Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #96Meinst Du wirklich willkürlich im Sinne der gängigen Definition? Also nicht nach einem System erfolgend, sondern so wie es sich zufällig ergibt? Mit einer Missbrauchskomponente und so dass nicht absehbar ist, wie entschieden wird? Das ist bei den sogenannten unbestimmten Rechtsbegriffen nämlich gerade nicht so - diese sind bestimmbar und überprüfbar. Wie bspw. der Begriff des "Kindeswohl" - findest Du die Entscheidungen, die sich damit befassen auch willkürlich?
Zitat von Perla im Beitrag #94 Naja, allein das "muss der Würde des Ortes entsprechen" ist doch schon willkürlich.
Willkür im Sinne von, dass man bei keinem Fall vorher weiß wie es ausgeht, dass es eben so oder so kommen kann. Was der Würde dieses Ortes entspricht ist ja anscheinend nicht näher erklärt oder definiert.
Trotzdem ist es keine Willkür. Und es gab ja auch eine Genehmigung, aber nicht für das, was sie dann tatsächlich hingestellt haben. Es gibt viele unbestimmte Rechtsbegriffe, was auch gut ist. Kindswohl wurde ja schon angeführt. Man kann einfach nicht jede mögliche Konstellation vorher in Paragraphen fassen. Und ein gewisser Handlungsspielraum muss sein.
Zitat von FettesBrot im Beitrag #84Das Problem ist, dass man irgendwo eine Grenze ziehen muss.
Hier versucht man sich gerade mit einer Bürgerin zu einigen, die eine Art Pavillon über das Grab des Mannes gebaut hat. Dazu einen kleinen Teich angelegt etc. Es handelt sich um ein Familiengrab und das ist schon ein kleines Miniaturwunderland was sie da geschaffen hat.
Zitat von Perla im Beitrag #99 Willkür im Sinne von, dass man bei keinem Fall vorher weiß wie es ausgeht, dass es eben so oder so kommen kann. Was der Würde dieses Ortes entspricht ist ja anscheinend nicht näher erklärt oder definiert.
Zitat von -AppErol- im Beitrag #62Ich finde die Figur schön. Ich finde unsere Friedhöfe aber generell viel zu langweilig und fad. Toll war es auf karibischen Friedhöfen. Ganz andere Kultur. Schön, sich da aufzuhalten.
Ich gehe auf keine Friedhöfe, weil es da schön ist, weil ich mich da aufhalten möchte. Ich gehe dorthin, weil dort Menschen (oder ihre Asche) liegen. Menschen, die mir etwas bedeutet haben.
Ich gehe gerne auf Friedhöfe, auch und gerade Tourist. Und auch zu den meisten Gräbern in denen Menschen begraben wurden, die mir was bedeuten, gehe ich gerne hin.
Eigentlich allen Friedhöfen, auf denen ich war, war eine innerliche Ruhe gemein. innerlich, weil einige Friedhöfe auch ziemlich laut waren. Aber es war irgendwas das ist nicht so recht beschreiben kann. Friedhöfe sind auch immer ein Ausdruck der Kultur, das mag ich auch.
Sie sind auch ein Ausdruck des Wandels der Kultur. Wie Sina erinnere ich mich dunkel an eine Aufregung um ein eingelassenes Bild. Das ist aber sicher fast 50 Jahre her, ich war echt klein. Es war bei uns bis dahin nicht üblich, aber im Herkunftsland des damaligen Gastarbeiters schon. ich weiss nicht mehr, welche Position meine Eltern hatten, aber für mich die Idee schön, dass da nicht nur ein Name steht. Dann gab es mal Diskussionen, ob es ok ist, ein Grab vollkommen mit einem liegenden Stein zu bedecken. Die fand ich echt absurd.
Und inzwischen sieht man auch auf unserem neuen Friedhof immer mehr Individuelles, aber doch immer zumindest für mein Auge ok und das spiegelt Vielfalt wieder. Mein wichtigstes Grab hat einen Findling aus dem an einer Seite ein Kreuz herausgeschlagen ist. Nicht wie ein Gipfelkreuz sondern so seitlich bis zur normalen Höhe etwa. Im gleichen Gräberfeld findet man hochglanzpolierten schwarzen Granit, mattglatten Cararamarmor. Gravierte Rosen, , Fische, Vögel und einen Porsche. Irgendwo anders auf dem Friedhof haben sich Künstler ausgetobt - allerdings in gediegener Bronze und ein Grab kenne ich, da stehen so gebogene Stangen mit Wimpeln dran wie in Tibet.
In Görlitz fand ich dagegen den Friedhof völlig strange, aber auch schön. Da gab es keine Wege zwischen den Gräbern sondern alle sicht an dicht, jeweils mit einem kleinen Eisenzaun drumherum und einem Türchen um auf das grab zu treten und bei manchen war ein Klappstühlchen in den Zahn integriert. Das hatte ich noch nie gesehen, hab gestutzt und fand es dann auch vor allem praktisch. In Österreich muss man sich Zeit nehmen und die Inschriften lesen, die haben schon eine interessante Einstellung zum Tod. Aber gut, wo es Turnsackerl mit dem Sensenmann und Eiskratzer als Bestattungsmerch gibt.
Friedhöfe in den Bauhausstätten, in Klöstern, in Felsregionen ....
Hach, ich könnt noch mehr schreiben. Jedenfalls finde ich Friedhöge interessant und vielfältig.
Wenn wir jetzt nichts tun werden uns unsere Enkel zu Recht fragen, warum wir nichts getan haben.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #92Wow - Willkür zu unterstellen ist echt harter Tobak. Und es wurde nicht von Hausrecht Gebrauch gemacht sondern die Genehmigung wurde aufgrund einer Regelung in der Friedhofsordnung der Gemeinde versagt, die an eine Regelung des Bestattungsgesetzes angelehnt ist, die hinreichend bestimmt ist.
Zitat von --Christine-- im Beitrag #45 Der Friedhof wird von der Gemeinde verwaltet. Laut Beseitigungsverfügung liegt das Grabmal auf einem Grabfeld ohne Vorschriften zur Größe und Farbgestaltung des Grabmals.
Dann vom Hausrecht gebrauch zu machen und zu sagen, das Grabmal entspricht in Farbgebung und Größe nicht der Würde des Friedhofs hat was von Willkür.
Aber wenn da die Engstirnigen aus der Gruppe "wo kommen wir denn da hin" das Sagen haben, muss man sich fügen, ist leider so.
Naja, allein das "muss der Würde des Ortes entsprechen" ist doch schon willkürlich.
Nein. Ermessen ist was ganz anderes als Willkür. Und wir haben sehr viele Ermessensregelungen, sogar in ganz anderen Bereichen als so sensiblen wie dem Umgang mit dem Tod, wo es nicht schlimm wäre mit dem Zentimetermaß zu entscheiden. wioll man aber nicht, weil es manchmal eben nicht auf den Zentimeter ankommt. Es gibt eine extrem lange Rechtsfortbildung, wie man Ermessensentscheidungen fällen muss und wie man sie überprüfen kann.
Ne Willkürliche Entscheidung kann ein Studierender im 6 Semester auseinandernehmen. Das ist nicht schwer.
Wenn wir jetzt nichts tun werden uns unsere Enkel zu Recht fragen, warum wir nichts getan haben.
Die Statue ist mitsamt Sockel 1,5 m hoch. Die Höhe haben viele Grabsteine auch.
Wenn es nicht gerade um Mausoleen geht, kenne ich keine Grabsteine auf Augenhöhe. Höchsten 1,20 *schätz*
Da schätzt du für mein RL schon sehr großzügig. maximal 80 cm hätte ich geschätzt für solche Reihengräber. Ich finde ja auch für die Lage ist das unglücklich gewählt. Auf einem anderen Grab, gar nicht mal in einer "Schämdich-Ecke" sondern eher einzelstehend, vor einem Baum oder einer Hecke fänd ich das ok. Aber so wie der Herr TurTur alles überragend finde ich es unglücklich.
Wenn wir jetzt nichts tun werden uns unsere Enkel zu Recht fragen, warum wir nichts getan haben.
Die Statue ist mitsamt Sockel 1,5 m hoch. Die Höhe haben viele Grabsteine auch.
Wenn es nicht gerade um Mausoleen geht, kenne ich keine Grabsteine auf Augenhöhe. Höchsten 1,20 *schätz*
Da schätzt du für mein RL schon sehr großzügig. maximal 80 cm hätte ich geschätzt für solche Reihengräber. Ich finde ja auch für die Lage ist das unglücklich gewählt. Auf einem anderen Grab, gar nicht mal in einer "Schämdich-Ecke" sondern eher einzelstehend, vor einem Baum oder einer Hecke fänd ich das ok. Aber so wie der Herr TurTur alles überragend finde ich es unglücklich.
Ich sagte ja auch "höchstens". Ich habe allerdings nicht vor, demnächst mit dem Maßband auf dem Friedhof rumzulaufen.
Zitat von Pistazie68 im Beitrag #63 Das Ausleben von Individualität beißt sich aber ja genau damit, dass Du andererseits Absprachen forderst.
Und " guck halt weg" hat, glaube ich, auch niemand gefordert.
Trauer ist individuell, warum darf es dann nicht auch die Gestaltung der Ruhestätte sein? Ganz ohne nach rechts oder links zu schauen.
doch, cella hat gesagt
ZitatEs muss anderen doch nicht gefallen und wer sich daran stört, soll wegschauen
ja, trauer ist individuell, aber meiner meinung nach gilt hier in ganz besonderm maß für eine so emotional fordernde situation, daß die freiheit des einen nur so weit gehen darf, daß die freiheit der anderen nicht beeinträchtigt wird.
wenn man mit den normalen, hierzulande üblichen bestattungsregeln nicht klar kommt. muß man sich andere optionen suchen und nicht einfach hergehen und die erteilte oder eben nicht erteilte erlaubnis für die grabgestaltung locker vom hocker wischen. z. b. kann man sich eine 3d-drucker produzierte unsäglichkeit zum täglichen anblick in den garten stellen. da hat man alle freiheit zu trauern. du kannst schließlich auch auf keinem deutschen friedhof einen dia de muertos in vollem mexikanischen pomp begehen, nur weil du das so cool findest.
Zitat von Wikapis im Beitrag #65https://amp.focus.de/panorama/welt/bewegender-grabstein-vater-setzt-totem-sohn-ein-denkmal-mit-rollstuhl_id_4080063.html
In anderen Ländern scheint sowas auch kein Problem zu sein.
dummes argument. würdest du hierzulande auch eine himmelsbestattung befürworten, nur weil es das in zentralasien häufig gibt?
Zitat von -AppErol- im Beitrag #62Ich finde die Figur schön. Ich finde unsere Friedhöfe aber generell viel zu langweilig und fad. Toll war es auf karibischen Friedhöfen. Ganz andere Kultur. Schön, sich da aufzuhalten.
Ich gehe auf keine Friedhöfe, weil es da schön ist, weil ich mich da aufhalten möchte. Ich gehe dorthin, weil dort Menschen (oder ihre Asche) liegen. Menschen, die mir etwas bedeutet haben.
Ich gehe gerne auf Friedhöfe, auch und gerade Tourist. Und auch zu den meisten Gräbern in denen Menschen begraben wurden, die mir was bedeuten, gehe ich gerne hin.
Eigentlich allen Friedhöfen, auf denen ich war, war eine innerliche Ruhe gemein. innerlich, weil einige Friedhöfe auch ziemlich laut waren. Aber es war irgendwas das ist nicht so recht beschreiben kann. Friedhöfe sind auch immer ein Ausdruck der Kultur, das mag ich auch.
Sie sind auch ein Ausdruck des Wandels der Kultur. Wie Sina erinnere ich mich dunkel an eine Aufregung um ein eingelassenes Bild. Das ist aber sicher fast 50 Jahre her, ich war echt klein. Es war bei uns bis dahin nicht üblich, aber im Herkunftsland des damaligen Gastarbeiters schon. ich weiss nicht mehr, welche Position meine Eltern hatten, aber für mich die Idee schön, dass da nicht nur ein Name steht. Dann gab es mal Diskussionen, ob es ok ist, ein Grab vollkommen mit einem liegenden Stein zu bedecken. Die fand ich echt absurd.
Und inzwischen sieht man auch auf unserem neuen Friedhof immer mehr Individuelles, aber doch immer zumindest für mein Auge ok und das spiegelt Vielfalt wieder. Mein wichtigstes Grab hat einen Findling aus dem an einer Seite ein Kreuz herausgeschlagen ist. Nicht wie ein Gipfelkreuz sondern so seitlich bis zur normalen Höhe etwa. Im gleichen Gräberfeld findet man hochglanzpolierten schwarzen Granit, mattglatten Cararamarmor. Gravierte Rosen, , Fische, Vögel und einen Porsche. Irgendwo anders auf dem Friedhof haben sich Künstler ausgetobt - allerdings in gediegener Bronze und ein Grab kenne ich, da stehen so gebogene Stangen mit Wimpeln dran wie in Tibet.
In Görlitz fand ich dagegen den Friedhof völlig strange, aber auch schön. Da gab es keine Wege zwischen den Gräbern sondern alle sicht an dicht, jeweils mit einem kleinen Eisenzaun drumherum und einem Türchen um auf das grab zu treten und bei manchen war ein Klappstühlchen in den Zahn integriert. Das hatte ich noch nie gesehen, hab gestutzt und fand es dann auch vor allem praktisch. In Österreich muss man sich Zeit nehmen und die Inschriften lesen, die haben schon eine interessante Einstellung zum Tod. Aber gut, wo es Turnsackerl mit dem Sensenmann und Eiskratzer als Bestattungsmerch gibt.
Friedhöfe in den Bauhausstätten, in Klöstern, in Felsregionen ....
Hach, ich könnt noch mehr schreiben. Jedenfalls finde ich Friedhöge interessant und vielfältig.
Ich schaue mir auch gerne Friedhöfe an. Auf Friedhöfen kann man viel über die Kultur des Landes lernen. Und Kultur ändert sich auch.
Zitat von Sascha im Beitrag #110... Und Kultur ändert sich auch.
Das ist kein Naturgesetz. Kultur ist menschengemacht und Wandel gibt es nicht um des Wandels willen. Und Wandel heißt auch nicht automatisch besser.
Es gibt auch Tradition und Gründe, warum diese entstehen bzw. bewahrt werden.
Ein massiver Wandel in der Friedhofskultur hat eh schon stattgefunden: Es gibt fast nur noch Urnenbestattungen. Viele Friedhöfe haben inzwischen viel Freiflächen, auf denen gar keine Gräber mehr sind.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #96Meinst Du wirklich willkürlich im Sinne der gängigen Definition? Also nicht nach einem System erfolgend, sondern so wie es sich zufällig ergibt? Mit einer Missbrauchskomponente und so dass nicht absehbar ist, wie entschieden wird? Das ist bei den sogenannten unbestimmten Rechtsbegriffen nämlich gerade nicht so - diese sind bestimmbar und überprüfbar. Wie bspw. der Begriff des "Kindeswohl" - findest Du die Entscheidungen, die sich damit befassen auch willkürlich?
Zitat von Perla im Beitrag #94 Naja, allein das "muss der Würde des Ortes entsprechen" ist doch schon willkürlich.
Willkür im Sinne von, dass man bei keinem Fall vorher weiß wie es ausgeht, dass es eben so oder so kommen kann. Was der Würde dieses Ortes entspricht ist ja anscheinend nicht näher erklärt oder definiert.
Trotzdem ist es keine Willkür. Und es gab ja auch eine Genehmigung, aber nicht für das, was sie dann tatsächlich hingestellt haben. Es gibt viele unbestimmte Rechtsbegriffe, was auch gut ist. Kindswohl wurde ja schon angeführt. Man kann einfach nicht jede mögliche Konstellation vorher in Paragraphen fassen. Und ein gewisser Handlungsspielraum muss sein.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #96Meinst Du wirklich willkürlich im Sinne der gängigen Definition? Also nicht nach einem System erfolgend, sondern so wie es sich zufällig ergibt? Mit einer Missbrauchskomponente und so dass nicht absehbar ist, wie entschieden wird? Das ist bei den sogenannten unbestimmten Rechtsbegriffen nämlich gerade nicht so - diese sind bestimmbar und überprüfbar. Wie bspw. der Begriff des "Kindeswohl" - findest Du die Entscheidungen, die sich damit befassen auch willkürlich?
Zitat von Perla im Beitrag #94 Naja, allein das "muss der Würde des Ortes entsprechen" ist doch schon willkürlich.
Willkür im Sinne von, dass man bei keinem Fall vorher weiß wie es ausgeht, dass es eben so oder so kommen kann. Was der Würde dieses Ortes entspricht ist ja anscheinend nicht näher erklärt oder definiert.
Trotzdem ist es keine Willkür. Und es gab ja auch eine Genehmigung, aber nicht für das, was sie dann tatsächlich hingestellt haben. Es gibt viele unbestimmte Rechtsbegriffe, was auch gut ist. Kindswohl wurde ja schon angeführt. Man kann einfach nicht jede mögliche Konstellation vorher in Paragraphen fassen. Und ein gewisser Handlungsspielraum muss sein.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #96Meinst Du wirklich willkürlich im Sinne der gängigen Definition? Also nicht nach einem System erfolgend, sondern so wie es sich zufällig ergibt? Mit einer Missbrauchskomponente und so dass nicht absehbar ist, wie entschieden wird? Das ist bei den sogenannten unbestimmten Rechtsbegriffen nämlich gerade nicht so - diese sind bestimmbar und überprüfbar. Wie bspw. der Begriff des "Kindeswohl" - findest Du die Entscheidungen, die sich damit befassen auch willkürlich?
Zitat von Perla im Beitrag #94 Naja, allein das "muss der Würde des Ortes entsprechen" ist doch schon willkürlich.
Willkür im Sinne von, dass man bei keinem Fall vorher weiß wie es ausgeht, dass es eben so oder so kommen kann. Was der Würde dieses Ortes entspricht ist ja anscheinend nicht näher erklärt oder definiert.
Trotzdem ist es keine Willkür. Und es gab ja auch eine Genehmigung, aber nicht für das, was sie dann tatsächlich hingestellt haben. Es gibt viele unbestimmte Rechtsbegriffe, was auch gut ist. Kindswohl wurde ja schon angeführt. Man kann einfach nicht jede mögliche Konstellation vorher in Paragraphen fassen. Und ein gewisser Handlungsspielraum muss sein.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #96Meinst Du wirklich willkürlich im Sinne der gängigen Definition? Also nicht nach einem System erfolgend, sondern so wie es sich zufällig ergibt? Mit einer Missbrauchskomponente und so dass nicht absehbar ist, wie entschieden wird? Das ist bei den sogenannten unbestimmten Rechtsbegriffen nämlich gerade nicht so - diese sind bestimmbar und überprüfbar. Wie bspw. der Begriff des "Kindeswohl" - findest Du die Entscheidungen, die sich damit befassen auch willkürlich?
Zitat von Perla im Beitrag #94 Naja, allein das "muss der Würde des Ortes entsprechen" ist doch schon willkürlich.
Willkür im Sinne von, dass man bei keinem Fall vorher weiß wie es ausgeht, dass es eben so oder so kommen kann. Was der Würde dieses Ortes entspricht ist ja anscheinend nicht näher erklärt oder definiert.
Trotzdem ist es keine Willkür. Und es gab ja auch eine Genehmigung, aber nicht für das, was sie dann tatsächlich hingestellt haben. Es gibt viele unbestimmte Rechtsbegriffe, was auch gut ist. Kindswohl wurde ja schon angeführt. Man kann einfach nicht jede mögliche Konstellation vorher in Paragraphen fassen. Und ein gewisser Handlungsspielraum muss sein.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #96Meinst Du wirklich willkürlich im Sinne der gängigen Definition? Also nicht nach einem System erfolgend, sondern so wie es sich zufällig ergibt? Mit einer Missbrauchskomponente und so dass nicht absehbar ist, wie entschieden wird? Das ist bei den sogenannten unbestimmten Rechtsbegriffen nämlich gerade nicht so - diese sind bestimmbar und überprüfbar. Wie bspw. der Begriff des "Kindeswohl" - findest Du die Entscheidungen, die sich damit befassen auch willkürlich?
Zitat von Perla im Beitrag #94 Naja, allein das "muss der Würde des Ortes entsprechen" ist doch schon willkürlich.
Willkür im Sinne von, dass man bei keinem Fall vorher weiß wie es ausgeht, dass es eben so oder so kommen kann. Was der Würde dieses Ortes entspricht ist ja anscheinend nicht näher erklärt oder definiert.
Trotzdem ist es keine Willkür. Und es gab ja auch eine Genehmigung, aber nicht für das, was sie dann tatsächlich hingestellt haben. Es gibt viele unbestimmte Rechtsbegriffe, was auch gut ist. Kindswohl wurde ja schon angeführt. Man kann einfach nicht jede mögliche Konstellation vorher in Paragraphen fassen. Und ein gewisser Handlungsspielraum muss sein.
Huch, ich dachte kurz, ich wäre im Jura- Forum gelandet.
Ich verstehe übrigens, auf was Perla hinaus möchte.
Nun, es ist ein juristisches Problem, oder?
Das hier Laien diskutieren. Aber mach ruhig.
Nur weil Dir es wurscht ist und man zum Stänkern auch kein Hinetrgrundwissen brauchst, bedeutet das nicht, dass ander Laien keinen Wert auf eine Erklärung legen wenn sie über so etwas reden.
Wenn wir jetzt nichts tun werden uns unsere Enkel zu Recht fragen, warum wir nichts getan haben.
Zitat von -AppErol- im Beitrag #62Ich finde die Figur schön. Ich finde unsere Friedhöfe aber generell viel zu langweilig und fad. Toll war es auf karibischen Friedhöfen. Ganz andere Kultur. Schön, sich da aufzuhalten.
Ich gehe auf keine Friedhöfe, weil es da schön ist, weil ich mich da aufhalten möchte. Ich gehe dorthin, weil dort Menschen (oder ihre Asche) liegen. Menschen, die mir etwas bedeutet haben.
Auf einen, auf dem mein Kind begraben wäre, würde ich das vermutlich auch machen. Aber einmal habe ich tatsächlich zu meinem Mann gesagt: lass uns anhalten! Ich würde dort gerne mal durchlaufen. Das ist viele Jahre her, aber noch heute erinnere ich mich daran.
Es gibt auch Menschen, die gerne auf Friedhöfen Bücher lesen. Zumindest habe ich das schon von einem gehört. Daher nehme ich an, es gibt mehr als diesen einen.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #119 - zumal der Vorwurf, der Willkür für mich im absoluten Gegensatz zu unserem Rechtsstaatsprinzip steht. Und dem möchte ich vehement widersprechen.
es ist eine figur/statue am grab des verstorbenen sohnes der familie, im leben würde ich mich darüber nicht beschweren aufregen o.ä und wie mir oder anderen fremden die figur gefällt, ist völlig unerheblich.
Zitat von kurz_reinhüpf im Beitrag #88Was wäre Dir denn lieber? Sicher nicht dass die Satzung jedes kleinste mögliche Gestaltungselement regelt nur damit die Gemeinde kein Ermessen ausüben kann? Oder dass es keinerlei Grenzen für die Grabgestaltung gibt an einem Ort, an dem viele Menschen ihren Angehörigen gedenken möchten. Die Ermessensentscheidungen dienen doch auch dem Bürokratieabbau und die Grenzen sind schon lange definiert und justiziabel.
Ja, dann muss man halt hinnehmen, dass Entscheidungen willkürlich fallen. Kann man mögen, muss man aber nicht.
Zitat von Pflaumenkern im Beitrag #90Ab welcher Größe / Farbe fändest du die Auslegung denn nicht mehr engstirnig sondern nur noch blöd und ab welcher Größe wäre es für dich ok, wenn es nicht genehmigt wird?
Unter engstirnig hätte ich jetzt vermutet, wegen 10 % rumzunerven oder wenn der Farbton nicht ganz so ist wie vorgestellt.
Die Skulptur ist nicht größer, als so mancher Grabstein, wenn ich mir die Fotos so anschaue. Also wenn ein Grabstein mit der Größe erlaubt ist, warum nicht eine Skulptur?
Mir persönlich ist die Farbe auch egal.
Wenn sie Grabgestaltung nur in einer bestimmten Größe oder Farbgebung wollen, dann sollen sie es in die Satzung schreiben. Aber für ein Grabfeld keine Vorgaben zu machen, sondern nur sagen, es muss der Würde des Friedhofs entsprechen und dann entscheiden, dass das, das nicht gefällt, weg muss, finde ICH nicht in Ordnung.
Zitat von --Christine-- im Beitrag #123[quote=Pflaumenkern|p833016] Wenn sie Grabgestaltung nur in einer bestimmten Größe oder Farbgebung wollen, dann sollen sie es in die Satzung schreiben. Aber für ein Grabfeld keine Vorgaben zu machen, sondern nur sagen, es muss der Würde des Friedhofs entsprechen und dann entscheiden, dass das, das nicht gefällt, weg muss, finde ICH nicht in Ordnung.
"Der Würde des Friedhofs entsprechen" ist auch eine Vorgabe. Und eine riesige Figur in grellen Farben, die so sehr aus dem Umfeld raussticht und andere Trauernde ablenkt, entspricht eben nicht dieser Würde. Das hat nichts mit gefallen zu tun, sondern damit, wie die Umgebung ist und da sieht man doch schon auf dem Foto ganz deutlich, dass die Figur komplett anders ist als die Gräber der Umgebung, die sind alle mit niedrigen Steinen und in gedeckten Farben.
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24.04.2024 16:16 (zuletzt bearbeitet: 24.04.2024 16:18)
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- zumal der Vorwurf, der Willkür für mich im absoluten Gegensatz zu unserem Rechtsstaatsprinzip steht. Und dem möchte ich vehement widersprechen.
