Für mich ein Grund, diese Partei auf gar keinen Fall zu wählen.
Man will die Bindung der jungen Menschen zu unserem demokratischen Rechtsstaat stärken? Dann wäre es vielleicht mal angesagt, eine entsprechende Politik "zu machen", die Sorgen und Nöte sowie Bedürfnisse dieser jungen Menschen ernstzunehmen. Und/oder in Bildung zu finanzieren. Würde wahrscheinlich auch dabei helfen, zu wissen, was ein demokratischer Rechtsstaat eigentlich ist und was er bedeutet bzw. für Chancen und Möglichkeiten bietet.
Wenn es darum geht, den Pflegenotstand etc abzumildern: Wie wäre es, den Job endlich mal attraktiver zu machen? Das fordern Pflegekräfte ja nicht erst seit gestern (und werden dann noch beschimpft, wenn sie streiken). Auch FSJ/FÖJ oder Bufdi könnte man deutlich machen ch attraktiver gestalten.
Das, was da nun gefordert wird, verbleibt für mich auf der Ebene des reinen Populismus - mit dem faden Geschmäckle, dass möglichst billige Hilfskräfte für die Pflege etc. herangezogen werden sollen.
Zitat von Sepia im Beitrag #1https://de.yahoo.com/nachrichten/wehrpflicht-cdu-will-aussetzung-schrittweise-111910200.html
ZitatU.a. Söder dazu: " «Das Bekenntnis zur Wehrpflicht ist ein wichtiges Bekenntnis zur Stärkung der Bundeswehr, aber auch, um jungen Menschen (...) wieder eine stärkere Bindung zu unserem demokratischen Rechtsstaat zu geben», sagte er."
Äh...ich war so froh, dass die abgeschafft wurde. Ich weiß von meinem Bruder noch wie teilweise unfähig und sinnlos die ganze Sache war: Drill, teilweise auch von Menschen, die fragwürdige Führungskompetenzen haben (er hat sich durch so einen Honk einen Teil der Gesundheit ruiniert), zu kurz um wirklich effizient zu lernen, wie es im Ernstfall wäre - und grottenschlechte Ausrüstung.
Ich habe nicht so viel Kontakt zu vielen Berufssoldaten: Aber die wenigen meinten übereinstimmend: wir brauchen KOMPETENTES Personal, aber auch das nützt nichts, wenn das Equipment veraltet, marode oder schlicht nicht da ist.
Und wenn dann noch von "stärkere BIndung an unser Land" erzählt wird...hm, waren da nicht einige rechtsradikale Vorfälle? Welche Art von Bindung soll denn da entstehen?
Bezeichnend finde ich auch, dass das von Menschen kommt, die selbst nie und nimmer marschieren oder an der Front stehen werden.
Ich hoffe doch, dass versandet in den Parteitagen und kommt nicht wirklich irgendwann zurück. Für mich ist das nur der Ruf nach - sorry - billigem Kanonenfutter, damit dann eben die Zahl stimmt und man sich weder über Equipment noch Inhalte Gedanken machen muss.
Mich erschreckt sowas, auch wenn das für CSU-Denke sicher "normal" ist...
Ich wunder mich immer wieder bei der Diskussion dass tatsächlich so viele für die Wehrpflicht auch für Frauen wären. Solange tatsächlich immer noch hauptsächlich die Frauen die care Arbeit leisten bzgl. Eltern/Erziehungszeit, später nur Teilzeit und oft auch Pflege der Eltern und dadurch viel Zeit und somit Gehalt/ Rente verlieren, finde ich es völlig indiskutabel, dass sie hier nochmal Zeit für die Allgemeinheit investieren sollen
Zitat von mapache im Beitrag #52Ich wunder mich immer wieder bei der Diskussion dass tatsächlich so viele für die Wehrpflicht auch für Frauen wären. Solange tatsächlich immer noch hauptsächlich die Frauen die care Arbeit leisten bzgl. Eltern/Erziehungszeit, später nur Teilzeit und oft auch Pflege der Eltern und dadurch viel Zeit und somit Gehalt/ Rente verlieren, finde ich es völlig indiskutabel, dass sie hier nochmal Zeit für die Allgemeinheit investieren sollen
Naja, das machen sie ja i.d.R. freiwillig. Nur Männer für gemeinnützige Arbeiten zu verpflichten, verstieße in meinen Augen gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz. Dessen ungeachtet spricht ja nichts dagegen, diese Zeit im Verhältnis später gezahlter Beiträge anzurechnen.
Es fehlt dann trotzdem das Jahr Gehalt. Und freiwillig...das sehe ich etwas anders. In vielen Fällen geht es nicht anders und ist einfach noch so üblich, wirklich freiwillig ist das für mich nicht.
Zitat von mapache im Beitrag #54Es fehlt dann trotzdem das Jahr Gehalt. Und freiwillig...das sehe ich etwas anders. In vielen Fällen geht es nicht anders und ist einfach noch so üblich, wirklich freiwillig ist das für mich nicht.
Sinnvoll wäre es im Rahmen einer großen gesellschaftspolitischen Reform, die solche Fragen dann auch angeht.
Und komplette Gerechtigkeit ist ohnehin nicht zu erreichen. 20% aller Frauen bleiben kinderlos. Gleichzeitig engagieren sich immer mehr Männer stark für ihre Kinder und übernehmen wachsende Anteile der Care-Arbeit. Würden nur Männer dienstverpflichtet, würden die Unausgewogenheiten also trotzdem existieren.
Zitat von mapache im Beitrag #54Es fehlt dann trotzdem das Jahr Gehalt. Und freiwillig...das sehe ich etwas anders. In vielen Fällen geht es nicht anders und ist einfach noch so üblich, wirklich freiwillig ist das für mich nicht.
Also bei mir fing es schon damit an, dass ich freiwillig Kinder bekommen habe, da hat mich keiner zu gezwungen. Ich hätte mein Kind auch recht jung in eine VZ-Betreuung (damals an der Uni) geben können. wollte ich aber nicht, dahin ging er erst mit gut 3. K2 hatte mit 2 einen VZ-Platz, ich hätte auch eine Tagesmutter engagieren können, wenn ich der Rente wegen hätte früher vz arbeiten wollen. Später wäre auch mein Mann zuhause geblieben. Um meine Mutter werde ich mich mangels Geschwistern irgendwann vielleicht mal kümmern müssen. Bei seinen Eltern hat das -trotz vorhandener Schwester- mein Mann gemacht. Also doch, ich sehe da schon viel Freiwilligkeit bei deiner Arbeitsaufteilung zu Lasten von Frauen.
In meinen ländlichen Strukturen gab es nie Vollzeitbetreuungsplätze, Tagesmutter hätten wir uns nie leisten können. Wir hatten kein Netz da frisch hergezogen. Die Kinder hatte ich auch freiwillig, das erste Jahr bin ich auch gern daheim geblieben, aber dass das ganze nun doch in jahrelanger Teilzeit endet ( da nahtloser Übergang von Kleinkindbetreuung zu pflegebedürftigen Eltern) war nicht mein Wunsch. Für meinen Mann war Teilzeit ausgschlossen. Klar könnte man sagen, falschen Mann ausgesucht, aber ich denke da rutschen viele so rein und sonst hätte ich halt gar keine Kinder ( die schließlich auch wichtig sind für meine Rente indirekt)
Zitat von mapache im Beitrag #54Es fehlt dann trotzdem das Jahr Gehalt. Und freiwillig...das sehe ich etwas anders. In vielen Fällen geht es nicht anders und ist einfach noch so üblich, wirklich freiwillig ist das für mich nicht.
Also bei mir fing es schon damit an, dass ich freiwillig Kinder bekommen habe, da hat mich keiner zu gezwungen. Ich hätte mein Kind auch recht jung in eine VZ-Betreuung (damals an der Uni) geben können. wollte ich aber nicht, dahin ging er erst mit gut 3. K2 hatte mit 2 einen VZ-Platz, ich hätte auch eine Tagesmutter engagieren können, wenn ich der Rente wegen hätte früher vz arbeiten wollen. Später wäre auch mein Mann zuhause geblieben. Um meine Mutter werde ich mich mangels Geschwistern irgendwann vielleicht mal kümmern müssen. Bei seinen Eltern hat das -trotz vorhandener Schwester- mein Mann gemacht. Also doch, ich sehe da schon viel Freiwilligkeit bei deiner Arbeitsaufteilung zu Lasten von Frauen.
Vollzeitbetreuung? Als meine Tochter klein war: Krippe? Fehlanzeige. Kindergarten? Maximal bis 14.00 Uhr, wobei die Erzieherinnen schon unwirsch guckten, wenn das Kind wirklich erst kurz vor 14.00 Uhr abgeholt wurde. Vollzeitplätze (= bis 16.00 Uhr) gab es nur für Alleinerziehende. Unsere Lösung: Kinderfrau (Aber das Geld muss man erst einmal verdienen. Wir haben dafür halt auf anderes verzichtet.).
... und dass Dein Mann sich um seine Eltern gekümmert hat/kümmert, ist sehr löblich, aber meist macht's halt, wenn vorhanden, die Tochter ... und "alle" finden das total selbstverständlich. Lassen wir dahingestellt, was an sozialem Druck freiwillig ist.
Zitat von mapache im Beitrag #57In meinen ländlichen Strukturen gab es nie Vollzeitbetreuungsplätze, Tagesmutter hätten wir uns nie leisten können. Wir hatten kein Netz da frisch hergezogen. Die Kinder hatte ich auch freiwillig, das erste Jahr bin ich auch gern daheim geblieben, aber dass das ganze nun doch in jahrelanger Teilzeit endet ( da nahtloser Übergang von Kleinkindbetreuung zu pflegebedürftigen Eltern) war nicht mein Wunsch. Für meinen Mann war Teilzeit ausgschlossen. Klar könnte man sagen, falschen Mann ausgesucht, aber ich denke da rutschen viele so rein und sonst hätte ich halt gar keine Kinder ( die schließlich auch wichtig sind für meine Rente indirekt)
Warum war für deinen Mann Teilzeit ausgeschlossen? Wäre gesellschaftlich vielleicht gut, wenn mehr Männer es einfordern würden.
Zitat von mapache im Beitrag #54Es fehlt dann trotzdem das Jahr Gehalt. Und freiwillig...das sehe ich etwas anders. In vielen Fällen geht es nicht anders und ist einfach noch so üblich, wirklich freiwillig ist das für mich nicht.
Es ist freiwillig. Frau kann absolut nein sagen, und das durchziehen und niemand kann sie zwingen. Frau muss auch keine Kinder bekommen und großziehen. Das kann Frau alles selbst entscheiden, dass sind Dinge die Frau sich ausgesucht hat.
Sometimes our deepest hate is for the things that we cannot change about ourselves.
Zitat von mapache im Beitrag #57In meinen ländlichen Strukturen gab es nie Vollzeitbetreuungsplätze, Tagesmutter hätten wir uns nie leisten können. Wir hatten kein Netz da frisch hergezogen. Die Kinder hatte ich auch freiwillig, das erste Jahr bin ich auch gern daheim geblieben, aber dass das ganze nun doch in jahrelanger Teilzeit endet ( da nahtloser Übergang von Kleinkindbetreuung zu pflegebedürftigen Eltern) war nicht mein Wunsch. Für meinen Mann war Teilzeit ausgschlossen. Klar könnte man sagen, falschen Mann ausgesucht, aber ich denke da rutschen viele so rein und sonst hätte ich halt gar keine Kinder ( die schließlich auch wichtig sind für meine Rente indirekt)
Ich bin jetzt mal kurz und gemein: du hättest es auch lassen können. Niemand hat dich zum Kinderkriegen gezwungen. Niemand hat dich gezwungen zu wohnen du wohnst, und niemand hat dich gezwungen zu akzeptieren, dass dein Mann keine Teilzeit will - das sind alles Sachen die du dir selber ausgesucht hast. Ich finde diese Ausrede, dass es ja nicht anders geht, von Frauen immer sehr schräg. Dieses "ich musste ja" etc. Diese Zeiten sind schon ne ganze Weile vorbei.
Sometimes our deepest hate is for the things that we cannot change about ourselves.
Zitat von Diamant im Beitrag #30Milliarden für grüne feministische queere Projekte.
Ich glaube, da wurde alles in einen Topf geschmissen, was irgendwo was mit Geschlecht zu tun hatte. Ob nun Forschung darüber, dass Medikamente bei Frauen anders wirken oder sie andere Symptome zeigen als Männer bis zu Lehrstühlen, die als Randaspekt noch ein bisschen Genderkram dabei haben, aber 90% sich um ganz andere Dinge drehen.
Zitat von Falconheart im Beitrag #61Ich bin jetzt mal kurz und gemein: du hättest es auch lassen können. Niemand hat dich zum Kinderkriegen gezwungen. Niemand hat dich gezwungen zu wohnen du wohnst, und niemand hat dich gezwungen zu akzeptieren, dass dein Mann keine Teilzeit will - das sind alles Sachen die du dir selber ausgesucht hast. Ich finde diese Ausrede, dass es ja nicht anders geht, von Frauen immer sehr schräg. Dieses "ich musste ja" etc. Diese Zeiten sind schon ne ganze Weile vorbei.
Ich würde Dir gern zustimmen, aber so einfach ist es leider nicht. mapaches Erfahrungen lassen wir mal außen vor. Ich habe mein Problem damals gelöst, einfach war es nicht und es war sehr kostenintensiv, das kann nicht jeder stemmen. Aber ich sehe in meinem ländlichen Hier immer noch eine Form von sozialem Druck, wenn Eltern, Schwiegereltern und die eigene Familie praktisch in einem Sprengel leben. Da wirken definitiv ganz andere Kräfte als in der Stadt. Da relativiert sich Freiwilligkeit sehr schnell und wird zum freiwilligen Zwang. Nicht jede(r) kann sich daraus befreien ... ich weiß, was man über uns und unsere Kinderbetreuungslösung getratscht hat (Nur: Mich hat das nicht gejuckt, weil wir niemandem verpflichtet waren, auf niemanden hätten Rücksicht nehmen müssen und sowieso die komischen Ostdeutschen waren.).
Zitat von Falconheart im Beitrag #61Ich bin jetzt mal kurz und gemein: du hättest es auch lassen können. Niemand hat dich zum Kinderkriegen gezwungen. Niemand hat dich gezwungen zu wohnen du wohnst, und niemand hat dich gezwungen zu akzeptieren, dass dein Mann keine Teilzeit will - das sind alles Sachen die du dir selber ausgesucht hast. Ich finde diese Ausrede, dass es ja nicht anders geht, von Frauen immer sehr schräg. Dieses "ich musste ja" etc. Diese Zeiten sind schon ne ganze Weile vorbei.
Ich würde Dir gern zustimmen, aber so einfach ist es leider nicht. mapaches Erfahrungen lassen wir mal außen vor. Ich habe mein Problem damals gelöst, einfach war es nicht und es war sehr kostenintensiv, das kann nicht jeder stemmen. Aber ich sehe in meinem ländlichen Hier immer noch eine Form von sozialem Druck, wenn Eltern, Schwiegereltern und die eigene Familie praktisch in einem Sprengel leben. Da wirken definitiv ganz andere Kräfte als in der Stadt. Da relativiert sich Freiwilligkeit sehr schnell und wird zum freiwilligen Zwang. Nicht jede(r) kann sich daraus befreien ... ich weiß, was man über uns und unsere Kinderbetreuungslösung getratscht hat (Nur: Mich hat das nicht gejuckt, weil wir niemandem verpflichtet waren, auf niemanden hätten Rücksicht nehmen müssen.).
WW: wenn die ganze Sippe in einer Ecke wohnt, und deren Wünsche nerven, dann ist es vielleicht Zeit für die jungen Leute die das nicht wollen wegzugehen? Kram packen, und Arbeit woanders annehmen. Ich sehe da echt eher das jemand sich nicht draus befreien will, als sich nicht draus befreien kann. Ich komme von Innerkirchens, ich weiß wie solcher Druck funktioniert, und man kann durchaus sagen: nein. Natürlich wenn man immer die Liebe und Brave sein will, dann passt man sich an - aber das ist dann eine Entscheidung, eine Wahl die man getroffen hat, kein Schicksal.
PS. Ich muss jetzt zur Arbeit, kann also nicht mehr antworten.
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Zitat von Diamant im Beitrag #30Milliarden für grüne feministische queere Projekte.
Ich glaube, da wurde alles in einen Topf geschmissen, was irgendwo was mit Geschlecht zu tun hatte. Ob nun Forschung darüber, dass Medikamente bei Frauen anders wirken oder sie andere Symptome zeigen als Männer bis zu Lehrstühlen, die als Randaspekt noch ein bisschen Genderkram dabei haben, aber 90% sich um ganz andere Dinge drehen.
Das kann gut sein. Anders ist es für mich eigentlich auch nicht vorstellbar.
Zitat von Falconheart im Beitrag #64WW: wenn die ganze Sippe in einer Ecke wohnt, und deren Wünsche nerven, dann ist es vielleicht Zeit für die jungen Leute die das nicht wollen wegzugehen? Kram packen, und Arbeit woanders annehmen. Ich sehe da echt eher das jemand sich nicht draus befreien will, als sich nicht draus befreien kann. Ich komme von Innerkirchens, ich weiß wie solcher Druck funktioniert, und man kann durchaus sagen: nein. Natürlich wenn man immer die Liebe und Brave sein will, dann passt man sich an - aber das ist dann eine Entscheidung, eine Wahl die man getroffen hat, kein Schicksal.
PS. Ich muss jetzt zur Arbeit, kann also nicht mehr antworten.
Klar, aber weggehen sagt sich oft einfacher, als es ist. Mein Bedarf an Neuanfang ist halt gedeckt, ich weiß zu gut, wie das ist ... ich bin aber auch kein Zugvogel, sondern brauche eine Basis.
Zitat von mapache im Beitrag #54Es fehlt dann trotzdem das Jahr Gehalt. Und freiwillig...das sehe ich etwas anders. In vielen Fällen geht es nicht anders und ist einfach noch so üblich, wirklich freiwillig ist das für mich nicht.
Also bei mir fing es schon damit an, dass ich freiwillig Kinder bekommen habe, da hat mich keiner zu gezwungen. Ich hätte mein Kind auch recht jung in eine VZ-Betreuung (damals an der Uni) geben können. wollte ich aber nicht, dahin ging er erst mit gut 3. K2 hatte mit 2 einen VZ-Platz, ich hätte auch eine Tagesmutter engagieren können, wenn ich der Rente wegen hätte früher vz arbeiten wollen. Später wäre auch mein Mann zuhause geblieben. Um meine Mutter werde ich mich mangels Geschwistern irgendwann vielleicht mal kümmern müssen. Bei seinen Eltern hat das -trotz vorhandener Schwester- mein Mann gemacht. Also doch, ich sehe da schon viel Freiwilligkeit bei deiner Arbeitsaufteilung zu Lasten von Frauen.
Vollzeitbetreuung? Als meine Tochter klein war: Krippe? Fehlanzeige. Kindergarten? Maximal bis 14.00 Uhr, wobei die Erzieherinnen schon unwirsch guckten, wenn das Kind wirklich erst kurz vor 14.00 Uhr abgeholt wurde. Vollzeitplätze (= bis 16.00 Uhr) gab es nur für Alleinerziehende. Unsere Lösung: Kinderfrau (Aber das Geld muss man erst einmal verdienen. Wir haben dafür halt auf anderes verzichtet.).
... und dass Dein Mann sich um seine Eltern gekümmert hat/kümmert, ist sehr löblich, aber meist macht's halt, wenn vorhanden, die Tochter ... und "alle" finden das total selbstverständlich. Lassen wir dahingestellt, was an sozialem Druck freiwillig ist.
U3 hatten wir beim Sohn eine TaMu bei Tochter eine Großtagespflege, dann Kindergarten. Beim Sohn ging es nur bis 14:00 (mehr machte der nicht mit), bei Tochter 1 Jahr bis 14:00 dann ab 3 bis 16:00. Damit konnte ich so +/- 30 Stunden arbeiten. Das ging aber nur, weil ich beide Großeltern in der Nähe hatte und vor allem meine Eltern sich sehr intensiv und gerne um den Großen gekümmert haben und mein Mann eben auch einspringen konnte. Ohne zusätzliches Netz wäre das nicht gegangen. Bei Tochter griff dann früh ein Netz von Freundinnen.
Ich verstehe aber auch jedes Elternteil, vor allem AE, wenn sie sagen, mehr als 20h geht nicht, da sie versuchen müssen genügend Überstunden aufzubauen, um die ganzen Schließzeiten und sonstiges Gedöns abzufangen. Personalmangel in der Kita, Arzttermine (Vorsorge und Impfen) nur vormittags usw.
Ein AuPair oder gar Kinderfrau muss man erst mal finden - und sich leisten können bzw den Platz haben (Au Pair).
Joa, kann frau so machen. Dann werden halt demnächst noch weniger Kinder geboren als eh schon. Ob das allerdings gesellschaftlich und wirtschaftlich wünschenswert ist, sei mal dahingestellt.
Ich finde dieses Argument von wegen "Du hast es dir so ausgesucht" immer ziemlich einfach und vor allem kurzsichtig. Viele Probleme ergeben sich erst dann, wenn Situation XYZ eingetreten ist - egal wie gut man vorher drüber nachgedacht hat.
Fängt schon damit an, dass Männer nach wie vor in der Regel mehr verdienen und die finanziellen Einbußen somit größer sind, wenn der Vater Epternzeit nimmt. Vieles, was wir so leben, hat ja auch damit zu tun, welche Anreize geschaffen werden. Der Mensch ist nun mal bequem. Und wenn Epternzeit für den Mann bedeutet, dass die Familie auf mehr verzichten muss, bleibt eben die Frau zu Hause usw. usf.
Kurz und gut: "Du hast es dir ja So ausgesucht" empfinde ich als Totschlagargument.
Zitat von Falconheart im Beitrag #61 Es ist freiwillig. Frau kann absolut nein sagen, und das durchziehen und niemand kann sie zwingen. Frau muss auch keine Kinder bekommen und großziehen. Das kann Frau alles selbst entscheiden, dass sind Dinge die Frau sich ausgesucht hat.
Genau das: Nicht alles, was sich "freiwillig" anfühlt, ist es auch tatsächlich.
Zitat von WiseWoman im Beitrag #63 Ich würde Dir gern zustimmen, aber so einfach ist es leider nicht. mapaches Erfahrungen lassen wir mal außen vor. Ich habe mein Problem damals gelöst, einfach war es nicht und es war sehr kostenintensiv, das kann nicht jeder stemmen. Aber ich sehe in meinem ländlichen Hier immer noch eine Form von sozialem Druck, wenn Eltern, Schwiegereltern und die eigene Familie praktisch in einem Sprengel leben. Da wirken definitiv ganz andere Kräfte als in der Stadt. Da relativiert sich Freiwilligkeit sehr schnell und wird zum freiwilligen Zwang. Nicht jede(r) kann sich daraus befreien ... ich weiß, was man über uns und unsere Kinderbetreuungslösung getratscht hat (Nur: Mich hat das nicht gejuckt, weil wir niemandem verpflichtet waren, auf niemanden hätten Rücksicht nehmen müssen und sowieso die komischen Ostdeutschen waren.).
Zitat von Sarah29 im Beitrag #68Joa, kann frau so machen. Dann werden halt demnächst noch weniger Kinder geboren als eh schon. Ob das allerdings gesellschaftlich und wirtschaftlich wünschenswert ist, sei mal dahingestellt.
Ich finde dieses Argument von wegen "Du hast es dir so ausgesucht" immer ziemlich einfach und vor allem kurzsichtig. Viele Probleme ergeben sich erst dann, wenn Situation XYZ eingetreten ist - egal wie gut man vorher drüber nachgedacht hat.
Fängt schon damit an, dass Männer nach wie vor in der Regel mehr verdienen und die finanziellen Einbußen somit größer sind, wenn der Vater Epternzeit nimmt. Vieles, was wir so leben, hat ja auch damit zu tun, welche Anreize geschaffen werden. Der Mensch ist nun mal bequem. Und wenn Epternzeit für den Mann bedeutet, dass die Familie auf mehr verzichten muss, bleibt eben die Frau zu Hause usw. usf.
Kurz und gut: "Du hast es dir ja So ausgesucht" empfinde ich als Totschlagargument.
Zitat von Falconheart im Beitrag #61 Es ist freiwillig. Frau kann absolut nein sagen, und das durchziehen und niemand kann sie zwingen. Frau muss auch keine Kinder bekommen und großziehen. Das kann Frau alles selbst entscheiden, dass sind Dinge die Frau sich ausgesucht hat.
Es ist auch nun mal einfach so, dass der Staat das Einverdienermodell (ggf plus 538 EUR Job) am allermeisten fördert. Wenn jetzt eher 2 x TZ gefördert würde, wäre das auch für die Frauen besser.
Zitat von Sepia im Beitrag #1https://de.yahoo.com/nachrichten/wehrpflicht-cdu-will-aussetzung-schrittweise-111910200.html
ZitatU.a. Söder dazu: " «Das Bekenntnis zur Wehrpflicht ist ein wichtiges Bekenntnis zur Stärkung der Bundeswehr, aber auch, um jungen Menschen (...) wieder eine stärkere Bindung zu unserem demokratischen Rechtsstaat zu geben», sagte er."
Äh...ich war so froh, dass die abgeschafft wurde. Mich erschreckt sowas, auch wenn das für CSU-Denke sicher "normal" ist...
Mir wäre es allerhöchstens dann egal, wenn man ganz einfach (ohne irgendwelche "Prüfungen") statt dessen ein soziales Jahr machen könnte. Insgesamt wäre es mir aber lieber, sie würden einfach weiter auf Freiwillige setzen und meine Kinder in Ruhe lassen.
Zitat von mapache im Beitrag #57In meinen ländlichen Strukturen gab es nie Vollzeitbetreuungsplätze, Tagesmutter hätten wir uns nie leisten können. Wir hatten kein Netz da frisch hergezogen. Die Kinder hatte ich auch freiwillig, das erste Jahr bin ich auch gern daheim geblieben, aber dass das ganze nun doch in jahrelanger Teilzeit endet ( da nahtloser Übergang von Kleinkindbetreuung zu pflegebedürftigen Eltern) war nicht mein Wunsch. Für meinen Mann war Teilzeit ausgschlossen. Klar könnte man sagen, falschen Mann ausgesucht, aber ich denke da rutschen viele so rein und sonst hätte ich halt gar keine Kinder ( die schließlich auch wichtig sind für meine Rente indirekt)
Also für deine Rente wäre eine durchgehende vz Tätigkeit mit Sicherheit wichtiger (gewesen), als Kinder. Du kannst das sehen, wie du willst: du hast dir Mann, Wohnort und Kinder freiwillig ausgesucht. Ich mir auch. Und ich habe mir obendrein tz freiwillig ausgesucht. Mein Ex hat sich Rentenminderung wegen vorübergehender Erwerbslosigkeit und schlecht bezahlter Selbstständigkeit nicht freiwillig ausgesucht und war trotzdem 18 Monate beim Bund.
Zitat von Falconheart im Beitrag #61Ich bin jetzt mal kurz und gemein: du hättest es auch lassen können. Niemand hat dich zum Kinderkriegen gezwungen. Niemand hat dich gezwungen zu wohnen du wohnst, und niemand hat dich gezwungen zu akzeptieren, dass dein Mann keine Teilzeit will - das sind alles Sachen die du dir selber ausgesucht hast. Ich finde diese Ausrede, dass es ja nicht anders geht, von Frauen immer sehr schräg. Dieses "ich musste ja" etc. Diese Zeiten sind schon ne ganze Weile vorbei.
Ich würde Dir gern zustimmen, aber so einfach ist es leider nicht. mapaches Erfahrungen lassen wir mal außen vor. Ich habe mein Problem damals gelöst, einfach war es nicht und es war sehr kostenintensiv, das kann nicht jeder stemmen. Aber ich sehe in meinem ländlichen Hier immer noch eine Form von sozialem Druck, wenn Eltern, Schwiegereltern und die eigene Familie praktisch in einem Sprengel leben. Da wirken definitiv ganz andere Kräfte als in der Stadt. Da relativiert sich Freiwilligkeit sehr schnell und wird zum freiwilligen Zwang. Nicht jede(r) kann sich daraus befreien ... ich weiß, was man über uns und unsere Kinderbetreuungslösung getratscht hat (Nur: Mich hat das nicht gejuckt, weil wir niemandem verpflichtet waren, auf niemanden hätten Rücksicht nehmen müssen.).
WW: wenn die ganze Sippe in einer Ecke wohnt, und deren Wünsche nerven, dann ist es vielleicht Zeit für die jungen Leute die das nicht wollen wegzugehen? Kram packen, und Arbeit woanders annehmen. Ich sehe da echt eher das jemand sich nicht draus befreien will, als sich nicht draus befreien kann. Ich komme von Innerkirchens, ich weiß wie solcher Druck funktioniert, und man kann durchaus sagen: nein. Natürlich wenn man immer die Liebe und Brave sein will, dann passt man sich an - aber das ist dann eine Entscheidung, eine Wahl die man getroffen hat, kein Schicksal.
PS. Ich muss jetzt zur Arbeit, kann also nicht mehr antworten.
Dem stimme ich dir zu. Man kann wenn man will sich aus diesen Zwängen befreien. Auch wenn man eng beieinander wohnt. Man muss nur wollen. Und ich wollte. Hab meine Grenzen gesetzt, mit den Resultaten leben.
Zitat von mapache im Beitrag #57In meinen ländlichen Strukturen gab es nie Vollzeitbetreuungsplätze, Tagesmutter hätten wir uns nie leisten können. Wir hatten kein Netz da frisch hergezogen. Die Kinder hatte ich auch freiwillig, das erste Jahr bin ich auch gern daheim geblieben, aber dass das ganze nun doch in jahrelanger Teilzeit endet ( da nahtloser Übergang von Kleinkindbetreuung zu pflegebedürftigen Eltern) war nicht mein Wunsch. Für meinen Mann war Teilzeit ausgschlossen. Klar könnte man sagen, falschen Mann ausgesucht, aber ich denke da rutschen viele so rein und sonst hätte ich halt gar keine Kinder ( die schließlich auch wichtig sind für meine Rente indirekt)
Also für deine Rente wäre eine durchgehende vz Tätigkeit mit Sicherheit wichtiger (gewesen), als Kinder. Du kannst das sehen, wie du willst: du hast dir Mann, Wohnort und Kinder freiwillig ausgesucht. Ich mir auch. Und ich habe mir obendrein tz freiwillig ausgesucht. Mein Ex hat sich Rentenminderung wegen vorübergehender Erwerbslosigkeit und schlecht bezahlter Selbstständigkeit nicht freiwillig ausgesucht und war trotzdem 18 Monate beim Bund.
Hört sich gut an. Wenn aber die Leute alle so denken, gibt es halt keine Kinder mehr, und alle Leute ziehen dorthin, wo es bessere Bedingungen gibt, so dass es dort dann weder genügend Wohnraum noch Arbeit gibt.
Der Staat tut schon gut daran, den Leuten das Kinder kriegen ein bisschen zu versüßen, denn er hat ein Interesse daran, dass welche geboren werden.
Zitat von mapache im Beitrag #54Es fehlt dann trotzdem das Jahr Gehalt. Und freiwillig...das sehe ich etwas anders. In vielen Fällen geht es nicht anders und ist einfach noch so üblich, wirklich freiwillig ist das für mich nicht.
Also bei mir fing es schon damit an, dass ich freiwillig Kinder bekommen habe, da hat mich keiner zu gezwungen. Ich hätte mein Kind auch recht jung in eine VZ-Betreuung (damals an der Uni) geben können. wollte ich aber nicht, dahin ging er erst mit gut 3. K2 hatte mit 2 einen VZ-Platz, ich hätte auch eine Tagesmutter engagieren können, wenn ich der Rente wegen hätte früher vz arbeiten wollen. Später wäre auch mein Mann zuhause geblieben. Um meine Mutter werde ich mich mangels Geschwistern irgendwann vielleicht mal kümmern müssen. Bei seinen Eltern hat das -trotz vorhandener Schwester- mein Mann gemacht. Also doch, ich sehe da schon viel Freiwilligkeit bei deiner Arbeitsaufteilung zu Lasten von Frauen.
Vollzeitbetreuung? Als meine Tochter klein war: Krippe? Fehlanzeige. Kindergarten? Maximal bis 14.00 Uhr, wobei die Erzieherinnen schon unwirsch guckten, wenn das Kind wirklich erst kurz vor 14.00 Uhr abgeholt wurde. Vollzeitplätze (= bis 16.00 Uhr) gab es nur für Alleinerziehende. Unsere Lösung: Kinderfrau (Aber das Geld muss man erst einmal verdienen. Wir haben dafür halt auf anderes verzichtet.).
... und dass Dein Mann sich um seine Eltern gekümmert hat/kümmert, ist sehr löblich, aber meist macht's halt, wenn vorhanden, die Tochter ... und "alle" finden das total selbstverständlich. Lassen wir dahingestellt, was an sozialem Druck freiwillig ist.
ich kenne dein "meist" halt erstens nicht aus eigener Erfahrung (meine Mutter hat sich zwar um ihre Mutter gekümmert, dafür hat sie deren Haus überschrieben bekommen, bei meinem Vater haben sich alle Geschwister wechselseitig gekümmert -die zwei Söhne wie die drei Töchter-, und ich hätte bei einem Ansinnen meines Mannes, mich in meiner Freizeit um seine Mutter zu kümmern, vermutlich so sparsam geschaut, dass er die Frage sofort zurückgezogen hätte und nicht etwa die nach meiner Arbeitszeitreduzierung nachgeschoben hätte). An meiner uni gabs schon 1989 Vollzeitbetreuung für Kinder studierender Eltern (westdeutsche Stadt mittlerer Größe, ca. 100.000 EW), nach meinem Umzug in eine landeshauptstadt mit gut 600.000 EW musste ich bis fast zum vierten Geburtstag warten auf einen VZ Platz. Klar, wenn man weniger verdient, als die Tagesmutter bekommt, ist es einerseits ein zweifelhaftes Geschäft, andererseits für die Rente halt vorteilhafter als zuhause bleiben.
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08.05.2024 15:12 (zuletzt bearbeitet: 08.05.2024 15:14)
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