Worum geht es? Anfang des 20. Jahrhunderts kommt Andreas Egger als ungefähr Vierjähriger zum Hof des Kranzstocker Bauern, dem Schwager seiner verstorbenen ledigen Mutter. Er wächst dort als geduldete Arbeitskraft auf, schließt sich nach einem Streit mit dem Bauern einem Trupp an, der die erste Seilbahn im Tal baut, schafft sich ein Heim am Berg, trifft seine große Liebe Marie und blick nach so manchen Schicksalsschlägen zurück auf sein Leben. Am Ende schließt sich der Kreis wieder, er trifft sowohl auf den Hörner-Hannes, einen alten Viehhirten, den er in seiner Jugend krank zu Tale getragen hatte, der ihm aber entflohen war, ebenso wie auf den Bauern.
Wie hat es mir gefallen? Ich mochte die einfache Sprache, die sehr gut unterstreicht, was der Autor erzählt: ein einfaches Leben, ein einfacher Arbeiter, aber nie banal, es kommen Stimmungen und Gefühle von Andreas Egger zu Tage, Gedanken, die er sich macht. Die Erzählung ist zum Großteil chronologisch geschrieben und daher leicht zu verfolgen. Die kleinen Freuden, die großen Schicksalsschläge, alles fügt sich aneinander, unaufgeregt, aber doch prägend. Ich möchte das Buch, ebenso wie “Das Feld” und “Der Trafikant” des gleichen Autors, sehr empfehlen.
Thematisch ähnlich angesiedelt, sprachlich und auch vom Zugang anders: Franz Innerhofer: "Schöne Tage" und "Schattseite"
Das erinnert mich vom Stil an die Grandhotel Schwarzenberg-Reihe. Auch ein einfaches Mädchen in den Alpen, verliebt in einen einfachen Kerl aus den Alpen, und dann kommt alles anders. (Hatte ich irgendwo hier schon empfohlen.)
Und an Peter Rosegger.
Legobauer (2010) und Pubertussi (2011) 🐈&🐈⬛ (2021)
Zitat von WandaLismus im Beitrag #102Das erinnert mich vom Stil an die Grandhotel Schwarzenberg-Reihe. Auch ein einfaches Mädchen in den Alpen, verliebt in einen einfachen Kerl aus den Alpen, und dann kommt alles anders. (Hatte ich irgendwo hier schon empfohlen.)
Und an Peter Rosegger.
Wenn ich rein vom Cover ausgehe, dann ist die Ahnlichkeit gering, aber wie heißt es so schön: never judge a book by its cover, also sollte ich eher reinlesen, um das zu beurteilen.
Rosegger habe ich bewusst nichts gelesen, da fehlt mir also auch der Vergleich.
Ich überlege gerade, mit wem man Seethaler vergleichen könnte, aber mir fällt da ad hoc niemand ein.
Zitat von Shorea im Beitrag #95Ich möchte hier eine nette Pastiche Krimireihe vorstellen: Mary und Sherlock von Laurie R. King .
Auf Deutsch gibt es leider nur vier Romane und eine Kurzgeschichte, alles leider nur noch als EBook erhältlich. Da ich die Bücher aus der Onleihe in weniger als einer Woche verschlungen habe, muss ich nun auf die englischen Ausgaben umschwenken.
Worum geht es?
Sherlock Holmes hat sich aufs Altenteil nach Sussex zurückgezogen, um Bienen zu züchten. Gelegentlich besucht ihn Dr. Watson und Mrs. Hudson führt ihm den Haushalt. Da er eigentlich noch nicht so alt ist (Anfang 50), fängt er an sich zu langweilen. Alle behandeln ihn als wandelndes Denkmal.
1915 trifft er die 15 jährige Mary Russell, eine hochintelligente, emanzipierte halbamerikanische Waise, die auf der benachbarten Farm wohnt, für den Universitätszugang lernt und von ihrer Tante sehr kurz gehalten wird. Sherlock nimmt Mary unter seine Fittiche und sie wird sein Detektivlehrling.
1. Band - Die Gehilfin des Bienenzüchters Mary und Sherlock lernen sich kennen. Warum trägt Mary die Anzüge ihres Vaters und zu kleine Schuhe? Warum mag ihre Tante sie nicht? Dies weckt Sherlocks Interesse, sie werden Freunde und lösen erste gemeinsame Fälle. Fast kommt Mary dabei ums Leben.
2. Band - Tödliches Testament Mary ist endlich volljährig und ihre Tante los. Sie trifft in London eine alte Studienfreundin und wird in eine Gemeinschaft junger, wohlhabender Frauen, die sich gesellschaftlich engagieren eingeführt. Da stirbt eine der jungen Frauen und hinterlässt der Gemeinschaft ihr Vermögen.
3. Band - Die Apostelin Mary und Sherlock haben geheiratet. Sie bekommen Besuch von einer Archäologin, die sie bei ihrer Flucht nach Palästina vor einigen Jahren kennengelernt haben. Die Dame schenkt ihnen ein Kästchen mit einem wertvollen Papyrus und fährt zurück nach London, um dort Geldgeber zu treffen. Wenig später ist sie tot.
4. Band - Das Moor von Baskerville Sherlock wird von einem sehr alten Freund um Hilfe gebeten. Der Reverend ist über 90 und hat früher etymologische Studien im Dartmoor getrieben. Eine seiner Volkslieder-Quellen wurde unter merkwürdigen Umständen tot aufgefunden und der Höllenhund einer Geisterlady wurde wieder im Dartmoor gesehen. Da er nicht mehr selbst suchen kann, bittet er Sherlock, Augen und Ohren für ihn zu sein.
5. Band - Der Mord an der Königin Eine Kurzgeschichte, die kurz nachdem Sherlock Mary kennenlernt, spielt. Mary hat verschiedene Unfälle. Sherlock macht sich Sorgen, nachdem er erfährt, dass Mary eine reiche Erbin ist und ihre Tante, die aktuell ihr Vormund ist, hinter ihrem Geld her zu sein scheint.
Oh ich liebe alles was mit Sherlock zu tun hat. Das muss ich gleich mal googeln.
Es macht auch Spaß zwischen den Zeilen zu lesen. An einer Stelle wird Mary auf einer Party fast enttarnt. Sie versteckt sich im Haus und trifft dort einen jungen Mann, den sie erkennt, und der sehr viel Spaß daran hat, ihr zu helfen. Er ist so schön beschrieben, dass jeder Fan ihn erkennen kann, aber sein Name wird nicht genannt ( außer „Danke, Peter“). Das kann man nicht beschreiben, das muss man lesen.
Die Bücher haben definitiv einen Suchtfaktor (zumindest für mich). 6. Band O Jerusalem Hier wird aufgelöst, was Mary und Sherlock auf ihrer Flucht vor dem gefährlichen Kriminellen im ersten Band (Die Gehilfin des Bienenzüchters) in Palästina alles erlebt haben. Bei ihrem Abenteuer lernen sie die zwei beduinischen Brüder (oder auch nicht?) Ali und Mahmoud kennen.
7. Band Justice Hall Kaum sind Mary und Sherlock von ihrem Dartmoor-Abenteuer zurückgekommen und erholen sich vor dem heimischen Kamin (es war kalt und schmutzig im „Moor von Baskerville“), läutet es spät am Abend an ihrer Tür. Ein fremder Mann steht vor der Tür mit einer üblen Kopfverletzung, bittet „Amir“ (Marys Deckname in Palästina) um Hilfe und fällt in Ohnmacht. Ist dieser Fremde wirklich „Ali“, den sie damals in Palästina kennengelernt haben?
8. Band The marriage of Mary Russell Diese Kurzgeschichte spielt nach „Tödliches Testament“ und erzählt, wie Mary und Sherlock es schaffen, in der Kapelle des Holmes Landsitzes (den Sherlock eigentlich aufgrund eines Familienstreits nicht betreten darf) zu heiraten.
Auf TikTok von der weltweiten Jugend gehyped und DER Roman des Jahres etc pp blabla.
Ich finde keinen Zugang zum Buch. Bin jetzt zu Dreiviertel durch und denke immer noch: „Hm ok“ … Schade, hatte mir mehr versprochen.
Das ging mir auch erst ähnlich, umgehauen hat es mich auch nicht. Aber die twists sind schon ganz gut und für Jugendliche kann ich es mir ganz gut vorstellen.
Gerade beendet: Richard Osman, The Bullet that Missed. Der vierte Teil des Thursday Murder Club. Ganz leichte, aber richtig gute Unterhaltung mit viel britischem Humor.
Ich mag die Reihe, weil die vier Hauptcharaktere der Rentnergang so facettenreich und stimmig sind, gerade so viel, dass es dieses leichte Gefühl vermittelt zwischen Vorhersehbarkeit und schrill-witziger Wendungen, immer nah dran an Klischees, aber dann doch wieder mit erfrischendem Twist.
Auf TikTok von der weltweiten Jugend gehyped und DER Roman des Jahres etc pp blabla.
Ich finde keinen Zugang zum Buch. Bin jetzt zu Dreiviertel durch und denke immer noch: „Hm ok“ … Schade, hatte mir mehr versprochen.
Das ging mir auch erst ähnlich, umgehauen hat es mich auch nicht. Aber die twists sind schon ganz gut und für Jugendliche kann ich es mir ganz gut vorstellen.
Ich habe mich jetzt selbst gespoilert und jetzt bin ich gespannt, wie sich das auflöst.
Legobauer (2010) und Pubertussi (2011) 🐈&🐈⬛ (2021)
Fertig und ok, das Ende war dann doch interessant zu lesen. Aber ich möchte meinen, dass erst die letzten anderthalb „Kapitel“ (das ist ja in fünf große aufgeteilt) dann interessant wurden. Und eine Sache zu den drei Freunden kam nicht ganz klar rüber, obwohl ich ja dank Inhaltsangabespoilern gestern gewusst habe, was es damit auf sich hat. Lag entweder am Schreibstil, an der Uhrzeit oder doch am Englisch. Aber egal. „Dummerweise“ hab ich mir den zweiten Teil, die Prequel dazu, auch gekauft. Mal sehen, was da passiert. Va ist das doppelt so dick.
Legobauer (2010) und Pubertussi (2011) 🐈&🐈⬛ (2021)
Worum geht es? Sam Turner, knapp 16, Teenager ohne Freunde, wohnt mit seinen Eltern im fiktoven Ort Grady, Missouri. Um einem Ferienaufenthalt bei einen Cousins zu entgehen nimmt er einen Ferienjob im lokalen Kino an, das zum Ende des Jahres geschlossen werden soll. Er erlebt Freundschaft, erste Liebe, Mutproben, den Tod seiner Mutter und überhaupt das Leben. Zum Ende des Buches wird er einen Aufsatz zum Titel spendenden Gedichtzyklus geschrieben haben und ein Jahr reifer geworden sein.
Wie hat es mir gefallen? Ein guter Vertreter seiner Kategorie Coming of Age Roman. Das Buch war spannend zu lesen, auch als Sicht Mutter von Teenagern. Was alles hätte sein können und doch nicht eintrat, was doch geschah, es gab immer wieder Cliffhanger, Andeutungen, die noch ein paar Seiten weiter trieben. Coming of Age hat manchmal für mich zu deutliche Lebensweisheiten, auch hier sind sie vorhanden, aber gut verpackt und die Geschichte bleibt stets spannend, auch wenn die wichtigsten Vorkommnisse bereits auf den ersten Seiten vorweggnommen sind.
Ich habe soeben das neue Buch "Treibholz" aus der Reihe "Sylt-Krimi-Mamma Carlotta ermittelt" von Gisa Pauly fertig gelesen. Mir gefällt die Serie immer sehr gut. Es ist eher eine leichte (cosy?) Krimireihe. Mama Carlotta ist eine ältere Italienerin, die ihren Schwiegersohn und die Enkelkinder (Ihre Tochter ist bei einem Unfall ums Leben gekommen) auf Sylt besucht. Der Schwiegersohn ist Hauptkommissar der Mordkommission von Sylt und sie mischt sich immer in seine Ermittlungen ein, was er gar nicht mag. Sie gibt ihm dann oft versteckte Hinweise. Mama Carlotta wird auch die italienische Miss Marple genannt. Die Bücher sind auch oft sehr lustig, da oft ihr italienisches Temperament auf das nordische Temperament trifft. Sie kocht auch täglich für die Familie und deren Freunde/Kollegen. Die Rezepte sind immer im hinteren Teil der Bücher zum Nachkochen abgedruckt.
Ronald D. Gerste: Die Heilung der Welt. Das Goldene Zeitalter der Medizin. 1840-1914
Warum dieses Buch? Der Autor wurde von einer Userin empfohlen
Worum geht es? Um medizinische Entwicklungen im Zeitraum von 1840 bis 1914.
Wie hat es mir gefallen?
Der Autor beschreibt gut verständlich wichtige medizinische Meilensteine in diesem Zeitraum, u.a. Operationsmöglichkeiten, die sich mit Entwicklung der Narkosemethoden gravierend verbesserte bzw. überhaupt ermöglicht wurde, Sepsis und Auswirkungen der Hygiene auf Behandlung, Neu- und Weiterentwicklung der Medizintechnik, Epidemiologie, Entwicklungen der Fachrichtungen, die ersten Schönheits-OP’s und vielem mehr.
Der Autor bringt nicht nur immer wieder geschichtliche Ereignisse, berühmte Persönlichkeiten und ihre Leiden in Zusammenhang mit den Pionieren der Medizin, er beschreibt auch anschaulich das alltägliche Leben, die medizinischen Risiken und Möglichkeiten und gibt auch den kleinen Menschen ihren Platz in den Weiterentwicklungen. Manches war mir bekannt, manche Namen bekamen noch einen breiteren Hintergrund, anderes war mir nicht bewusst bzw. hatte ich mir noch keine ausführlichen Gedanken gemacht, wie viel sich gerade in diesem Zeitalter entwickelt hat, dass die Wissenschaft einen sehr großen Stellenwert auch in den Nachrichten hatte. Mir gefiel der Stil des Autors, sich nicht nur auf rein medizinische Themen zu konzentrieren, sondern immer wieder größere geschichtliche und kulturelle Aspekte einzubringen. Ich habe das Hörbuch als Begleitung auf meinen Walkingtouren sehr genossen, auch und vor allem mit dem Kontrast der Weiterentwicklungen im medizinischen Wissen in dem meist abends gelesenen Buches, das ich im Weiteren vorstellen möchte
Peter Vajkoczy: Kopfarbeit
Warum dieses Buch? mehrfache Empfehlung in der Reading Challenge 2023
Worum geht es? Ein renommierter Neurochirurg berichtet von interessanten Fällen ebenso wie vom Alltag im OP.
Wie hat es mir gefallen? Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel sind jeweils einem Thema gewidmet und beschreiben anhand eines, manchmal auch mehrerer Patientinnen und Patienten, wie diagnostiziert wird, was manche krankhafte Veränderungen bedeuten können und wie er mit seinem Team bei den einzelnen Operationen vorgeht. Dr. Vajkoczy hat einen angenehmen Stil, schreibt sehr sympathisch. Es geht nicht nur um moderne Technik, die sich beständig weiterentwickelt und feinste Handarbeit in eng begrenzten Regionen, wo manchmal Millimeter über das Gelingen oder Scheitern einer OP entscheiden, sondern vor allem betont Dr. Vajkoczy immer wieder die Wichtigkeit eines eingespielten Teams, was die einzelnen Rädchen leisten können und auch was die Diagnose, OP und Folgen für die erkrankten Menschen bedeuten können.
Ich habe gerade „Becoming“, die Biographie von Michelle Obama beendet. Sehr interessant, ihr Leben, ihre Arbeit, der Blick hinter die Kulissen des Weißen Hauses … Ich kanns nur empfehlen.
Draufgestoßen bin ich über die Schule: In der K1 hatten wir ein Hörverstehen aus ihren Memoiren und jetzt im Abi kam eine Rezension zu diesem Buch und beides weckte die Lust aufs ganze Buch. Da sag mal einer, Schule ist doof! 😉
Legobauer (2010) und Pubertussi (2011) 🐈&🐈⬛ (2021)
Die Heilung der Welt liegt auch noch auf meinem Stapel.
Da ich leider inzwischen alle Romane der Russel & Sherlock-Serie, die in der Onleihe verfügbar waren, durch habe, kann ich mit dem Stapel weitermachen.
Worum geht es? Untertitel: Roman meiner fabelhaften Familie. Klappentext: Marion Braschs unwiderstehlicher Roman erzählt die Geschichte ihrer außergewöhnlichen Familie im Spannungsfeld zwischen Ost und West. Der Vater war stellvertretender Kulturminister der DDR, die Brüder, darunter Thomas Brasch, wurden als Schriftsteller, Dramatiker und Schauspieler bekannt.
Mit überraschender Leichtigkeit erzählt die »kleine Schwester« die dramatischen Ereignisse in ihrer Familie – Erfolg, Revolte, Verlust der drei Brüder – und folgt ihrem Weg durch Abenteuer und Wirren in die eigene Freiheit. Selten wurde eine Familiengeschichte so persönlich und bewegend erzählt wie in diesem Roman.
Wie hat es mir gefallen? Der Name Brasch sagte mir gar nichts, also alles neu für mich, keine Bilder dazu im Kopf und deshalb war es im Grunde eine Familiengeschichte von Fremden, wie der Klappentext sagt, zwischen Ost und West. Ein sehr spannendes Leben auf jeden Fall. Keine Verklärung der DDR, keine Verdammung, einfach eine Beschreibung, wie das Leben seine Ereignisse aneinander reihte, kein großes Drama, obwohl durchaus dramatische Ereignisse das Leben der Familie prägten. Immer aus dem Blickwinkel der heranwachsenden Marion erzählt, es wirkt nichts geschönt, sondern ist einfach. Einziges Manko, aber das liegt an mir: verschiedene Persönlichkeiten sind nur durch Beschreibungen, nicht jedoch dem Namen nach beschrieben. Wahrscheinlich erkennt man die Personen, wenn man mehr Hintergrund hat, mich würde auch interessieren, wie Leserinnen, die in der DDR aufgewachsen sind, diese Familie wahrgenommen haben.
Zitat von Nightwish im Beitrag #116Sebastian Fizek - Elternbend
lohnt sich das Buch?
Fitzek gehört jetzt nicht zu meinen bevorzugten Autoren (zu blutig) aber der Titel hat meine Neugier geweckt.
Habe ich gestern ausgelesen. Ich fand es "ok". Ich habe das Gefühl bei Fitzek ist ein bisschen die Luft raus. Die Thriller waren immer spannend, aber doch letztendlich bei ihm immer nach dem gleichen Schemata. Jetzt will er witzig sein. Das gelingt ihm mal mehr, mal weniger. So viel ist der eigentliche Elternabend auch nicht Thema, sondern die ganze Geschichte drumherum. Extra kaufen würde ich es nicht. Wenn es mir jemand leihen würde, würde ich es lesen.
Zitat von Beerenjoghurt im Beitrag #112Ronald D. Gerste: Die Heilung der Welt. Das Goldene Zeitalter der Medizin. 1840-1914
Warum dieses Buch? Der Autor wurde von einer Userin empfohlen
Worum geht es? Um medizinische Entwicklungen im Zeitraum von 1840 bis 1914.
Wie hat es mir gefallen?
Der Autor beschreibt gut verständlich wichtige medizinische Meilensteine in diesem Zeitraum, u.a. Operationsmöglichkeiten, die sich mit Entwicklung der Narkosemethoden gravierend verbesserte bzw. überhaupt ermöglicht wurde, Sepsis und Auswirkungen der Hygiene auf Behandlung, Neu- und Weiterentwicklung der Medizintechnik, Epidemiologie, Entwicklungen der Fachrichtungen, die ersten Schönheits-OP’s und vielem mehr.
Der Autor bringt nicht nur immer wieder geschichtliche Ereignisse, berühmte Persönlichkeiten und ihre Leiden in Zusammenhang mit den Pionieren der Medizin, er beschreibt auch anschaulich das alltägliche Leben, die medizinischen Risiken und Möglichkeiten und gibt auch den kleinen Menschen ihren Platz in den Weiterentwicklungen. Manches war mir bekannt, manche Namen bekamen noch einen breiteren Hintergrund, anderes war mir nicht bewusst bzw. hatte ich mir noch keine ausführlichen Gedanken gemacht, wie viel sich gerade in diesem Zeitalter entwickelt hat, dass die Wissenschaft einen sehr großen Stellenwert auch in den Nachrichten hatte. Mir gefiel der Stil des Autors, sich nicht nur auf rein medizinische Themen zu konzentrieren, sondern immer wieder größere geschichtliche und kulturelle Aspekte einzubringen. Ich habe das Hörbuch als Begleitung auf meinen Walkingtouren sehr genossen, auch und vor allem mit dem Kontrast der Weiterentwicklungen im medizinischen Wissen in dem meist abends gelesenen Buches, das ich im Weiteren vorstellen möchte
Das Buch hat mir sehr gefallen.
Über einzelne sachliche Fehler habe ich mich allerdings etwas geärgert. Diese Fehler liegen allerdings daran, dass das Buch während Corona geschrieben wurde und der Autor dadurch nur beschränkt Zugriff auf Originalquellen hatte (wie er selbst schreibt). Ein Beispiel ist die Beschreibung eines Bildes, das einen heimgekehrten kriegsverletzten Soldaten zeigt. Der Autor beschreibt, dass die Ehefrau und die Tochter des Soldaten ihn begrüßen. Schaut man das Bild selbst an (im Buch nicht enthalten, aber man kann in der Sammlung der Windsors danach suchen), stellt man fest, dass es die Ehefrau (jünger als der Mann) und die Mutter des Soldaten sein müssen. Die „angebliche“ Ehefrau hat Hände einer Greisin (das Gesicht sieht man nicht). Bei der Beschreibung des Bilds im Katalog wird auch auf Mutter und Ehefrau verwiesen. Das Kind (ein Säugling) liegt im Hintergrund in der Wiege.
Zitat von Beerenjoghurt im Beitrag #112Ronald D. Gerste: Die Heilung der Welt. Das Goldene Zeitalter der Medizin. 1840-1914
Warum dieses Buch? Der Autor wurde von einer Userin empfohlen
Worum geht es? Um medizinische Entwicklungen im Zeitraum von 1840 bis 1914.
Wie hat es mir gefallen?
Der Autor beschreibt gut verständlich wichtige medizinische Meilensteine in diesem Zeitraum, u.a. Operationsmöglichkeiten, die sich mit Entwicklung der Narkosemethoden gravierend verbesserte bzw. überhaupt ermöglicht wurde, Sepsis und Auswirkungen der Hygiene auf Behandlung, Neu- und Weiterentwicklung der Medizintechnik, Epidemiologie, Entwicklungen der Fachrichtungen, die ersten Schönheits-OP’s und vielem mehr.
Der Autor bringt nicht nur immer wieder geschichtliche Ereignisse, berühmte Persönlichkeiten und ihre Leiden in Zusammenhang mit den Pionieren der Medizin, er beschreibt auch anschaulich das alltägliche Leben, die medizinischen Risiken und Möglichkeiten und gibt auch den kleinen Menschen ihren Platz in den Weiterentwicklungen. Manches war mir bekannt, manche Namen bekamen noch einen breiteren Hintergrund, anderes war mir nicht bewusst bzw. hatte ich mir noch keine ausführlichen Gedanken gemacht, wie viel sich gerade in diesem Zeitalter entwickelt hat, dass die Wissenschaft einen sehr großen Stellenwert auch in den Nachrichten hatte. Mir gefiel der Stil des Autors, sich nicht nur auf rein medizinische Themen zu konzentrieren, sondern immer wieder größere geschichtliche und kulturelle Aspekte einzubringen. Ich habe das Hörbuch als Begleitung auf meinen Walkingtouren sehr genossen, auch und vor allem mit dem Kontrast der Weiterentwicklungen im medizinischen Wissen in dem meist abends gelesenen Buches, das ich im Weiteren vorstellen möchte
Das Buch hat mir sehr gefallen.
Über einzelne sachliche Fehler habe ich mich allerdings etwas geärgert. Diese Fehler liegen allerdings daran, dass das Buch während Corona geschrieben wurde und der Autor dadurch nur beschränkt Zugriff auf Originalquellen hatte (wie er selbst schreibt). Ein Beispiel ist die Beschreibung eines Bildes, das einen heimgekehrten kriegsverletzten Soldaten zeigt. Der Autor beschreibt, dass die Ehefrau und die Tochter des Soldaten ihn begrüßen. Schaut man das Bild selbst an (im Buch nicht enthalten, aber man kann in der Sammlung der Windsors danach suchen), stellt man fest, dass es die Ehefrau (jünger als der Mann) und die Mutter des Soldaten sein müssen. Die „angebliche“ Ehefrau hat Hände einer Greisin (das Gesicht sieht man nicht). Bei der Beschreibung des Bilds im Katalog wird auch auf Mutter und Ehefrau verwiesen. Das Kind (ein Säugling) liegt im Hintergrund in der Wiege.
Das habe ich gar nicht nachgeschlagen, danke, dass du es geschrieben hast, muss ich bei Gelegenheit nachholen.
Warum dieses Buch? Ich hatte die Bronte-Schwestern schon eine Weile auf meiner To-Read-Liste, durch Anstoß von außen wieder darauf gekommen: es war die Empfehlung zu "Lies mir was vor", einem Podcast des WDR, in dem Klassiker vorgelesen werden. Gibt noch mehr davon, z.B. Sturmhöhe, Schachnovelle, denke, da werde ich auch mal reinhören, vielleicht als Begleitung zu den Walkingrunden
Worum geht es? Jane Eyre wächst als Waise im Haus ihres Onkels, dem Bruder ihrer verstorbenen Mutter auf. Auch der Onkel ist verstorben und sie im Haus bloß geduldet. Jane wird in das Internat Lowood geschickt, wo sie 8 Jahre verbringt. Danach inseriert sie und findet eine Stelle als Gouvernante im Haushalt von Thornfield Hall. Unwissend, wer er ist, trifft sie auf ihren Herrn, Mr. Rochester und verliebt sich in ihn. Seltsame Dinge ereignen sich auf Thornfield Hall, es gibt eigenartige Geräusche, einen Brand, einen Angriff. Wie sich all dies auflöst, wie das Leben von Jane Eyre weitergeht, ich lasse es hier einmal offen, um nicht zu viel vorweg zu spoilern, auch wenn die Handlung überall nachlesbar ist.
Wie hat es mir gefallen? Zunächst musste ich mal in die Sprache reinkommen, ich habe es in deutscher Übersetzung gelesen, das englische Original wäre sicher auch interessant gewesen. Des öfteren musste ich innerlich mit den Augen rollen, aber klar, der Roman spielt im viktorianischen Zeitalter und Jane Eyre ist für ihre Zeit eine sehr moderne, auch aufmüpfige junge Frau. Charlotte Bronte schreibt immer wieder spannend, und wenn auch mal zwischendrin Längen hatte, es konnte mich immer wieder einfangen, neugierig auf das Geschehen, mit auch unerwarteten, wenn auch schlüssigen Wendungen. Über so manche Zufälle, die der Geschichte dienen, konnte ich hinwegsehen und so war es insgesamt ein Lesegenuss und ein Klassiker, den ich empfehlen kann.
***
Christine Fére-Fleury: Das Mädchen, das in der Metro las
Warum dieses Buch? Von einer Bekannten geliehen, die davon begeistert war
Worum geht es? Klappentext: Jeden Morgen sitzt Juliette in der Metro auf dem Weg zu ihrer eintönigen Arbeit in einem Maklerbüro und taucht ein in die Welten ihrer Romane. Mal begibt sie sich mit Marcel Proust auf die Suche nach der verlorenen Zeit, mal begleitet sie Hercule Poirot im Orientexpress Richtung Istanbul - manchmal beobachtet sie auch einfach die Menschen um sich herum, die in ihre Lektüre vertieft sind. Es sind die Bücher, die Juliettes Leben Farbe verleihen. Als sie eines Tages beschließt, zwei Stationen früher auszusteigen, begegnet sie dem schrulligen Soliman, der mit seiner Tochter Zaïde inmitten seiner Bücherstapel lebt. Soliman glaubt, dass jedes Buch, wenn es an die richtige Person übermittelt wird, die Macht hat, ein Leben zu verändern. Auserwählte Boten liefern für ihn diese kostbare Fracht aus, an die, die sie nötig haben. Bald wird Juliette zu einer Botin, und zum ersten Mal haben die Bücher einen wirklichen Einfluss, auch auf ihr Schicksal.
Wie hat es mir gefallen? Meiner Bekannten hat es sehr gut gefallen, auch ein weiterer Bekannter stimmte begeistert ein. War es diese Erwartungshaltung oder hat das Buch ganz einfach nicht gepasst, ich konnte damit nicht so recht warm werden und habe es eigentlich nur fertig gelesen, um berichten zu können, wie es mir gefallen hat und auch, weil ich irgendwie noch etwas erwartet hatte. Mir war es zu platt, und auch zu dick aufgetragen. Ich mag generell keine Bücher, die den Fokus auf Bücher und das Lesen legen. Auch wenn vieles davon stimmen mag, wie gesagt, diese Art von Roman liegt mir einfach nicht. Allein schon der Titel, der in die Irre führt, den so viel kann ich vorgreifen, Juliette liest so gut wie nicht in der Metro. Das hat mich schon mal gestört. Ich denke aber, dass dieser Roman so einige Freunde findet.
Warum dieses Buch? Auf der Suche nach einem Buch eines Literaturnobelpreisträgers für die Challenge 2022 entdeckt, Ich wollte einmal ein Buch dieses Autors lesen. Die Nächte der Pest war gerade nicht verfügbar.
Worum geht es? Mevlut, ein Straßenverkäufer für Joghurt und Boza in Istanbul, verliebt sich auf der Hochzeit seines Cousins in die jüngste Schwester der Braut, Samiha. Ihm wird jedoch der falsche Name mitgeteilt und so schreibt er drei Jahre lange Briefe an die falsche der beiden unverheirateten Schwestern, die in einem Dorf in Anatolien leben. Als er die Braut entführen will, schickt man ihm die ältere der beiden, Rayiha. Mevlut beschließt, nichts zu sagen und heiratet Rayiha. Sein Jugendfreund Ferhat heiratet nach einigen Jahren ausgerechnet die jüngere Schwester , der eigentlich die Briefe galten, die Wege kreuzen sich immer wieder, Istanbul verändert sich, und schließlich muss Mevlut einen Schicksalsschlag hinnehmen.
Wie hat es mir gefallen? Es ist genau der Stil, der mir gerade liegt, nicht kitschig und trotzdem eine Liebesgeschichte, Geschichte ohne Zeigefinger, lebensnahe, authentisch, liebenswert. Man erfährt viel über die Entwicklung der Stadt Istanbul der 1960er Jahre bis nach der Jahrtausendwende, immer aus Sicht der kleinen Leute, von der Zeit, als Joghurt noch von Straßenverkäufern angeboten wurde, über die illegale Besiedelung der Hügel Istanbuls. Gut passt, dass nicht nur der Erzähler von Mevluts Lebensgeschichte zu Wort kommt, sondern auch verschiedene Familienmitglieder sich in mehr oder weniger langen Absätzen äußern und ihre Sicht der Dinge einbringen. Das macht das Buch lebendig und glaubwürdig. Für all jene, die Scheu haben, ein Buch eines Literaturnobelpreisträgers zu lesen, traut euch, lest rein! Und für alle sowieso eine Leseempfehlung.
Momentan lag ich mit meinen ausgewählten Büchern immer daneben. Ich quäle mich gerade durch die letzten Kapitel von Tinte & Siegel - Die Chroniken des Siegelmagiers
Die Cormoran Strike Bücher haben mir wiederum sehr gefallen. Ich dachte nur im 6. Band kommen die beiden endlich mal zu Potte. Aber nein - wieder nicht.
Mal sehen zu was ich morgen auf dem Stapel greife.
Ich hab zwar sehr viel gelesen in den letzten Wochen, vergesse aber immer, es hier dann zu notieren. Da es aber eh meistens nur seichte Literatur ist (das brauche ich einfach zum Abschalten), interessiert es vermutlich eher nicht so. *gg*
Ich bin auch zu inkonsequent für eine Lesefortschritt-App. Da könnte ich ja wenigstens das Buch an sich als gelesen markieren (und dann später nachsehen, was ich gelesen hatte). Aber selbst das bekomme ich nicht hin, schon mal getestet neulich.
Legobauer (2010) und Pubertussi (2011) 🐈&🐈⬛ (2021)
Zitat von Mille-Feuille im Beitrag #123Momentan lag ich mit meinen ausgewählten Büchern immer daneben. Ich quäle mich gerade durch die letzten Kapitel von Tinte & Siegel - Die Chroniken des Siegelmagiers
Die Cormoran Strike Bücher haben mir wiederum sehr gefallen. Ich dachte nur im 6. Band kommen die beiden endlich mal zu Potte. Aber nein - wieder nicht.
Mal sehen zu was ich morgen auf dem Stapel greife.
mir geht es bei Hörbüchern gerade so, nichts Passendes in der Onleihe.
Und ein Sachbuch zu den Jugoslawien-Kriegen habe ich, das ich eigentlich eh lesen will, aber es ist halt keine leichte Kost, dazu die ganzen Namen, Parteien und Gruppierungen. Andererseits will ich nichts Substanzielles dazwischen schieben.
Oft steh ich mir mit meinem Leseverhalten selbst im Weg.
ErE Reloaded
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26.04.2023 14:16 (zuletzt bearbeitet: 26.04.2023 14:17)
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