Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
Beim Ultraschall bis zur ca 12 Woche gab es schon gravierende Auffälligkeiten? Und daraufhin hat sie ein Ersttrimesterscreening gemacht?
Das habe ich tatsächlich noch nie gehört. Ich kenne es nur, dass sich Schwangere für ein Ersttrimesterscreening entscheiden, i.d.R. weil sie hoffen, dank unauffälligem Befund die Schwangerschaft weiter genießen zu können, in der Realität endet es oft mit -zum Glück überwiegend grundlosen- Verunsicherungen.
Zitat von Schlüsselsucherin im Beitrag #47[ Das sagt sich dann leicht, wenn es keine Auffälligkeiten gibt. Ich denke, bei Auffälligkeiten würden die wenigsten weitere Untersuchungen ablehnen. Bei meiner Tochter gab es die ersten Auffälligkeiten in der 35. Woche. Und klar wurde dann weiter geschaut; Abbruch war zu dem Zeitpunkt natürlich kein Thema mehr. Wäre vorher was aufgefallen, hätte das anders aussehen können.
Bei Auffälligkeiten während der Routineuntersuchungen hätte ich natürlich keine weiteren Untersuchungen abgelehnt, damit das Kind nach der Geburt bestmöglich versorgt werden kann, bzw. ich mich im schlimmsten Fall darauf einstellen könnte, dass es nicht lange lebt.
Es geht ja aber beim Ersttrimesterscreening, bei welchem eine Auffälligkeit bei der Bekannten der TE festgestellt wurde, nicht um eine Routineuntersuchung, sondern um eine, in die man schon bewusst einwilligen muss.
Zitat von Blue-true im Beitrag #28Wir haben ein T21- Kind im Freundeskreis. Es kam überraschend, ohne Voruntersuchung. Daher gab es die Gedanken, ob oder ob nicht, zu keiner Zeit.
Wir haben oft darüber gesprochen, was wäre gewesen, wenn sie es gewußt hätten. Sie haben das Kind mit viel Liebe angenommen. Anfangs war es so ein sonniges Kind, wie man viele kennt. Je älter es wurde umso mehr Erkrankungen kamen dazu. Eine unglaubliche Belastung für die Familie, psychisch, kräftemäßig, auch finanziell, vor allem für die etwas ältere Schwester, die oft zurückstecken mußte. Ich will da gar nicht so ins Detail gehen. Inzwischen sind die Eltern getrennt.
Ich denke, man muss mit dem Partner und sich selbst ausmachen, ob man dem Umstand uU bis ans Lebensende gewachsen ist. Es gibt eben nicht nur die süßen sonnigen T21- Kinder, sondern ein Teil ist schwerstbehindert. Sich das bewußt zu machen finde ich viel wichtiger als sich mit Leuten zu treffen, die gesündere T21- Kinder haben. Da kann man nichts raten. Leider. Aber zuhören.
Du sprichst wahre Worte. Aus diesen Gründen (älteres Kind muss viel zurückstecken etc ) waren mein Mann und ich uns einig, dass wir ein Kind mit down Syndrom nicht bekommen würden. Ich hatte ein 1:10 Risiko. Bei uns war zum Glück dann alles gut.
Zitat von Schlüsselsucherin im Beitrag #47[ Das sagt sich dann leicht, wenn es keine Auffälligkeiten gibt. Ich denke, bei Auffälligkeiten würden die wenigsten weitere Untersuchungen ablehnen. Bei meiner Tochter gab es die ersten Auffälligkeiten in der 35. Woche. Und klar wurde dann weiter geschaut; Abbruch war zu dem Zeitpunkt natürlich kein Thema mehr. Wäre vorher was aufgefallen, hätte das anders aussehen können.
Bei Auffälligkeiten während der Routineuntersuchungen hätte ich natürlich keine weiteren Untersuchungen abgelehnt, damit das Kind nach der Geburt bestmöglich versorgt werden kann, bzw. ich mich im schlimmsten Fall darauf einstellen könnte, dass es nicht lange lebt.
Es geht ja aber beim Ersttrimesterscreening, bei welchem eine Auffälligkeit bei der Bekannten der TE festgestellt wurde, nicht um eine Routineuntersuchung, sondern um eine, in die man schon bewusst einwilligen muss.
Nein, das war bei mir später, bei diesem "mittleren" Ultraschall, ich glaube um die 20. (?) Woche. War im Ausland und ich kann mich gerade gar nicht erinnern, ob es so etwas wie Ersttrimesterscreening dort (?) damals (?) überhaupt schon gab. Aber man kann ja auch nach der 12. Woche noch einen Abbruch machen (mütterliche Indikation, seelische Gesundheit) - zumindest vor den Bluttests erfolgte die Mehrzahl der Diagnosen "T21" ja erst nach der 12. Woche.
Zitat von Blue-true im Beitrag #28Wir haben ein T21- Kind im Freundeskreis. Es kam überraschend, ohne Voruntersuchung. Daher gab es die Gedanken, ob oder ob nicht, zu keiner Zeit.
Wir haben oft darüber gesprochen, was wäre gewesen, wenn sie es gewußt hätten. Sie haben das Kind mit viel Liebe angenommen. Anfangs war es so ein sonniges Kind, wie man viele kennt. Je älter es wurde umso mehr Erkrankungen kamen dazu. Eine unglaubliche Belastung für die Familie, psychisch, kräftemäßig, auch finanziell, vor allem für die etwas ältere Schwester, die oft zurückstecken mußte. Ich will da gar nicht so ins Detail gehen. Inzwischen sind die Eltern getrennt.
Ich denke, man muss mit dem Partner und sich selbst ausmachen, ob man dem Umstand uU bis ans Lebensende gewachsen ist. Es gibt eben nicht nur die süßen sonnigen T21- Kinder, sondern ein Teil ist schwerstbehindert. Sich das bewußt zu machen finde ich viel wichtiger als sich mit Leuten zu treffen, die gesündere T21- Kinder haben. Da kann man nichts raten. Leider. Aber zuhören.
Du sprichst wahre Worte. Aus diesen Gründen (älteres Kind muss viel zurückstecken etc ) waren mein Mann und ich uns einig, dass wir ein Kind mit down Syndrom nicht bekommen würden. Ich hatte ein 1:10 Risiko. Bei uns war zum Glück dann alles gut.
Für mich waren ältere Kinder ein Grund mehr für "Nichtwissen", Wenn meine Kinder ü 40 die ersten gewesen wären, hätte ich vielleicht auch Bedenken,was passiert, wenn man selber nicht mehr so gut kann oder nicht mehr da ist. Und: meine ersten Kinder waren groß. 4 oder 5 Kinder, die noch deutlichen Betreuungsbedarf haben, wären auch eine andere Voraussetzung gewesen.
Ich finde in den heutigen Zeiten müsste das Erstsemester Screening verboten werden. Es gibt den Bluttest, der genauer ist, alles andere ist Wahrsagerei mit Verunsicherung.
Zitat von Tigerblume im Beitrag #1Eine Freundin von mir ist schwanger (2. Kind, das erste Kind ist 1,5 Jahre alt), das Ersttrimesterscreening war auffällig und sie wurde gebeten darüber nachzudenken was sie im Fall eines pathologischen Befunds tun würde. Sie sagte sofort dass ein Abbruch für sie nicht in Frage kommt.
Nach dem Termin ist ihr bewusst geworden, dass sie das so gesagt hat weil sie davon ausging dass dies der Wunsch ihres Mannes ist.
Heute kam der Befund der Punktion: Trisomie 21. Ich weiß gar nicht was ich denken soll.
Wart Ihr selbst schon in dieser Situation oder jemand der Euch nahe steht? Wer oder was hat Euch geholfen?
Ich selbst habe mich ganz bewusst gegen diese Diagnostik entschieden, weil ich es nicht wissen wollte.
Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
Ich stecke ja jetzt nicht komplett drin in dem Fall und war gestern zugegebenermaßen schon müde. Es war überhaupt nicht als „Vorwurf“ oder so gedacht, sondern eher in Richtung Fluch und Segen der Diagnostik. Und die Diagnostik, die mir damals aktiv nähergelegt wurde bei Kind 2 wegen meinem Alter (35 ) habe ich bzw. wir damals ganz bewusst nicht machen lassen, weil ich es irre schwierig finde, wenn man dann drin steckt im Prozess quasi. Und klar, das scheidet bei deiner Freundin aus (das war einfach mein Gedankengang nachts). Bei meinem Sohn landete ich ja während der Schwangerschaft im Krankenhaus wegen Komplikationen- da wurden auch einige Untersuchungen gemacht, die ich sonst sicher nicht gemacht hätte. Da hatte ich einfach „Glück“ nicht in diese Situation zu kommen. Aber letztendlich weiß ich ja aus eigener Erfahrung, dass gesund geboren nicht gleichzusetzen ist mit gesund bleiben. Und heute würde ich daher- mit meiner Erfahrung- wieder anders entscheiden. Es war null als Vorwurf oder so gedacht. Ging mir einfach nur durch den Kopf… sollte nicht als - hätte sie mal vorher überlegt rüberkommen und tut mir leid, wenn es so war. Nichts daran ist leicht…
Zitat von Tigerblume im Beitrag #1Eine Freundin von mir ist schwanger (2. Kind, das erste Kind ist 1,5 Jahre alt), das Ersttrimesterscreening war auffällig und sie wurde gebeten darüber nachzudenken was sie im Fall eines pathologischen Befunds tun würde. Sie sagte sofort dass ein Abbruch für sie nicht in Frage kommt.
Nach dem Termin ist ihr bewusst geworden, dass sie das so gesagt hat weil sie davon ausging dass dies der Wunsch ihres Mannes ist.
Heute kam der Befund der Punktion: Trisomie 21. Ich weiß gar nicht was ich denken soll.
Wart Ihr selbst schon in dieser Situation oder jemand der Euch nahe steht? Wer oder was hat Euch geholfen?
Ich selbst habe mich ganz bewusst gegen diese Diagnostik entschieden, weil ich es nicht wissen wollte.
Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
In DER Situation war ich und ich kann dazu nur sagen, dass (auch mehrfacher) Arztwechsel dazu führen kann, dass man irgendwann an einen gerät, der bereit ist diesen Diagnosemarathon zu unterbrechen und bereit ist, sich auf Symptomatiken zu beschränken.
Mir hat meine Hebamme damals gesagt "jedes Kind hat Hoffnung verdient". Das hat mir sehr geholfen.
Um die Trisomiebestimmung bin allerdings auch ich nicht drum herum gekommen damals. Man wird förmlich überrollt und denkt man würde seinem Kind helfen, indem man diese Untersuchungen machen lässt, was ja nicht so ganz richtig ist.
Lange Rede. Ich habe mir während der Schwangerschaft täglich mehrfach gesagt: JETZT gehts dem Kind gerade gut. Selbst wenn es später anders sein sollte ist das hier auszuhalten etwas, wodurch ich meinem Kind eine gute Lebenszeit (in meinem Bauch) schenken kann. Und das kann ich aushalten.
Zitat von -AppErol- im Beitrag #50Ich war wie sicher viele in der Situation PND ja oder nein. Ich habe für mich beschlossen nein.
Wenn eine Freundin in der Situation wäre, würde ich die Geschichte einer Studienkollegin erzählen, die ein Kind mit Trisomie 21 bekommen hat: es ist eine enorme Aufgabe und die hat sie angenommen. Man muss sich dieser gewachsen fühlen und man wächst sicherlich mit seinen Aufgaben. Und wenn man sich dem nicht gewachsen fühlt, wäre sie sicher auch weiterhin meine Freundin.
Den Satz verstehe ich nicht so recht, was meinst du damit?
Ich hatte eine Schulfreundin, die eine jüngere Schwester mit T21 hatte. Die Familie war sehr gut aufgestellt, trotzdem hat sie darunter gelitten, dass ihre Eltern weniger Kapazitäten für sie hatten. Das hat sich mit steigendem Alter noch verstärkt. Den Aspekt würde ich ich auf alle Fälle bedenken, nicht zwingend als Entscheidungskriterium, sondern vor allem auch als ein Punkt, der für das spätere Familienleben aktiv mitgedacht werden sollte (Kapazitätenplanung auch für das Geschwister).
Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
Beim Ultraschall bis zur ca 12 Woche gab es schon gravierende Auffälligkeiten? Und daraufhin hat sie ein Ersttrimesterscreening gemacht?
Das habe ich tatsächlich noch nie gehört. Ich kenne es nur, dass sich Schwangere für ein Ersttrimesterscreening entscheiden, i.d.R. weil sie hoffen, dank unauffälligem Befund die Schwangerschaft weiter genießen zu können, in der Realität endet es oft mit -zum Glück überwiegend grundlosen- Verunsicherungen.
Bei meiner Tochter wurde da ein Hydrops festgestellt, sehr dicke Nackenfalte, Nasenbein nicht darstellbar, usw. (Nasenbein haben sie aber später dann doch gefunden ;) ).
Ich habe bei beiden keine Diagnostik machen lassen. Mit 2 Kindern waren unsere Ressourcen (Geld, Platz, Nerven) auch ausgebucht. Wäre ich trotzdem noch mal versehentlich schwanger geworden (Manche Kinder tricksen ja bekanntlich alle Vorkehrungen aus), hätte ich wohl ein gesundes Kind (wobei ADS und/oder Autismus trotzdem sehr wahrscheinlich gewesen wären, also "gesund" im Sinne von nichts, was man vorgeburtlich feststellen kann) irgendwie geschafft, aber bei einer feststellbaren Behinderung hätte ich es sein lassen. Da waren ja bereits 2 behinderte Kinder, die uns über unsere Grenzen hinweg gefordert haben.
Zitat von Frau.Holle im Beitrag #57 Mir hat meine Hebamme damals gesagt "jedes Kind hat Hoffnung verdient". Das hat mir sehr geholfen.
Hat sie selbst denn ein Kind mit Behinderung und musste aufgrund dessen ihr gesamtes Leben neu ausrichten?
Finde ich in diesem Fall unerheblich, was für die Hebamme passt, muss ja für die von ihr betreuten Mütter nicht auch passen.
Ich würde annehmen, dass eine gute Hebamme sich da an den jeweiligen Müttern orientiert, und weder einer Mutter, die einen Abbruch will, sagt, ihr Kind habe Hoffnung verdient,noch einer Mutter, die das Kind in jedem Fall bekommen will, sie solle die Hoffnung aufgeben, da käme eh nix Gutes raus.
Zitat von Schlüsselsucherin im Beitrag #47[ Das sagt sich dann leicht, wenn es keine Auffälligkeiten gibt. Ich denke, bei Auffälligkeiten würden die wenigsten weitere Untersuchungen ablehnen. Bei meiner Tochter gab es die ersten Auffälligkeiten in der 35. Woche. Und klar wurde dann weiter geschaut; Abbruch war zu dem Zeitpunkt natürlich kein Thema mehr. Wäre vorher was aufgefallen, hätte das anders aussehen können.
Bei Auffälligkeiten während der Routineuntersuchungen hätte ich natürlich keine weiteren Untersuchungen abgelehnt, damit das Kind nach der Geburt bestmöglich versorgt werden kann, bzw. ich mich im schlimmsten Fall darauf einstellen könnte, dass es nicht lange lebt.
Es geht ja aber beim Ersttrimesterscreening, bei welchem eine Auffälligkeit bei der Bekannten der TE festgestellt wurde, nicht um eine Routineuntersuchung, sondern um eine, in die man schon bewusst einwilligen muss.
Ich hatte die TE so verstanden, dass die Auffälligkeiten schon vor dem ETS auftraten.
Was ich getan hätte, wenn es zu Beginn oder in der Mitte der Schwangerschaft Auffälligkeiten gegeben hätte, weiß ich nicht. Deshalb bin ich froh, dass es keine gab, ich hätte nicht entscheiden wollen.
Zitat von Frau.Holle im Beitrag #57 Mir hat meine Hebamme damals gesagt "jedes Kind hat Hoffnung verdient". Das hat mir sehr geholfen.
Hat sie selbst denn ein Kind mit Behinderung und musste aufgrund dessen ihr gesamtes Leben neu ausrichten?
Finde ich in diesem Fall unerheblich, was für die Hebamme passt, muss ja für die von ihr betreuten Mütter nicht auch passen.
Ich würde annehmen, dass eine gute Hebamme sich da an den jeweiligen Müttern orientiert, und weder einer Mutter, die einen Abbruch will, sagt, ihr Kind habe Hoffnung verdient,noch einer Mutter, die das Kind in jedem Fall bekommen will, sie solle die Hoffnung aufgeben, da käme eh nix Gutes raus.
So habe ich das auch gesehen. Ich wollte definitiv keinen Abbruch zu keinem Zeitpunkt.
Zitat von Hjerte im Beitrag #30Sie sind möglicherweise bis an ihr Lebensende massiv gebunden. Und die Sorgen hören erst mit dem eigenen Tod auf. Und bis zu dem Tag grübeln sie verzweifelt, was mit dem Kind wird , wenn sie selber nicht mehr können.
Zitat von Nothofagus im Beitrag #32Ich habe einen schwer behinderten Bruder (keine Trisomie, aber teilweise ähnliche Einschränkungen). Das Familienleben war für uns nicht einfach und ist es für meine alten Eltern immer noch nicht. Ständig Sorgen, jetzt vor allem, wer kümmert sich nach dem Tod meiner Eltern. Es gibt jetzt gesetzliche Betreuer, ich möchte mich da nicht weiter drum kümmern.
Zitat von Nothofagus im Beitrag #32aber es gab auch viel Streit mit meinem Bruder und ständige Sorgen.
Ich bin da absolut bei Euch - werfe aber ein, dass Dir das auch bei einem gesunden Kind passieren kann (und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so klein - erworbene Krankheiten, Unfälle, Suchterkrankungen ...). Meine Eltern und wir Geschwister haben das über Jahrzehnte erlebt. Klar, der Unterschied ist, dass man sich nicht "bewusst dafür entschieden" hat wie für das in der Schwangerschaft diagnostizierte T21-Kind.
Bei einem behinderten Kind gibt es darüber hinaus ja prinzipiell auch die Möglichkeit, es früher oder später in einer Einrichtung / Wohngruppe ... unterzubringen - ich denke, das ist oft auch für beide Seiten besser, als wenn das behinderte "Kind" ewig zu Hause wohnt, ggf. dann auch wenig Sozialkontakte hat und die Eltern an ihre Grenzen kommen.
Ja, mit gesundem Kind kann das auch passieren, nur sind die Chancen ja sehr viel kleiner. Ich denke, man sollte schon den technischen Fortschritt nutzen und sich das Leben nicht unnötig schwer machen, wenn man es vermeiden kann.
Ein Unfall ist schnell passiert oder die Geburt geht schief (wenn ich da an Perlchens Geburt denke)..Dein letzter Absatz liest sich total kalt.
Zitat von Hjerte im Beitrag #30Sie sind möglicherweise bis an ihr Lebensende massiv gebunden. Und die Sorgen hören erst mit dem eigenen Tod auf. Und bis zu dem Tag grübeln sie verzweifelt, was mit dem Kind wird , wenn sie selber nicht mehr können.
Zitat von Nothofagus im Beitrag #32Ich habe einen schwer behinderten Bruder (keine Trisomie, aber teilweise ähnliche Einschränkungen). Das Familienleben war für uns nicht einfach und ist es für meine alten Eltern immer noch nicht. Ständig Sorgen, jetzt vor allem, wer kümmert sich nach dem Tod meiner Eltern. Es gibt jetzt gesetzliche Betreuer, ich möchte mich da nicht weiter drum kümmern.
Zitat von Nothofagus im Beitrag #32aber es gab auch viel Streit mit meinem Bruder und ständige Sorgen.
Ich bin da absolut bei Euch - werfe aber ein, dass Dir das auch bei einem gesunden Kind passieren kann (und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so klein - erworbene Krankheiten, Unfälle, Suchterkrankungen ...). Meine Eltern und wir Geschwister haben das über Jahrzehnte erlebt. Klar, der Unterschied ist, dass man sich nicht "bewusst dafür entschieden" hat wie für das in der Schwangerschaft diagnostizierte T21-Kind.
Bei einem behinderten Kind gibt es darüber hinaus ja prinzipiell auch die Möglichkeit, es früher oder später in einer Einrichtung / Wohngruppe ... unterzubringen - ich denke, das ist oft auch für beide Seiten besser, als wenn das behinderte "Kind" ewig zu Hause wohnt, ggf. dann auch wenig Sozialkontakte hat und die Eltern an ihre Grenzen kommen.
Ja, mit gesundem Kind kann das auch passieren, nur sind die Chancen ja sehr viel kleiner. Ich denke, man sollte schon den technischen Fortschritt nutzen und sich das Leben nicht unnötig schwer machen, wenn man es vermeiden kann.
"Man sollte"? Ich bin ja echt froh, das wir in einem Land leben, in dem Mütter entscheiden dürfen, was sie *wollen*.
Zitat von Hjerte im Beitrag #30Sie sind möglicherweise bis an ihr Lebensende massiv gebunden. Und die Sorgen hören erst mit dem eigenen Tod auf. Und bis zu dem Tag grübeln sie verzweifelt, was mit dem Kind wird , wenn sie selber nicht mehr können.
Zitat von Nothofagus im Beitrag #32Ich habe einen schwer behinderten Bruder (keine Trisomie, aber teilweise ähnliche Einschränkungen). Das Familienleben war für uns nicht einfach und ist es für meine alten Eltern immer noch nicht. Ständig Sorgen, jetzt vor allem, wer kümmert sich nach dem Tod meiner Eltern. Es gibt jetzt gesetzliche Betreuer, ich möchte mich da nicht weiter drum kümmern.
Zitat von Nothofagus im Beitrag #32aber es gab auch viel Streit mit meinem Bruder und ständige Sorgen.
Ich bin da absolut bei Euch - werfe aber ein, dass Dir das auch bei einem gesunden Kind passieren kann (und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so klein - erworbene Krankheiten, Unfälle, Suchterkrankungen ...). Meine Eltern und wir Geschwister haben das über Jahrzehnte erlebt. Klar, der Unterschied ist, dass man sich nicht "bewusst dafür entschieden" hat wie für das in der Schwangerschaft diagnostizierte T21-Kind.
Bei einem behinderten Kind gibt es darüber hinaus ja prinzipiell auch die Möglichkeit, es früher oder später in einer Einrichtung / Wohngruppe ... unterzubringen - ich denke, das ist oft auch für beide Seiten besser, als wenn das behinderte "Kind" ewig zu Hause wohnt, ggf. dann auch wenig Sozialkontakte hat und die Eltern an ihre Grenzen kommen.
Ja, mit gesundem Kind kann das auch passieren, nur sind die Chancen ja sehr viel kleiner. Ich denke, man sollte schon den technischen Fortschritt nutzen und sich das Leben nicht unnötig schwer machen, wenn man es vermeiden kann.
Zitat von Veronica im Beitrag #34 Ich bin da absolut bei Euch - werfe aber ein, dass Dir das auch bei einem gesunden Kind passieren kann (und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so klein - erworbene Krankheiten, Unfälle, Suchterkrankungen ...). Meine Eltern und wir Geschwister haben das über Jahrzehnte erlebt. Klar, der Unterschied ist, dass man sich nicht "bewusst dafür entschieden" hat wie für das in der Schwangerschaft diagnostizierte T21-Kind.
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich keine Diagnose wollte. Wissen bedeutet Verantwortung, Nichtwissen kann auch ein Segen sein. Vermutlich gibt es genau darum das Recht darauf.
Zitat von Tigerblume im Beitrag #1Eine Freundin von mir ist schwanger (2. Kind, das erste Kind ist 1,5 Jahre alt), das Ersttrimesterscreening war auffällig und sie wurde gebeten darüber nachzudenken was sie im Fall eines pathologischen Befunds tun würde. Sie sagte sofort dass ein Abbruch für sie nicht in Frage kommt.
Nach dem Termin ist ihr bewusst geworden, dass sie das so gesagt hat weil sie davon ausging dass dies der Wunsch ihres Mannes ist.
Heute kam der Befund der Punktion: Trisomie 21. Ich weiß gar nicht was ich denken soll.
Wart Ihr selbst schon in dieser Situation oder jemand der Euch nahe steht? Wer oder was hat Euch geholfen?
Ich selbst habe mich ganz bewusst gegen diese Diagnostik entschieden, weil ich es nicht wissen wollte.
Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
In DER Situation war ich und ich kann dazu nur sagen, dass (auch mehrfacher) Arztwechsel dazu führen kann, dass man irgendwann an einen gerät, der bereit ist diesen Diagnosemarathon zu unterbrechen und bereit ist, sich auf Symptomatiken zu beschränken.
Mir hat meine Hebamme damals gesagt "jedes Kind hat Hoffnung verdient". Das hat mir sehr geholfen.
Um die Trisomiebestimmung bin allerdings auch ich nicht drum herum gekommen damals. Man wird förmlich überrollt und denkt man würde seinem Kind helfen, indem man diese Untersuchungen machen lässt, was ja nicht so ganz richtig ist.
Lange Rede. Ich habe mir während der Schwangerschaft täglich mehrfach gesagt: JETZT gehts dem Kind gerade gut. Selbst wenn es später anders sein sollte ist das hier auszuhalten etwas, wodurch ich meinem Kind eine gute Lebenszeit (in meinem Bauch) schenken kann. Und das kann ich aushalten.
Wenn ihr das für euch so entschieden habt, paßt der Satz der Hebamme. Ansonsten finde ich den ziemlich daneben. Es geht eben nicht nur um das ungeborene Kind, sondern um die gesamte Familie. Und das Jahrzehnte. Dieser Aspekt wird oft ausgeklammert, wenn solche Sätze fallen.
Was man unbedingt bedenken sollte ist, was das an finanzieller Belastung bedeutet. Bis ans Ende des Lebens. Ich zB rechne nicht damit, daß unsere Gesundheits- und Sozialsysteme so bleiben wie sie sind. Auf das, was heute gilt, würde ich mich auf Jahre gesehen nicht mehr verlassen. Was, wenn ein Elternteil krank wird, den Job verliert usw.
Ich weiß, diese Gedanken wirken kalt und berechnend. Man hat aber auch die Verantwortung für schon vorhandene Kinder. Wir hatten 2, als sich mit 10 Jahren Abstand Nr3 einschlich. Daher finde ich solche Aussagen etwas kurzsichtig und extrem einseitig. Nicht von dir!! Meine die Hebamme.
Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
Beim Ultraschall bis zur ca 12 Woche gab es schon gravierende Auffälligkeiten? Und daraufhin hat sie ein Ersttrimesterscreening gemacht?
Finde ich auch seltsam. Bei dem Ausgangsbeitrag hätte ich vermutet, dass erst das ETS den Verdacht geliefert hat - sonst würde mal ja gleich den NIPT machen. Dann ist die Ausgangslage eine andere.
Zitat von Veronica im Beitrag #34 Ich bin da absolut bei Euch - werfe aber ein, dass Dir das auch bei einem gesunden Kind passieren kann (und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so klein - erworbene Krankheiten, Unfälle, Suchterkrankungen ...). Meine Eltern und wir Geschwister haben das über Jahrzehnte erlebt. Klar, der Unterschied ist, dass man sich nicht "bewusst dafür entschieden" hat wie für das in der Schwangerschaft diagnostizierte T21-Kind.
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich keine Diagnose wollte. Wissen bedeutet Verantwortung, Nichtwissen kann auch ein Segen sein. Vermutlich gibt es genau darum das Recht darauf.
Zumal es heutzutage bei einem behinderten Kind dann heißt, dass das "so was" heutzutage ja nicht mehr nötig gewesen wäre. Früher war es Schicksal, jetzt ist es die Schuld der Eltern, entweder keine Diagnostik gemacht oder sich gar bewusst für das behinderte Kind entschieden zu haben.
Zitat von Tigerblume im Beitrag #1Eine Freundin von mir ist schwanger (2. Kind, das erste Kind ist 1,5 Jahre alt), das Ersttrimesterscreening war auffällig und sie wurde gebeten darüber nachzudenken was sie im Fall eines pathologischen Befunds tun würde. Sie sagte sofort dass ein Abbruch für sie nicht in Frage kommt.
Nach dem Termin ist ihr bewusst geworden, dass sie das so gesagt hat weil sie davon ausging dass dies der Wunsch ihres Mannes ist.
Heute kam der Befund der Punktion: Trisomie 21. Ich weiß gar nicht was ich denken soll.
Wart Ihr selbst schon in dieser Situation oder jemand der Euch nahe steht? Wer oder was hat Euch geholfen?
Ich selbst habe mich ganz bewusst gegen diese Diagnostik entschieden, weil ich es nicht wissen wollte.
Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
In DER Situation war ich und ich kann dazu nur sagen, dass (auch mehrfacher) Arztwechsel dazu führen kann, dass man irgendwann an einen gerät, der bereit ist diesen Diagnosemarathon zu unterbrechen und bereit ist, sich auf Symptomatiken zu beschränken.
Mir hat meine Hebamme damals gesagt "jedes Kind hat Hoffnung verdient". Das hat mir sehr geholfen.
Um die Trisomiebestimmung bin allerdings auch ich nicht drum herum gekommen damals. Man wird förmlich überrollt und denkt man würde seinem Kind helfen, indem man diese Untersuchungen machen lässt, was ja nicht so ganz richtig ist.
Lange Rede. Ich habe mir während der Schwangerschaft täglich mehrfach gesagt: JETZT gehts dem Kind gerade gut. Selbst wenn es später anders sein sollte ist das hier auszuhalten etwas, wodurch ich meinem Kind eine gute Lebenszeit (in meinem Bauch) schenken kann. Und das kann ich aushalten.
Wenn ihr das für euch so entschieden habt, paßt der Satz der Hebamme. Ansonsten finde ich den ziemlich daneben. Es geht eben nicht nur um das ungeborene Kind, sondern um die gesamte Familie. Und das Jahrzehnte. Dieser Aspekt wird oft ausgeklammert, wenn solche Sätze fallen.
Was man unbedingt bedenken sollte ist, was das an finanzieller Belastung bedeutet. Bis ans Ende des Lebens. Ich zB rechne nicht damit, daß unsere Gesundheits- und Sozialsysteme so bleiben wie sie sind. Auf das, was heute gilt, würde ich mich auf Jahre gesehen nicht mehr verlassen. Was, wenn ein Elternteil krank wird, den Job verliert usw.
Ich weiß, diese Gedanken wirken kalt und berechnend. Man hat aber auch die Verantwortung für schon vorhandene Kinder. Wir hatten 2, als sich mit 10 Jahren Abstand Nr3 einschlich. Daher finde ich solche Aussagen etwas kurzsichtig und extrem einseitig. Nicht von dir!! Meine die Hebamme.
Ja, kranke Geschwister können (müssen nicht) eine Belastung für die gesamte Familie darstellen. Eine Freundin von mir bekam mit 14 (ihr Bruder 12) nochmal ein Geschwisterchen, bei dem kurz nach der Geburt Leukämie festgestellt wurde und das auch eine geistige Behinderung (davon?) zurückbehalten hat. Die leichte geistige Behinderung war glaube ich gar nicht soo das Problem, damit konnten alle gut umgehen. Aber anfangs die Sorge, ob das Kind überhaupt überlebt war sehr belastend. Meine Freundin bekam dann Magersucht, genau zu der Zeit, ich sehe da schon einen Zusammenhang. Diese Krankheit begleitet SIE jetzt ein Leben lang.
(Gleichzeitig ist mein Beispiel natürlich ein Zeichen, dass auch erstmal gesunde, nicht behinderte Kinder, nach der Geburt ebenfalls schwer erkranken können. So ist das nunmal mit Kindern. Aber wenn man eben schon weiß, was auf alle zukommt, und man Optionen hat, sollte man die auch für die gesamte Familie abwägen.)
Zitat von Tigerblume im Beitrag #1Eine Freundin von mir ist schwanger (2. Kind, das erste Kind ist 1,5 Jahre alt), das Ersttrimesterscreening war auffällig und sie wurde gebeten darüber nachzudenken was sie im Fall eines pathologischen Befunds tun würde. Sie sagte sofort dass ein Abbruch für sie nicht in Frage kommt.
Nach dem Termin ist ihr bewusst geworden, dass sie das so gesagt hat weil sie davon ausging dass dies der Wunsch ihres Mannes ist.
Heute kam der Befund der Punktion: Trisomie 21. Ich weiß gar nicht was ich denken soll.
Wart Ihr selbst schon in dieser Situation oder jemand der Euch nahe steht? Wer oder was hat Euch geholfen?
Ich selbst habe mich ganz bewusst gegen diese Diagnostik entschieden, weil ich es nicht wissen wollte.
Das habe ich jetzt hier mehrfach gelesen und ich finde das sagt sich so leicht.
Bei meiner Freundin waren bereits im regulären Ultraschall diverse gravierende Auffälligkeiten.
Weiterführende Untersuchungen hätte sie schon sehr aktiv und gegen ärztlichen Rat verweigern müssen - in dem Wissen, dass es sich nicht um ein gesundes Kind handelt.
In DER Situation war ich und ich kann dazu nur sagen, dass (auch mehrfacher) Arztwechsel dazu führen kann, dass man irgendwann an einen gerät, der bereit ist diesen Diagnosemarathon zu unterbrechen und bereit ist, sich auf Symptomatiken zu beschränken.
Mir hat meine Hebamme damals gesagt "jedes Kind hat Hoffnung verdient". Das hat mir sehr geholfen.
Um die Trisomiebestimmung bin allerdings auch ich nicht drum herum gekommen damals. Man wird förmlich überrollt und denkt man würde seinem Kind helfen, indem man diese Untersuchungen machen lässt, was ja nicht so ganz richtig ist.
Lange Rede. Ich habe mir während der Schwangerschaft täglich mehrfach gesagt: JETZT gehts dem Kind gerade gut. Selbst wenn es später anders sein sollte ist das hier auszuhalten etwas, wodurch ich meinem Kind eine gute Lebenszeit (in meinem Bauch) schenken kann. Und das kann ich aushalten.
Wenn ihr das für euch so entschieden habt, paßt der Satz der Hebamme. Ansonsten finde ich den ziemlich daneben. Es geht eben nicht nur um das ungeborene Kind, sondern um die gesamte Familie. Und das Jahrzehnte. Dieser Aspekt wird oft ausgeklammert, wenn solche Sätze fallen.
Was man unbedingt bedenken sollte ist, was das an finanzieller Belastung bedeutet. Bis ans Ende des Lebens. Ich zB rechne nicht damit, daß unsere Gesundheits- und Sozialsysteme so bleiben wie sie sind. Auf das, was heute gilt, würde ich mich auf Jahre gesehen nicht mehr verlassen. Was, wenn ein Elternteil krank wird, den Job verliert usw.
Ich weiß, diese Gedanken wirken kalt und berechnend. Man hat aber auch die Verantwortung für schon vorhandene Kinder. Wir hatten 2, als sich mit 10 Jahren Abstand Nr3 einschlich. Daher finde ich solche Aussagen etwas kurzsichtig und extrem einseitig. Nicht von dir!! Meine die Hebamme.
Ich bin ja auch überwiegend gegen Abtreibung, aber es ist die Entscheidung der Frau, und wenn Frau sich dafür entscheidet, braucht es niemanden, der ihr ein schlechtes Gewissen macht. Und, wie vor ein paar Posts geschrieben, auch für mich hätte es Situationen gegeben, wo eine Abtreibung definitiv in Frage gekommen wäre. Die Situation trat nur nie ein.
Noch was: nicht jede vorgeburtlich feststellbare Behinderung ist Trisomie 21. Da gibt es viel heftigere Dinge, auch welche, die Leid für das Kind bedeuten.
Zitat von Veronica im Beitrag #34 Ich bin da absolut bei Euch - werfe aber ein, dass Dir das auch bei einem gesunden Kind passieren kann (und die Wahrscheinlichkeit ist gar nicht so klein - erworbene Krankheiten, Unfälle, Suchterkrankungen ...). Meine Eltern und wir Geschwister haben das über Jahrzehnte erlebt. Klar, der Unterschied ist, dass man sich nicht "bewusst dafür entschieden" hat wie für das in der Schwangerschaft diagnostizierte T21-Kind.
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum ich keine Diagnose wollte. Wissen bedeutet Verantwortung, Nichtwissen kann auch ein Segen sein. Vermutlich gibt es genau darum das Recht darauf.
Zumal es heutzutage bei einem behinderten Kind dann heißt, dass das "so was" heutzutage ja nicht mehr nötig gewesen wäre. Früher war es Schicksal, jetzt ist es die Schuld der Eltern, entweder keine Diagnostik gemacht oder sich gar bewusst für das behinderte Kind entschieden zu haben.
Ist das denn tatsächlich so? Also das Risiko ist natürlich gegeben. Aber ich erlebe es durchaus eher so, dass Leute sagen, sie können es sich für sich selbst nicht vorstellen, aber andere Leute eher bewundern, wie sie so manches gewuppt kriegen. Aber das ist eventuell auch ein Tellerrand Problem.
Wobei es früher sich auch schon die Leute gab, die sich gefragt haben, warum DIE ihr Kind nicht ins Heim geben, anstatt den Stress zuhause zu haben. Sobald es eine Alternative gibt, wird es immer Leute geben, die sich fragen, warum sie nicht gewählt wurde. Aber ob das immer die Mehrheit ist?
ErE Reloaded
Thema drucken
01.05.2024 05:47
Antworten
