Mein Kind kam gestern äußerst verstört von der Schule nach Hause. Seine Tischnachbarin hatte ihm einen Zettel zugesteckt, auf dem die Empfehlung ausgesprochen wurde, eine seiner Lehrerinnen möge sich künftig einer beruflichen Tätigkeit im horizontalen Dienstleistungssektor zuwenden.
Da mein Kind bei solchen Aktionen regelmäßig das Geschick eines motorisch tiefbegabten Elefanten nach dem Genuss vergorener Früchte an den Tag legt, wurde es natürlich prompt erwischt, bevor es auch nur den Zettel lesen und seiner tief empfundenen Abscheu darüber Ausdruck verleihen konnte.
Selbstverständlich ist das absolut inakzeptabel und kein*e Lehrer*in muss sich das bieten lassen. Nun soll aber mein Kind die Konsequenzen in gleichem Umfang wie die selbsternannte Jobberaterin tragen, obwohl es die kleine Ingrid weder angestiftet noch sonst irgendwie ermutigt hat. Unter anderem soll es ein Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfassen, was ich irgendwie nicht so ganz mittragen möchte, da seine Verfehlung im wesentlichen darin bestand, nach dem Zettel unbekannten Inhaltes zu greifen. Liege ich da falsch?
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #1Mein Kind kam gestern äußerst verstört von der Schule nach Hause. Seine Tischnachbarin hatte ihm einen Zettel zugesteckt, auf dem die Empfehlung ausgesprochen wurde, eine seiner Lehrerinnen möge sich künftig einer beruflichen Tätigkeit im horizontalen Dienstleistungssektor zuwenden.
Da mein Kind bei solchen Aktionen regelmäßig das Geschick eines motorisch tiefbegabten Elefanten nach dem Genuss vergorener Früchte an den Tag legt, wurde es natürlich prompt erwischt, bevor es auch nur den Zettel lesen und seiner tief empfundenen Abscheu darüber Ausdruck verleihen konnte.
Selbstverständlich ist das absolut inakzeptabel und kein*e Lehrer*in muss sich das bieten lassen. Nun soll aber mein Kind die Konsequenzen in gleichem Umfang wie die selbsternannte Jobberaterin tragen, obwohl es die kleine Ingrid weder angestiftet noch sonst irgendwie ermutigt hat. Unter anderem soll es ein Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfassen, was ich irgendwie nicht so ganz mittragen möchte, da seine Verfehlung im wesentlichen darin bestand, nach dem Zettel unbekannten Inhaltes zu greifen. Liege ich da falsch?
Die kleinen Racker befinden sich an einem sehr verheißungsvollen Beginn der Pubertät, beide sind gerade 13 geworden - offenbar ein Alter, in dem die Diskrepanz zwischen erwarteter und realer Hirnreife besonders eklatant ist.
Ich würde mein Kind da keine Entschuldigung zu schreiben lassen! Wofür? Eher würde ich dezent der Lehrerin einen Brief schreiben und sie fragen, ob ihr Vorgehen bei so einer Situation normal ist....
Die Frage ist: Hat die nette Banknachbarin denn bestätigt, dass SIE den Zettel geschrieben und der Tochter gerade eben zugesteckt hat? Oder behauptet das Früchtchen das Gegenteil?
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #1Unter anderem soll es ein Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfassen, was ich irgendwie nicht so ganz mittragen möchte, da seine Verfehlung im wesentlichen darin bestand, nach dem Zettel unbekannten Inhaltes zu greifen. Liege ich da falsch?
Nein. Aber ich weiß nicht genau, was du da mittragen solltest/könntest/müsstest. Das kann dein Kind doch selbst klären. Oder ist die Sache bereits eskaliert?
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #5Die kleinen Racker befinden sich an einem sehr verheißungsvollen Beginn der Pubertät, beide sind gerade 13 geworden - offenbar ein Alter, in dem die Diskrepanz zwischen erwarteter und realer Hirnreife besonders eklatant ist.
Zitat von JuleMS im Beitrag #6Ich würde mein Kind da keine Entschuldigung zu schreiben lassen! Wofür? Eher würde ich dezent der Lehrerin einen Brief schreiben und sie fragen, ob ihr Vorgehen bei so einer Situation normal ist....
Das mit dem Brief ist auch meine Überlegung, aber ich weiß nicht, ob ich meinem Kind einen Gefallen tue, wenn ich schreibe, was ich wirklich denke. Andererseits widerstrebt es mir, dass mein Kind zu Kreuze für etwas kriechen soll, an dem es aus meiner Sicht nicht wirklich viel Anteil hat.
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #5Die kleinen Racker befinden sich an einem sehr verheißungsvollen Beginn der Pubertät, beide sind gerade 13 geworden - offenbar ein Alter, in dem die Diskrepanz zwischen erwarteter und realer Hirnreife besonders eklatant ist.
Ach herrje. Das Kind (?) würde ich wohl was schreiben lassen a la: Entschuldigung Frau Dingsbums, ich war selber sehr erschrocken über den Inhalt des Zettels, und finde das persönlich absolut nicht in Ordnung, ich hoffe, Sie glauben mir, dass ich so etwas nicht gut finde.
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #1Unter anderem soll es ein Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfassen, was ich irgendwie nicht so ganz mittragen möchte, da seine Verfehlung im wesentlichen darin bestand, nach dem Zettel unbekannten Inhaltes zu greifen. Liege ich da falsch?
Nein. Aber ich weiß nicht genau, was du da mittragen solltest/könntest/müsstest. Das kann dein Kind doch selbst klären. Oder ist die Sache bereits eskaliert?
Zitat von Junon im Beitrag #8[quote=AnnaKlatsche|p58497]Unter anderem soll es ein Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfassen, was ich irgendwie nicht so ganz mittragen möchte, da seine Verfehlung im wesentlichen darin bestand, nach dem Zettel unbekannten Inhaltes zu greifen. Liege ich da falsch?
Es ist zumindest schon eine Einladung zum Elterngespräch erfolgt, und es klang irgendwie nicht, als solle es da Schnittchen in gemütlicher Atmosphäre geben.
Zitat von JuleMS im Beitrag #6Ich würde mein Kind da keine Entschuldigung zu schreiben lassen! Wofür? Eher würde ich dezent der Lehrerin einen Brief schreiben und sie fragen, ob ihr Vorgehen bei so einer Situation normal ist....
Das mit dem Brief ist auch meine Überlegung, aber ich weiß nicht, ob ich meinem Kind einen Gefallen tue, wenn ich schreibe, was ich wirklich denke. Andererseits widerstrebt es mir, dass mein Kind zu Kreuze für etwas kriechen soll, an dem es aus meiner Sicht nicht wirklich viel Anteil hat.
Sehr geehrte Frau Dingens,
ich entschuldige mich dafür, dass ich nach einem Zettel unbekannten Inhalts gegriffen habe und versichere Ihnen, dass ich den Inhalt besagten Zettels nach Kenntnisnahme aufs Schärfste verurteile. Mit freundlichen Grüßen Annaklatschekind
Es ist zumindest schon eine Einladung zum Elterngespräch erfolgt, und es klang irgendwie nicht, als solle es da Schnittchen in gemütlicher Atmosphäre geben.
Wenn dein Kind diesen Zettel in Kenntnis des Inhalts weitergegeben hätte, oder sein Gefallen bekundet hätte, klar, aber nur fürs Entgegennehmen und Lesen (und selbst dazu war es ja nicht gekommen), kann es keine Strafe geben.
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #5Die kleinen Racker befinden sich an einem sehr verheißungsvollen Beginn der Pubertät, beide sind gerade 13 geworden - offenbar ein Alter, in dem die Diskrepanz zwischen erwarteter und realer Hirnreife besonders eklatant ist.
Ach herrje. Das Kind (?) würde ich wohl was schreiben lassen a la: Entschuldigung Frau Dingsbums, ich war selber sehr erschrocken über den Inhalt des Zettels, und finde das persönlich absolut nicht in Ordnung, ich hoffe, Sie glauben mir, dass ich so etwas nicht gut finde.
Ich würde mit meinem Kind gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten es jetzt hat damit umzugehen. Entscheiden was sie tut, müsste sie mit 13 selbst. Beraten und unterstützen würden wir sie bei Bedarf natürlich immer.
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #12 Es ist zumindest schon eine Einladung zum Elterngespräch erfolgt, und es klang irgendwie nicht, als solle es da Schnittchen in gemütlicher Atmosphäre geben.
Ach herrje. Die Lehrerin ist nicht imstande, so einen Vorfall mit 13(!)-jährigen selbst zu klären?
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #5Die kleinen Racker befinden sich an einem sehr verheißungsvollen Beginn der Pubertät, beide sind gerade 13 geworden - offenbar ein Alter, in dem die Diskrepanz zwischen erwarteter und realer Hirnreife besonders eklatant ist.
Ach herrje. Das Kind (?) würde ich wohl was schreiben lassen a la: Entschuldigung Frau Dingsbums, ich war selber sehr erschrocken über den Inhalt des Zettels, und finde das persönlich absolut nicht in Ordnung, ich hoffe, Sie glauben mir, dass ich so etwas nicht gut finde.
Ich würde mit meinem Kind gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten es jetzt hat damit umzugehen. Entscheiden was sie tut, müsste sie mit 13 selbst. Beraten und unterstützen würden wir sie bei Bedarf natürlich immer.
So würde ich das auch machen. Solche Situationen sind prima, um den Umgang mit Konflikten einzuüben.
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #13 Sehr geehrte Frau Dingens,
ich entschuldige mich dafür, dass ich nach einem Zettel unbekannten Inhalts gegriffen habe und versichere Ihnen, dass ich den Inhalt besagten Zettels nach Kenntnisnahme aufs Schärfste verurteile. Mit freundlichen Grüßen Annaklatschekind
Das gefällt mir sehr gut, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass so ein Schreiben unter Umständen nicht zur Entspannung der Situation beitragen könnte.
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #5Die kleinen Racker befinden sich an einem sehr verheißungsvollen Beginn der Pubertät, beide sind gerade 13 geworden - offenbar ein Alter, in dem die Diskrepanz zwischen erwarteter und realer Hirnreife besonders eklatant ist.
Ach herrje. Das Kind (?) würde ich wohl was schreiben lassen a la: Entschuldigung Frau Dingsbums, ich war selber sehr erschrocken über den Inhalt des Zettels, und finde das persönlich absolut nicht in Ordnung, ich hoffe, Sie glauben mir, dass ich so etwas nicht gut finde.
Ich würde mit meinem Kind gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten es jetzt hat damit umzugehen. Entscheiden was sie tut, müsste sie mit 13 selbst. Beraten und unterstützen würden wir sie bei Bedarf natürlich immer.
Natürlich gehe ich davon aus, dass so ein Schrieb nicht umter Zwang entsteht! Wir sind ein liberaler Haushalt, wir reden miteinander.....
Zitat von Fimbrethil im Beitrag #13 Sehr geehrte Frau Dingens,
ich entschuldige mich dafür, dass ich nach einem Zettel unbekannten Inhalts gegriffen habe und versichere Ihnen, dass ich den Inhalt besagten Zettels nach Kenntnisnahme aufs Schärfste verurteile. Mit freundlichen Grüßen Annaklatschekind
Das gefällt mir sehr gut, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass so ein Schreiben unter Umständen nicht zur Entspannung der Situation beitragen könnte.
Da hast du allerdings recht. Aber ich könnte nicht aus meiner Haut, ich würde mich nicht für etwas entschuldigen, was ich nicht getan habe. Wohl aber in weniger süffisantem Ton erklären, wie es gelaufen ist, dass ich den Inhalt selbst als Frechheit empfinde und nicht verstehen kann, wie man so einen Mist schreiben kann. In dubio pro reo!
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #5Die kleinen Racker befinden sich an einem sehr verheißungsvollen Beginn der Pubertät, beide sind gerade 13 geworden - offenbar ein Alter, in dem die Diskrepanz zwischen erwarteter und realer Hirnreife besonders eklatant ist.
Ach herrje. Das Kind (?) würde ich wohl was schreiben lassen a la: Entschuldigung Frau Dingsbums, ich war selber sehr erschrocken über den Inhalt des Zettels, und finde das persönlich absolut nicht in Ordnung, ich hoffe, Sie glauben mir, dass ich so etwas nicht gut finde.
Ich würde mit meinem Kind gemeinsam überlegen, welche Möglichkeiten es jetzt hat damit umzugehen. Entscheiden was sie tut, müsste sie mit 13 selbst. Beraten und unterstützen würden wir sie bei Bedarf natürlich immer.
Natürlich gehe ich davon aus, dass so ein Schrieb nicht umter Zwang entsteht! Wir sind ein liberaler Haushalt, wir reden miteinander.....
Zitat von Makaria. im Beitrag #7Die Frage ist: Hat die nette Banknachbarin denn bestätigt, dass SIE den Zettel geschrieben und der Tochter gerade eben zugesteckt hat? Oder behauptet das Früchtchen das Gegenteil?
Sie würde sich jederzeit vollumfänglich schuldig bekennen - und wird das nächste Woche wohl auch tun. Aber wenn ich den bis dato durchaus vertrauenswürdigen Erzählungen meines Kindes glauben darf, bestand bisher kein Interesse an feinsinnigen Differenzierungen bzgl. der Schuldfrage.
Zitat von Makaria. im Beitrag #7Die Frage ist: Hat die nette Banknachbarin denn bestätigt, dass SIE den Zettel geschrieben und der Tochter gerade eben zugesteckt hat? Oder behauptet das Früchtchen das Gegenteil?
Sie würde sich jederzeit vollumfänglich schuldig bekennen - und wird das nächste Woche wohl auch tun. Aber wenn ich den bis dato durchaus vertrauenswürdigen Erzählungen meines Kindes glauben darf, bestand bisher kein Interesse an feinsinnigen Differenzierungen bzgl. der Schuldfrage.
Das scheint die Lehrerin ja schwer getroffen zu haben. Schwierig, wenn man in solchen Situationen sehr stark emotional reagiert und dann nicht mehr rauskommt aus der Nummer.
Das scheint die Lehrerin ja schwer getroffen zu haben. Schwierig, wenn man in solchen Situationen sehr stark emotional reagiert und dann nicht mehr rauskommt aus der Nummer.
Das hat es vermutlich, und ich kann das auch verstehen. Und es ist sicher auch nicht hilfreich, dass mein Kind es in diesem Schuljahr durch hingebungsvollen Einsatz geschafft hat, sich einen soliden Ruf als Quasselstrippe zu erarbeiten. Allerdings ist es gleichzeitig mindestens so zwanghaft höflich wie ich und daher wirklich unglücklich über die Situation.
Zitat von Junon im Beitrag #8[quote=AnnaKlatsche|p58497]Unter anderem soll es ein Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfassen, was ich irgendwie nicht so ganz mittragen möchte, da seine Verfehlung im wesentlichen darin bestand, nach dem Zettel unbekannten Inhaltes zu greifen. Liege ich da falsch?
Nein. Aber ich weiß nicht genau, was du da mittragen solltest/könntest/müsstest. Das kann dein Kind doch selbst klären. Oder ist die Sache bereits eskaliert?
Zitat von AnnaKlatsche im Beitrag #1Unter anderem soll es ein Entschuldigungsschreiben an die Lehrerin verfassen, was ich irgendwie nicht so ganz mittragen möchte, da seine Verfehlung im wesentlichen darin bestand, nach dem Zettel unbekannten Inhaltes zu greifen. Liege ich da falsch?
Es ist zumindest schon eine Einladung zum Elterngespräch erfolgt, und es klang irgendwie nicht, als solle es da Schnittchen in gemütlicher Atmosphäre geben.
Ist doch super. Da kann man das dann ja ganz gut besprechen. So unter Erwachsenen. Und Töchterchen kann zuhören und lernen
28.01.2022 23:08 (zuletzt bearbeitet: 28.01.2022 23:10)
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