Ich muss etwas ausholen. Der Sohn hatte schulisch einen Durchhänger seit Beginn des Schuljahres (jetzt 11. Klasse, Abi nächstes Jahr), wollte plötzlich kein Abi mehr machen. Ich war damit fein, der Vater eher nicht so. Man muss dazu sagen, dass er ohne viel lernen sicherlich locker ein Abi mit zweikomma geschafft hätte. So zumindest die Rückmeldung mehrerer Lehrkräfte. Dann fing es aber an, dass er stundenweise immer mehr schwänzte und sogar Klausuren bewusst nicht mitschrieb. Stattdessen machte er einen Exkurs zu windigen Geschäftsmodellen (den Betrug, dem er aufsaß, hat er mit 200€ bezahlt, zum Glück konnten wir noch intervenieren!) und glitt ab Richtung Dauerzocken.
Seit Anfang diesen Jahres folgten Gespräche mit der Klassenlehrerin nur ich alleine und mit dem Sohn gemeinsam, Einbeziehen der Großmutter, freundliches Drängeln zum Schulpsychologen und letztlich jetzt noch unsere Ansage wochenweise Streichung bestimmter Annehmlichkeiten, wenn der Schulbesuch weiterhin verweigert wird und er keinen Alternativvorschlag unterbreitet.
Bei der Verabschiedung zur Klassenfahrt vor zwei Wochen stellten wir in Gesprächen mit anderen Eltern fest, dass ziemlich viele entweder letztes Schuljahr oder dieses einen solchen Hänger hatten. Tat irgendwie gut, zu wissen, wir haben das Problem nicht als einzige. Auch zu erfahren wie unterschiedlich die Wege waren, dem zu begegnen.
Lange Rede kurzer Sinn: Vorhin beim Einkäufe wegräumen sagte der Sohn so nebenbei "Ach, ich hab mich jetzt doch entschieden, Abi zu machen." Innerlich haben der Mann und ich einen Luftsprung vollführt. Äußerlich konnte ich einfach nur sagen "Finde ich schön, dass du für dich zu einer Entscheidung gekommen bist" und der Gatte konnte mit einem kurzen hmhm bestätigen.
Später habe ich ihn gefragt, ob es einen Auslöser für diese Entscheidung gab und er meinte "Ja, Oma hat mir immer wieder erzählt, dass sie den tollen Job mit 50 nur bekommen hat, weil sie in ihrem Leben die Dinge immer zuende brachte und nicht abgebrochen hat."
Ich glaube ja, Schulpsychologe und Klassenlehrerin haben sich auch ihre Anteile. Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind...
Mir fällt aber auf, dass Du in Deinen Äußerungen dem Sohn gegenüber sehr distanziert klingst. Warum kannst Du Dich (könnt Ihr Euch) nicht einfach authentisch freuen über seine Entscheidung?
Mir fällt aber auf, dass Du in Deinen Äußerungen dem Sohn gegenüber sehr distanziert klingst. Warum kannst Du Dich (könnt Ihr Euch) nicht einfach authentisch freuen über seine Entscheidung?
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Du bist gewiss nicht die einzige mit "so einem" Kind... Kenne das beruflich und privat bei Jugendlichen in dem Alter.
Meine Tochter hatte auch einen ziemlichen Hänger Ende Kl. 10 bis Weihnachten Kl. 11. Bei ihr gab es einen schleichenden Auslöser, eine problematische Freundschaft mit einem Mädchen, das einen dicken Rucksack psychischer Probleme mit sich herumträgt, Borderline, Magersucht, Suizidversuch. Tochter hat die Rolle der Kümmerin eingenommen, was bei Borderlinern nicht gut gehen kann, sie hat sehr gelitten und sich letztlich mit professioneller Unterstützung im Spätherbst ganz gelöst aus der Freundschaft - seitdem geht es ihr wieder gut und sie findet schulisch auch wieder zu alter Form.
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Ich freue mich sehr für Dich. Egal ob Abi oder nicht, aber dass er überhaupt eine tragfähige Entscheidung treffen konnte und das Euch ggü so kommunizieren konnte.
Armselige Besserwisserin ohne grundlegendste Tortenkenntnisse
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Die TE berichtet über eine schöne Nachricht und du musst das jetzt schmälern weil?
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Ich glaube, es hat in diesem Fall gut überlegte Gründe, warum sie sich mit überbordenden Reaktionen dem Sohn ggü zurückhält. Sie müssen wohl austarieren, wie viel Emotionalität der Beziehung zum Sohn derzeit zuträglich ist und was ihn eher wieder in eine "Schottendichthaltung" brächte.
Armselige Besserwisserin ohne grundlegendste Tortenkenntnisse
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Die TE berichtet über eine schöne Nachricht und du musst das jetzt schmälern weil?
Das dient mE nicht dem Schmälern. Tigger hat mE immer einen guten Blick für die Bedürfnisse von Kindern/Jugendlichen und legt einfach viel wert darauf, eine gute, tragfähige Bindung zu schaffen/halten. Für mich war das durchaus schon manchmal Augen öffnend (Danke!). Nichtsdestotrotz hat die TE mMn einen Blick dafür, was grad passt und was zu viel des Guten (für sie wie für den Sohn) wäre.
Armselige Besserwisserin ohne grundlegendste Tortenkenntnisse
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Die TE berichtet über eine schöne Nachricht und du musst das jetzt schmälern weil?
Sie hat ihren Eindruck geschildert. Das finde ich völlig OK und nicht als schmälern. Danke dir trotzdem.
Die TE berichtet über eine schöne Nachricht und du musst das jetzt schmälern weil?
Ich schmälere die Nachricht nicht. Im Gegenteil. Ich finde die Nachricht toll.
Aber ich erinnere mich gut an das fiese Gefühl, wenn ICH mal eine solche Nachricht meiner Mutter mitgeteilt habe und von ihr dann eine so distanzierte Antwort kam.
Kann hier ganz anders sein, aber nur weil man als Kind den Eltern gegenüber blockt, heißt das lange nicht, dass man nicht verletzt ist, wenn sie ebenso distanziert reagieren anstatt ehrliche Gefühle zu zeigen.
Mir ist das aufgefallen und ich habe es benannt. Wo siehst Du jetzt das Problem?
Die TE berichtet über eine schöne Nachricht und du musst das jetzt schmälern weil?
Ich schmälere die Nachricht nicht. Im Gegenteil. Ich finde die Nachricht toll.
Aber ich erinnere mich gut an das fiese Gefühl, wenn ICH mal eine solche Nachricht meiner Mutter mitgeteilt habe und von ihr dann eine so distanzierte Antwort kam.
Kann hier ganz anders sein, aber nur weil man als Kind den Eltern gegenüber blockt, heißt das lange nicht, dass man nicht verletzt ist, wenn sie ebenso distanziert reagieren anstatt ehrliche Gefühle zu zeigen.
Mir ist das aufgefallen und ich habe es benannt. Wo siehst Du jetzt das Problem?
Ach, Du meinst ihre Reaktion im rl dem Sohn gegenüber. Und nicht ihr Post hier.
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Vielleicht ist es das auch. Und es ist mitnichten lieblos gemeint von uns als Eltern. Oder es kommt hier liebloser rüber als es tatsächlich war. Ich habe danach ja noch mal gefragt, wie es denn dazu kam. Da gab es dann schon ein kurzes Gespräch drüber. Das überschwenglich emotionale wird die Oma übernehmen, der ich es natürlich schon mitgeteilt habe und die sich genauso für ihn gefreut hat. Mein Bruder war im Alter meines Sohnes in der selben Situation und hat uns sehr gut beraten. Auch er wird sicher noch was dazu sagen, wenn mein Sohn in ca 4 Wochen am WE bei ihm ist. Hier freuen sich tatsächlich alle. Aber Party vor ihm macht halt keiner.
Wenn mein Sohn aber eine solche Info als Nebenbeigespräch anfängt interpretiere ich, dass er nicht zu viel Reaktion darauf möchte. Ich glaube, es ist ihm vielleicht auch ein wenig peinlich.
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Vielleicht ist es das auch. Und es ist mitnichten lieblos gemeint von uns als Eltern. Oder es kommt hier liebloser rüber als es tatsächlich war. Ich habe danach ja noch mal gefragt, wie es denn dazu kam. Da gab es dann schon ein kurzes Gespräch drüber. Das überschwenglich emotionale wird die Oma übernehmen, der ich es natürlich schön mitgeteilt habe und die sich genauso für ihn gefreut hat. Mein Bruder war im Alter meines Sohnes in der selben Situation und hat uns sehr gut beraten. Auch er wird sicher noch was dazu sagen, wenn mein Sohn in ca 4 Wochen am WE bei ihm ist. Hier freuen sich tatsächlich alle. Aber Party vor ihm macht halt keiner.
Wenn mein Sohn aber eine solche Info als Nebenbeigespräch anfängt interpretiere ich, dass er nicht zu viel Reaktion darauf möchte. Ich glaube, es ist ihm vielleicht auch ein wenig peinlich.
Ich kenne das. Wenn sich die Auster schon mal öffnet, muss man sehr behutsam sein, damit sie nicht ganz schnell wieder zuklappt.
Die TE berichtet über eine schöne Nachricht und du musst das jetzt schmälern weil?
Ich schmälere die Nachricht nicht. Im Gegenteil. Ich finde die Nachricht toll.
Aber ich erinnere mich gut an das fiese Gefühl, wenn ICH mal eine solche Nachricht meiner Mutter mitgeteilt habe und von ihr dann eine so distanzierte Antwort kam.
Kann hier ganz anders sein, aber nur weil man als Kind den Eltern gegenüber blockt, heißt das lange nicht, dass man nicht verletzt ist, wenn sie ebenso distanziert reagieren anstatt ehrliche Gefühle zu zeigen.
Mir ist das aufgefallen und ich habe es benannt. Wo siehst Du jetzt das Problem?
Nein, ich glaube schon, dass das für ihn nicht als ist uns egal rüber kam. Wie gesagt, "das ganze Dorf" war hier involviert. Er wird sicher noch mehr positive Reaktionen erhalten. Auch von uns. Aber in kleinen Dosen. Weil er damit so besser umgehen kann. Er ist Teenager, da sind überschwänglich elterliche Emotionen meist eher peinlich.
Wie kommst du denn darauf? Nur weil ich meine eigene starke Emotion über seine mir genehme Entscheidung zurückgehalten habe? Er will und braucht das gerade nicht von uns. Ich hätte genauso reagiert, wenn er gesagt hätte, er macht eine Ausbildung und bricht ab. Fürs unbändige Freuen habe ich doch euch.
Das passt für mich nicht als Elternteil. Für mich klingt es unpersönlich und distanziert. Als Betreuer oder Lehrer passend, als Eltern zu unpersönlich. Also so kommt es bei mir halt rüber.
Vielleicht ist es das auch. Und es ist mitnichten lieblos gemeint von uns als Eltern. Oder es kommt hier liebloser rüber als es tatsächlich war. Ich habe danach ja noch mal gefragt, wie es denn dazu kam. Da gab es dann schon ein kurzes Gespräch drüber. Das überschwenglich emotionale wird die Oma übernehmen, der ich es natürlich schön mitgeteilt habe und die sich genauso für ihn gefreut hat. Mein Bruder war im Alter meines Sohnes in der selben Situation und hat uns sehr gut beraten. Auch er wird sicher noch was dazu sagen, wenn mein Sohn in ca 4 Wochen am WE bei ihm ist. Hier freuen sich tatsächlich alle. Aber Party vor ihm macht halt keiner.
Wenn mein Sohn aber eine solche Info als Nebenbeigespräch anfängt interpretiere ich, dass er nicht zu viel Reaktion darauf möchte. Ich glaube, es ist ihm vielleicht auch ein wenig peinlich.
Ich kenne das. Wenn sich die Auster schon mal öffnet, muss man sehr behutsam sein, damit sie nicht ganz schnell wieder zuklappt.
Zitat von -AppErol- im Beitrag #21 Nein, ich glaube schon, dass das für ihn nicht als ist uns egal rüber kam. Wie gesagt, "das ganze Dorf" war hier involviert. Er wird sicher noch mehr positive Reaktionen erhalten. Auch von uns. Aber in kleinen Dosen. Weil er damit so besser umgehen kann. Er ist Teenager, da sind überschwänglich elterliche Emotionen meist eher peinlich.
Als egal sicher nicht, das wird er eh wissen, dass Euch das nicht egal ist.
Und dass überschwänglich nicht geht, ist auch klar.
Ich wurde stutzig an der Frage was ihn dazu nun veranlasst hat so zu entscheiden. Die kann! (muss nicht) wenn sie so direkt nach der Mitteilung kommt auch rüberkommen wie: "Was ist passiert, dass Du endlich zur Vernunft kommst", was dann ähnlich ankommen kann wie ein "Na, geht doch".
Wie gesagt, ich habe halt meinen Eindruck und meine Gedanken formuliert. Viel mehr als die genauen Worte ist hier wichtig was da so mitschwingt und das wird von beiden Seiten ja idR nicht offen kommuniziert und vor allem ja auch nicht von jedem gleich wahrgenommen.
ErE Reloaded
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03.05.2024 17:49
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