Ich hab’s getan. Nach 7 Jahren ehe, nach 5 Jahren hier in Kanada, nach 2 Kindern habe ich Anfang der Woche die Trennung ausgesprochen. Ich hab gehadert und überlegt und weiß doch das es kein zurück mehr gibt, seit fast einem Jahr. Jetzt war das Maß voll. Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Nach Jahren der emotionalen misshandlung, der Beleidigungen, zerstörter Einrichtung, zerschlagenem Geschirr. Nach Jahren des Schreiens, der emotionalen Erpressung, der emotionalen Vernachlässigung… hab ich endlich die Stärke gefunden dem ganzen einen Riegel vorzuschieben. Ich hab verdammt Angst. Mit 2 kleinen Kindern. In einem fremden Land. Aber es geht nicht anders. Vor allem für meine Kinder, damit sie verstehen das man niemanden so behandeln darf. Im Moment läuft hier alles ruhig ab. Wir haben zusammen gerechnet wie viel er mir bezahlen muss für die Kinder und mich. Damit kann ich mir eine kleine 2 Zimmer Wohnung leisten, kann mein Auto unterhalten und mir alle Notwendigkeiten leisten. Jetzt suche ich eine Wohnung. Die Kinder bleiben bei mir, wir werden eine Regelung finden das er sie sehen kann, ich werd dem nicht im Wege stehen. Wir werden wohl ohne Anwalt ein separation agreement aufsetzen und das dann beim Notar unterschreiben. Ich hab zwar Angst vor der Zukunft, aber es fühlt sich so gut an. Einfach, das ich bald wieder ich sein kann. Machen kann was ich will. Das war schwer. Zu sagen das ich gehe, weil ich seit immer höre das alles meine Schuld ist, das alles ok wäre, würde ich nur mich ändern, oder etwas ändern. Er war nie schuld. An nichts. Er war auch nie blöd zu mir. Er hat nur „reagiert“.
Ich hab das noch niemandem erzählt. Ihr seit die ersten. Über die Jahre wurde mir hier ein paarmal der Kopf gewaschen. Auch das hat dazu beigetragen das ich jetzt stark genug bin um für mich selbst und meine Kinder aufzustehen. Und zu gehen.
„Die Welt ist ein Buch; wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ (Augustinus Aurelius)
Man hat es ja immer wieder geahnt in deinen Beiträgen.
Ich wünsche dir und den Kindern alles erdenklich Gute, manchmal ist es erstaunlich, was sich für Kräfte freisetzen, wenn der Ballast weg ist. Und am Ende geht es immer weiter. Immer weiter. Bonne Chance und herzlichen Glückwunsch zum Entscheid!
Ich gratuliere dir. Schön, dass du nun deine Stärke gefunden hast auf dich zu schauen!
Bei mir hat es Jahre gedauert, bis ich stark genug war und den Mut hatte. Aber es war nie "schlimm" zu bleiben, sondern Jahr für Jahr eine bewusste Entscheidung.
Ich wünsche dir Menschen um dich, die zu dir halten und mit dir durch die nächsten Monate gehen.
Zitat von Incognito im Beitrag #1Ich hab’s getan. Nach 7 Jahren ehe, nach 5 Jahren hier in Kanada, nach 2 Kindern habe ich Anfang der Woche die Trennung ausgesprochen. Ich hab gehadert und überlegt und weiß doch das es kein zurück mehr gibt, seit fast einem Jahr. Jetzt war das Maß voll. Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr. Nach Jahren der emotionalen misshandlung, der Beleidigungen, zerstörter Einrichtung, zerschlagenem Geschirr. Nach Jahren des Schreiens, der emotionalen Erpressung, der emotionalen Vernachlässigung… hab ich endlich die Stärke gefunden dem ganzen einen Riegel vorzuschieben. Ich hab verdammt Angst. Mit 2 kleinen Kindern. In einem fremden Land. Aber es geht nicht anders. Vor allem für meine Kinder, damit sie verstehen das man niemanden so behandeln darf. Im Moment läuft hier alles ruhig ab. Wir haben zusammen gerechnet wie viel er mir bezahlen muss für die Kinder und mich. Damit kann ich mir eine kleine 2 Zimmer Wohnung leisten, kann mein Auto unterhalten und mir alle Notwendigkeiten leisten. Jetzt suche ich eine Wohnung. Die Kinder bleiben bei mir, wir werden eine Regelung finden das er sie sehen kann, ich werd dem nicht im Wege stehen. Wir werden wohl ohne Anwalt ein separation agreement aufsetzen und das dann beim Notar unterschreiben. Ich hab zwar Angst vor der Zukunft, aber es fühlt sich so gut an. Einfach, das ich bald wieder ich sein kann. Machen kann was ich will. Das war schwer. Zu sagen das ich gehe, weil ich seit immer höre das alles meine Schuld ist, das alles ok wäre, würde ich nur mich ändern, oder etwas ändern. Er war nie schuld. An nichts. Er war auch nie blöd zu mir. Er hat nur „reagiert“.
Ich hab das noch niemandem erzählt. Ihr seit die ersten. Über die Jahre wurde mir hier ein paarmal der Kopf gewaschen. Auch das hat dazu beigetragen das ich jetzt stark genug bin um für mich selbst und meine Kinder aufzustehen. Und zu gehen.
Wow, das ist heftig. Ich wünsche dir, dass alles friedlich abläuft und du einen guten Neustart hast. Ist zurückkommen eine Option? Oder hast du dort wo du bist ein gutes Netzwerk? Bleib in jedem Fall tapfer
Ich denke, ich bin nicht die Einzige, die etwas in der Richtung erwartet hatte... Du klingst sehr gefasst und vermittelst den Eindruck, dass es eine richtige Entscheidung war 👍 Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, dass ihr tatsächlich eine friedliche Regelung findet! Eine Freundin von mir sitzt mit zwei Kindern in Australien fest, aber da war bzw. ist die Trennung leider ein wahrer Rosenkrieg... 😬
Alles Gute und dass alles leichter wird, als du es jetzt befürchtest.
"Großmutter Shumway hat es einmal so formuliert: Wenn Dir gar nichts nettes einfällt, das du jemandem sagen könntest, sag am besten gar nichts. Danach hat sie nie mehr mit mir gesprochen.'" (Alf, außerirdischer Philosoph))
Nach allem, was ich über die Jahre von Dir gelesen habe, kann ich dich zu diesem Schritt nur beglückwünschen. Du wirst das schaffen, da bin ich mir sicher.
Zitat von KarlaFlamingo im Beitrag #14Alles Gute für dich und die Kinder. Bleibst du in Kanada ?
Wenn man im Ausland mit einem Einheimischen Kinder bekommt, kann man normalerweise nach einer Trennung nicht einfach die Kinder schnappen und zurück nach Deutschland. Der Kindsvater hat schließlich auch Anrecht auf Umgang mit seinen Kindern...
Ich drück dich mal. Es war bestimmt nicht leicht, diesen Schritt zu gehen. Aber du hast eine Entscheidung getroffen und das ist eigentlich immer gut, wenngleich natürlich manchmal schwer. Ich drücke dir die Daumen für die Zukunft und wünsche dir viel Kraft für alles, was noch kommen möge. Wenn du dich auskotzen, ausweinen oder aufregen willst, weißt du ja, wo du uns findest.
Edit: Habt ihr am Anfang eurer Ehe in Deutschland gelebt?
Danke euch allen. Ich hab gerade nicht so viel Zeit, aber ich komm heut Abend wieder. Ich hab mich in den letzten Wochen ja auch echt rar gemacht. Also, zurückkommen geht nicht. Würde ich das machen wäre es kindesentführung. Ich hab mittlerweile ein nicht ganz schlechtes support system. Das was hier abging über die Jahre ist noch schlimmer als ich jetzt geschrieben habe. Für viele Dinge schäme ich mich auch das ich das hab „mit mir machen lassen“. Jetzt sieht es so aus als würde er mich mit den Kindern ausziehen lassen. Ob das so bleibt weiß ich nicht, oder ob er sich entscheidet es mir schwer zu machen. Ich will einfach nurnoch raus mit meinen Kindern. Ein normales Leben führen. Es ist halt nicht -„einfach gehen“, wenn man jahrelang so dysfunctional gelebt hat. Aber es ist schön das ihr hier seid.
„Die Welt ist ein Buch; wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ (Augustinus Aurelius)
Das liest sich schlimm. Du musst dich für überhaupt nichts schämen. Ich traue mich nicht, so eine Situation zu beurteilen, wenn ich selbst nicht in einer solchen war. Sei stolz auf dich, dass du diesen Schritt gemacht hast!
Glückwunsch zum ersten Schritt. Einfach wird es sicher nicht.
Du liest Dich stark, reflektiert und entschlossen. Du schaffst das! Ich wünsche Euch alles Gute und dass der Mann weiterhin friedlich bleibt, um es Euch nicht schwerer zu machen, als es so schon ist.
ErE Reloaded
Thema drucken
06.01.2024 21:29
Antworten
