... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Eine Oma hat m.W. nach nie gearbeitet, sondern hat jung geheiratet und lebte daher immer versorgt.
Die andere Oma war "in Stellung" bei einer wohlhabenden Familie, später arbeitete sie in einer Chemie-Fabrik und füllte da was ab.
Mit der Geburt des ersten Kindes 1934 hat sie aber aufgehört mit dem Arbeiten. Edit: Stimmt nicht. Ab 1934 war sie nicht mehr in Stellung, das Kind ist gestorben, von 36 - 44 dann Fabrik.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, fie hat einfach suf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Meine Oma väterlicherseits (Jg.1912) hat die Dorfschule mit 14 beendet, 2 Jahre auf dem väterlichen Hof gearbeitet, ging mit 16 in die Stadt in Stellung. Im Krieg hat sie in den örtlichen Rüstungswerken gearbeitet, nach dem Krieg bis zur Rente bei den städtischen Verkehrsbetrieben. Meine Oma mütterlicherseits hat Schneiderin gelernt, in den Beruf lange gearbeitet und dann später, nach der Geburt meiner Mutter, im Schulhort, auch bis zur Rente.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, fie hat einfach suf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Sie war Sekretärin. Nach ihrer Heirat musste sie zu Hause bleiben und hat darunter gelitten.
Als die Kinder groß waren, hat sie gegen den Willen ihres Mannes nochmal an der Musikhochschule studiert und dann als Ballettkorrepetitorin gearbeitet.
Meine eine Oma hat kindergärtnerin gelernt und nicht weiter gearbeitet, die andere hat die handelsschule besucht und hat im Betrieb ihrer herkunftsfamilie weiter gearbeitet.
Meine eine Oma wollte Lehrerin werden, war im heutigen Tschechien in einem Institut oder sowas. Dann wurden sie vertrieben, sie lernte in Deutschland meinen Opa kennen, heiratete, bekam Kinder und hat nie gearbeitet. Sie hat zeitlebens damit gehadert, dass aus ihrem Berufswunsch nichts wurde.
Die andere Oma war Schneiderin. Sie hat, soweit ich weiß, noch ab und zu für jemanden was genäht, als sie schon Familie hatte. Aber richtig berufstätig war sie nicht.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Die eine Oma war Kürschnerin. Den Beruf konnte sie so oder so wegen des 2 Weltkrieges nicht mehr ausüben, weil sie aus Breslau fliehen müsste. Als Flüchtling im Bayerischen Wald hat sie dann auf dem Bauernhof gearbeitet, wo sie, die Kinder und die Oma untergebracht waren. Die andere Oma war bei der Bahn und hat nach der Heirat im Handwerksbetrieb meines Opas und im Haus mitgearbeitet.
Meine eine Oma war Manequin im KaDeWe 😊 da hat sie reichen Damen die neueste Mode vorgeführt. Und sie hat in einigen frühen Stummfilmen mitgespielt. Leider nur unter ferner liefen, so dass ich nie etwas von ihr gesehen habe. Wenn das Geld nicht reichte hat sie auch als Kindermädchen für die Damen vom Film gejobbt. Nach der Hochzeit mit meinem Großvater war sie nicht mehr berufstätig. Als er starb hat sie die kleine Rente als Sekretärin in einer Fahrschule aufgebessert bis beide Kinder mit dem Studium fertig waren.
Meine Großmütter haben beide auch nach den Kindern gearbeitet. Eine als Kindergärtnerin, eine als Hochschuldozentin, beide Vollzeit. Als Bürgerinnen der DDR war das damals sehr üblich. Nur Hausfrau und Mutter zu sein, war eher die Ausnahme - zumindest in meinem Dunstkreis.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Jahrgang 1936 - Schleswig Holstein
Meine Oma hat nichts gelernt. Ihre Mutter starb als sie 14 Jahre alt war und der jüngste Bruder geboren wurde. Sie musste die Ersatzmutter sein. Als sie geheiratet hat durfte sie nicht arbeiten und zB auch keinen Führerschein machen.
Nach der Trennung hat sie eine Lehre gemacht und ihren Führerschein. Darauf ist sie heute noch sehr stolz. Das sie es geschafft hat aus der Ehe rauszukommen und als Alleinerziehende Mutter von 2 Kindern noch eine Lehre zu schaffen und anschließend Vollzeit zu arbeiten. Sie hat parallel noch eine zweite Ausbildung gemacht und hat sich damit neben dem Hauptjob selbstständig gemacht.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Meine Oma väterlicherseits (Jg, 1910) war gelernte Hauswirtschafterin. Sie hat in dem Gasthof gearbeitet, den ihre Eltern gepachtet hatten, bis sie ihren Ingenieur, meinen Opa, geheiratet hat. Dann war sie Hausfrau und Mutter.
Meine Oma mütterlicherseits (Jg. 1911) war gelernte Hutmacherin und hat auch nach der Hochzeit nicht mehr in ihrem Beruf gearbeitet.
Meine Oma war in Stellung und hat nach der Heirat als Aufwartefrau gearbeitet. Bei Feinkosthändler Michelsen war sie auch mal für den roten Heringssalat zuständig. Der war lecker.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Die eine hatte die mittlere Reife und wollte eigentlich irgend eine Form von Sozialarbeit machen, hat aber dann meinen Opa kennegelernt und geheiratet. Die andere hatte Abitur, durfte aber nicht studieren, weil das Geld gekostet hätte und hat statt dessen in einem Blindeninstitut unterrichtet, auch sie hat nach der Hochzeit nicht mehr gearbeitet.
Von meiner Oma väterlicherseits weiß ich darüber nicht viel. Mein Opa ist 1948 verstorben, sie wohnte mit den drei Kindern (und der Schwiegermutter sowie einem alleinstehenden Onkel) im kleinen Häuschen, die obere Etage war vermietet. Sie hatte eine großen Garten und etwas Kleinvieh, da blieb vermutlich nicht für viel Zeit für eine andere Erwerbstätigkeit.
Meine andere Oma war als junge Frau in Stellung. Mein Opa kam aus einer kleinbäuerlichen Familie und konnte zur Hochzeit eine kleine Hofstelle erwerben. Da hat dann natürlich auch meine Oma mitgearbeitet, ging gar nicht anders. Nach dem Krieg wurden sie vertrieben und konnten dann hier ein neues Grundstück mit Möglichkeit zur Subsistenzwirtschaft bekommen. Mein Opa hat als Maurer gearbeitet, da blieb die Versorgung von Haus und Hof vermutlich viel an ihr hängen.
Meine Oma (m) hat in der Verlobungszeit den Hof vom Opa übernehmen müssen, weil der mit 19 nach Stalingrad geschickt wurde. Opa war glühender Sozialist und das hat den Nazigrößen auf dem Ort nicht gepasst. Die andere Oma (v) hat eine Lehre zur Näherin angefangen und konnte nicht beenden, weil auch Opa zur Front musste und sie deshalb sofort geheiratet haben. Sie hat immer Näharbeiten für die Nachbarschaft gemacht, aber nie richtig damit Geld verdient.
Ihre Cousine (Tante Heidi) allerdings war eine coole Socke für die damalige Zeit. Die hat stur jeden ernsthaften Verehrer abgelehnt, hatte diskrete Liebschaften und hat immer als Sekretärin in einem kleinen Autohaus gearbeitet. Am Tag, an dem der Seniorchef Witwer wurde und den Stab an seinen Sohn übergeben hatte, ging Tante Heidi mit 50 in Frührente (oder so) und ist quasi sofort bei Ihrem Paul eingezogen. Die hatten 20 Jahre ein richtig tolles Rentner-Leben zusammen, was halt nicht ging, als er noch verheiratet war. Meine Oma war dann immer ein kleines bisschen neidisch. Ich fand die zwei immer niedlich "und ein Kännchen für Herrn Müller, bitte".
Ehemalige stille Mitleserin mit Brettspielerin (2011) und Dinotante (2014)
Zitat von Primelliese im Beitrag #10Meine Großmütter haben beide auch nach den Kindern gearbeitet. Eine als Kindergärtnerin, eine als Hochschuldozentin, beide Vollzeit. Als Bürgerinnen der DDR war das damals sehr üblich. Nur Hausfrau und Mutter zu sein, war eher die Ausnahme - zumindest in meinem Dunstkreis.
In meinem auch. Ich kannte lediglich eine Frau, die Hausfrau war und noch nicht im Rentenalter. Später noch eine zweite, die pflegte aber ihren Sohn zuhause, der nach einer Mups-Erkrankung schwerstbehindert war.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Ja, war in der Sowjetunion absolut üblich. Bei der einen Oma weiß ich gar nicht so genau, was sie gearbeitet hat. Die andere wollte eigentlich gern Ärztin werden, aber da kam der Krieg und die Armut hinterher dazwischen, sie ist dann Buchhalterin geworden.
Zitat von Primelliese im Beitrag #10Meine Großmütter haben beide auch nach den Kindern gearbeitet. Eine als Kindergärtnerin, eine als Hochschuldozentin, beide Vollzeit. Als Bürgerinnen der DDR war das damals sehr üblich. Nur Hausfrau und Mutter zu sein, war eher die Ausnahme - zumindest in meinem Dunstkreis.
Galt das eigentlich auch für Frauen, die schon lange raus waren aus der Arbeitswelt?
Zitat von Sachensucher im Beitrag #19Galt das eigentlich auch für Frauen, die schon lange raus waren aus der Arbeitswelt?
Wer nicht arbeitete galt schnell mal als asozial und hatte mit staatlichen Repressalien zu rechnen. Der Staat brauchte jede Arbeitskraft. Wobei das vielleicht auch nicht überall gleich gehandhabt wurde. Die Oma meines Mannes kam als Vertriebene aus dem heutigen Polen. Sie war aber nie berufstätig, seit die Enkelkinder da waren (Anfang der Sechziger geboren). Damals waren Betreuungsplätze noch Mangelware, sie passte auf die Kinder auf, damit deren Eltern arbeiten konnten. Und sie wurde von der Familie unterstützt, hatte später nur eine sehr geringe Rente
Spannend ist natürlich, dass deine Oma jünger als meine Mutter ist. Und wie unterschiedlich die Biografien dieser Jahrgänge sind. Meine Mutter hat beispielsweise studiert, danach allein gelebt und gearbeitet und auch nach der Hochzeit weitergearbeitet.
Meine Oma hat nichts gelernt. Ihre Mutter starb als sie 14 Jahre alt war und der jüngste Bruder geboren wurde. Sie musste die Ersatzmutter sein. Als sie geheiratet hat durfte sie nicht arbeiten und zB auch keinen Führerschein machen.
Nach der Trennung hat sie eine Lehre gemacht und ihren Führerschein. Darauf ist sie heute noch sehr stolz. Das sie es geschafft hat aus der Ehe rauszukommen und als Alleinerziehende Mutter von 2 Kindern noch eine Lehre zu schaffen und anschließend Vollzeit zu arbeiten. Sie hat parallel noch eine zweite Ausbildung gemacht und hat sich damit neben dem Hauptjob selbstständig gemacht.
Meine Oma väterlicherseits hat nie gearbeitet, außer natürlich in Haus und Garten. Mein Opa war Steiger auf der Zeche und da wäre es ein Skandal gewesen, wenn die Frau gearbeitet hätte.
Meine Oma mütterlicherseits hat im und nach dem Krieg in einem noblen Café gearbeitet. Opa war erst im Krieg und dann in russischer Gefangenschaft. Mit drei Kindern, hat meine Oma oft erzählt, wären sie sonst verhungert.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Meine Oma mütterlicherseits wurde 1913 in einer Arbeiterfamilie geboren, wuchs sehr ärmlich auf, ihre Mutter (dreifache Witwe mit zwei Kindern) war Marktfrau. Den Beruf hat meine Oma dann mit ausgeübt, bis sie geheiratet hat. Dann war sie eine Zeit Hausfrau (Krieg war ja auch irgendwann) - später hat sie als Gärtnerin bei der Stadt gearbeitet (aber nichts mit Blumentöpfen, sondern eher mit Baume ausbuddeln im Stadtwald etc.).
Meine Oma väterlicherseits wurde 1917 in eine Bauernfamilie geboren und ging zur Schule bis sie 12 war, dann noch zur Donnerstagsschule, wenn ich mich recht erinnere. Sie war dann zu Hause für den Stall zuständig (was ein sehr verantwortungsvoller Job war, die Familie hatte ziemlich viele Kühe und Schweine), geheiratet hat sie dann mit 26 im Krieg, mein Opa kam erst 1955 aus der russischen Gefangenschaft, in der Zeit, wo er nicht da war, wohnte sie mit beiden Kindern (bzw. dann mit meinem Vater, mein Onkel war sieben Jahre älter und ging dann nach Deutschland zu seiner Tante) auf dem Bauernhof, dann zogen sie gemeinsam in die Stadt. Dort hat meine Oma dann eine Zeit lang in einem Spital geputzt und später einige Hausmeisterstellen innegehabt.
Von meinen Großeltern (den beiden Omas und dem Opa, an die ich mich erinnern kann) habe ich wohl zweierlei mitgenommen: Erstens, dass es gut ist, sich zu bilden, auch wenn es nicht unbedingt für einen Beruf nötig ist oder so (mein Opa hat immens viel gelesen, Weltliteratur sowieso, aber auch viele Sachbücher), dass Wissen einfach wichtig ist - und zweitens, dass jede Arbeit, mit der man seinen Lebensunterhalt verdient, Respekt verdient.
Zitat von SINA75 im Beitrag #1... einen Beruf erlernt, dem sie such verheiratet noch nachging?
Meine 1 Oma war Magdt, sie hat einfach auf dem Opa seinem Hof weitergeackert und die andere war Köchin, die dann mit dem Opa Hausmeisterin in der Schule war.
Und bei euch so?
Meine Oma, hat nur Volksschule besucht m, keinen Beruf gelernt und während der Ehe Milch ausgetragen, nach der Scheidung stand sie beim Daimler am Band.
Die andere Oma, hat Abitur auf einer guten Schule gemacht und hat während der Ehe unterschiedliche Jobs gemacht. Sie hat für Hochzeiten gekocht und Torten gebacken, als Nachtwächterin gearbeitet, geschmuggelt und Opas renovierte Schätze verkauft.
„Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen – sie bekommen nichts.“ Simone de Beauvoir
ErE Reloaded
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28.06.2022 22:49 (zuletzt bearbeitet: 28.06.2022 22:53)
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