Ich lasse mich nicht leicht verunsichern und habe wenig Pränataldiagnostik machen lassen. Ein Rat, den ich werdenden Müttern mitgeben kann, ist: Nehmt Ultraschall-Ergebnisse nicht zu ernst, große Abweichungen sind immer möglich, sowohl bei 08-15-Frauenärzten als auch bei bestens geschulten Ärzten mit modernsten Geräten. Es ist gut, dass man diese Methode hat um schwere Probleme zu erkennen. Aber man sollte auffällige Werte immer auch hinterfragen und sich im Klaren darüber sein, dass es eben keine exakten Messungen sind.

Ich war ebenfalls 27 als ich die Pille absetzte. Es passierte nichts. Der Vorschlag der FÄ nach 1 Jahr (Clomifen, da mein Testosteron-Wert recht hoch war), überzeugte mich aus verschiedenen Gründen nicht, ich wartete weiter ab und nach weiteren 8 Monaten wurde ich einfach so schwanger. Ich habe keine frühe Pränataldiagnostik gemacht, da sie keine Konsequenzen gehabt hätte. Nur einen Feinultraschall in Ssw 22. Fand ich gut, um bei Organfehlbildungen ggf. in der richtigen Klinik zu entbinden. War aber alles gut. Kurz später wurde Schwangerschafts-Diabetes festgestellt. Das brachte mir jede Menge zusätzliche Termine bei FÄ und Diabetologen ein. Ich war unbesorgt und fand es hauptsächlich lästig (die vielen Termine und die Insulin-Spritzen). Das Kind wurde immer sehr groß geschätzt, großer Kopf, noch größerer AU. Beim 3. Screening lag er ungünstig, da waren die Werte plötzlich völlig anders: Sehr kleiner AU, exorbitant riesiger Kopf. Brachte mir einen zusätzlichen Ultraschall in der Klinik ein. Glücklicherweise neige ich nicht zu Panik, ich war von Messfehlern überzeugt und so war es dann auch. Kind 1 kam schließlich in SSW 40+0 kräftig und gesund zur Welt, aber längst nicht so schwer wie immer geschätzt.

Mit Kind 2 wurde ich ziemlich bald danach schwanger, wieder außer Feinultraschall in ähnlicher SSW nichts untersucht. Ich hielt mich streng auf Diät, da ich kein Insulin spritzen wollte. Kind war immer unauffällig und wurde normal groß und schwer geschätzt. Kam in SSW 38+6 und war deutlich größer und schwerer als geschätzt, das war aber kein Messfehler, sondern sie hatte einfach einen enorm langen Rumpf, und der wird nach den ersten Wochen nicht mehr gemessen.

Wir beließen es erstmal bei 2 Kindern. Mit 40 setzte ich die Pille auch aus gesundheitlichen Gründen ab. Ich war einem weiteren Kind nicht abgeneigt, ohnd das konkret zu planen, 2 Jahre später wurde ich tatsächlich schwanger. Diesmal habe ich einen Harmony-Test machen lassen und einiges an Feinultraschall. Ich konnte meine Kräfte und den Aufwand der Kinderpflege besser einschätzen und hätte kein Kind gewollt, das eine Behinderung hat, mit der es schwer pflegebedürftig oder ständig im Krankenhaus ist. Aber ich hatte wieder Glück, nie bot ein Wert Anlass zur Besorgnis. Das Kind war immer mit durchschnittlichen Werten gesegnet. Geburt bei 39+0, er war kerngesund, aber immerhin 700 g schwerer als zuvor von FÄ und im Krankenhaus geschätzt.

Ich kann mit keiner besonderen Geschichte dienen. Mein Interesse an den Fragen vorgeburtlicher Diagnostik begann mit einer Menge Unsicherheit in meiner ersten Schwangerschaft, weil regelmäßig Werte außerhalb der Norm waren. ETS haben wir nicht machen lassen, Bluttests gab es noch nicht, für eine FWU bestand kein Anlass und wir hätten sie auch nicht gewollt. Dafür hatten wir im persönlichen Umfeld einige Schicksalsschläge erlebt.So habe ich mich abwechselnd mit einem zu geringen Wachstum in den ersten Wochen, einem zu kleinen AU, einem zu runden Kopf und noch ein paar anderen seltsamen Messwerten herumgeschlagen und mich anfangs - leider - ziemlich verunsichern lassen. Das Kind war zum Glück kerngesund.

Bei Kind 2 hatte ich dann eine sehr entspannte Schwangerschaft, vielleicht auch, weil ich mich in und nach der ersten Schwangerschaft viel mit meinen Sorgen auseinandergesetzt habe. Das Kind war zwischendrin einige Wochen zu groß und zu schwer, ohne dass ich (offiziell) Diabetes hatte, und es hatte oft eine grenzwertig hohe Herzfrequenz, war aber auch immer am Zappeln, sobald ein CTG geschrieben wurde. Als Zufallsbefund wurde nach der Geburt dann noch eine beidseitige deutliche Nierenbeckenerweiterung festgestellt. Aber dank dem alten Forum wusste ich, dass das öfter mal auftritt, ohne etwas zu bedeuten. Und praktischerweise war das Kind ja auch schon auf der Welt und weiterhin sehr fit, da gab es keinen Grund zur Sorge.

Kind 3 war im Ultraschall als einziges der drei immer komplett unauffällig. Und brachte dann ein vorher nicht erkennbares Anzeichen für einen Gendefekt mit. Allerdings hat es mit ziemlich großer Sicherheit den zugehörigen Gendefekt nicht, das Ganze ist wohl nur eine ästhetische Volte der Natur.

Ich weiß nicht, ob diese Anekdoten etwas beitragen können. Aber wenn ich eins weiß, dann, wie leicht man in dieser sensiblen Zeit zu verunsichern ist und wie wichtig es ist, das zu wissen und nicht eine unbestimmte Angst mit einem verlässlichen Bauchgefühl zu verwechseln.

Oh, da habe ich auch was zu erzählen... ich hab damals sogar auch im Pränatalforum herumgelesen.

Ich bin ja auf einem Trip zum Everest Base Camp schwanger geworden. Es muss in der ersten Woche des Urlaubs passiert sein. Ich hatte es wegen meines Kinderwunsches darauf ankommen lassen. (der potentielle Vater wusste darüber übrigens bescheid)
In diesem Urlaub zog ich mir noch eine Lebensmittel- oder Salmonellenvergiftung zu, bei der es mir wirklich unglaublich schlecht ging. (Überall kam alles raus, dazu Fieber etc - ich konnte nur noch auf allen Vieren zum Klo krabbeln und war total geschwächt. Zum Glück waren wir da schon aus den Bergen zurück in Kathmandu - undenkbar, dasselbe in einer der normalen Berglodges, mit primitivem Außenklo usw.
Nach Rücksprache mit meiner Mutter in Deutschland (Ärztin), nahm ich schließlich ein Antibiotikum.

Kaum war die "Bauchgeschichte" dann erledigt, bekam ich noch heftigen ungeklärten Husten, der mich nur so schüttelte.
Darum nahm ich für den Rückflug nach Deutschland dann auch noch Codein, um die Mitfliegenden nicht unnötig zu stören.
Nach dieser 3wöchigen Reise hatte ich gut 6 kg abgenommen und sah schon auch etwa ausgemergelt aus.

An eine Schwangerschaft glaubte ich unter diesen Umständen nicht. Die ausbleibende Regel hielt ich für eine Folge des Antibiotikums. Als dann aber die Brüste zu schmerzen begannen, machte ich doch mal einen Test... Positiv.
Ich las nochmal nach - beide Medikamente, die ich genommen hatte, sollte man ausdrücklich NICHT in der Schwangerschaft nehmen...

Dann fiel das Erstrimesterscreening auffällig aus. Und zwar der Blutwert. Alles andere war i.O. Der Blutwert korrelierte mit einigen Risiken bwp Downsyndrom und anderen genetisch bedingten Besonderheiten.
Aufgrund der Vorgeschichte entschied ich mich dann letztlich für eine Chorionzottenbiopsie in der 11. Woche.
Da war dann zum Glück alles gut.

Später las ich noch regelmäßig im Pränatalforum mit und las dort immer wieder von solchen Blutwerten, wo dann letztlich nichts war und dass das oft einfach auch dann passiert, wenn die Blutprobe nicht sachgerecht gelagert wird, bswp zu warm.

Klingt jetzt vielleicht nicht nach einer wirklich aufregenden Geschichte, war es aber für mich damals. Das waren ja schon ein paar Tage, bis das geklärt war... Viel Zeit zum Nachdenken.
Ich fragte mich, ob ich ein Kind mit Besonderheiten/Behinderungen kriegen würde wollen. Vorher hätte ich immer gesagt nein. Schon gar nicht als Alleinerziehende. Da war das Kind dann aber schon 10/11 Wochen alt und ich konnte mir null vorstellen, die Schwangerschaft zu unterbrechen. Irgendwie war das Kind schon zu dem Zeitpunkt eine "Person" für mich.
Ich denke, ich hätte das Kind letztlich auch bekommen, wenn was nicht gestimmt hätte.

Ich finde es im Nachhinein schade, dass ich mich damals so schnell habe verunsichern und zu so einer Chorionzottenbiopsie hinreißen ließ... das war ganz schön viel unnötige Aufregung. Auch fürs Kind im Bauch.

Der Rest der Schwangerschaft und auch die zweite war dann übrigens "ein Traum". Ich war sooooo gern schwanger und es ging mir wirklich unglaublich gut dabei - bis zum letzten Tag. Ich wollte fast gar nicht so recht, dass es aufhört...