwicklung. Ob das tatsächlich realisierbar wäre, weiß ich nicht. Es darf jedenfalls nicht dazu führen, dass da massenhaft Schüler ausgebeutet werden, wie das teilweise bei den Praktika meiner Kinder der Fall war.
Ich wünsche mir einen einheitlichen Lehrplan für ganz D, einheitliche Prüfungen und ein echtes Zentralabi für D, einheitliche Zugangsbedingungen für die Unis.
Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
Wenn du meinen Beitrag gelesen hättest, dann war in meiner vorstellung mitnichten von einer Aufbewahrung die Rede.
ein Ganztag kann nur gelingen, wenn es hinreichend viele Schüler gibt. Nur dann können entsprechende Strukturen aufgebaut werden. Leider werden nicht alle Schüler, die den Ganztag bräuchten, in den Ganztag gehen. Vermutzlich eher umgekehrt. Um eben genau ALLE zu kriegen, die Ganztag brauchen, würde ich gegen den Individualismus entscheiden, zugunsten des gesamtgesellschaftlichen Vorteils. Zur Zeit haben wir in D fast keien Ganztagsschulen. Was da als Ganztag verkauft wird ist meist die Halbtagsschule mit nachmittäglicher Aufbewahrung. Zudem endet an vielen Schulen der Ganztag oft schon um 15 Uhr. Aber echte Ganztagesschulen mit entsprechenden Lernstrukturen kann es nur bei eienr großen Menge von Schülern geben. Doppelstrukturen werden nciht realisierbar sein.
Zitat von peacelike im Beitrag #1Ich hätte gerne ein individuelleres Schulsystem.
An unserer Jenaplanschule kann man Klasse 1 bis 6 in 5-8Jahren durchlaufen, ohne dass das ein wirklicher Akt ist. Da viel klassenübergreifend unterrichtet wird, bleibt man trotzdem in seiner Lerngruppe, das wird überhaupt nicht stigmatisierend wahrgenommen.
Ich würde die Schulpflicht aufheben, nach finnischem Vorbild, und durch eine Bildungspflicht ersetzen. Mit einer sehr engen Evaluation für diejenigen, die sich dem staatlichen "Normalsystem" entziehen, aber beispielsweise einfacherem Zugang zu Web-Individualschulen, wie es sie ja heute schon gibt. Es verzweifeln so viele Kinder mit psychischen Auffälligkeiten/Erkrankungen oder aber einem abweichenden Begabungsbild an der Schulpflicht, das ginge ja anders. Natürlich müsste das Geld, das der Staat "spart", dem Kind beispielsweise für die Ersatzschule zur Verfügung stehen.
Ich würde die Ressourcen für die Bildungseinrichtungen stark erhöhen. Insbesondere an den Grundschulen braucht es viel kleinere Lerngruppen. Auf einer guten Basis lässt sich gemeinsam arbeiten. Auch die Stärkeren brauchen Unterstützung, die Zahl hochbegabter Kinder mit Schulschwierigkeiten ist sehr hoch, das liegt zum Teil an Langeweile, zum Teil an fehlenden Lernstrategien. Die absolute Basis ist aber Lesen, Schreiben, Rechnen, Denken.
Ich würde die Gliedrigkeit des Schulsystems abschaffen. Die Gemeinschaftsschule meines Sohnes war vier Jahre ein Traum, bis die Eltern anfingen, ihre Kinder fürs Gymnasium abzuziehen. Es braucht aber trotzdem Differenzierungsmöglichkeiten. Und an Ressourcen, Ressourcen, Ressourcen. In Finnland funktioniert das Schulsystem meiner Einschätzung deswegen, weil die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund so viel niedriger ist. Hier braucht es noch einmal Ressourcen, um früh und effektiv und dauerhaft zu unterstützen.
Ich würde den Elternwillen rund um Inklusion stärken. Da sind wir wieder bei der Individualisierung.
Ich würde in der Mittelstufe die Möglichkeit eines "Schulsabbaticals" für die absolut Schulmüden schaffen, mit dem Ziel, sie nach einem Jahr praktischer Erfahrungen wieder in die Schule zurückzufähren.
Ich würde auch sonst mehr Möglichkeiten bieten, nach einer Pause - etwa einem Freiwilligendienst, einem Auslandsjahr - an die Schule zurückzukehren. Das ist in manchen Bundesländern schwer, da hängt man dann sofort in der Abendschule. Auch die Zugänge zu diesen würde ich öffnen.
Ich würde die Möglichkeit bieten, nach zehn Schuljahren eine zwei-oder dreijährige Oberstufe zu besuchen. Dieses Modell fahren hier mehrere Schulen, ich finde das super.
Ich würde die Schulen digitalisieren, wobei es da neben Technik auch Fortbildungen für Lehrer braucht.
Ich würde die tägliche Sportstunde einführen in der Grundschule, auch Bewegunsgmöglichkeiten im Klassenraum verstärken, die Effekte auf Lern- und Konzentrationsfähigkeit sind hundertfach erwiesen.
Ich würde mehr spezialisierte Oberstufen aufbauen, mit staatlich finanziertem Internatsanteil.
Ach, ich hätte noch mehr Ideen. Aber jetzt ihr!!!
Von home schooling halte ich wenig. Ich kenne mehrere Leute, die das gerne machen würden. Die Eltern haben in diesen Fällen recht merkwürdige, wenn aber auch harmlose, Weltbilder. Aber es würde die Möglichkeit eröffnen, Kindern, auch wenn sie die Lernziele problemlos erreichen, in sehr einseitigen Glaubens-, Werte- und Weltansichten zu erziehen, ohne dass diese es reflektieren können, weil sie ja nie etwas anderes kennen gelernt haben. Ich halte es für wichtig, dass Kinder und Jugendliche von vielen verschiedenen Personen Wissen vermittelt bekommen, um zu lernen, dass es mehr als eine Weltsicht gibt, sich zu reflektieren und Dinge zu hinterfragen.
Von Schulsabbaticals für schulmüde Kinder und Jugendliche halte ich auch nicht viel, da spricht einfach meine Erfahrung aus der Jugendhilfe gegen. Meistens ist es so, je länger schulmüde Jugendliche nicht zur Schule gegangen sind, desto schwieriger wird es, sie wieder in den Schulalltag zu bringen.
Ich würde mir eine bessere pädagogisch-psychologische Ausbildung für Lehrkräfte wünschen, so dass es nicht nur so sehr um den Inhalt geht, sondern um Möglichkeiten, die grundverschiedenen Schüler*innen mit allen Eigenheiten und Problemen abholen zu können. Dazu wären zwangsläufig auch kleinere Klassen erforderlich. Auch hier finde ich es wichtig, dass verschiedene Fächer von verschiedenen Lehrkräften unterrichtet werden und auch diese alle paar Jahre wechseln, da die verschiedenen Zugangsweisen mal den einen, mal den anderen Schüler*innen mehr liegen.
Generell fände ich es gut, wenn neben der unbedingt wichtigen Allgemeinbildung schon früh Schwerpunkte gesetzt werden könnten, vielleicht sogar durch Schulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Kleinere Klassen und die Wahl von Schwerpunkten würde mehr Möglichkeiten schaffen, Schüler*innen individueller zu fördern.
Unbedingt bin ich für eine freie Schulwahl nach Schwerpunkten und Angeboten und gegen die zwangsweise Einteilung je nach Wohnort. Das würde sicherlich einerseits den Schüler*innen gut tun, die Schule zu wählen, die wirklich passt, andererseits wären auch die Schulen gezwungen, sich gute Konzepte zu überlegen und gute Arbeit zu machen.
Mehr Praxis- und Lebensweltbezug (entweder als Wahlmöglichkeit, von mir aus aber auch generell) für alle Schüler*innen, die eher Praktiker als Theoretiker sind.
Gegen verpflichtende Ganztagsschule bin ich ganz unbedingt. Genau so, wie ich es wichtig finde, nicht nur von den Eltern unterrichtet zu werden und außer dem Weltbild der Familie nichts zu kennen, finde ich auch, dass Schule nicht alles sein darf und Schüler*innen die Möglichkeit brauchen, abseits der Schule Interesse und ein eigenes Leben zu entwickeln. Die Mischung macht es.
Generell muss man bei Finnland immer bedenken, dass dort die Suizidrate bei Jugendlichen hoch ist, Alkoholismus im Jugendalter weit verbreitet und die Arbeitslosenquote bei jungen Erwachsenen hoch. So leistungsstark die Schüler*innen dort sind, besonders glücklich scheint sie das nicht zu machen.
Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
OGS ist Mist, da bin ich sowas von bei Dir. Der gebundene Ganztag ist ja eine ganz andere Nummer und sicher keine Aufbewahrung. Und bis meine Kinder ins Schulalter kamen wäre ich auch ein glühender Verfechter von gebundenen Ganztagsschulen gewesen.
Aber mit den eigenen Kindern wird man ja demütiger, wenn es keine Selbstläufer sind. Meine Kinder haben beide ADS, für die ist Ganztag eher Gift. Die Kleine habe ich nach der 2. Klasse von der OGS abgemeldet, wie es auf einmal keine Möglichkeit mehr gab um 14:30 abzuholen und 16:00 Pflicht wurde. Sie war so glücklich.
Die Gesamtschule kam für uns und vor allem für sie wegen dem Ganztag nicht in Frage. Sie braucht auch immer erst mal Ruhe, wenn sie nach Hause kommt.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Ich frage mich ja, wie das englische und französische Kinder packen, wo Ganztag Standard ist. Da gibt es ja auch ADS und spezielle Kinder.
Meine Kinder sind schon einige Jahre nicht mehr in der Schule, deshalb kann ich das, was ich gut faende, nicht an der aktuellen Situation messen. Ausserdem waren die mehrere Jahre an einer US-Highschool, das verwaessert mein Bild von deutscher Schule natuerlich noch zusaetzlich. Ich fand das z.B. super, dass man in der Highschool Spanisch auf Level 6 und Mathe zum zweiten Mal auf Level 3 machen konnte, ohne ein ganzes Schuljahr zu wiederholen. Aber das ist halt ein anderes Land mit Generationen von Menschen, die in diesem System grossgeworden sind. In Deutschland hab ich das Gefuehl, dass das gegliederte Schulsystem genauso mehrheitlich erwuenscht und vertraut ist, also sollte man daraus was richtig Gutes machen. Der Akzeptanz wegen. Fuer die Kinder ist viel gewonnen, wenn Eltern Vertrauen haben, dass nicht alles neu hingehuddelt und danach verbaler Zuckerguss drueber ausgekippt wird. Wenn man also ein Gymnasium mit dem Anspruch verkauft, zukuenftige Studenten heranzuziehen, dann macht das natuerlich einen doofen Eindruck, wenn die Universitaeten ueber mangelnde Grundlagen klagen und reihenweise Erstsemester von der Fahne gehen. Genauso bei den Schulen ohne akademischen Anspruch - ich lese immer wieder, dass Jugendliche in einer Lehre erstmal einen Dreisatz beigebogen kriegen muessen. Es sollte also zuallererst mal das drin sein, was drauf steht. Ich weiss nicht, ob man dafuer das Rad neu erfinden muss. Aber sehr kleine Klassen, mehr Lehrer, Lehrerassistenz/Sozialarbeiter/Krankenschwestern sind mit Sicherheit hilfreich, egal in welcher Organisationsform - ich wuerde also in sehr viel Personal investieren.
Dann sollte man Schulen auch ansehen, dass sie wichtig genommen werden. Alles mal schoen durchrenovieren, keine Provisorien, ausreichend Anbauten, keine angsteinfloessenden Toiletten, dichte Daecher und Fenster, paar Mehrzweckraeume, Theater mit Buehne, ein Schulgarten, bisschen Kunst am Bau - man soll sich da wohlfuehlen koennen.
Ich wuerde Schulen ganz viel Autonomie wuenschen fuer Entscheidungen, die auf ihre spezielle Situation zugeschnitten sind. Auch wenn das dazu fuehrt, dass es kein einheitliches Bild mehr gibt und die Schule in Vorort x ganz andere Schwerpunkte setzt als die Schule in Vorort y.
Dann sollte Schule fuer alle 12 oder 13 Jahre dauern. Mit einem erweiterten Begriff von Bildung. Im Fotokurs lernt man was ueber Physik und Chemie, im Kochkurs was ueber Arbeitsorganisation, mit Werkzeugen hantieren schult Genauigkeit.... Ich faende es ausserdem toll, wenn jedes Kind aus der Schule kaeme und Noten lesen koennte und ein Instrument gelernt haette. Sie koennens ja direkt nach der Zeugnisverleihung zusammen mit dem Faust 1 verbrennen - aber sie sollen es mal gemacht haben (muessen).
Und dann wuerde ich ihnen vermitteln wollen, dass das Leben lang ist und man nicht alles in der Schule gelernt haben muss. Es geht immer weiter und weiter, man darf sich nur nicht entmutigen lassen und aufhoeren.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Ich frage mich ja, wie das englische und französische Kinder packen, wo Ganztag Standard ist. Da gibt es ja auch ADS und spezielle Kinder.
Tja, die haben dann halt Probleme! Das soll es ja auch geben. Oder die haben tatsächlich Rückzugsmöglichkeiten.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Ich frage mich ja, wie das englische und französische Kinder packen, wo Ganztag Standard ist. Da gibt es ja auch ADS und spezielle Kinder.
Ja packen sies denn? Und was bedeutet "Ganztag" in Zahlen?
Zitat von Aran im Beitrag #2 Ich halte es für den größten Fehler den wir begehen, dass wir unsere hohen Standards die wir mal hatten verwässern durch die Idee, dass alle studieren müssen. Die Ansprüche an Abi und an Studium werden immer weiter runtergeschraubt und damit leider auch die Ansprüche an den mittleren Bildungsabschluss. Inzwischen ist der wirklich nichts mehr wert, was unfassbar schade ist. Denn Deutschland wirtschaftlich stark gemacht haben nicht die Studierten sondern die exzellent ausgebildeten Fachkräfte. 30% wäre eine gute Maximalquote für die Studierfähigkeit.
Aufs Gymnasium sollen nur die Kinder, die sich dafür eignen - und die eigenen.
Insofern, es gibt kein perfektes System für alle. Und an die super ausgestattete Schule mit Ruheräumen und Rückzugsmögichkeiten, sowie passende Angebote für alle kann ich nicht glauben zumindest nicht in naher Zukunft - mittelfristig auch nicht.
Ich frage mich ja, wie das englische und französische Kinder packen, wo Ganztag Standard ist. Da gibt es ja auch ADS und spezielle Kinder.
Das ist doch kein Argument Oder würdest Du das koreanische Schulmodell empfehlen, nur weil es dort viele Kinder "packen"?
Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
Wenn du meinen Beitrag gelesen hättest, dann war in meiner vorstellung mitnichten von einer Aufbewahrung die Rede.
ein Ganztag kann nur gelingen, wenn es hinreichend viele Schüler gibt. Nur dann können entsprechende Strukturen aufgebaut werden. Leider werden nicht alle Schüler, die den Ganztag bräuchten, in den Ganztag gehen. Vermutzlich eher umgekehrt. Um eben genau ALLE zu kriegen, die Ganztag brauchen, würde ich gegen den Individualismus entscheiden, zugunsten des gesamtgesellschaftlichen Vorteils. Zur Zeit haben wir in D fast keien Ganztagsschulen. Was da als Ganztag verkauft wird ist meist die Halbtagsschule mit nachmittäglicher Aufbewahrung. Zudem endet an vielen Schulen der Ganztag oft schon um 15 Uhr. Aber echte Ganztagesschulen mit entsprechenden Lernstrukturen kann es nur bei eienr großen Menge von Schülern geben. Doppelstrukturen werden nciht realisierbar sein.
Ich bin auf jeden Fall gegen verpflichtenden Ganztag. Ich finde, damit bekommen Schulen mehr Einfluss als sie haben sollten. Natürlich sollte es Ganztagsangebote geben für Eltern, die dies möchten. Meine Kinder waren froh, dass sie am Nachmittag Ruhe hatten und nicht bis abends in einer Zwangsgemeinschaft bleiben mussten. Für mich als Kind wäre das auch nicht schön gewesen, ich habe Schule meistens gemocht, aber ich war auch sehr gerne zu Hause, wo ich meine Ruhe hatte.
Verpflichtende Ganztagsschule ist das, wogegen ich ganz entschieden bin. Ich bin für einen gescheiten Ganztag für diejenigen, die es brauchen. Also nicht diese Aufbewahrung, die am Nachmittag in vielen Schulen läuft.
Wenn du meinen Beitrag gelesen hättest, dann war in meiner vorstellung mitnichten von einer Aufbewahrung die Rede.
ein Ganztag kann nur gelingen, wenn es hinreichend viele Schüler gibt. Nur dann können entsprechende Strukturen aufgebaut werden. Leider werden nicht alle Schüler, die den Ganztag bräuchten, in den Ganztag gehen. Vermutzlich eher umgekehrt. Um eben genau ALLE zu kriegen, die Ganztag brauchen, würde ich gegen den Individualismus entscheiden, zugunsten des gesamtgesellschaftlichen Vorteils. Zur Zeit haben wir in D fast keien Ganztagsschulen. Was da als Ganztag verkauft wird ist meist die Halbtagsschule mit nachmittäglicher Aufbewahrung. Zudem endet an vielen Schulen der Ganztag oft schon um 15 Uhr. Aber echte Ganztagesschulen mit entsprechenden Lernstrukturen kann es nur bei eienr großen Menge von Schülern geben. Doppelstrukturen werden nciht realisierbar sein.
Ähm, ich habe genau das geschrieben: Eben KEINE Aufbewahrung, wie es DERZEIT an vielen Schulen läuft.
Ich möchte auch ein gutes Ganztagsmodell nicht verpflichtend.
eine ganze reihe der von dir aufgezählten dinge gibt es hier in irland. - bildungspflicht - keine gliedrigkeit - 1 optionales jahr mit praktika, ganz anderen schulfächern usw. zwischen den ersten 3 und den letzten 2 jahren in der sekundarstufe - echter ganztag - viel inklusion - schulbeginn um 9 uhr
der sohn kam ja nach klasse 6 gymnasium hierher, wo es 6 jahre grund- und 6 jahre weiterführende schule gibt. er hatte einen blauen brief in mathe und reli und ich bin mir ziemlich sicher, dass er (nicht wegen fehlender intelligenz) evtl. vom gymnasium abgegangen wäre. ihn langweilt schule, aber in fächern, die ihm liegen, kann er sich engagieren.
ich würde mir vor allem anderen mehr praxisbezug in den schulen wünschen. ich habe mal von einer waldschule in berlin gelesen, wo die schüler ab frühjahr auf einem grundstück u.a. einen bauauftrag ausführen. da sie in der natur sind, sind die naturwissenschaften "automatisch" mit dabei, beim bauen materialkunde und mathe, bei der einrichtung design und handarbeiten usw. usw. eine fremdsprache könnte man auch mit einbauen. bewegung wäre auch mit dabei. hätte mich als schülerin interessiert (mich hat schule auch gelangweilt) und das hätte mir für meine kinder gefallen.
ErE Reloaded
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27.01.2022 08:05
Antworten
Und es gibt auch Kinder mit 15 oder 16, gar 17 in der Mittelstufe. Die gehen dann irgendwann ohne Schulabschluss.
