Zitat von Wirbelwind im Beitrag #38(...) Also dass will ich auch. Wenn’s ihm körperlich nicht gut geht, beeinträchtigt mich das natürlich an irgendeiner Stelle auch emotional ( es tut mir leid für ihn, aber je nachdem, was wir vielleicht vorhatten, auch für mich) und ich hoffe, dass sich das schnell ändert und trage dazu was bei, wenn möglich. Wenn es ihm psychisch nicht gut ginge (kommt irgendwie nie vor), würde ich für Gespräche zur Verfügung stehen. Wenn aber gerade letzteres irgendwann in eine für mich belastende Richtung ginge, würde ich mich vermutlich eher zurückziehen als emotional reinhängen.
Das kann ich nicht. Nicht bei den Kindern und nicht beim Partner. Ich kann das über den Kopf lösen und mich zurückhalten, weil ich irgendwann verstanden habe, dass viel Reden usw. ab einem bestimmten Punkt nichts mehr verbessert. Aber emotional bin ich immer voll drin.
Zitat von Sascha im Beitrag #1Ich hatte vor ein paar Tagen mit einer Mitschülerin ein Gespräch, dass mich nachhaltig beschäftigt. Der Zusammenhang ist eigentlich unwichtig, aber sie meinte dann, dass sie emotional so abhängig von ihrem Mann ist. Mich hat das nachdenklich gemacht. Seid ihr das, also emotional vom Partner oder der Partnerin abhängig? Und was versteht ihr genau darunter?
eine Bekannte sagte mal (sie ist mit ihrem Mann seit sie 14 oder 15 ist zusammen, jetzt ist sie 55): wenn mein Mann sterben sollte, ist mein Leben zu Ende. Sie sagte aber auch mal: sollte sie jemandem aus iher Familie helfen müssen, würde sie erst ihrem Mann helfen und dann den Kindern
Also, das erste kann ich in Ansätzen nachvollziehen. Mein Mann und ich sind getrennt, aber er ist ein wirklich wichtiger Teil meines Lebens. Und umgedreht. Wenn er stirbt... Darüber möchte ich nicht nachdenken. Das wäre extrem schwer.
Das Letzte. Hm. Ne. Nichts für mich. Ich würde erst unserer Tochter helfen. Die ist auch erwachsen, aber eben die Tochter.
Puh. Finde ich auch schwer zu sagen.
Dann müsste ja auch nach einer Trennung, bei der man hinterher nur noch wenig oder keinen Kontakt hat (und das ist ja in den meisten Fällen so, zudem ist die emotionale Verbundenheit beim Kontakt ja oft auch nicht mehr da), auch "das Leben zu Ende" sein. Das ist bei mir nicht so - wäre ja auch schlimm. Wir haben uns nicht so jung kennengelernt, waren aber auch fast 25 Jahre zusammen und ich habe den Ex sehr geliebt. Nach einer schwierigen Phase geht mein Leben jetzt aber natürlich weiter - halt anders als geplant.
Auf der anderen Seite gibt es ja tatsächlich oft diese Paare, die 50 oder 60 Jahre zusammen sind und wo der eine dann kurz nach dem anderen stirbt (war z.B. bei meinen Groß- und meinen Schwiegereltern so).
Der Ex hat auch immer diese typischen Bilder vom Bänkchen in der Abendsonne beschworen und manchmal ist es für mich immer noch unvorstellbar, dass nicht einer von uns am Sterbebett des anderen sitzen wird. Aber ich glaube, das ist einfach ein lange verinnerlichtes Mindset, das man jetzt eben umprogrammieren muss und das dauert, ist aber nicht unmöglich.
Bei der Sache mit dem berühmten "brennenden Haus": Da wäre für mich auch schon während der Beziehung klar gewesen, dass ich zuerst meinen Kindern helfe.
Ein Todesfall ist anders als eine Trennung, würde ich sagen.
Klar. Allerdings steht in beiden Fällen der Partner nicht mehr für die "Pflege" meiner Emotionen zur Verfügung (mit Ausnahme der wenigen Fälle, bei denen nach wie vor enger Kontakt besteht, der Expartner nach wie vor ein enger Vertrauter ist etc.).
Hm, emotionale Abhängigkeit bedeutet für mich nicht unbedingt was Positives.
Ein Todesfall wird einem aufgezwungen. Ja, das kann bei einer Trennung auch so sein, wenn die total einseitig erfolgt. Aber meist haben die ja eine Vorgeschichte.
Nein, natürlich nicht. Trotzdem kann es für den "Abhängigen" natürlich erst einmal schrecklich sein, wenn der Partner nicht mehr zur Verfügung steht. Wenn die eigenen Emotionen immer vom Partner abhängig waren, ist da ja erst einmal ein Vakuum und man muss lernen, seine eigene Gefühlswelt wieder selbst zu "managen". Das kann auf die Dauer sicher befreiend sein, wie von Kartoffelpuffer beschrieben. Kurzfristig und akut ist es vermutlich eher schwierig.
Wenn ein emotional abhängiger Mensch verlassen wird, ist das bestimmt erstmal der Supergau. Weil genau davor hatte er ja panische Angst.
Manche suchen sich dann auch jemand Neues, eben drum, um diesem Vakuum oder wie auch immer man es nennt, zu entgehen.
Wenn mein Partner mich verlassen würde, wäre das auch erstmal ein Supergau. Ich halte mich trotzdem nicht für emotional abhängig. Aber ein großer Teil meiner Lebensplanung ist auf diesen Menschen ausgerichtet. (Angst plötzlich und unerwartet verlassen zu werden, habe ich aber nicht.)
Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, Weil nicht alle Knabenmorgen- Blütenträume reiften?
Zitat von Sascha im Beitrag #1Ich hatte vor ein paar Tagen mit einer Mitschülerin ein Gespräch, dass mich nachhaltig beschäftigt. Der Zusammenhang ist eigentlich unwichtig, aber sie meinte dann, dass sie emotional so abhängig von ihrem Mann ist. Mich hat das nachdenklich gemacht. Seid ihr das, also emotional vom Partner oder der Partnerin abhängig? Und was versteht ihr genau darunter?
eine Bekannte sagte mal (sie ist mit ihrem Mann seit sie 14 oder 15 ist zusammen, jetzt ist sie 55): wenn mein Mann sterben sollte, ist mein Leben zu Ende. Sie sagte aber auch mal: sollte sie jemandem aus iher Familie helfen müssen, würde sie erst ihrem Mann helfen und dann den Kindern
Also, das erste kann ich in Ansätzen nachvollziehen. Mein Mann und ich sind getrennt, aber er ist ein wirklich wichtiger Teil meines Lebens. Und umgedreht. Wenn er stirbt... Darüber möchte ich nicht nachdenken. Das wäre extrem schwer.
Das Letzte. Hm. Ne. Nichts für mich. Ich würde erst unserer Tochter helfen. Die ist auch erwachsen, aber eben die Tochter.
Puh. Finde ich auch schwer zu sagen.
Dann müsste ja auch nach einer Trennung, bei der man hinterher nur noch wenig oder keinen Kontakt hat (und das ist ja in den meisten Fällen so, zudem ist die emotionale Verbundenheit beim Kontakt ja oft auch nicht mehr da), auch "das Leben zu Ende" sein. Das ist bei mir nicht so - wäre ja auch schlimm. Wir haben uns nicht so jung kennengelernt, waren aber auch fast 25 Jahre zusammen und ich habe den Ex sehr geliebt. Nach einer schwierigen Phase geht mein Leben jetzt aber natürlich weiter - halt anders als geplant.
Auf der anderen Seite gibt es ja tatsächlich oft diese Paare, die 50 oder 60 Jahre zusammen sind und wo der eine dann kurz nach dem anderen stirbt (war z.B. bei meinen Groß- und meinen Schwiegereltern so).
Der Ex hat auch immer diese typischen Bilder vom Bänkchen in der Abendsonne beschworen und manchmal ist es für mich immer noch unvorstellbar, dass nicht einer von uns am Sterbebett des anderen sitzen wird. Aber ich glaube, das ist einfach ein lange verinnerlichtes Mindset, das man jetzt eben umprogrammieren muss und das dauert, ist aber nicht unmöglich.
Bei der Sache mit dem berühmten "brennenden Haus": Da wäre für mich auch schon während der Beziehung klar gewesen, dass ich zuerst meinen Kindern helfe.
Ein Todesfall ist anders als eine Trennung, würde ich sagen.
Klar. Allerdings steht in beiden Fällen der Partner nicht mehr für die "Pflege" meiner Emotionen zur Verfügung (mit Ausnahme der wenigen Fälle, bei denen nach wie vor enger Kontakt besteht, der Expartner nach wie vor ein enger Vertrauter ist etc.).
Hm, emotionale Abhängigkeit bedeutet für mich nicht unbedingt was Positives.
Ein Todesfall wird einem aufgezwungen. Ja, das kann bei einer Trennung auch so sein, wenn die total einseitig erfolgt. Aber meist haben die ja eine Vorgeschichte.
Nein, natürlich nicht. Trotzdem kann es für den "Abhängigen" natürlich erst einmal schrecklich sein, wenn der Partner nicht mehr zur Verfügung steht. Wenn die eigenen Emotionen immer vom Partner abhängig waren, ist da ja erst einmal ein Vakuum und man muss lernen, seine eigene Gefühlswelt wieder selbst zu "managen". Das kann auf die Dauer sicher befreiend sein, wie von Kartoffelpuffer beschrieben. Kurzfristig und akut ist es vermutlich eher schwierig.
Wenn ein emotional abhängiger Mensch verlassen wird, ist das bestimmt erstmal der Supergau. Weil genau davor hatte er ja panische Angst.
Manche suchen sich dann auch jemand Neues, eben drum, um diesem Vakuum oder wie auch immer man es nennt, zu entgehen.
Wenn mein Partner mich verlassen würde, wäre das auch erstmal ein Supergau. Ich halte mich trotzdem nicht für emotional abhängig. Aber ein großer Teil meiner Lebensplanung ist auf diesen Menschen ausgerichtet. (Angst plötzlich und unerwartet verlassen zu werden, habe ich aber nicht.)
Und Letzteres ist vermutlich der Unterschied. Es ist ja wohl nicht nur diese Angst, sondern auch das Verhalten, das diese erzeugt.
Wenn mein Partner mich verlassen würde, wäre das auch erstmal ein Supergau. Ich halte mich trotzdem nicht für emotional abhängig. Aber ein großer Teil meiner Lebensplanung ist auf diesen Menschen ausgerichtet. (Angst plötzlich und unerwartet verlassen zu werden, habe ich aber nicht.)
Und wenn Dich - oder mich oder andere - das nach irgendeiner noch zu findenden Definition "emotional abhängig" machen würde, ohne dass es Dir oder mir bewusst ist - na und? Völlige Unabhängigkeit ist mMn eine Illusion.
Wenn mein Partner mich verlassen würde, wäre das auch erstmal ein Supergau. Ich halte mich trotzdem nicht für emotional abhängig. Aber ein großer Teil meiner Lebensplanung ist auf diesen Menschen ausgerichtet. (Angst plötzlich und unerwartet verlassen zu werden, habe ich aber nicht.)
Und wenn Dich - oder mich oder andere - das nach irgendeiner noch zu findenden Definition "emotional abhängig" machen würde, ohne dass es Dir oder mir bewusst ist - na und? Völlige Unabhängigkeit ist mMn eine Illusion.
Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Wenn mein Partner mich verlassen würde, wäre das auch erstmal ein Supergau. Ich halte mich trotzdem nicht für emotional abhängig. Aber ein großer Teil meiner Lebensplanung ist auf diesen Menschen ausgerichtet. (Angst plötzlich und unerwartet verlassen zu werden, habe ich aber nicht.)
Und wenn Dich - oder mich oder andere - das nach irgendeiner noch zu findenden Definition "emotional abhängig" machen würde, ohne dass es Dir oder mir bewusst ist - na und? Völlige Unabhängigkeit ist mMn eine Illusion.
Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Das ist vermutlich niemand. Da geht's eher um Verhaltensweisen würd ich sagen.
Zitat von Sascha im Beitrag #55(...) Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Aber wie verstehst Du es? Definition dieses Begriffs habe ich im Verlauf dieses Threads nicht gefunden, es läuft immer auf etwas Gefühltes für andere raus. Wenn es um emotionale Unabhängigkeit gehen soll, ist mMn erstmal zu akzeptieren, dass man die anderen lassen muss mit ihrer Art, ihre Beziehung zu führen. Also sich nicht deren Kopf zerbrechen.
Zitat von Sascha im Beitrag #55(...) Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Aber wie verstehst Du es? Definition dieses Begriffs habe ich im Verlauf dieses Threads nicht gefunden, es läuft immer auf etwas Gefühltes für andere raus. Wenn es um emotionale Unabhängigkeit gehen soll, ist mMn erstmal zu akzeptieren, dass man die anderen lassen muss mit ihrer Art, ihre Beziehung zu führen. Also sich nicht deren Kopf zerbrechen.
Christine hat was verlinkt, das es ganz gut trifft, finde ich.
Und eigentlich geht's gar nicht um den anderen, sondern um sich selbst und seine Ängste.
Zitat von Sascha im Beitrag #55(...) Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Aber wie verstehst Du es? Definition dieses Begriffs habe ich im Verlauf dieses Threads nicht gefunden, es läuft immer auf etwas Gefühltes für andere raus. Wenn es um emotionale Unabhängigkeit gehen soll, ist mMn erstmal zu akzeptieren, dass man die anderen lassen muss mit ihrer Art, ihre Beziehung zu führen. Also sich nicht deren Kopf zerbrechen.
Ich hatte bei der Frau, mit der ich gesprochen habe, einfach das Gefühl, dass sie kein bisschen bei sich selber ist. Klar lasse ich sie. Es hat mich einfach beschäftigt.
Zitat von Sascha im Beitrag #55(...) Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Aber wie verstehst Du es? Definition dieses Begriffs habe ich im Verlauf dieses Threads nicht gefunden, es läuft immer auf etwas Gefühltes für andere raus. Wenn es um emotionale Unabhängigkeit gehen soll, ist mMn erstmal zu akzeptieren, dass man die anderen lassen muss mit ihrer Art, ihre Beziehung zu führen. Also sich nicht deren Kopf zerbrechen.
Ich hatte bei der Frau, mit der ich gesprochen habe, einfach das Gefühl, dass sie kein bisschen bei sich selber ist. Klar lasse ich sie. Es hat mich einfach beschäftigt.
Ja, weil man halt konzentriert darauf ist, den anderen "bei Laune" zu halten. Nix falsch zu machen. Alles zu tun, damit der andere (einem) "wohlgesonnen" bleibt. So in der Richtung.
Eine Bekannte zb fragte sich dauernd, ob es eh "noch passt". Sie brauchte dauernd Rückbestätigung. Bekam sie die nicht, ging es ihr schlecht, sie war verunsichert und dachte, sie hätte bestimmt was Falsches gesagt oder gemacht. Wollte sich dann "erklären". Weil sie ja so sehr Aufmerksamkeit und Bestätigung und Zuwendung brauchte.
(er hat am Samstag keine Zeit... Oje, was hat er denn vor, das so viel besser ist als sich mit mir zu treffen? Ich hab bestimmt was falsch gemacht)
Das ist sehr zermürbend für den Anderen. Und je nachdem, wie der dann so tickt, kann es auch Tür und Tor für manipulatives Verhalten sein.
6 jahre. Wahnsinn. Bei mir waren es knapp 6 monate. Aber die erfahrung sitzt tief.
Zitat von Kartoffelpuffer im Beitrag #46Ich hatte 6 Jahre eine Beziehung in der ich emotional abhängig war. Wenn er schlecht drauf war, war ich es auch, wollte er irgendwo nicht hin, wollte ich es auch nicht. Der Prozess war schleichend, ich war immer sehr eigenständig und unabhängig. Das hat er mir komplett genommen. Und ich habe es nicht gemerkt. Am Ende war ich leer, ich wusste nicht mehr, wer ich eigentlich bin. Zum Glück hat er sich getrennt. Jetzt lebe ich eine absolut gleichberechtigte Beziehung und kann nicht mehr verstehen, wie aus mir als selbstbewusste Person so ein gesteuertes Wesen werden konnte. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte mit diesem Mann Kinder gehabt, die das hätten miterleben müssen, bin ich heilfroh, dass es nicht so war.
Wenn man sich gegenseitig liebt, ist einem das wohlergehen des partners am wichtigsten. In einer abhaengigkeitsbeziehung ist das nur einseitig. Das ist wie eine sucht. U natuerlich haengt es von der person ab.
Zitat von Sascha im Beitrag #55(...) Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Aber wie verstehst Du es? Definition dieses Begriffs habe ich im Verlauf dieses Threads nicht gefunden, es läuft immer auf etwas Gefühltes für andere raus. Wenn es um emotionale Unabhängigkeit gehen soll, ist mMn erstmal zu akzeptieren, dass man die anderen lassen muss mit ihrer Art, ihre Beziehung zu führen. Also sich nicht deren Kopf zerbrechen.
Zitat von Sascha im Beitrag #1Ich hatte vor ein paar Tagen mit einer Mitschülerin ein Gespräch, dass mich nachhaltig beschäftigt. Der Zusammenhang ist eigentlich unwichtig, aber sie meinte dann, dass sie emotional so abhängig von ihrem Mann ist. Mich hat das nachdenklich gemacht. Seid ihr das, also emotional vom Partner oder der Partnerin abhängig? Und was versteht ihr genau darunter?
eine Bekannte sagte mal (sie ist mit ihrem Mann seit sie 14 oder 15 ist zusammen, jetzt ist sie 55): wenn mein Mann sterben sollte, ist mein Leben zu Ende. Sie sagte aber auch mal: sollte sie jemandem aus iher Familie helfen müssen, würde sie erst ihrem Mann helfen und dann den Kindern
Also, das erste kann ich in Ansätzen nachvollziehen. Mein Mann und ich sind getrennt, aber er ist ein wirklich wichtiger Teil meines Lebens. Und umgedreht. Wenn er stirbt... Darüber möchte ich nicht nachdenken. Das wäre extrem schwer.
Das Letzte. Hm. Ne. Nichts für mich. Ich würde erst unserer Tochter helfen. Die ist auch erwachsen, aber eben die Tochter.
Puh. Finde ich auch schwer zu sagen.
Dann müsste ja auch nach einer Trennung, bei der man hinterher nur noch wenig oder keinen Kontakt hat (und das ist ja in den meisten Fällen so, zudem ist die emotionale Verbundenheit beim Kontakt ja oft auch nicht mehr da), auch "das Leben zu Ende" sein. Das ist bei mir nicht so - wäre ja auch schlimm. Wir haben uns nicht so jung kennengelernt, waren aber auch fast 25 Jahre zusammen und ich habe den Ex sehr geliebt. Nach einer schwierigen Phase geht mein Leben jetzt aber natürlich weiter - halt anders als geplant.
Auf der anderen Seite gibt es ja tatsächlich oft diese Paare, die 50 oder 60 Jahre zusammen sind und wo der eine dann kurz nach dem anderen stirbt (war z.B. bei meinen Groß- und meinen Schwiegereltern so).
Der Ex hat auch immer diese typischen Bilder vom Bänkchen in der Abendsonne beschworen und manchmal ist es für mich immer noch unvorstellbar, dass nicht einer von uns am Sterbebett des anderen sitzen wird. Aber ich glaube, das ist einfach ein lange verinnerlichtes Mindset, das man jetzt eben umprogrammieren muss und das dauert, ist aber nicht unmöglich.
Bei der Sache mit dem berühmten "brennenden Haus": Da wäre für mich auch schon während der Beziehung klar gewesen, dass ich zuerst meinen Kindern helfe.
Ein Todesfall ist anders als eine Trennung, würde ich sagen.
Klar. Allerdings steht in beiden Fällen der Partner nicht mehr für die "Pflege" meiner Emotionen zur Verfügung (mit Ausnahme der wenigen Fälle, bei denen nach wie vor enger Kontakt besteht, der Expartner nach wie vor ein enger Vertrauter ist etc.).
Hm, emotionale Abhängigkeit bedeutet für mich nicht unbedingt was Positives.
Ein Todesfall wird einem aufgezwungen. Ja, das kann bei einer Trennung auch so sein, wenn die total einseitig erfolgt. Aber meist haben die ja eine Vorgeschichte.
Nein, natürlich nicht. Trotzdem kann es für den "Abhängigen" natürlich erst einmal schrecklich sein, wenn der Partner nicht mehr zur Verfügung steht. Wenn die eigenen Emotionen immer vom Partner abhängig waren, ist da ja erst einmal ein Vakuum und man muss lernen, seine eigene Gefühlswelt wieder selbst zu "managen". Das kann auf die Dauer sicher befreiend sein, wie von Kartoffelpuffer beschrieben. Kurzfristig und akut ist es vermutlich eher schwierig.
Wenn ein emotional abhängiger Mensch verlassen wird, ist das bestimmt erstmal der Supergau. Weil genau davor hatte er ja panische Angst.
Manche suchen sich dann auch jemand Neues, eben drum, um diesem Vakuum oder wie auch immer man es nennt, zu entgehen.
Wenn mein Partner mich verlassen würde, wäre das auch erstmal ein Supergau. Ich halte mich trotzdem nicht für emotional abhängig. Aber ein großer Teil meiner Lebensplanung ist auf diesen Menschen ausgerichtet. (Angst plötzlich und unerwartet verlassen zu werden, habe ich aber nicht.)
Klar ist das immer eine Katastrophe. Aber für emotional vom Partner (sehr) abhängige abhängige Menschen hat so ein Verlassenwerden vermutlich nochmals eine andere Qualität.
Zitat von Sascha im Beitrag #55(...) Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Aber wie verstehst Du es? Definition dieses Begriffs habe ich im Verlauf dieses Threads nicht gefunden, es läuft immer auf etwas Gefühltes für andere raus. Wenn es um emotionale Unabhängigkeit gehen soll, ist mMn erstmal zu akzeptieren, dass man die anderen lassen muss mit ihrer Art, ihre Beziehung zu führen. Also sich nicht deren Kopf zerbrechen.
Ich hatte bei der Frau, mit der ich gesprochen habe, einfach das Gefühl, dass sie kein bisschen bei sich selber ist. Klar lasse ich sie. Es hat mich einfach beschäftigt.
Ja, weil man halt konzentriert darauf ist, den anderen "bei Laune" zu halten. Nix falsch zu machen. Alles zu tun, damit der andere (einem) "wohlgesonnen" bleibt. So in der Richtung.
Eine Bekannte zb fragte sich dauernd, ob es eh "noch passt". Sie brauchte dauernd Rückbestätigung. Bekam sie die nicht, ging es ihr schlecht, sie war verunsichert und dachte, sie hätte bestimmt was Falsches gesagt oder gemacht. Wollte sich dann "erklären". Weil sie ja so sehr Aufmerksamkeit und Bestätigung und Zuwendung brauchte.
(er hat am Samstag keine Zeit... Oje, was hat er denn vor, das so viel besser ist als sich mit mir zu treffen? Ich hab bestimmt was falsch gemacht)
Das ist sehr zermürbend für den Anderen. Und je nachdem, wie der dann so tickt, kann es auch Tür und Tor für manipulatives Verhalten sein.
Ja, finde ich auch ganz schlimm. Ist auch so, wie die Leute, die immer fragen: "Liebst Du mich NOCH?" Da bekomme ich echt schon Fluchtgedanken, wenn ich das bei anderen mitbekomme bzw. erzählt bekomme.
Zitat von Sascha im Beitrag #55(...) Ich glaube, ich verstehe das einfach anders. Natürlich bin ich nicht komplett unabhängig.
Aber wie verstehst Du es? Definition dieses Begriffs habe ich im Verlauf dieses Threads nicht gefunden, es läuft immer auf etwas Gefühltes für andere raus. Wenn es um emotionale Unabhängigkeit gehen soll, ist mMn erstmal zu akzeptieren, dass man die anderen lassen muss mit ihrer Art, ihre Beziehung zu führen. Also sich nicht deren Kopf zerbrechen.
Ich hatte bei der Frau, mit der ich gesprochen habe, einfach das Gefühl, dass sie kein bisschen bei sich selber ist. Klar lasse ich sie. Es hat mich einfach beschäftigt.
Ja, weil man halt konzentriert darauf ist, den anderen "bei Laune" zu halten. Nix falsch zu machen. Alles zu tun, damit der andere (einem) "wohlgesonnen" bleibt. So in der Richtung.
Eine Bekannte zb fragte sich dauernd, ob es eh "noch passt". Sie brauchte dauernd Rückbestätigung. Bekam sie die nicht, ging es ihr schlecht, sie war verunsichert und dachte, sie hätte bestimmt was Falsches gesagt oder gemacht. Wollte sich dann "erklären". Weil sie ja so sehr Aufmerksamkeit und Bestätigung und Zuwendung brauchte.
(er hat am Samstag keine Zeit... Oje, was hat er denn vor, das so viel besser ist als sich mit mir zu treffen? Ich hab bestimmt was falsch gemacht)
Das ist sehr zermürbend für den Anderen. Und je nachdem, wie der dann so tickt, kann es auch Tür und Tor für manipulatives Verhalten sein.
Ja, finde ich auch ganz schlimm. Ist auch so, wie die Leute, die immer fragen: "Liebst Du mich NOCH?" Da bekomme ich echt schon Fluchtgedanken, wenn ich das bei anderen mitbekomme bzw. erzählt bekomme.
Das hat vermutlich was mit geringem Selbstwertgefühl und Verunsicherung zu tun, gemischt mit Verlustangst. Und genau diese Menschen neigen dann dazu, sich an andere" anzuklammern ". (und erreichen damit oft das Gegenteil von dem, das sie sich wünschen)
Zitat von Kartoffelpuffer im Beitrag #46Ich hatte 6 Jahre eine Beziehung in der ich emotional abhängig war. Wenn er schlecht drauf war, war ich es auch, wollte er irgendwo nicht hin, wollte ich es auch nicht. Der Prozess war schleichend, ich war immer sehr eigenständig und unabhängig. Das hat er mir komplett genommen. Und ich habe es nicht gemerkt. Am Ende war ich leer, ich wusste nicht mehr, wer ich eigentlich bin. Zum Glück hat er sich getrennt. Jetzt lebe ich eine absolut gleichberechtigte Beziehung und kann nicht mehr verstehen, wie aus mir als selbstbewusste Person so ein gesteuertes Wesen werden konnte. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte mit diesem Mann Kinder gehabt, die das hätten miterleben müssen, bin ich heilfroh, dass es nicht so war.
Genauso erging es mir nach meiner Scheidung. Ich hatte Angst, alleine in einem fremden Land ohne Familie alleinerziehend zu sein, und habe bei diesem Menschen Halt gesucht. Ich fand erst die Kraft, mich zu lösen, als mein Sohn meiner Freundin anvertraute, dass es mir schlecht ging in der Beziehung und er sich Sorgen machte.
Zitat von Kartoffelpuffer im Beitrag #46Ich hatte 6 Jahre eine Beziehung in der ich emotional abhängig war. Wenn er schlecht drauf war, war ich es auch, wollte er irgendwo nicht hin, wollte ich es auch nicht. Der Prozess war schleichend, ich war immer sehr eigenständig und unabhängig. Das hat er mir komplett genommen. Und ich habe es nicht gemerkt. Am Ende war ich leer, ich wusste nicht mehr, wer ich eigentlich bin. Zum Glück hat er sich getrennt. Jetzt lebe ich eine absolut gleichberechtigte Beziehung und kann nicht mehr verstehen, wie aus mir als selbstbewusste Person so ein gesteuertes Wesen werden konnte. Und wenn ich mir vorstelle, ich hätte mit diesem Mann Kinder gehabt, die das hätten miterleben müssen, bin ich heilfroh, dass es nicht so war.
Genauso erging es mir nach meiner Scheidung. Ich hatte Angst, alleine in einem fremden Land ohne Familie alleinerziehend zu sein, und habe bei diesem Menschen Halt gesucht. Ich fand erst die Kraft, mich zu lösen, als mein Sohn meiner Freundin anvertraute, dass es mir schlecht ging in der Beziehung und er sich Sorgen machte.
Das kann ich mir gut vorstellen, dass man in so einer Lage eine Art Anker sucht.
Zitat von Sascha im Beitrag #1Ich hatte vor ein paar Tagen mit einer Mitschülerin ein Gespräch, dass mich nachhaltig beschäftigt. Der Zusammenhang ist eigentlich unwichtig, aber sie meinte dann, dass sie emotional so abhängig von ihrem Mann ist. Mich hat das nachdenklich gemacht. Seid ihr das, also emotional vom Partner oder der Partnerin abhängig? Und was versteht ihr genau darunter?
Ich verstehe darunter, dass man den Partner braucht, um sich zu regulieren. Also, z.B. ich bin ängstlich / fühle mich oft hilflos etc. Der Partner, die reine Anwesenheit und mögliche Hilfe, die ich erhalten könnte - zusätzlich zu der tatsächlichen Zuwendung / Trost etc. - brauche ich, damit meine Angst nicht eskaliert. Hinzu kommt in meiner Beobachtung auch oft, dass man sich sehr an die Achterbahnfahrt, die ein sehr dramatischer Partner bietet, gewöhnt und diese Highs braucht. Das gleiche gilt übrigens nicht nur für Partner auf Augenhöhe, sondern auch für die Kinder. Du glaubst gar nicht, wie viele Menschen darauf angewiesen sind, dass ihre Kinder für emotionale Ausgeglichenheit sorgen.
ErE Reloaded
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21.04.2024 10:08
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